Bürgerschützenverein Alt-Herne 1908 e. V.: Unterschied zwischen den Versionen

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Als am 8. November 1908 der Bürgerschützenverein „Alt-Herne“ von einer Handvoll Herner Bürger ins Leben gerufen wurde, wusste noch keiner von Ihnen, was die nächsten Jahre bringen würden.
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'''Anmerkung der Redaktion:'''<br />
Dieser Text ist im Kontext der Entstehungszeit (1983) zu betrachten, hat aber nach wie vor einen lokalgeschichtlichen Wert. Als historisches Dokument stellt er einen Dis­kus­sions­beitrag dar, der heutige Sichtweisen bestätigen oder ergänzen kann. Der Text wurde für das Wiki bearbeitet und Passagen, die für die Relevanz nicht wichtig sind, wurde ausgelassen.
{{Kontext}}
</div>
==Von der Gründung bis 1932==
Aus den 8 Mitgliedern des Gründungsjahres 1908 wuchs der Verein in seiner Blütezeit auf über 300 Mitglieder an. Nach langen Jahren des Stillstandes während des 2. Weltkrieges und der darauffolgenden Zwangspause waren es 1983, zum 75jährigen Jubiläum wieder über 100 Mitglieder.
Zwar hatte der junge Verein nach seiner Gründung damals unter wechselnder Führung zu leiden, trotzdem wuchs er aber stetig, wenn auch langsam, bis auf 30 Mitglieder an. Unter den Mitgliedern befanden sich Namen, die Rang und Klang in unserer Heimatstadt hatten.
Erst 1920 kamen etliche der alten Mitglieder, die der erste Weltkrieg verschont hatte – es waren nicht sehr viele –, zusammen, um das Vereinsleben wieder aufzunehmen. Der Krieg hatte zusätzliche Lücken hinterlassen.
Jahre vergingen, bis 1923 das Vereinsleben neuen Auftrieb erhielt. Das Vereinslokal wurde nach Brinkmann verlegt, die Vereinsführung über­nahm Küpper-Fahrenberg, der dieses Amt von da ab ununterbrochen 23 Jahre behielt. Unter seiner tatkräftigen Leitung entwickelte sich der Verein. Ihm ist es zu verdanken, daß sich der Verein in den Inflations­- und Krisenjahren behauptete. Seiner Initiative und seinem Idealismus ist es zuzuschreiben, daß „Alt-Herne“, auch weit über die Grenzen der Stadt Herne hinaus, Achtung und Ansehen genoß.
Als 1923 die Franzosen das Ruhrgebiet und damit auch Herne besetzten, entzog der damalige Hauptmann Crämer die Vereinsgewehre dem Zu­griff der Franzosen dadurch, daß er in den Schacht der Zeche Constantin einfuhr und die Kleinkalibergewehre 1000 Meter unter der Erde vergrub. Das nachfolgende Jahr 1924 war ein bedeutendes Jahr in der Vereinsgeschichte. Trotz der schweren Wirtschaftskrise war es Küpper-Fahrenberg gelungen, ein Gelände für den Bau eines Schießstandes ausfindig zu machen. Der Wille war groß, die Kasse schwach und das Vorhaben ein Projekt. Was tun? Woher die Gelder nehmen? Küpper-Fahrenberg wußte sich Rat: Er bat ein bedeutendes Unternehmen um Unterstützung bei dem Vorhaben. Bei den sich nun anbahnenden Ver­handlungen ereignete sich folgende Episode: Als Küpper-Fahrenberg den maßgeblichen Direktor des Unternehmens aufsuchte, war dessen 1. Frage: „Welcher Partei gehören Sie an?" Prompt kam die Antwort: „Immer der deutschen!" Nun, diese Antwort schien ausreichend gewesen zu sein, denn schon am nächsten Tage luden Arbeiter der Firma an der Baustelle 2 Waggons Ziegelsteine ab.
Unter großen finanziellen Opfern und durch Selbsthilfe in ihrer Freizeit bauten die Mitglieder den Stand aus. Noch im Jahre 1924 konnte der vereinseigene Schießstand an der [[Waldstraße]] in Betrieb genommen werden. Den alten Herner Schützen wird dieser Stand noch in guter Erinnerung sein. Leider verfiel er in den Jahren 1939 bis 1952.
Die nachfolgenden Jahre bis 1932 verliefen ganz im Zeichen kamerad­schaftlicher und geselliger Vereinsarbeit. Neben vielen anderen kleineren Veranstaltungen und sportlichen Wettkämpfen fand alljährlich jeweils zu Ostern und Weihnachten ein Schießen statt, bei dem es zu Ostern Eier und zu Weihnachten Gänse, Hühner, Braten oder Würste gab.
