An der Cranger Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[Hauptstraße]] (Umbenennung von der [[Dorstener Straße]] bis [[Spinnbahn]])
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Der Name weist auf die Bedeutung der Kirche im Stadtteil Crange hin. 1441 erhielt Derick van Eykel das Haus „ten Krangh“ als Lehen von Adolph, Herzog von Cleve und Graf von der Mark. Durch Urkunde vom 3. Januar 1449 wurde Theoderich van Eickel gestattet, einen tragbaren Altar zu besitzen, um darauf im Haus Kranghe oder in anderen Kapellen die Heilige Messe zu feiern. Als Dank stiftete Derick van Eykel eine Kapelle, die an der Ostseite der Burganlage gebaut wurde und dem heiligen Laurentius geweiht war. Die Unterhaltung der Kirche erfolgte durch Abgaben der drei größten Höfe aus dem Lehnsbesitz derer von Eickel.
[[Urkunde 1441 August 10|1441]] erhielt Derick van Eykel das Haus „ten Krangh“ als Lehen von Adolph, Herzog von Cleve und Graf von der Mark. Durch Urkunde vom [[Urkunde 1449 Januar 3|3. Januar 1449]] wurde Theoderich van Eickel gestattet, einen tragbaren Altar zu besitzen, um darauf im Haus Kranghe oder in anderen Kapellen die Heilige Messe zu feiern. Als Dank stiftete Derick van Eykel eine Kapelle, die an der Ostseite der Burganlage gebaut wurde und dem heiligen Laurentius geweiht war. Die Unterhaltung der Kirche erfolgte durch Abgaben der drei größten Höfe aus dem Lehnsbesitz derer von Eickel.


Als Gert von Eickel 1637 kinderlos starb, teilten sich die Familie von Rump und der Freiherr von Strünkede zu Strünkede das Patronatsrecht. Sogleich brach ein Streit über die konfessionelle Zugehörigkeit der Kirche aus: Von Rump wollte sie der katholischen Seite zusprechen, doch widersetzte sich die Gemeinde. Nach Zeugenverhören und Prozessen wurde 1648 entschieden, dass rückwirkend vom Normaljahr 1624 die evangelische Gemeinde alle Rechte erhalten sollte. Die Erbstreitigkeiten, die Wirren des 30jährigen Krieges und die konfessionellen Auseinandersetzungen hatten dazu geführt, dass kein Pfarrer lange in Crange blieb und die Gemeinde sogar für längere Zeit keinen Pfarrer hatte.
Als Gert von Eickel [[1637]] kinderlos starb, teilten sich die Familie von Rump und der Freiherr von Strünkede zu Strünkede das Patronatsrecht. Sogleich brach ein Streit über die konfessionelle Zugehörigkeit der Kirche aus: Von Rump wollte sie der katholischen Seite zusprechen, doch widersetzte sich die Gemeinde. Nach Zeugenverhören und Prozessen wurde [[1648]] entschieden, dass rückwirkend vom Normaljahr [[1624]] die evangelische Gemeinde alle Rechte erhalten sollte. Die Erbstreitigkeiten, die Wirren des 30jährigen Krieges und die konfessionellen Auseinandersetzungen hatten dazu geführt, dass kein Pfarrer lange in Crange blieb und die Gemeinde sogar für längere Zeit keinen Pfarrer hatte.


Erst Theodor Johan Middelhoff, der 1752 zum Pfarrer von Crange gewählt wurde, gelang es, die Kirche vor einem völligen Verfall zu bewahren. In langwierigen Prozessen erreichte er, dass der Gutsherrschaft alle Rechte abgesprochen wurden, so dass sich die Gemeinde wieder etwas erholen konnte.
Erst Theodor Johan Middelhoff, der [[1752]] zum Pfarrer von Crange gewählt wurde, gelang es, die Kirche vor einem völligen Verfall zu bewahren. In langwierigen Prozessen erreichte er, dass der Gutsherrschaft alle Rechte abgesprochen wurden, so dass sich die Gemeinde wieder etwas erholen konnte.


