Bahnhofstraße 78: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Bau [[Bahnhofstraße]] 78 wurde in den Jahren 1912/1913 errichtet. Es ist 19 Meter Breit und 35 Meter tief bei einer Höhe von fast 17 Meter auf 3 1/2 Geschoßen. Im erb- und 1. Obergeschoss betrieb lange Jahre die Bochumer Bekleidungsfirma '''J. Fischer''' ihre Herner Zweigniederlassung. Eröffnet wurde der Betrieb am [[22. Februar]] [[1913]], nicht ohne ordentlich Werbung dafür zu machen. | Der Bau [[Bahnhofstraße]] 78 wurde in den Jahren 1912/1913 errichtet. Es ist 19 Meter Breit und 35 Meter tief bei einer Höhe von fast 17 Meter auf 3 1/2 Geschoßen. Im erb- und 1. Obergeschoss betrieb lange Jahre die Bochumer Bekleidungsfirma '''J. Fischer''' ihre Herner Zweigniederlassung. Eröffnet wurde der Betrieb am [[22. Februar]] [[1913]], nicht ohne ordentlich Werbung dafür zu machen. | ||
Dieser Bau ist einer der ersten in Herne, die mit ausnahme der Dachbalken in Eisenbeton ausgeführt wurde. Geplant wurde das Haus vom Architekt Eugen Sprenger aus Herne, die Bauausführung lag bei der Firma Heinrich Dickhoff, | Dieser Bau ist einer der ersten in Herne, die mit ausnahme der Dachbalken in Eisenbeton ausgeführt wurde. Geplant wurde das Haus vom Architekt [[Eugen Sprenger]] aus Herne, die Bauausführung lag bei der Firma [[Heinrich Dickhoff]], [[Lambert Moddemeyer]] (Eisenbeton), Gebr. Hilbing und Sayn & Hüls (Malerarbeiten), Heinrich Rings (Granit) und Füßmann (Klempnerei). Die Schaufenster und Treppenanlage erstellte Friedrich Wilhelm Veuhoff. | ||
Heute befindet sich hier die Blaue Apotheke und Reiter Fashion. | Heute befindet sich hier die Blaue Apotheke und Reiter Fashion. | ||
==Zeitschicht 1936== | ==Zeitschicht 1936== | ||
:"Das dann folgende Grundstück umfasst heute die Häuser von Berns bis an die Toreinfahrt der Schauburg. Es gehörte nicht mehr zur Flur "In der Koppenburg", die mit Kottsiepers Grundstück aufhörte, sondern zu der Flur "Zwischen den Beeken". Von dieser war das erste Grundstück (eine Wiese und ein Acker) im Besitz des Kötters Schlingermann von der [[Straßburger Straße]]. Der Ackersmann Diederich Schlingermann<ref>Johann Diedrich Schlingermann *23. Mai 1791 + 30. Juli 1879.</ref> hatte eine Maria Cath. Petermann<ref>Maria Catharina Petermann * 23. April 1791 + 30.03.1837</ref> aus Baukau (heute [[Hof Koppenberg]]) geheiratet<ref>22. Oktober 1813</ref>. Als diese 1836<ref>1837!</ref> starb und der Mann in 2. Ehe<ref>25. November 1837</ref> eine Anna Marg. Heiermann<ref>Anna Margaretha Heiermann * 11.11.1792 + 10.05.1879</ref> heiratete, wurden auf dem Grundstück besondere Vermögenssicherungen für die drei Kinder aus erster Ehe vermerkt.<ref>1: Heinrich S. 1819-1875 | 2: Marie Catharina 1821-1901 | 3: Maria 1825-?</ref> Auf Grund eines Kaufvertrages von 1861 wurde aber 1874 (unter Beibehaltung der Sicherungsvermerke) der Landwirt Heinrich Weusthoff als Eigentümer eingetragen. Damals stand auf dem Grundstück bereits ein Wohnhaus (Bahnhofstraße 78) und zwar an der Stelle, wo heute das Kaufhaus Fischer sich befindet. Dieses Wohnhaus war im Bereich eines Ackerweges gebaut, der von der Bahnhofstraße auf die einst hinter der jetzigen Häuser gelegenen Wiesen führte. Der Weg ging etwas im Bereich des Ladenportals von Fischer ab. Das Haus ist schon vor 1870 erbau gewesen und hat bis 1911 gestanden, als das jetzige große Kaufhaus Fischer errichtet wurde. Dieser Ackerweg hatte auch insofern Bedeutung, als die Wiese und der Acker nördlich von ihm