Im Herbst eines jeden Jahres wurde der Vereinskönig ausgeschossen. So wurde z.B. 1932 Ewald Joost Vereinskönig. Er konnte neben seiner Königswürde das „fürstliche Honorar" von 5,- Mark kassieren, während die beiden Flügelschützen jeweils 2,- Mark für ihre Leistung erhielten.
==1933 bis 1945==
Dann kam das Jahr 1933, das Jahr der großen Veränderungen. Während bisher nur Schützenhüte bei festlichen Anlässen getragen wurden, mussten nun Schützenuniformen beschafft werden. Auch eine Vereinsfahne wurde erworben. „Alt-Herne“ schloß sich dem neugegründeten Stadtver­band der Herner Schützenvereine an. Die fällige Jubelfeier anläßlich des 25jährigen Bestehens wurde wegen der turbulenten Zeit auf den [[22. April]] [[1934]] verschoben, wo sie dann im feierlichen Rahmen im Ledigenheim an der [[Düngelstraße]] durchgeführt wurde. Aus Anlass des 25jährigen Beste­hens ließ sich der Verein in das Vereinsregister des Amtsgerichts Herne eintragen und schloß sich dem Westfälischen und Deutschen Schützen­bund an.
Schon 1933 begann die Mitgliederzahl sprungartig zu steigen. Ende 1933 hatte sich der Mitgliederstand verdoppelt und als Küpper-Fahrenberg Anfang 1934 eine großangelegte Werbeaktion startete, hatte der Verein über 300 Mitglieder aufzuweisen. Unter ihnen waren neben vielen be­kannten Herner Bürgern auch prominente Vertreter der Stadt, wie z. B. [[Albert Meister|Oberbürgermeister Meister]], Freiherr von Langen, [[Otto von Velsen|Bergrat von Velsen]], Sanitätsrat Krauss, der spätere König Dr. Münnekehoff, die Zeitungsver­leger Holtmann und Röttsches und viele andere bekannte Bürger. Damit war „Alt-Herne“ zum stärksten Herner Schützenverein geworden. Im Lokal Knapp an der [[Bahnhofstraße]] wurde die 2. Kompanie unter Füh­rung des Studienrats Kracht (siehe [[Gemeinderat Herne (1935-1945)]]) gegründet, bei [[Aus der Geschichte der Bahnhofstraße XI#Bahnhofstraße 34|Stemberg]] die 3. Kompanie unter Führung des Kompanieführers Geck ins Leben gerufen, während die Stammkompanie nach wie vor bei Brinkmann an der [[Altenhöfener Straße]] tagte. Es wurde das Bataillon „Alt-Herne“ unter Führung des Obersten Küpper-Fahrenberg ins Leben gerufen. Mit den Kompanien an der Bahnhofstraße beherrschte der Verein das Stadtzentrum.
Auf Veranlassung des Oberbürgermeisters Meister wurde im Juni 1934 das unter dem Namen „100jährige Schützenfest" bekanntgewordene Fest gefeiert. Den neuen Stadtkönig stellte mit Dr. Münnekehoff „Alt-Herne“, dem in Gegenwart der Exkönigin von 1883, Frau Schulte-Hiltrop - die übrigens dem Schützenverein „Alt-Herne“ selbst seit 1908 angehörte - von deren Sohn die hundertjährige Traditionskette umgehängt wurde. Als Stadtschützenkönigin erkor sich Dr. Münnekehoff die Gattin des damali­gen OB Meisters. Auch bei den nachfolgenden Stadtschützenfesten 1936 und 1938 stellte der Verein die Könige.
Auf dem Höhepunkt des Vereinslebens brach der 2. Weltkrieg aus. Einberufungen verringerten die Mitgliederzahl. Im Zeichen des totalen Krieges waren andere Arbeiten wichtiger. Nach und nach schlief der Vereinsbetrieb ein und kam 1942 ganz zum Erliegen. Den Daheimgeblie­benen blieb nur die Aufgabe, Liebesgaben an ihre Kameraden ins Feld zu schicken.
Mit dem Kriegsende 1945 schlug auch für „Alt-Herne“ die Stunde. Besatzungssoldaten drangen in die Wohnung des Vereinsvorsitzenden ein, rissen Ehrenscheiben und Auszeichnungen von den Wänden, eigne­ten sich die in vielen Jahren erworbenen Schießtrophäen an, zerschlugen die Luftgewehre und beschlagnahmten die Kleinkalibergewehre ebenso wie das Vereinsvermögen. Faustschläge in das Gesicht des Vorsitzenden besie­gelten endgültig das Schicksal des Vereins. Von einem amerikanischen Offizier wurde die Fahne vom Schaft geschnitten und mitgenommen. Nichts blieb übrig als etliche Briefumschläge, das „Goldene Buch" und das alte, eiserne Traditionsbanner, das in einem Versteck untergebracht war.
