Bergisch-Märkischen Eisenbahn

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (kurz BME, auch: Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft) gehörte mit der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft und der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft zu den drei großen (nominell) privaten Eisenbahnunternehmen, die ab der Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem das Rheinland, das Ruhrgebiet und große Teile Westfalens durch die Eisenbahn erschlossen haben.

Lange Zeit lag das Hauptaugenmerk der Bergisch-Märkischen Eisenbahn (BME) auf ihren Strecken im bergischen Land und entlang der Ruhr (Ruhrtalbahn), mit denen die dortigen Industrieanlagen und Kohlengruben angebunden waren.

Mit der Nordwanderung des Kohlebergbaus von der Ruhr zur Emscher rückte nunmehr auch das Gebiet zwischen beiden Flüssen in das Interesse der BME. Dieses Gebiet war bislang nur von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) und insbesondere von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) mit ihren weiter nördlich verlaufenden Ruhrgebietsstrecken erschlossen worden.

Bereits 1847 hatte sich die CME bei Bau ihrer Stammstrecke zwischen Duisburg und Dortmund grob am Verlauf der Emscher orientiert. Gut zwanzig Jahre später baute sie ihre Emschertalbahn parallel zu ihrer Stammstrecke und weitestgehend in unmittelbarer Nähe zur Emscher. Damit hatte die CME faktisch das Monopol in diesem Gebiet.

Etwa zur gleichen Zeit Anfang der 1870er Jahre errichtete die RhE ihre (rheinische) Ruhrgebietsstrecke, die zwischen Mülheim und Langendreer auch nördlich der (märkischen) Ruhrgebietsstrecke der BME verlief. Ende 1870er Jahre schickte sich dann mit der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft (KWE) ein weiteres Unternehmen an, eine Bahnstrecke im Emschertal zu bauen.

Um das lukrative Gebiet beiderseits der Emscher nicht vollends den drei Konkurrenten zu überlassen, begann die BME daraufhin ausgehend von den Bahnhöfen in Bochum, Essen und Oberhausen an ihrer Ruhrgebietstrecke mit dem Bau dreier Teilstrecken, die letztendlich eine durchgehende Verbindung von Herne-Rottbruch nach Oberhausen-Osterfeld entlang der Emscher bildeten (daher auch „Märkische Emschertalbahn“ genannt).

Essen – Bochum – Herne

Bereits ab 1867 begann die BME ausgehend vom Bahnhof Bochum BME Richtung Norden (Zechen-)Anschlussgleise zu errichten. Am 16. November 1867 wurde das Gussstahlwerk angeschlossen, am 1. März 1869 erreichte sie Riemke (heute zu Bochum), und am 28. Mai 1870 Herne, dies waren die vorerst nördlichsten Gleise der BME.

Am 1. November 1874 wurde dann die auf dem ersten Teilstück weitläufig parallel zur Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg errichtete Strecke mit durchgehender Kilometrierung von Essen BME über Wattenscheid BME und Bochum BME nach Herne BME offiziell für den Güterverkehr eröffnet, exakt zwei Monate später zum Jahreswechsel 1875 auch für den Personenverkehr.

Schalke – Herne-Rottbruch

Gut ein Jahr später erfolgte mit dem Abschnitt von Schalke BME über Bismarck (heute Gelsenkirchen-Bismarck) zur Kreuzungsstation Herne (heute Herne-Rottbruch) der Schluss zwischen den beiden Streckenästen, am 10. Januar 1876 fuhren die ersten Güterzüge über die gesamte Strecke.

Durchgehenden Personenverkehr hat es hingegen nie gegeben, lediglich der westliche Abschnitt zwischen Schalke und Bismarck wurde ab dem 21. Juni 1880 von Personenzügen befahren.

Heutige Situation

Da die Strecke abgesehen von den erwähnten Abschnitten nie eine größere Bedeutung für den Personenverkehr hatte, wurde sie nach der Verstaatlichung durch die Preußischen Staatseisenbahnen (PSE) mit anderen Bahnstrecken der Region verknüpft und für den Güterverkehr optimiert. Daher wurde am 1. November 1887 die Station Herne für den Personenverkehr geschlossen.[1]

Bedienung

Folgende Teilstrecken werden heute im Schienenpersonennahverkehr bedient:

Bochum Hbf – Herne-Rottbruch

Auf diesem Streckenabschnitt fährt die „Glückauf-Bahn“ genannte Regionalbahn RB 46, Betreiberin ist Abellio Rail NRW. Ab Herne-Rottbruch wird die Linie über eine Verbindungsstrecke (VzG-Nummer 2202) zur Köln-Mindener Emschertalbahn nach Wanne-Eickel Hauptbahnhof geführt. Der ehemalige Haltepunkt Herne-Rottbruch wird dabei nicht bedient.

Wanne Unser Fritz – Gelsenkirchen Zoo

Diesen zwei Kilometer langen Abschnitt nutzt die Regionalbahn RB 43 „Emschertal-Bahn“, aktuell betrieben von der NordWestBahn, um von der Köln-Mindener Emschertalbahn bzw. ab Wanne-Eickel Hbf der Verbindungsstrecke (VzG-Nummer 2204) in Gelsenkirchen-Bismarck auf die Bahnstrecke nach Dorsten zu gelangen.

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Ursprungstext mit Autorenverzeichnis

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Witten/Dortmund%E2%80%93Oberhausen/Duisburg Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg (Teilweise), abgerufen am 28. September 2015
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Bochum%E2%80%93Essen/Oberhausen Bahnstrecke Bochum–Essen/Oberhausen, abgerufen am 28. September 2015

Quellen