Aus der Geschichte der Bahnhofstraße XI: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Freude über das neue Gotteshaus wurde schon bald durch die Kulturkampfereignisse schwer getrübt. Nachdem Kaplan Strickmann am 14. November 1874 wegen Verlesung eines Hirtenbriefes von der Kanzel zu 14 Tagen Festung – in der Berufungsinstanz in einen Tag Festung umgewandelt, den Strickmann in Wesel tatsächlich abgesessen hat – verurteilt worden war, wurde ihm am 25. Februar 1875, da er noch nicht staatlich anerkannt war, die Vornahme jeder geistlichen Amtshandlung untersagt und das Kirchenvermögen beschlagnahmt. Er musste sein Pfarrhaus verlassen und bezog Wohnung in der Wirtschaft Rolofs. Fast fünf Jahre lang ist dann in der neuen Kirche Laiengottesdienst gehalten worden. (Über den Besuch eines solchen Laiengottesdienstes in Herne berichtete im Frühjahr 1876 ein Aktionär der Belgischen Steinkohlengesellschaft, der die [[Zeche Von der Heydt|Zechen von der Heydt]] und [[Zeche Julia|Julia]] gehörten, in der Lütticher Zeitung in Worten tiefster Erschütterung und größter Bewunderung.) Weil Kaplan Strickmann aber doch heimlich Seelsorge betrieb, wurde er am 11. Juli 1875 aus dem Regierungsbezirk ausgewiesen. Nachdem am Sonntag, dem 12. Juli, gegen Mittag vor der Wirtschaft Rolofs eine denkwürdige Abschiedsfeier abgehalten worden war, bei der Bauunternehmer Kraus im Namen der Gemeinde sprach und Kaplan Strickmann vom Fenster aus Worte der Aufmunterung an alle richtete, die durch den Amtsverweser Hesse mit Polizeiunterstützung beendet wurden, fuhr Kaplan Strickmann im bekränzten Wagen, begleitet von über sechshundert Pfarrangehörigen, über die Emscher nach Recklinghausen-Bruch, wo er für die Dauer der Verbannung Wohnung nahm. Er konnte zwar nach rund einem Jahre, am [[29. Juni]] [[1876]], zurückkehren, aber sonst blieb es beim Alten. Bei geschlossenen Kirchentüren ohne Kirchenbesucher – es stahlen sich trotzdem einzelne hinein – und Sonntags in der Sakristei durfte er dann „allein“ die hl. Messe lesen, während die Vermittler durch Zeichen den Gläubigen in der Kirche vom Fortgang der Handlung Kenntnis gab, bis endlich am [[22. Juli]] [[1880]] wieder öffentlich Gottesdienst stattfinden durfte.
Die Freude über das neue Gotteshaus wurde schon bald durch die Kulturkampfereignisse schwer getrübt. Nachdem Kaplan Strickmann am 14. November 1874 wegen Verlesung eines Hirtenbriefes von der Kanzel zu 14 Tagen Festung – in der Berufungsinstanz in einen Tag Festung umgewandelt, den Strickmann in Wesel tatsächlich abgesessen hat – verurteilt worden war, wurde ihm am 25. Februar 1875, da er noch nicht staatlich anerkannt war, die Vornahme jeder geistlichen Amtshandlung untersagt und das Kirchenvermögen beschlagnahmt. Er musste sein Pfarrhaus verlassen und bezog Wohnung in der Wirtschaft Rolofs. Fast fünf Jahre lang ist dann in der neuen Kirche Laiengottesdienst gehalten worden. (Über den Besuch eines solchen Laiengottesdienstes in Herne berichtete im Frühjahr 1876 ein Aktionär der Belgischen Steinkohlengesellschaft, der die [[Zeche Von der Heydt|Zechen von der Heydt]] und [[Zeche Julia|Julia]] gehörten, in