Hauptverwaltung Friedrich der Große: Unterschied zwischen den Versionen

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Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Hauptverwaltung von Friedrich der Große an der [[Albert-Klein-Straße]].
Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Hauptverwaltung von Friedrich der Große an der [[Albert-Klein-Straße]].
[[Datei:Albert-Klein-Straße-001.jpg|450px|thumb|in den 1920ern]]
 
Flankiert von einem Pförtnerhaus auf der linken und der Hausmeisterwohnung auf der rechten Seite führt eine von Platanen gesäumte Zufahrt geradewegs auf das Gebäude zu.  
Flankiert von einem Pförtnerhaus auf der linken und der Hausmeisterwohnung auf der rechten Seite führt eine von Platanen gesäumte Zufahrt geradewegs auf das Gebäude zu.  
Der Architekt Oskar Schwer (geboren 18. November 1872; gestorben 12. April 1921 in Essen) aus Essen, entwickelte [[1914]] die Pläne. Durch den Erste Weltkrieg verzögert, wurde das gesamte Projekt erst später fertig gestellt. Gestaltete ist die Anlage durch die aus dem Barock bekannten Elementen: durch Pilaster streng gegliederte Fassade, durch Dreiecksgiebel, durch Spiegelsymmetrie, die der Architekt anfangs an "einer entscheidenden Stelle durchbrach - er legte den Eingang nicht zentral in der Mitte an, sondern deutlich versetzt auf der rechten Seite. Erst Ende der 20er Jahre entschloss man sich, diese Eigenwilligkeit rückgängig zu machen und den Haupteingang exakt in die Mitte des Gebäudes zu verlegen."<ref name="GH"> Gabriele Heimeier: Aus dem Lot geraten WAZ 19. März 2009</ref>
Der Architekt Oskar Schwer (geboren 18. November 1872; gestorben 12. April 1921 in Essen) aus Essen, entwickelte [[1914]] die Pläne. Durch den Erste Weltkrieg verzögert, wurde das gesamte Projekt erst später fertig gestellt. Gestaltete ist die Anlage durch die aus dem Barock bekannten Elementen: durch Pilaster streng gegliederte Fassade, durch Dreiecksgiebel, durch Spiegelsymmetrie, die der Architekt anfangs an "einer entscheidenden Stelle durchbrach - er legte den Eingang nicht zentral in der Mitte an, sondern deutlich versetzt auf der rechten Seite. Erst Ende der 20er Jahre entschloss man sich, diese Eigenwilligkeit rückgängig zu machen und den Haupteingang exakt in die Mitte des Gebäudes zu verlegen."<ref name="GH"> Gabriele Heimeier: Aus dem Lot geraten WAZ 19. März 2009</ref>
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Innen sehr repräsentativ gestaltet mit Gewölbedecke im Erdgeschoss, massiv, dunkel gebeizten, eichenen Türen, Heizungsverkleidungen aus Holz und aufwändigen Schrankeinbauten. "In der ersten Etage befindet sich das eindrucksvolle Sitzungszimmer mit seinen originalen Wandvertäfelungen und der ebenfalls originalen rostbraunen textilen Wandbespannung. Den Raum erhellen Messingkronleuchter, verziert mit dem preußischen Doppeladler. Ein einzelner, noch größerer Kronleuchter hängt im ehemaligen Direktorenzimmer, das sich, verbunden durch zwei Vorräume für das Sekretariat, an den Sitzungsraum anschließt. Im rundum mit Holzvertäfelungen und Einbauschränken ausgestatteten Chefzimmer befindet sich auch noch das legendäre „Cognac-Schränkchen”, um das sich nicht nur aus Bergbauzeiten die ein und andere Anekdote rankt."<ref name="GH"> Gabriele Heimeier: Aus dem Lot geraten WAZ 19. März 2009</ref>
Innen sehr repräsentativ gestaltet mit Gewölbedecke im Erdgeschoss, massiv, dunkel gebeizten, eichenen Türen, Heizungsverkleidungen aus Holz und aufwändigen Schrankeinbauten. "In der ersten Etage befindet sich das eindrucksvolle Sitzungszimmer mit seinen originalen Wandvertäfelungen und der ebenfalls originalen rostbraunen textilen Wandbespannung. Den Raum erhellen Messingkronleuchter, verziert mit dem preußischen Doppeladler. Ein einzelner, noch größerer Kronleuchter hängt im ehemaligen Direktorenzimmer, das sich, verbunden durch zwei Vorräume für das Sekretariat, an den Sitzungsraum anschließt. Im rundum mit Holzvertäfelungen und Einbauschränken ausgestatteten Chefzimmer befindet sich auch noch das legendäre „Cognac-Schränkchen”, um das sich nicht nur aus Bergbauzeiten die ein und andere Anekdote rankt."<ref name="GH"> Gabriele Heimeier: Aus dem Lot geraten WAZ 19. März 2009</ref>
[[Datei:Albertkleinstr.jpeg|450px|thumb|Mit original geplantem Eingang rechts.]]
 
