Grabdenkmal der Familie von Forell: Unterschied zwischen den Versionen
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1997 folgte die endgültige Ernüchterung: „Kein Geld für das Denkmal von Forell“ (WAZ 11.4.1997). Doch was lange währte … Die Restaurierung konnte im Jahre 2000 durchgeführt werden. | ==Die „neue“ Begräbnisstätte== | ||
Bist zur Zeit des Kaisers Napoleon I. hatten die adeligen Herren ihre Erbbegräbnisse in den Kirchen und Klöster. Für die Freiherren von Strünkede bedeutete dies die ''Lucia Kapelle'' und später der sog. "''Strünkede-Keller''" in der alten [[Dionysius Kirche]] im Dorf Herne, oder in und um ihrer Hauseigenen [[Schlosskapelle Strünkede|Schlosskapelle]]. Per kaiserlichem Erlass wurde aber die Beisetzung verstorbener innerhalb der Gebäude, ja innerhalb einer Ortschaft, unter Strafe gestellt. So enstanden die ersten Friedhöfe der Ortschaften außerhalb des eigenlichen Siedlungskerns. Für das Haus Strünkede mit ihrem angeheirateten Oberhaupt dem Baron von Pallandt bedeutete es, einen eigenen Begräbnisplatz zu finden. Gefunden wurde er im Nordwesten des Schlossbereichs. | |||
Im heutigen Dreieck zwischen Strünkede-Stadion, [[Westring]] und [[Forellstraße]] liegt nun das Denkmal der Familie von Forell. Das Monument aus der Zeit um 1850 hat die Form eines Obelisken, der bis in die 1966er Jahre von einer Urne bekrönt war. Er stand ursprünglich etwa 20 Meter südlicher innerhalb des heutigen Tribünenwalls des Stadions. Dort lag die Familiengrabstätte der Familien von Pallandt und Forell, die seit 1804 nur für die Bewohner des Hauses Strünkede benutzt worden war. Auch die letzte Freifrau von [[Strünkede (Adelsgeschlecht)|Strünkede]] zu Krudenburg wurde dort beigesetzt. | |||
Einige Geschichten ranken sich um die Belegung des Begräbnisplatzes. So verweigerte die Witwe von Forell, eine nichtadelig geborene mit Namen Bertha Batz, ihrer nichtadeligen Schwiegertochter Elise Kaiser das Beisetzungsrecht für ihre eigenen Enkel. Dieses wurde dann aber von Gericht erstritten! | |||
Immer wieder gab dieser Erinnerungsort der Presse Anlass zur Berichterstattung über Missstände. So titelte der Herner Stadtanzeiger am 25. November 1950: „Ruhestätte der Toten EIN HÜHNERAUSLAUF“. Am 8. November 1973 schrieb die WAZ: „Rowdies verwüsten das alte Grabmahl der Familie Forell“. <br /> | |||
Es folgte eine gute Nachricht: „Grabdenkmal der Familie von Forell wird jetzt vollständig restauriert.“ (Ruhr-Nachrichten vom 4. Januar 1974). Es dauerte 18 Jahre allein bis zur nächsten Berichterstattung „Grabsteinsanierung zu teuer. Substanzpflege ist gesichert – ‚Andere Prioritäten’ “ (WAZ 23. Januar 1992). Zwischenzeitlich war die Eintragung in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Herne 1986 erfolgt. | |||
1997 folgte die endgültige Ernüchterung: „Kein Geld für das Denkmal von Forell“ (WAZ 11.4.1997). Doch was lange währte … Die Restaurierung konnte im Jahre 2000 durchgeführt werden und ist wieder von einem kunstvollen Gitter umschlossen. | |||
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**Archivbibliothek: "...bey den spätesten Nachkommen in beständig gutem Andenken zu erhalten..."-Denkmäler in Herne und Wanne-Eickel, Manfred Hildebrandt, Der Emscherbrücher Band 14 (2008/09), Seiten 57 bis 77, herausgegeben von der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e. V., Herne 2008 | **Archivbibliothek: "...bey den spätesten Nachkommen in beständig gutem Andenken zu erhalten..."-Denkmäler in Herne und Wanne-Eickel, Manfred Hildebrandt, Der Emscherbrücher Band 14 (2008/09), Seiten 57 bis 77, herausgegeben von der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e. V., Herne 2008 | ||
**Fotosammlung | **Fotosammlung | ||
*Quelle:Digitales Archiv Strünkede / Andreas Janik | |||
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[[Kategorie:Denkmäler in Herne]] | [[Kategorie:Denkmäler in Herne]] | ||
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Version vom 24. Oktober 2016, 23:04 Uhr
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Die „neue“ Begräbnisstätte
Bist zur Zeit des Kaisers Napoleon I. hatten die adeligen Herren ihre Erbbegräbnisse in den Kirchen und Klöster. Für die Freiherren von Strünkede bedeutete dies die Lucia Kapelle und später der sog. "Strünkede-Keller" in der alten Dionysius Kirche im Dorf Herne, oder in und um ihrer Hauseigenen Schlosskapelle. Per kaiserlichem Erlass wurde aber die Beisetzung verstorbener innerhalb der Gebäude, ja innerhalb einer Ortschaft, unter Strafe gestellt. So enstanden die ersten Friedhöfe der Ortschaften außerhalb des eigenlichen Siedlungskerns. Für das Haus Strünkede mit ihrem angeheirateten Oberhaupt dem Baron von Pallandt bedeutete es, einen eigenen Begräbnisplatz zu finden. Gefunden wurde er im Nordwesten des Schlossbereichs.
