Westfälische Emschertalbahn
Die Königlich-Westfälische Eisenbahn (KWE) war die staatliche Eisenbahngesellschaft der zum Königreich Preußen gehörenden Provinz Westfalen und bildete mit der Berlin-Potsdamer Eisenbahn sowie der Ostbahn den Grundstock der Preußischen Staatseisenbahnen. Das KWE-Streckennetz umfasste zuletzt etwa 315 km von Rheine über Hamm nach Warburg und von Welver nach Oberhausen.
Die Bahnstrecke Welver–Sterkrade ist eine ehemals durchgehende Eisenbahnstrecke aus dem westfälischen Welver nach Sterkrade im westlichen Ruhrgebiet, heute sind nur noch vier Teilstücke in Betrieb. Aufgrund ihres Verlaufs entlang der Emscher wurde sie auch „westfälische Emschertalbahn“ genannt.
Geschichte
Die Strecke wurde von der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft (WfE) gebaut, um den Anschluss ihres bislang vorwiegend Richtung Norden und Osten führenden Streckennetzes an das Ruhrgebiet im Westen mit seinen lukrativen Zechen und Industrieanlagen herzustellen.
- Welver – Dortmund
Bereits 1847 hatte die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft die Teilstrecke Dortmund–Hamm ihrer Stammstrecke eröffnet, es folgte südlich parallel dazu bis 1855 die Bahnstrecke Dortmund–Soest der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft.
Dortmund – Mengede
Die RhE hatte bereits am 19. November 1874 das letzte Teilstück ihrer Ruhrgebietsstrecke von Dorstfeld für den Personenverkehr freigegeben. Vom gemeinsamen Dortmunder Bahnhof aus baute die WfE bis Dorstfeld parallel zur rheinischen Strecke eine eigene Güterverkehrsstrecke über Huckarde WfE (ab 1920 Bahnhof Dortmund-Huckarde Süd) und Bodelschwingh WfE (zuletzt Dortmund-Bodelschwingh, heute abgerissen) zunächst nach Mengede (heute Dortmund-Mengede) und eröffnete sie 1. September 1878.
Durch diese von Beginn an als Stichstrecke geplante Verbindung nach Mengede bekam die WfE nach Hamm einen weiteren Anschluss an das Streckennetz der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME), die im Zuge des Baus ihrer Stammstrecke zwischen Duisburg und Dortmund bereits 1848 einen Haltepunkt in Mengede eingerichtet hatte.
Bodelschwingh – Sterkrade
- Strecke „16“: 20. August 1879 (GV) Bodelschwingh – Crange
- (Mitbenutzung der Strecke 2153 der BME nach Bismarck)
- Strecke 2246: 12. Februar 1879 (GV) Bismarck – Hugo
- Strecke 2246: 20. August 1879 (GV) Hugo – Horst Nord
- Strecke 2246: 12. November 1879 (GV) Horst Nord – Osterfeld WfE
- Strecke „18“: 15. März 1880 (GV) Osterfeld WfE – Sterkrade WfE
Stilllegungen
Bereits kurz nach der Verstaatlichung der nominell privaten Eisenbahn-Gesellschaften nahmen die Preußischen Staatseisenbahnen mehrere Teilstücke außer Betrieb.
Bodelschwingh – Bismarck
Der Streckenabschnitt zwischen (Dortmund-)Bodelschwingh und Crange wurde am 1. Juli 1882 stillgelegt.
Die Gleise zwischen Castrop-Pöppinghausen und Herne wurden zunächst noch als Anschluss der ehemaligen Zeche Friedrich der Große weitergenutzt, sowie als Verbindungsgleis der Schachtanlagen 3/4/6 und der Schachtanlagen 1/2.
Dieser Abschnitt wurde noch vor 1892 komplett zurückgebaut, auf seiner Trasse bis 1906 der Stichkanal des Dortmund-Ems-Kanals gebaut, der nördliche Teil davon wird heute zum Rhein-Herne-Kanal gerechnet, der südliche Teil wurde verfüllt und für den Bau der Bundesautobahn 42 genutzt.
Bahnhof Herne Wfe
Auf dem Gelände Bahnhofstraße, Roonstraße und Leibnizstraße wurde am 20. August 1879 die Station Herne Wfe der Westfälischen Eisenbahngesellschaft eröffnet. Bereits am 1. Juli 1882 wurde dieser Bahnhof wieder aufgegeben und die alte Fahrstrecke inkl. der Gebäude spätestens 1896 für den neuen Stichkanal verwandt. [1]
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Ursprungstext mit Autorenverzeichnis
Wikipedia: Königlich-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft (Teilweise), abgerufen am 28. September 2015 Wikipedia: Bahnstrecke Welver-Sterkrade, abgerufen am 28. September 2015