Horst-Wessel-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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Diese ehemaliege Straße gab es in Herne und Wanne-Eickel.
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Im Juli 1945 wurde die Straße wieder in Ebertstraße umbenannt. 1974 wurde sie dann in „[[Dürerstraße]]“ umbenannt. <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref>
==Historie Eickel==
==Historie Eickel==
* Im Gemeinde-Atlas Eickel von [[1823]] verzeichnet<ref>VuKAH, Gemeinde-Atlas Eickel 1823. Übersichts-Handriß.</ref>;
* Im Gemeinde-Atlas Eickel von [[1823]] verzeichnet<ref>VuKAH, Gemeinde-Atlas Eickel 1823. Übersichts-Handriß.</ref>;
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Im Juli 1945 wurde die Straße wieder in Ebertstraße umbenannt. Danach folgten weitere Umbenennungen. 1974 wurde sie dann in „[[Dürerstraße]]“ umbenannt. <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref>
==Historie Sodingen==
==Historie Sodingen==
* Schulstraße (Benennung am [[26. Januar]] [[1898]]);  
* Schulstraße (Benennung am [[26. Januar]] [[1898]]);  
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==Zur Person==
==Zur Person==
Horst Wessel (* 9. Oktober 1907, Bielefeld, 23. Februar 1930, Berlin) war ein SA-Sturmführer, sog. "Blutzeuge". Er wurde als Sohn eines Pfarrers in Bielefeld geboren. Nach Angaben der NS war er Werkstudent, 1926 wurde er NSDAP- und SA-Mitglied, ab 1929 war er Führer des SA-Sturms 5 (Berlin-Friedrichshain). 1929 veröffentlite er ein Gedicht, aus dem nach Wessels Tod das Horst-Wessel-Lied entstand ("Die Fahne hoch!", 1930 Parteihymne, nach 1933 inoffizielle zweite Nationalhymne). Am 14. Januar 1930 erlitt er eine schwere Schussverletzung, zugefügt aus politischen-privaten Gründen durch das KPD-Mitglied Albrecht Höhler. Er verstarb wenig später an Sepsis im Krankenhaus. Danach wurde er deutschlandweit Bekannt und wurde zur propagandistischen Verwertung als Märtyrer der NSDAP stilisiert. Nach seinem Tod wurden auch zahllose Denkmäler und Benennungsakte durchgeführt. Z.B. die Umbenennung des Berliner Bezirks Friedrichshain in "Horst-Wessel-Stadt". <ref>Halbmast. Ein Heldenbuch der SA und SS. Den Toten der NSDAP zum Gedächtnis. Erste Folge [mehr nicht erschienen], Berlin 1932, S. 24f., 31</ref> <ref>Kalender der Deutschen Arbeit 1936, Berlin [1935], S. 16</ref> <ref>Heinz Knobloch, Der arme Eppstein. Wie der Tod zu Horst Wessel kam, Berlin 1993</ref> <ref>Thomas Oertel, Horst Wessel - Untersuchung einer Legende, Köln 1988</ref> <ref>Daniel Siemens, Horst Wessel. Tod und Verklärung eines Nationalsozialisten, München 2009</ref> <ref>Maica Vierkant, Märtyrer und Mythen. Horst Wessel und Rudolf Heß: Nationalsozialistische Symbolfiguren und neonazistische Mobilisierung, Marburg 2008</ref> <ref>Hermann Weiß (Hg.), Biographisches Lexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 1998, S. 486f</ref> <ref>http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/nstopo/strnam/Begriff_3.html Abgerufen am 02.10.2016</ref>
Horst Wessel (geboren 9. Oktober 1907, Bielefeld, gestorben 23. Februar 1930, Berlin) war ein SA-Sturmführer, sog. "Blutzeuge". Er wurde als Sohn eines Pfarrers in Bielefeld geboren. Nach Angaben der NS war er Werkstudent, 1926 wurde er NSDAP- und SA-Mitglied, ab 1929 war er Führer des SA-Sturms 5 (Berlin-Friedrichshain). 1929 veröffentlite er ein Gedicht, aus dem nach Wessels Tod das Horst-Wessel-Lied entstand ("Die Fahne hoch!", 1930 Parteihymne, nach 1933 inoffizielle zweite Nationalhymne). Am 14. Januar 1930 erlitt er eine schwere Schussverletzung, zugefügt aus politischen-privaten Gründen durch das KPD-Mitglied Albrecht Höhler. Er verstarb wenig später an Sepsis im Krankenhaus. Danach wurde er deutschlandweit Bekannt und wurde zur propagandistischen Verwertung als Märtyrer der NSDAP stilisiert. Nach seinem Tod wurden auch zahllose Denkmäler und Benennungsakte durchgeführt. Z.B. die Umbenennung des Berliner Bezirks Friedrichshain in "Horst-Wessel-Stadt". <ref>Halbmast. Ein Heldenbuch der SA und SS. Den Toten der NSDAP zum Gedächtnis. Erste Folge [mehr nicht erschienen], Berlin 1932, S. 24f., 31</ref> <ref>Kalender der Deutschen Arbeit 1936, Berlin [1935], S. 16</ref> <ref>Heinz Knobloch, Der arme Eppstein. Wie der Tod zu Horst Wessel kam, Berlin 1993</ref> <ref>Thomas Oertel, Horst Wessel - Untersuchung einer Legende, Köln 1988</ref> <ref>Daniel Siemens, Horst Wessel. Tod und Verklärung eines Nationalsozialisten, München 2009</ref> <ref>Maica Vierkant, Märtyrer und Mythen. Horst Wessel und Rudolf Heß: Nationalsozialistische Symbolfiguren und neonazistische Mobilisierung, Marburg 2008</ref> <ref>Hermann Weiß (Hg.), Biographisches Lexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 1998, S. 486f</ref> <ref>http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/nstopo/strnam/Begriff_3.html Abgerufen am 02.10.2016</ref>
   
   
==Verwandte Artikel==
==Verwandte Artikel==

Aktuelle Version vom 22. November 2023, 13:05 Uhr

Diese ehemaliege Straße gab es in Herne und Wanne-Eickel.