1970 zieht in das Gebäude das Kreiskirchenamt des evangelischen Kirchenkreises Herne/Castrop-Rauxel ein und zieht im Oktober 2007 wieder aus. "Denn das Gebäude ist über eine Länge von 25 Metern deutlich spürbare 125 Zentimeter Richtung Norden gekippt, mit einer leichten Rechtsdrehung dazu. Nichts für Besucher, die zu Schwindel und Gleichgewichtsproblemen neigen. „Wenn man hier durchs Haus geht, hat man immer ein Gefühl, als hätte man ein Schnäpschen getrunken”, schmunzelt Annette Lewandowski von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Herne." <ref name="GH"> Gabriele Heimeier: Aus dem Lot geraten WAZ 19. März 2009</ref>
1970 zieht in das Gebäude das Kreiskirchenamt des evangelischen Kirchenkreises Herne/Castrop-Rauxel ein und zieht im Oktober 2007 wieder aus. "Denn das Gebäude ist über eine Länge von 25 Metern deutlich spürbare 125 Zentimeter Richtung Norden gekippt, mit einer leichten Rechtsdrehung dazu. Nichts für Besucher, die zu Schwindel und Gleichgewichtsproblemen neigen. „Wenn man hier durchs Haus geht, hat man immer ein Gefühl, als hätte man ein Schnäpschen getrunken”, schmunzelt Annette Lewandowski von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Herne." <ref name="GH"> Gabriele Heimeier: Aus dem Lot geraten WAZ 19. März 2009</ref>



Version vom 18. Februar 2017, 16:27 Uhr

Nochkeinbild.png







Hauptverwaltung Zeche Friedrich der Große
Straße_Nr.: Albert Klein Straße 1
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Letzte Änderung: 18.02.2017
Geändert von: Thorsten Schmidt

Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Hauptverwaltung von Friedrich der Große an der Albert-Klein-Straße.

Flankiert von einem Pförtnerhaus auf der linken und der Hausmeisterwohnung auf der rechten Seite führt eine von Platanen gesäumte Zufahrt geradewegs auf das Gebäude zu. Der Architekt Oskar Schwer (geboren 18. November 1872; gestorben 12. April 1921 in Essen) aus Essen, entwickelte 1914 die Pläne. Durch den Erste Weltkrieg verzögert, wurde das gesamte Projekt erst später fertig gestellt. Gestaltete ist die Anlage durch die aus dem Barock bekannten Elementen: durch Pilaster streng gegliederte Fassade, durch Dreiecksgiebel, durch Spiegelsymmetrie, die der Architekt anfangs an "einer entscheidenden Stelle durchbrach - er legte den Eingang nicht zentral in der Mitte an, sondern deutlich versetzt auf der rechten Seite. Erst Ende der 20er Jahre entschloss man sich, diese Eigenwilligkeit rückgängig zu machen und den Haupteingang exakt in die Mitte des Gebäudes zu verlegen."[1]

Die ursprüngliche stark symmetrisch gebaute Parkanlage ist im Ansatz erhalten und steht wie das ganze unter Denkmalschutz.

Die Gebäude selbst sind architektonisch saubere Entwürfe ihrer Zeit, wobei sich in der Gesamtanlage Zeitgeschichte widerspiegelt: Entwurf des Verwaltungsgebäudes direkt vor dem Ersten Weltkrieg, Ausführung vermutlich erst direkt nach Kriegsende, Arrondierung der Anlage erst nach der Inflation und der Ruhrbesetzung, was an den Gebäuden ablesbar ist

Innen sehr repräsentativ gestaltet mit Gewölbedecke im Erdgeschoss, massiv, dunkel gebeizten, eichenen Türen, Heizungsverkleidungen aus Holz und aufwändigen Schrankeinbauten. "In der ersten Etage befindet sich das eindrucksvolle Sitzungszimmer mit seinen originalen Wandvertäfelungen und der ebenfalls originalen rostbraunen textilen Wandbespannung. Den Raum erhellen Messingkronleuchter, verziert mit dem preußischen Doppeladler. Ein einzelner, noch größerer Kronleuchter hängt im ehemaligen Direktorenzimmer, das sich, verbunden durch zwei Vorräume für das Sekretariat, an den Sitzungsraum anschließt. Im rundum mit Holzvertäfelungen und Einbauschränken ausgestatteten Chefzimmer befindet sich auch noch das legendäre „Cognac-Schränkchen”, um das sich nicht nur aus Bergbauzeiten die ein und andere Anekdote rankt."[1]

1970 zieht in das Gebäude das Kreiskirchenamt des evangelischen Kirchenkreises Herne/Castrop-Rauxel ein und zieht im Oktober 2007 wieder aus. "Denn das Gebäude ist über eine Länge von 25 Metern deutlich spürbare 125 Zentimeter Richtung Norden gekippt, mit einer leichten Rechtsdrehung dazu. Nichts für Besucher, die zu Schwindel und Gleichgewichtsproblemen neigen. „Wenn man hier durchs Haus geht, hat man immer ein Gefühl, als hätte man ein Schnäpschen getrunken”, schmunzelt Annette Lewandowski von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Herne." [1]

Das Gebäude steht leer und es wird nach einer Nutzung des gesamten Ensenble gesucht.

Zustand 2011

Folgende Bilder wurden von Volker Lückfeldt am 22. Januar 2011 gemacht und uns freundlich zu Verfügung gestellt.

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Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 Gabriele Heimeier: Aus dem Lot geraten WAZ 19. März 2009