der Lütticher Zeitung in Worten tiefster Erschütterung und größter Bewunderung.) Weil Kaplan Strickmann aber doch heimlich Seelsorge betrieb, wurde er am 11. Juli 1875 aus dem Regierungsbezirk ausgewiesen. Nachdem am Sonntag, dem 12. Juli, gegen Mittag vor der Wirtschaft Rolofs eine denkwürdige Abschiedsfeier abgehalten worden war, bei der Bauunternehmer Kraus im Namen der Gemeinde sprach und Kaplan Strickmann vom Fenster aus Worte der Aufmunterung an alle richtete, die durch den Amtsverweser Hesse mit Polizeiunterstützung beendet wurden, fuhr Kaplan Strickmann im bekränzten Wagen, begleitet von über sechshundert Pfarrangehörigen, über die Emscher nach Recklinghausen-Bruch, wo er für die Dauer der Verbannung Wohnung nahm. Er konnte zwar nach rund einem Jahre, am [[29. Juni]] [[1876]], zurückkehren, aber sonst blieb es beim Alten. Bei geschlossenen Kirchentüren ohne Kirchenbesucher – es stahlen sich trotzdem einzelne hinein – und Sonntags in der Sakristei durfte er dann „allein“ die hl. Messe lesen, während die Vermittler durch Zeichen den Gläubigen in der Kirche vom Fortgang der Handlung Kenntnis gab, bis endlich am [[22. Juli]] [[1880]] wieder öffentlich Gottesdienst stattfinden durfte.
==Innenausstattung==
==Innenausstattung==
Bald wurden die Bemühungen um eine weitere Ausstattung der Kirche wieder aufgenommen. Der Schreiner Wittenbürger aus Oelde fertigte Kommunionbank, zwei Beichtstühle und Kanzel an (die alte, noch aus der Notkirche übernommene Kanzel stammte wie der erste Altar aus der Kirche in Lütgendortmund<ref>Diese war die ehem. Klosterkirche Marienborn zu Lütgendortmund. Vgl. [https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Marienborn_%28L%C3%BCtgendortmund%29 Wikipedia])</ref>, der Maler Bartscher<ref>Johann Konrad Bartscher</ref> aus Oelde besorgte die innere Ausmalung und stellte den heute noch vorhandenen Kreuzweg her, dann kam das große festliche Ereignis der Konsekration der Kirche durch den Fuldaer Oberhirten Dr. Kopp<ref>Vgl. [https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_von_Kopp Wikipedia]</ref>, den späteren Kardinalfürstbischof von Breslau, der wegen seiner Verdienste um die Beilegung des Kulturkampfes große Achtung genoß und in Herne in Behinderung des hochbetagten Paderborner Bischofs neben der Kirchenkonsekration 1200 Gläubigen die hl. Firmung spendete (die erste nach 14 Jahren). Damals trug ganz Herne ein Festgewand, zu dem sich beide Konfessionen in Eintracht zusammenfanden. Die Hibernia hatte am bergisch-märkischen Bahnhof ([[Rottbruchstraße]]) einen Ehrenbogen errichtet und ein Viergespann zum Einholen des Bischofs gestellt. Am Abend des [[8. Oktober]] [[1886]]  fand ein Fackelzug statt, an dem sich außer den drei kirchlichen auch sieben weltliche Vereine und viele Bergleute mit Grubenlampen beteiligten, die Hauptstraßen waren illuminiert und Tausende waren schließlich vor dem Hause Rolofs, wo der Bischof sich in einem Zimmer aufhielt, versammelt.  Lehrer Tigges hielt eine Ansprache an den Bischof und dieser antwortete mit einem Hinweis auf Papst und Kaiser, denen die erreichte Einigung zu verdanken sei.