Schlingermann, südlich von ihm Weusthoff gehörte. Weusthoff wurde, wie wir sahen, durch Erwerb des Schlingermannschen Grundbesitzes Eigentümer des Gesamtkomplexes. Dieser Gesamtkomplex ging 1885 an die Geschwister Sprick über, deren Eltern der [[Wilhelm Sprick|Rendant Sprick]] und Dorothea Weusthoff gewesen waren. Im Jahre 1893 erhielt ihn der Kaufmann Heinrich Weusthoff, der heute noch das Fischersche Haus besitzt. "<ref>Leo Reiners [[Herner Anzeiger]] [[Aus der Geschichte der Bahnhofstraße IX|Aus der Geschichte der Bahnhofstraße]], Teil IX vom 18. Januar 1936</ref> | :"Das dann folgende Grundstück umfasst heute die Häuser von Berns bis an die Toreinfahrt der Schauburg. Es gehörte nicht mehr zur Flur "In der Koppenburg", die mit Kottsiepers Grundstück aufhörte, sondern zu der Flur "Zwischen den Beeken". Von dieser war das erste Grundstück (eine Wiese und ein Acker) im Besitz des Kötters Schlingermann von der [[Straßburger Straße]]. Der Ackersmann Diederich Schlingermann<ref>Johann Diedrich Schlingermann *23. Mai 1791 + 30. Juli 1879.</ref> hatte eine Maria Cath. Petermann<ref>Maria Catharina Petermann * 23. April 1791 + 30.03.1837</ref> aus Baukau (heute [[Hof Koppenberg]]) geheiratet<ref>22. Oktober 1813</ref>. Als diese 1836<ref>1837!</ref> starb und der Mann in 2. Ehe<ref>25. November 1837</ref> eine Anna Marg. Heiermann<ref>Anna Margaretha Heiermann * 11.11.1792 + 10.05.1879</ref> heiratete, wurden auf dem Grundstück besondere Vermögenssicherungen für die drei Kinder aus erster Ehe vermerkt.<ref>1: Heinrich S. 1819-1875 | 2: Marie Catharina 1821-1901 | 3: Maria 1825-?</ref> Auf Grund eines Kaufvertrages von 1861 wurde aber 1874 (unter Beibehaltung der Sicherungsvermerke) der Landwirt Heinrich Weusthoff als Eigentümer eingetragen. Damals stand auf dem Grundstück bereits ein Wohnhaus (Bahnhofstraße 78) und zwar an der Stelle, wo heute das Kaufhaus Fischer sich befindet. Dieses Wohnhaus war im Bereich eines Ackerweges gebaut, der von der Bahnhofstraße auf die einst hinter der jetzigen Häuser gelegenen Wiesen führte. Der Weg ging etwas im Bereich des Ladenportals von Fischer ab. Das Haus ist schon vor 1870 erbau gewesen und hat bis 1911 gestanden, als das jetzige große Kaufhaus Fischer errichtet wurde. Dieser Ackerweg hatte auch insofern Bedeutung, als die Wiese und der Acker nördlich von ihm Schlingermann, südlich von ihm Weusthoff gehörte. Weusthoff wurde, wie wir sahen, durch Erwerb des Schlingermannschen Grundbesitzes Eigentümer des Gesamtkomplexes. Dieser Gesamtkomplex ging 1885 an die Geschwister Sprick über, deren Eltern der [[Wilhelm Sprick|Rendant Sprick]] und Dorothea Weusthoff gewesen waren. Im Jahre 1893 erhielt ihn der Kaufmann Heinrich Weusthoff, der heute noch das Fischersche Haus besitzt. "<ref>Leo Reiners [[Herner Anzeiger]] [[Aus der Geschichte der Bahnhofstraße IX|Aus der Geschichte der Bahnhofstraße]], Teil IX vom 18. Januar 1936</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 8. Januar 2024, 16:36 Uhr
Dies ist der 5000ster Artikel des Stadtgeschichtlichen Wikis vom 24. Januar 2023
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Der Bau Bahnhofstraße 78 wurde in den Jahren 1912/1913 errichtet. Es ist 19 Meter Breit und 35 Meter tief bei einer Höhe von fast 17 Meter auf 3 1/2 Geschoßen. Im erb- und 1. Obergeschoss betrieb lange Jahre die Bochumer Bekleidungsfirma J. Fischer ihre Herner Zweigniederlassung. Eröffnet wurde der Betrieb am 22. Februar 1913, nicht ohne ordentlich Werbung dafür zu machen.
