Gasverarbeitungs-GmbH (Gaveg): Unterschied zwischen den Versionen
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:GAVEG I in Sodingen (Leistung 24.000 Jahrestonnen Stickstoff] wurde Ende 1926 angefangen und am 1. Januar 1928 in Produktät geschickt. Sie wurde bereits 1930 aufgegeben. | |||
:GAVEG II entstand im Sommer 1927 auf der Schachtanlage [[Zeche Shamrock|Shamrock]] 7 auf Wanne-Eickler Grund. | |||
==Stickstoffwerk Hibernia== | ==Stickstoffwerk Hibernia== | ||
[[1928]] wurde von der Gaveg zur Verwendung des Koksofengases der beiden Kokereien Shamrock 1/2 und Shamrock 3/4 auf Wanne-Eickeler Gebiet das Stickstoffwerk Hibernia erbaut. | [[1928]] wurde von der Gaveg zur Verwendung des Koksofengases der beiden Kokereien Shamrock 1/2 und Shamrock 3/4 auf Wanne-Eickeler Gebiet das Stickstoffwerk Hibernia erbaut. | ||
"'''''Westdeutschlands größtes Stickstoffwerk'''. Wanne=Eickel, 6. Januar [1928]. Was deutsche Technik, deutscher Geist und deutsche Energie zu schaffen vermögen, davon zeugen die gewaltigen Industrieanlagen der zur Bergwerksgesellschaft „Hibernia“ gehörigen Steinkohlenzeche „Shamrock". Es ist ein wahres Wunder der Technik, was unmittelbar vor den Toren der Großstadt Bochum an der Grenze der Mittelstadt Wanne=Eickel im Stadtteil Holsterhausen auf dem Gelände der Zeche an neuen Industriebauten entsteht. Wir brachten schon vor längerer Zeit Mitteilungen über die gewaltigen Neuanlagen der Stickstoffwerke. Sie erheben sich gleich neben der Bahnlinie Riemke—Herne in unmittelbarer Nähe der Zeche „Shamrock“, Schacht I/II, und bedecken einen Flächenraum von gewaltigen Ausmaßen. Hallen von riesigen, hier bisher kaum gekannten Größen wechseln mit hohen Betonbauten und anderen neuzeitlicher Baukunst ab. Ganze Reihen großer Gasbehälter haben sich schon unter den Armen der Kräne aufgebaut. Langgestreckte niedrige Werkstätten und Kühltürme leiten endlich über zu einem wahren Chaos von Gasometern. Und wiederum folgt eine neue Reihe von Betonbauten und riesigen Hallen. Dem Reisenden, der die Eisenbahnstrecke Wanne—Herne fährt, werden von seinem Abteilfenster aus so recht die gewaltigen Ausmaße dieser neuen Werksanlagen in die Augen fallen. Das Stickstoffwerk wird das sogenannte Uhdesche Verfahren des Ingenieurs der Zeche„Mont Cenis“ anwenden. Es dienen mehrere Verfahren dazu, aus den Nebenprodukten der Ruhrsteinkohle Stickstoff zu gewinnen. So wird neben dem Stickstoffverfahren des Ingenieurs Uhde auch noch das Claudesche Verfahren der Klöcknerwerke in Castrop=Rauxel in Anwendung gebracht. In nächster Nähe Bochums sind heute drei gewaltige Stickstoffwerke im Bau, und zwar das Stickstoffwerk der Zeche „MontCenis“ bei Sodingen, dessen Herstellung am weitesten vorangeschritten ist, das Stickstoffwerk der Klöcknerwerke in Castrop-Rauxel und dasjenige der Zeche Shamrock, das das großte dieser Art in Westdeutschland wird.[...]''" <ref>Vgl.: [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/5897027?query=%22Herne%20%22 Bochumer Anzeiger vom 5. Januar 1929. Online auf Zeitpunkt.nrw]</ref> | |||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