==Verwandte Artikel==
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Version vom 12. Dezember 2015, 13:54 Uhr

Originaltext aus dem Herner Anzeiger vom 1. Februar 1936. Abgeschrieben und mit neuen Überschriften versehen von Andreas Janik.

Aus der Geschichte der Bahnhofstraße

XI.

Der Rektoratschule war, wie wir schon sahen, die Wirtschaft Rolofs (heute Westfalenschänke) benachbart. Balthasar Rolofs hatte zuerst (1864) das Besitztum des Schusters Friedrich Stratmann gt. Muthmann (vorher Polizeidiener Heinrich Hesse) erworben, das er 1875 an den Wirt Bomm weiterverkaufte. (Es ist das heutige Ständehaus-Restaurant.) Vor dem Weiterverkauf hatte er aber an der jetzigen Stelle seine neue Wirtschaft gegründet. Die Grundstücke hatte er 1868 und 1871 von Rensinghoff gt. Schlenkhoff gekauft. Darauf erbaute er ein Wohnhaus das erweitert wurde durch einen Anbau mit Wohnung und Backhaus und einen weiteren Anbau. Wie das Backhaus erkennen lässt, war Balthasar Rolofs nicht nur Wirt, sondern auch Bäcker. (Er nannte sich auch Konditor.) Im Jahre 1882 starb er, seine Witwe und die Kinder wurden Eigentümer. Im Jahre 1887 übernahm der Sohn Heinrich Wilhelm Rolofs die Wirtschaft, die später den Namen „Zum Franziskaner“ führte. Das Backhaus machte schon 1888/89 einem Saalanbau Platz, dem weitere Anbauten folgten. Dann wurde 1906 das Ganze einem Umbau unterzogen, um es zu modernisieren. So blieb es bis 1932, wo für die „Westfalenschänke“ ein neuer Umbau, vor allem der Straßenseite mit den Läden, vorgenommen wurde. H. W. Rolofs hatte 1919 seiner Witwe und seinen drei Kindern das Besitztum hinterlassen, seit 1932 sind der Ingenieur Alfred Rolofs und Miterben als Eigentümer eingetragen. – Nun kommt die

St.-Bonifatius-Kirche

Sie ist die erste große Kirche in Herne (die evangelische Hauptkirche wurde er ein Jahr später fertig) und die erste für die Dauer berechnete Kirche der katholischen Missionsgemeinde Herne gewesen. Die 1859 erbaute Notkirche an der Von-der-Heydt-Straße, von der früher schon ausführlich die Rede war, war klein und armselig. Die katholische Gemeindewuchs aber stetig. 1866 war sie schon auf 2000 Seelen angewachsen. Daher sah sich der als Nachfolger Schmelzers 1862 nach Herne gekommene Pfarrer Schwartz genötigt, sich um den Bau einer neuen Kirche zu bemühen. Aber die katholische Gemeinde, durchweg aus Arbeitern bestehend, war arm. Zwar zeigte sich eine erfreuliche Opferwilligkeit, und von Monat zu Monat mehrte sich der Baufonds, aber ohne fremde Hilfe hätte man noch viele Jahre auf die Verwirklichung des Kirchenbauplanes warten müssen. „So sehen wir“ schreibt Rektor Knust in der hier als Quelle benutzten ersten grundlegenden Darstellung der Geschichte des neueren katholischen Kirchenwesens in Herne (erschienen als Artikelserie Ende 1908 und Anfang 1909 im Herner Anzeiger), „den strebsamen Pfarrer während seiner freien Zeit auf Kollektenreisen, in der Nähe und in der Ferne, bei Bekannten und Unbekannten, auf den Gehöften des Münsterlandes wie in den Dörfern der sauerländischen Berge, begleitet namentlich von seinem guten Freunde, dem Rentner Peter Wienert, der ihm bereitwilligst mit seiner Ortskenntnis zur Seite stand[1].
Die Kollekte – mit Befürwortung des Ehrenamtmanns von Forell war eine Provinzial-Hauskollekte genehmigt worden – brachte so namhafte Summen ein, dass zunächst laut Vertrag vom 26. Juni 1866 und 8. September 1866 von Heinrich Rensinghoff gt. Schlenkhoff für 2353 Taler 6 Sgr. Die für Kirche und Pastorat erforderlichen Grundstücke an der Bahnhofstraße erworben werden konnten. Im Jahre 1870 wurde dann zum Bau des Pastorathauses geschritten (es ist das Haus, in dem heute Vikar Bitter wohnt und das Caritasbüro untergebracht ist). Der Geistliche hatte bis dahin bei Nichtkatholiken zur Miete gewohnt. Am 25. Juli 1871 konnte er sein Pfarrhaus beziehen.