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Überblick



Benennung: [1]
Benennung: 27. April 1933
Durch: Bekanntmachung der Verkehrspolizei [2]
Benennung: [3]
Benennung: 3. April 1933
Durch: Dringlichkeitsantrag [4] [5]
Stadtbezirk: Eickel
Stadtbezirk: Sodingen
Ortsteil: Bickern
Ortsteil: Sodingen
Kartengitter: C6
Koordinaten: 51.524076,7.159925
Letze Änderung: 22.11.2023
Geändert von: Professional Wiki
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Im Juli 1945 wurde die Straße wieder in Ebertstraße umbenannt. 1974 wurde sie dann in „Dürerstraße“ umbenannt. [6]

Historie Eickel

  • Im Gemeinde-Atlas Eickel von 1823 verzeichnet[7];
  • Königstraße (Wanne, Benennung vor 1898);
  • Neue Königstraße (Eickel, Benennung vor 1906);
  • Ebertstraße (Benennung am 28. April 1926);
  • 29. März 1935 Verlängerung (unbebaut) der schon bestehenden Horst-Wessel-Straße, zwischen Kurfürsten- und Füsilierstraße. [8]
  • 1974 Umbenennung im Zuge der Städtezusammenlegung. [9]

Historie Sodingen

Im April 1945 wurde die Straße dann in „Händelstraße“ umbenannt.

Zur Person

Horst Wessel (geboren 9. Oktober 1907, Bielefeld, gestorben 23. Februar 1930, Berlin) war ein SA-Sturmführer, sog. "Blutzeuge". Er wurde als Sohn eines Pfarrers in Bielefeld geboren. Nach Angaben der NS war er Werkstudent, 1926 wurde er NSDAP- und SA-Mitglied, ab 1929 war er Führer des SA-Sturms 5 (Berlin-Friedrichshain). 1929 veröffentlite er ein Gedicht, aus dem nach Wessels Tod das Horst-Wessel-Lied entstand ("Die Fahne hoch!", 1930 Parteihymne, nach 1933 inoffizielle zweite Nationalhymne). Am 14. Januar 1930 erlitt er eine schwere Schussverletzung, zugefügt aus politischen-privaten Gründen durch das KPD-Mitglied Albrecht Höhler. Er verstarb wenig später an Sepsis im Krankenhaus. Danach wurde er deutschlandweit Bekannt und wurde zur propagandistischen Verwertung als Märtyrer der NSDAP stilisiert. Nach seinem Tod wurden auch zahllose Denkmäler und Benennungsakte durchgeführt. Z.B. die Umbenennung des Berliner Bezirks Friedrichshain in "Horst-Wessel-Stadt". [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17]

Verwandte Artikel

Quellen

  1. StadtA Herne: Mitteilungen der Stadtverwaltung Wanne-Eickel, 1930-1934
  2. Antrag des Oberbürgermeisters in Wanne-Eickel durch den Polizeipräsidenten in Bochum, Polizeiamt Herne.
  3. StadtA Herne: Protokoll der Stadtverordnetenversammlung, 03.04.1933
  4. Hakenkreuz und Schwarz-Weiss-Rot in der Stadtverordnetenversammlung, Dringlichkeit anerkannt, einstimmige Zustimmung; Antrag des Magistrats durch den Polizeipräsidenten in Bochum, Polizeiamt Herne.
  5. AmtsBlRegArnsberg 1933, S. 171; M. Hildebrandt [u. a.], Herne von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße, S. 279.
  6. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  7. VuKAH, Gemeinde-Atlas Eickel 1823. Übersichts-Handriß.
  8. Vorschlag des Oberbürgermeisters in Wanne-Eickel durch den Polizeipräsidenten in Bochum, Polizeiamt Herne.
  9. http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/nstopo/strnam/Kommune_94.html Abgerufen am 02.10.2016
  10. Halbmast. Ein Heldenbuch der SA und SS. Den Toten der NSDAP zum Gedächtnis. Erste Folge [mehr nicht erschienen], Berlin 1932, S. 24f., 31
  11. Kalender der Deutschen Arbeit 1936, Berlin [1935], S. 16
  12. Heinz Knobloch, Der arme Eppstein. Wie der Tod zu Horst Wessel kam, Berlin 1993
  13. Thomas Oertel, Horst Wessel - Untersuchung einer Legende, Köln 1988
  14. Daniel Siemens, Horst Wessel. Tod und Verklärung eines Nationalsozialisten, München 2009
  15. Maica Vierkant, Märtyrer und Mythen. Horst Wessel und Rudolf Heß: Nationalsozialistische Symbolfiguren und neonazistische Mobilisierung, Marburg 2008
  16. Hermann Weiß (Hg.), Biographisches Lexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 1998, S. 486f
  17. http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/nstopo/strnam/Begriff_3.html Abgerufen am 02.10.2016