Haushalte der westlichen Castroper Bauernschaften 1806

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Die Castroper Schule im 18. und frühen 19. Jahrhundert

Bereits im 17. Jahrhundert werden erste Lehrer in Castrop erwähnt. Sie unterrichteten nicht nur die Kinder aus der Stadt, sondern auch die Jugend aus den umliegenden Bauerschaften wie Holthausen, Börnig, Sodingen, Hiltrop, Rauxel, Westhofen (Schwerin), Frohlinde, Merklinde, Bövinghausen und Obercastrop.

Obwohl bereits 1717 unter Friedrich Wilhelm I. eine allgemeine Schulpflicht für den Winter eingeführt wurde und Friedrich der Große sie 1763 auch auf den Sommer ausweitete, war der tatsächliche Schulbesuch um 1800 noch sehr unregelmäßig. Gründe dafür waren unter anderem die große Entfernung der Bauernhöfe von Castrop, die Verpflichtung der Kinder zur Viehbetreuung im Sommer sowie unpassierbare Wege im Winter. In abgelegenen Bezirken war es deshalb üblich, Kinder erst mit etwa zwölf Jahren – also zur Vorbereitung auf die Kommunion – zur Schule zu schicken.

Ein Überblick aus dem Jahr 1806 zeigt die Situation in den westlich von Castrop gelegenen Bauerschaften:

Katholische Haushalte:

Holthausen (14), Östrich (4), Börsinghausen (9), Sodingen (8), Gysenberg (16), Horsthausen (5), Börnig (20), Voßnacken (6), Vellwich (5) – insgesamt 87 Haushalte.

Katholische Schulkinder:

Holthausen, Östrich, Börsinghausen (26 Kinder), Börnig, Voßnacken, Vellwich (64 Kinder), Sodingen, Horsthausen, Gysenberg („Baut“) (37 Kinder) – insgesamt 127 Kinder.

Weitere Konfessionen:

Es gab zudem 5 lutherische und 5 reformierte Kinder, womit insgesamt 137 schulpflichtige Kinder in diesem Gebiet lebten.[1]

Die weitere Entwicklung seit u.a. die Geschichte der Börniger Dorfschule.

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Quellen