Der Kirchbau

Im Herbst 1872 begann man mit dem Bau der Kirche. Zugrundegelegt waren die Entwürfe einer Kölner Baufirma und der abgeänderte Plan des Architekten Fischer aus Barmen. Die Bauausführung war dem Maurermeister Bernhard Hommerloh aus Beckum übertragen. Am Feste Christi-Himmelfahrt des Jahres 1873 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung durch Dechant Menke aus Wattenscheid unter Anteilnahme der ganzen Gemeinde. (Der Grundstein ist an der Kommunionbank neben der Sakristei sichtbar.) Pfarrer Schwartz war aber inzwischen an einem schweren Lungenleiden erkrankt, woran die Strapazen der Kollektengänge nicht unbeteiligt gewesen sein dürften. Im Lehnstuhl sitzend, wohnte er der Grundsteinlegung bei und sah mit Freude die Grundmauern bereits aus dem Boden emporwachsen, aber er erlebte die Vollendung nicht mehr. Am 23. September 1873 schied er aus diesem Leben. Die Kirchenvollendung herbeizuführen, war seinem im Frühjahr 1872 nach Herne gekommenen Kooperator und späterer Nachfolger Kaplan Gerhard Strickmann vorbehalten, der ebenfalls manche Wege gehen musste, um den Baufonds zu mehren, aber schon am Feste Christi-Himmelfahrt des Jahres 1874 konnte er die Benediktion und Ingebrauchnahme der fertigen Kirche erleben.
Die Übersiedlung von der Notkirche an der Von-der-Heydt-Straße zur neuen, dem hl. Bonifatius geweihten Kirche (Patron war der hl. Joseph: die Verbindung zum hl. Dionysius, dem Patron der ersten Herner Kirche, deutet heute eine Figur dieses Heiligen am Hochaltar über dem Tabernakel an) gestaltete sich zu einem denkwürdigen Ereignis. Zum letzten Male wurde in dem armseligen Kirchlein das hl. Messopfer dargebracht, dann zog eine feierliche Prozession – die erste seit über 300 Jahren – mit dem Sanktissimum zur neuen Kirche. Diese war ein schöner gotischer Hallenbau, reichte allerdings nur bis zu den Treppenstufen, die im Inneren die später hinzu gebaute Turmpartie abgrenzen. Das Innere war zuerst noch kahl. Den Hochaltar hatten die Gebrüder Mersmann in Riemke, zwei Bildhauer, gestiftet (der Altartisch ist heute noch vorhanden), die kleine Orgel und der Taufstein wurden, wie einzelne andere Inventarstücke, aus der Notkirche übernommen. Die Orgel, die schon als alt vom Gesellenverein in Soest erworben worden war, wurde erst 1880 durch eine größere, neu ersetzt, zu der der Männergesangsverein 1862 als Überschuss aus einem Wohltätigkeitskonzert 500 Mark gestiftet hatte und die später in die Herz-Jesu Kirche gekommen ist. Der Taufstein dagegen ist noch heute in der Bonifatiuskirche vorhanden. Er trägt auf dem Rande des Holzdeckels die Inschrift: „Geschenk von Hauptmann Brockhoff in Essen bei der Taufe seines ersten Enkels am 13. Juni 1865“. (Hauptmann Brockhoff haben wir bereits als Mitbesitzer der Herner Dampfmühlen-Handlungs-Kommanditgesellschaft Schlenkhoff u. Comp. Kennengelernt.) Von den Seitenaltären beschafften die polnischen Katholiken den Herz-Jesu- und die deutschen Katholiken den Marienaltar, die heute noch die Kirche zieren.