* Bruno Waeser: Die Luftstickstoff-Industrie: mit Berücksichtigung der chilenischen Industrie und des Kokereistickstoffs - Chemische Technologie in Einzeldarstellungen Springer Verlag 2013. ISBN 3662345994 S. 51 ff. | * Bruno Waeser: Die Luftstickstoff-Industrie: mit Berücksichtigung der chilenischen Industrie und des Kokereistickstoffs - Chemische Technologie in Einzeldarstellungen Springer Verlag 2013. {{ISBN|3662345994}} S. 51 ff. | ||
* Kim Christian Priemel: Flick. Als: Band 17 von Moderne Zeit. Wallstein Verlag, 2013 ISBN 3835320912 S. 197 ff. | * Kim Christian Priemel: Flick. Als: Band 17 von Moderne Zeit. Wallstein Verlag, 2013 {{ISBN|3835320912}} S. 197 ff. | ||
* '''Nachlass Hedwig Behrens''', zur Stilllegung in Sodingen 1931 im Westfälischen Wirtschaftsarchiv Dortmund (Sign.: N 7/14)<ref>http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/bestand.jsp?archivNr=4&tektId=410&expandId=389</ref> | * '''Nachlass Hedwig Behrens''', zur Stilllegung in Sodingen 1931 im Westfälischen Wirtschaftsarchiv Dortmund (Sign.: N 7/14)<ref>http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/bestand.jsp?archivNr=4&tektId=410&expandId=389</ref> | ||
* '''Bundesarchiv''', R 8122 Flick-Konzern, 2.1.3 Rechtsangelegenheiten<ref>http://www.argus.bstu.bundesarchiv.de/R8122-29352/index.htm?kid=8caa96f8-873c-47fe-981c-4d562f30dcce</ref> | * '''Bundesarchiv''', R 8122 Flick-Konzern, 2.1.3 Rechtsangelegenheiten<ref>http://www.argus.bstu.bundesarchiv.de/R8122-29352/index.htm?kid=8caa96f8-873c-47fe-981c-4d562f30dcce</ref> | ||
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***R 8122/41, Bd.: 4 - Enthält u.a.: Steuerstreitverfahren mit der Stadtverwaltung Herne/Westfalen 1934-1937 | ***R 8122/41, Bd.: 4 - Enthält u.a.: Steuerstreitverfahren mit der Stadtverwaltung Herne/Westfalen 1934-1937 | ||
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Aktuelle Version vom 20. November 2023, 13:59 Uhr
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Im Jahre 1925 gründete die Hibernia AG (Vgl. Hiberniastraße) zusammen mit der Gewerkschaft Mont-Cenis die Gasverarbeitungs-GmbH (Gaveg) und 1938 - als Mitglied der IG-Farben - die Chemischen Werke Hüls in Marl.
Nach ersten Versuchen der Nowegischen Firma Norsk Hydro in Oslo 1919-1921 gab es 1924 erste Verbindungen zwischen dem Entwickler Ivar Walfrid Cederberg[1] und der Zeche Mont-Cenis. Ihr damalige Leiter, Battig, förderte die industrielle Reifung der Ammoniak- und besonders der Stickstoffherstellung. Eine erste Versuchsanlage wurde 1926 in Sodingen errichtet mit bis zu 10 t. täglicher Leistung. Im Juli 1926 kaufte dann die Zeche alle Patente auf das Verfahren von Norsk Hydro. Da der Deutsche Staat das Unternehmen mit 2,5 Millionen Reichsmark als Darlehn förderte, wurde die Gasverarbeitungs-G.m.b.H., Herne-Sodingen gegründet mit einen 54 % Anteil bei Mont-Cenis und 39 % bei der Hibernia AG.
- GAVEG I in Sodingen (Leistung 24.000 Jahrestonnen Stickstoff] wurde Ende 1926 angefangen und am 1. Januar 1928 in Produktät geschickt. Sie wurde bereits 1930 aufgegeben.
- GAVEG II entstand im Sommer 1927 auf der Schachtanlage Shamrock 7 auf Wanne-Eickler Grund.
Stickstoffwerk Hibernia
1928 wurde von der Gaveg zur Verwendung des Koksofengases der beiden Kokereien Shamrock 1/2 und Shamrock 3/4 auf Wanne-Eickeler Gebiet das Stickstoffwerk Hibernia erbaut.