Im heutigen Dreieck zwischen Strünkede-Stadion, Westring und Forellstraße liegt nun das Denkmal der Familie von Forell. Das Monument aus der Zeit um 1850 hat die Form eines Obelisken, der bis in die 1966er Jahre von einer Urne bekrönt war. Er stand ursprünglich etwa 20 Meter südlicher innerhalb des heutigen Tribünenwalls des Stadions. Dort lag die Familiengrabstätte der Familien von Pallandt und Forell, die seit 1804 nur für die Bewohner des Hauses Strünkede benutzt worden war. Auch die letzte Freifrau von Strünkede zu Krudenburg wurde dort beigesetzt.
Einige Geschichten ranken sich um die Belegung des Begräbnisplatzes. So verweigerte die Witwe von Forell, eine nichtadelig geborene mit Namen Bertha Batz, ihrer nichtadeligen Schwiegertochter Elise Kaiser das Beisetzungsrecht für ihre eigenen Enkel. Dieses wurde dann aber von Gericht erstritten!
Immer wieder gab dieser Erinnerungsort der Presse Anlass zur Berichterstattung über Missstände. So titelte der Herner Stadtanzeiger am 25. November 1950: „Ruhestätte der Toten EIN HÜHNERAUSLAUF“. Am 8. November 1973 schrieb die WAZ: „Rowdies verwüsten das alte Grabmahl der Familie Forell“.
Es folgte eine gute Nachricht: „Grabdenkmal der Familie von Forell wird jetzt vollständig restauriert.“ (Ruhr-Nachrichten vom 4. Januar 1974). Es dauerte 18 Jahre allein bis zur nächsten Berichterstattung „Grabsteinsanierung zu teuer. Substanzpflege ist gesichert – ‚Andere Prioritäten’ “ (WAZ 23. Januar 1992). Zwischenzeitlich war die Eintragung in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Herne 1986 erfolgt.
1997 folgte die endgültige Ernüchterung: „Kein Geld für das Denkmal von Forell“ (WAZ 11.4.1997). Doch was lange währte … Die Restaurierung konnte im Jahre 2000 durchgeführt werden und ist wieder von einem kunstvollen Gitter umschlossen.
Der Text auf der erneuerten Inschrifttafel lautet:
- "FAMILIE
- VON FORELL
- SCHLOSSHERREN
- AUF STRÜNKEDE
- VON 1810-1900
- DIE GRABSTELE WURDE
- ZU LEBZEITEN VON
- FREIDRICH VON FORELL
- 1811-1872, LANDRAT
- ZU BOCHUM GESCHAFFEN"
Nachweislich Beigesetzte
- 15. Februar 1815: von Palant, Adolph Carl
- 21. Mai 1816: von Strünkede, Sophie Charlotte Louise Henriette - Krudenburg
- 11. April 1818: von Strünkede, Marianne Florentine Amalia Caroline Wilhelmine - Krudenburg
- 30. Oktober 1822: von Palant, Caroline Wilhelmine (Charlotta Wilhelmina)
- 6. Mai 1844: von Forell, GERHARD HEINRICH Gottfried
- 28. Dezember 1846: von Forell, Johann Christian August Friedrich
- 29. Juni 1853: von Palant, Adolfine Caroline Bernhardine Friederike - Strünkede
- 10. März 1872: von Forell, FRIEDRICH Adolf August Wilhelm Gottfried
Verwandte Artikel
- Forellstraße (← Links)
- 1844 (Sterberegister ev.) (← Links)
- Friedhof Eickel (Alt) (← Links)
- Knöll 1922 - Die Stadt Herne in städtebaulicher Hinsicht IV (← Links)
Quelle - Urtext (Teilweise)
- Stadtarchiv Herne:
- Dokumentationsbibliothek: Sammlung Denkmäler
- Archivbibliothek: "...bey den spätesten Nachkommen in beständig gutem Andenken zu erhalten..."-Denkmäler in Herne und Wanne-Eickel, Manfred Hildebrandt, Der Emscherbrücher Band 14 (2008/09), Seiten 57 bis 77, herausgegeben von der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e. V., Herne 2008
- Fotosammlung
- Quelle:Digitales Archiv Strünkede / Andreas Janik