Dieser Bau ist einer der ersten in Herne, die mit ausnahme der Dachbalken in Eisenbeton ausgeführt wurde. Geplant wurde das Haus vom Architekt Eugen Sprenger aus Herne, die Bauausführung lag bei der Firma Heinrich Dickhoff, Lambert Moddemeyer (Eisenbeton), Gebr. Hilbing und Sayn & Hüls (Malerarbeiten), Heinrich Rings (Granit) und Füßmann (Klempnerei). Die Schaufenster und Treppenanlage erstellte Friedrich Wilhelm Veuhoff.
Heute befindet sich hier die Blaue Apotheke und Reiter Fashion.
Zeitschicht 1936
- "Das dann folgende Grundstück umfasst heute die Häuser von Berns bis an die Toreinfahrt der Schauburg. Es gehörte nicht mehr zur Flur "In der Koppenburg", die mit Kottsiepers Grundstück aufhörte, sondern zu der Flur "Zwischen den Beeken". Von dieser war das erste Grundstück (eine Wiese und ein Acker) im Besitz des Kötters Schlingermann von der Straßburger Straße. Der Ackersmann Diederich Schlingermann[1] hatte eine Maria Cath. Petermann[2] aus Baukau (heute Hof Koppenberg) geheiratet[3]. Als diese 1836[4] starb und der Mann in 2. Ehe[5] eine Anna Marg. Heiermann[6] heiratete, wurden auf dem Grundstück besondere Vermögenssicherungen für die drei Kinder aus erster Ehe vermerkt.[7] Auf Grund eines Kaufvertrages von 1861 wurde aber 1874 (unter Beibehaltung der Sicherungsvermerke) der Landwirt Heinrich Weusthoff als Eigentümer eingetragen. Damals stand auf dem Grundstück bereits ein Wohnhaus (Bahnhofstraße 78) und zwar an der Stelle, wo heute das Kaufhaus Fischer sich befindet. Dieses Wohnhaus war im Bereich eines Ackerweges gebaut, der von der Bahnhofstraße auf die einst hinter der jetzigen Häuser gelegenen Wiesen führte. Der Weg ging etwas im Bereich des Ladenportals von Fischer ab. Das Haus ist schon vor 1870 erbau gewesen und hat bis 1911 gestanden, als das jetzige große Kaufhaus Fischer errichtet wurde. Dieser Ackerweg hatte auch insofern Bedeutung, als die Wiese und der Acker nördlich von ihm Schlingermann, südlich von ihm Weusthoff gehörte. Weusthoff wurde, wie wir sahen, durch Erwerb des Schlingermannschen Grundbesitzes Eigentümer des Gesamtkomplexes. Dieser Gesamtkomplex ging 1885 an die Geschwister Sprick über, deren Eltern der Rendant Sprick und Dorothea Weusthoff gewesen waren. Im Jahre 1893 erhielt ihn der Kaufmann Heinrich Weusthoff, der heute noch das Fischersche Haus besitzt. "[8]
Verwandte Artikel
- Atelier Victoria (← Links)
- 24. Januar (← Links)
- Eugen Sprenger (← Links)
Einzelnachweis
- ↑ Johann Diedrich Schlingermann *23. Mai 1791 + 30. Juli 1879.
- ↑ Maria Catharina Petermann * 23. April 1791 + 30.03.1837
- ↑ 22. Oktober 1813
- ↑ 1837!
- ↑ 25. November 1837
- ↑ Anna Margaretha Heiermann * 11.11.1792 + 10.05.1879
- ↑ 1: Heinrich S. 1819-1875 | 2: Marie Catharina 1821-1901 | 3: Maria 1825-?
- ↑ Leo Reiners Herner Anzeiger Aus der Geschichte der Bahnhofstraße, Teil IX vom 18. Januar 1936