"Westdeutschlands größtes Stickstoffwerk. Wanne=Eickel, 6. Januar [1928]. Was deutsche Technik, deutscher Geist und deutsche Energie zu schaffen vermögen, davon zeugen die gewaltigen Industrieanlagen der zur Bergwerksgesellschaft „Hibernia“ gehörigen Steinkohlenzeche „Shamrock". Es ist ein wahres Wunder der Technik, was unmittelbar vor den Toren der Großstadt Bochum an der Grenze der Mittelstadt Wanne=Eickel im Stadtteil Holsterhausen auf dem Gelände der Zeche an neuen Industriebauten entsteht. Wir brachten schon vor längerer Zeit Mitteilungen über die gewaltigen Neuanlagen der Stickstoffwerke. Sie erheben sich gleich neben der Bahnlinie Riemke—Herne in unmittelbarer Nähe der Zeche „Shamrock“, Schacht I/II, und bedecken einen Flächenraum von gewaltigen Ausmaßen. Hallen von riesigen, hier bisher kaum gekannten Größen wechseln mit hohen Betonbauten und anderen neuzeitlicher Baukunst ab. Ganze Reihen großer Gasbehälter haben sich schon unter den Armen der Kräne aufgebaut. Langgestreckte niedrige Werkstätten und Kühltürme leiten endlich über zu einem wahren Chaos von Gasometern. Und wiederum folgt eine neue Reihe von Betonbauten und riesigen Hallen. Dem Reisenden, der die Eisenbahnstrecke Wanne—Herne fährt, werden von seinem Abteilfenster aus so recht die gewaltigen Ausmaße dieser neuen Werksanlagen in die Augen fallen. Das Stickstoffwerk wird das sogenannte Uhdesche Verfahren des Ingenieurs der Zeche„Mont Cenis“ anwenden. Es dienen mehrere Verfahren dazu, aus den Nebenprodukten der Ruhrsteinkohle Stickstoff zu gewinnen. So wird neben dem Stickstoffverfahren des Ingenieurs Uhde auch noch das Claudesche Verfahren der Klöcknerwerke in Castrop=Rauxel in Anwendung gebracht. In nächster Nähe Bochums sind heute drei gewaltige Stickstoffwerke im Bau, und zwar das Stickstoffwerk der Zeche „MontCenis“ bei Sodingen, dessen Herstellung am weitesten vorangeschritten ist, das Stickstoffwerk der Klöcknerwerke in Castrop-Rauxel und dasjenige der Zeche Shamrock, das das großte dieser Art in Westdeutschland wird.[...]" [2]
Quellen
- Bruno Waeser: Die Luftstickstoff-Industrie: mit Berücksichtigung der chilenischen Industrie und des Kokereistickstoffs - Chemische Technologie in Einzeldarstellungen Springer Verlag 2013. ISBN: 3662345994 S. 51 ff.
- Kim Christian Priemel: Flick. Als: Band 17 von Moderne Zeit. Wallstein Verlag, 2013 ISBN: 3835320912 S. 197 ff.
- Nachlass Hedwig Behrens, zur Stilllegung in Sodingen 1931 im Westfälischen Wirtschaftsarchiv Dortmund (Sign.: N 7/14)[3]
- Bundesarchiv, R 8122 Flick-Konzern, 2.1.3 Rechtsangelegenheiten[4]
- Gasverarbeitungs GmbH (Gaveg), Herne-Sodingen 1929-1937
- R 8122/38, Bd.: 1 - Enthält u.a.: Lizenz- und Patentverträge mit ausländischen Firmen (u.a. Holland, Dänemark, UdSSR) 1929-1934
- R 8122/39, Bd.: 2 - Enthält u.a.: Lizenzverträge sowie Schriftwechsel und Niederschriften über die rechtliche Behandlung der Erfinder und Lizenznehmer im Zusammenhang mit der Übertragung der Gaveg (Mont-Cenis-Stickstoffanlage) auf die IG-Farbenindustrie AG, Ludwigshafen / Schriftwechsel über den Patentprozess der IG- Farben gegen Mont-Cenis / Patent- und Lizenzverträge zur synthetischen Herstellung von Ammoniak nach dem Mont-Cenis-Verfahren / Gewerkschaft der Steinkohlengrube Mont-Cenis, Herne-Sodingen 1929-1930
- R 8122/40, Bd.: 3 - Enthält u.a.: Erwerb von Stickstoffabsatzrechten der Gaveg durch die IG- Farbenindustrie AG, Frankfurt/Main, Okt./Nov 1930 / Verhandlungen und Verträge mit der Steinkohlenzeche Mont-Cenis, Herne-Sodingen 1930
- R 8122/41, Bd.: 4 - Enthält u.a.: Steuerstreitverfahren mit der Stadtverwaltung Herne/Westfalen 1934-1937
- Gasverarbeitungs GmbH (Gaveg), Herne-Sodingen 1929-1937
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- Rudolf Battig (← Links)
Quellen
- ↑ http://patent.ipexl.com/assignee/ivar_walfrid_cederberg_1.html
- ↑ Vgl.: Bochumer Anzeiger vom 5. Januar 1929. Online auf Zeitpunkt.nrw
- ↑ http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/bestand.jsp?archivNr=4&tektId=410&expandId=389
- ↑ http://www.argus.bstu.bundesarchiv.de/R8122-29352/index.htm?kid=8caa96f8-873c-47fe-981c-4d562f30dcce