Der Siebenjährige Krieg brachte jedoch erneute Rückschläge. Da die Kollekten nicht genügend Kapital einbrachten, wurden nötige Reparaturen nicht vollzogen, so dass 1811 der Kirchturm von einem schweren Sturm abgerissen wurde. Hinzu kam, dass man wegen der geringen Steuereinkünfte keinen neuen Pfarrer bekommen konnte.
Der Siebenjährige Krieg brachte jedoch erneute Rückschläge. Da die Kollekten nicht genügend Kapital einbrachten, wurden nötige Reparaturen nicht vollzogen, so dass [[1811]] der Kirchturm von einem schweren Sturm abgerissen wurde. Hinzu kam, dass man wegen der geringen Steuereinkünfte keinen neuen Pfarrer bekommen konnte.


Nachdem 1824 ein Vikar aus Herne den Dienst in der Gemeinde übernommen hatte, wurde erst 1826 Pastor August Gläser in sein Amt als Pfarrer der evangelischen Gemeinde Crange eingeführt.
Nachdem [[1824]] ein Vikar aus Herne den Dienst in der Gemeinde übernommen hatte, wurde erst [[1826]] Pastor August Gläser in sein Amt als Pfarrer der evangelischen Gemeinde Crange eingeführt.


Der 1847 zum Pfarrer gewählte Kandidat Wilhelm Meißner setzte sich dafür ein, dass der nach der Gemarkenteilung entstandene Streit um eine Einpfarrung der Cranger Gemeinde nach Eickel 1854 entschieden wurde: Crange blieb eine selbständige Gemeinde.
Der [[1847]] zum Pfarrer gewählte Kandidat Wilhelm Meißner setzte sich dafür ein, dass der nach der Gemarkenteilung entstandene Streit um eine Einpfarrung der Cranger Gemeinde nach Eickel [[1854]] entschieden wurde: Crange blieb eine selbständige Gemeinde.


Durch den Steinkohlenbergbau ließen sich viele neue Siedler in Crange nieder und die Gemeinde wuchs ständig. Da die Kirche nicht mehr genügend Platz bot, wurde 1898 eine Empore mit 100 Plätzen errichtet.
Durch den Steinkohlenbergbau ließen sich viele neue Siedler in Crange nieder und die Gemeinde wuchs ständig. Da die Kirche nicht mehr genügend Platz bot, wurde [[1898]] eine Empore mit 100 Plätzen errichtet.


1936 wurde die Kirche unter dem damals amtierenden Pfarrer Brenne durch einen Anbau erweitert.
[[1936]] wurde die Kirche unter dem damals amtierenden Pfarrer Brenne durch einen Anbau erweitert.


1977 feierte die Cranger Kirche ihr 400jähriges Bestehen. <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> <ref>[[Swientek 1968]], Nr. 185 u. 663</ref> <ref>[[Symann 1929]], Nr. 250, 1347, 1357, 1592.</ref> <ref>http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_An-der-Cranger-Kirche?OpenDocument&ccm=080068</ref>
[[1977]] feierte die Cranger Kirche ihr 400jähriges Bestehen. <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> <ref>[[Swientek 1968]], Nr. 185 u. 663</ref> <ref>[[Symann 1929]], Nr. 250, 1347, 1357, 1592.</ref>


==Literatur==
==Literatur==
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* [[Hegler 1903/1981]], S. 78 - 82.
* [[Hegler 1903/1981]], S. 78 - 82.
* [[400 Jahre Evangelische Kirchengemeinde Crange 1977]].
* [[400 Jahre Evangelische Kirchengemeinde Crange 1977]].
==Verwandte Artikel==
==Lesen Sie auch==
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==Quellen==
==Quellen==
<references />
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[[Category:Straße]]
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Aktuelle Version vom 3. Januar 2021, 09:21 Uhr

Der Name weist auf die Bedeutung der Kirche im Stadtteil Crange hin.