Kulturkampf (1874-1880)

Die Freude über das neue Gotteshaus wurde schon bald durch die Kulturkampfereignisse schwer getrübt. Nachdem Kaplan Strickmann am 14. November 1874 wegen Verlesung eines Hirtenbriefes von der Kanzel zu 14 Tagen Festung – in der Berufungsinstanz in einen Tag Festung umgewandelt, den Strickmann in Wesel tatsächlich abgesessen hat – verurteilt worden war, wurde ihm am 25. Februar 1875, da er noch nicht staatlich anerkannt war, die Vornahme jeder geistlichen Amtshandlung untersagt und das Kirchenvermögen beschlagnahmt. Er musste sein Pfarrhaus verlassen und bezog Wohnung in der Wirtschaft Rolofs. Fast fünf Jahre lang ist dann in der neuen Kirche Laiengottesdienst gehalten worden. (Über den Besuch eines solchen Laiengottesdienstes in Herne berichtete im Frühjahr 1876 ein Aktionär der Belgischen Steinkohlengesellschaft, der die Zechen von der Heydt und Julia gehörten, in der Lütticher Zeitung in Worten tiefster Erschütterung und größter Bewunderung.) Weil Kaplan Strickmann aber doch heimlich Seelsorge betrieb, wurde er am 11. Juli 1875 aus dem Regierungsbezirk ausgewiesen. Nachdem am Sonntag, dem 12. Juli, gegen Mittag vor der Wirtschaft Rolofs eine denkwürdige Abschiedsfeier abgehalten worden war, bei der Bauunternehmer Kraus im Namen der Gemeinde sprach und Kaplan Strickmann vom Fenster aus Worte der Aufmunterung an alle richtete, die durch den Amtsverweser Hesse mit Polizeiunterstützung beendet wurden, fuhr Kaplan Strickmann im bekränzten Wagen, begleitet von über sechshundert Pfarrangehörigen, über die Emscher nach Recklinghausen-Bruch, wo er für die Dauer der Verbannung Wohnung nahm. Er konnte zwar nach rund einem Jahre, am 29. Juni 1876, zurückkehren, aber sonst blieb es beim Alten. Bei geschlossenen Kirchentüren ohne Kirchenbesucher – es stahlen sich trotzdem einzelne hinein – und Sonntags in der Sakristei durfte er dann „allein“ die hl. Messe lesen, während die Vermittler durch Zeichen den Gläubigen in der Kirche vom Fortgang der Handlung Kenntnis gab, bis endlich am 22. Juli 1880 wieder öffentlich Gottesdienst stattfinden durfte.

Innenausstattung

Bald wurden die Bemühungen um eine weitere Ausstattung der Kirche wieder aufgenommen. Der Schreiner Wittenbürger aus Oelde fertigte Kommunionbank, zwei Beichtstühle und Kanzel an (die alte, noch aus der Notkirche übernommene Kanzel stammte wie der erste Altar aus der Kirche in Lütgendortmund[2], der Maler Bartscher[3] aus Oelde besorgte die innere Ausmalung und stellte den heute noch vorhandenen Kreuzweg her, dann kam das große festliche Ereignis der Konsekration der Kirche durch den Fuldaer Oberhirten Dr. Kopp[4], den späteren Kardinalfürstbischof von Breslau, der wegen seiner Verdienste um die Beilegung des Kulturkampfes große Achtung genoß und in Herne in Behinderung des hochbetagten Paderborner Bischofs neben der Kirchenkonsekration 1200 Gläubigen die hl. Firmung spendete (die erste nach 14 Jahren). Damals trug ganz Herne ein Festgewand, zu dem sich beide Konfessionen in Eintracht zusammenfanden. Die Hibernia hatte am bergisch-märkischen Bahnhof (Rottbruchstraße) einen Ehrenbogen errichtet und ein Viergespann zum Einholen des Bischofs gestellt. Am Abend des 8. Oktober 1886 fand ein Fackelzug statt, an dem sich außer den drei kirchlichen auch sieben weltliche Vereine und viele Bergleute mit Grubenlampen beteiligten, die Hauptstraßen waren illuminiert und Tausende waren schließlich vor dem Hause Rolofs, wo der Bischof sich in einem Zimmer aufhielt, versammelt. Lehrer Tigges hielt eine Ansprache an den Bischof und dieser antwortete mit einem Hinweis auf Papst und Kaiser, denen die erreichte Einigung zu verdanken sei.

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Quellen

  1. Herner Anzeiger Nr. 270/1908 vom 21. November 1908
  2. Diese war die ehem. Klosterkirche Marienborn zu Lütgendortmund. Vgl. Wikipedia)
  3. Johann Konrad Bartscher
  4. Vgl. Wikipedia