Überblick
Cranger Kirche1-gb-052015.jpeg
Bildinfo: An der Cranger Kirche 2015



Benennung: 24. Februar 1981
Durch: Rat der Stadt Herne [1]
Postleitzahl: 44653
Stadtbezirk: Wanne
Ortsteil: Crange
Kartengitter: C3
Koordinaten: 51.545544,7.162011
Letze Änderung: 03.01.2021
Geändert von: Thorsten Schmidt
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Im März 2016

Historie

1441 erhielt Derick van Eykel das Haus „ten Krangh“ als Lehen von Adolph, Herzog von Cleve und Graf von der Mark. Durch Urkunde vom 3. Januar 1449 wurde Theoderich van Eickel gestattet, einen tragbaren Altar zu besitzen, um darauf im Haus Kranghe oder in anderen Kapellen die Heilige Messe zu feiern. Als Dank stiftete Derick van Eykel eine Kapelle, die an der Ostseite der Burganlage gebaut wurde und dem heiligen Laurentius geweiht war. Die Unterhaltung der Kirche erfolgte durch Abgaben der drei größten Höfe aus dem Lehnsbesitz derer von Eickel.

Als Gert von Eickel 1637 kinderlos starb, teilten sich die Familie von Rump und der Freiherr von Strünkede zu Strünkede das Patronatsrecht. Sogleich brach ein Streit über die konfessionelle Zugehörigkeit der Kirche aus: Von Rump wollte sie der katholischen Seite zusprechen, doch widersetzte sich die Gemeinde. Nach Zeugenverhören und Prozessen wurde 1648 entschieden, dass rückwirkend vom Normaljahr 1624 die evangelische Gemeinde alle Rechte erhalten sollte. Die Erbstreitigkeiten, die Wirren des 30jährigen Krieges und die konfessionellen Auseinandersetzungen hatten dazu geführt, dass kein Pfarrer lange in Crange blieb und die Gemeinde sogar für längere Zeit keinen Pfarrer hatte.

Erst Theodor Johan Middelhoff, der 1752 zum Pfarrer von Crange gewählt wurde, gelang es, die Kirche vor einem völligen Verfall zu bewahren. In langwierigen Prozessen erreichte er, dass der Gutsherrschaft alle Rechte abgesprochen wurden, so dass sich die Gemeinde wieder etwas erholen konnte.

Der Siebenjährige Krieg brachte jedoch erneute Rückschläge. Da die Kollekten nicht genügend Kapital einbrachten, wurden nötige Reparaturen nicht vollzogen, so dass 1811 der Kirchturm von einem schweren Sturm abgerissen wurde. Hinzu kam, dass man wegen der geringen Steuereinkünfte keinen neuen Pfarrer bekommen konnte.

Nachdem 1824 ein Vikar aus Herne den Dienst in der Gemeinde übernommen hatte, wurde erst 1826 Pastor August Gläser in sein Amt als Pfarrer der evangelischen Gemeinde Crange eingeführt.

Der 1847 zum Pfarrer gewählte Kandidat Wilhelm Meißner setzte sich dafür ein, dass der nach der Gemarkenteilung entstandene Streit um eine Einpfarrung der Cranger Gemeinde nach Eickel 1854 entschieden wurde: Crange blieb eine selbständige Gemeinde.

Durch den Steinkohlenbergbau ließen sich viele neue Siedler in Crange nieder und die Gemeinde wuchs ständig. Da die Kirche nicht mehr genügend Platz bot, wurde 1898 eine Empore mit 100 Plätzen errichtet.

1936 wurde die Kirche unter dem damals amtierenden Pfarrer Brenne durch einen Anbau erweitert.

1977 feierte die Cranger Kirche ihr 400jähriges Bestehen. [3] [4] [5]

Literatur

Lesen Sie auch

Quellen

  1. StAH, Protokollbuch des Rates der Stadt Herne 1981 - 1982, Blatt 218, TOP 7
  2. VuKAH, Gemeinde-Atlas Crange 1823. Übersichts-Handriß
  3. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  4. Swientek 1968, Nr. 185 u. 663
  5. Symann 1929, Nr. 250, 1347, 1357, 1592.