==1946 bis 1957==
Dreizehn Jahre ruhte der Verein, bis im Herbst 1952. Nachdem in anderen Stadtteilen neue Schützenvereine ins Leben gerufen worden waren, betraute Oberst Küpper-Fahrenberg die Mitglieder Elges und Strieder mit der Aufgabe, die Wiedergründung des Vereins in die Wege zu leiten. Diese Aufgabe übernahm der spätere Vorsitzende Kurt Strie­der. Er lud alle ehemaligen Mitglieder zu einer Wiedergründungsversammlung ein, die am [[26. Oktober]] [[1952]] im [[Gaststätte Borgmann (Altenhöfener Straße)|Lokal Borgmann]] an der [[Altenhöfener Straße]] durchgeführt wurde. Hier wurde der neue, alte Verein zum 2. Male aus der Taufe gehoben. Nach Schluß dieser General­versammlung besaß der Verein 12 Mitglieder. Den Vorsitz übernahm Gustav Elges. Es war ein trauriger Anfang. Da alles Vereinseigentum verloren war, mußte buchstäblich ganz von vorne angefangen werden. Unter größten finanziellen Opfern des kleinen Kreises wurden zwei Luftgewehre und die notwendigen Anschaffungen erworben. Im Herbst 1953 war die Mitgliederzahl bereits wieder auf das dreifache gestiegen. Langsam, sehr langsam ging es wieder aufwärts. Im Oktober 1953 fand dann wieder das traditionelle Königsvogelschießen statt. Die Königswürde holte sich Kurt Strieder, der als König Kurt I. mit Frau Anny Neumann als Anny I. den verwaisten Alt-Herner Königsthron bestieg und Oberbürgermeister Robert Brauner die neue Königskette des Vereins mit der 120 Jahre alten Herner Schützenkette weihte und das neue Königspaar krönte.
Im nächsten Jahr stieg die Mitgliederzahl weiter an. Es wurde eine Sportschützenmannschaft zusammengestellt, die nach und nach immer mehr Erfolge erringen konnte und sich langsam aber sicher in die Spitzengruppe der Herner Schützen vorschieben konnte.
Am 18. September 1954 wurde Hermann Korthaus mit Frau Neumann als neues Königspaar von Oberst Küpper-Fahrenberg eingeführt. Im Mai 1955 wurde in der Gaststätte Wieschermühle an der [[Schillerstraße]] die 2. Kompanie unter Führung des Kurt Strieder ins Leben gerufen. Im November des gleichen Jahres übernahm Kurt Strieder die Vereinsfüh­rung, welche er lange Jahre innehatte. Durch die Initiative des neuen Vorsitzenden ging es weiter bergauf. Die Mitgliederzahl überschritt 50 und Ende 1957 waren es fast 100 Mitglieder, die dem Verein angehörten.<br />
Im Mai 1956 trat „Alt-Herne“ im Rahmen eines großangelegten Schützen- und Volksfestes in der Schrebergartenanlage Herne-Süd zum 1. Mal wieder an die Öffentlichkeit. Tausende Besucher säumten den Festplatz, als OB Brauner das neue Königspaar Georg Meyer als Georg I. und Frau Luise Rohde als Luise I. krönte. Diese Veranstaltung war der erste große Erfolg nach mehreren Jahren mühsamer Vereinsarbeit. Doch noch im gleichen Jahre, am 2. und 3. September, startete der Verein zu seinem 2. großen Ereignis: Er rief zur Fahnenweihe im Kolpinghaus auf. Nach der festlichen Rede des Kreisvorsitzenden Karl Gottowik fiel die Hülle, und in feierlicher Zeremonie weihte Karl Gottowik das neue Vereinssymbol.
Diese Fahnenweihe, die unter der Schirmherrschaft unseres Ehrenmit­glieds Dipl.-Ing. Fr. Heinr. Flottmann stand, gab dem Vereinsleben neuen Auftrieb. Im Oktober 1956 wurde dann die Herner Stadtmeister­schaft im Luftgewehrschießen durchgeführt. Hier holte sich der Verein gleich einen beachtlichen Doppelsieg. König Georg Meyer errang zum zweiten Mal die Herner Schützenkette als bester Einzelschütze und die Mannschaft des „BSV Alt-Herne“ konnte neben der Stadtplakette die Würde des neuen Stadtmannschaftsmeisters erringen. Am 1. Mai 1957 wurde die 2. Kompanie in das Vereinslokal „Zum Kronenwirt" an der [[Neustraße]] verlegt, wo sie unter Führung von Friedhelm Glas ständig wuchs, während die 1. Kompanie in ihrem Stammlokal Borgmann nach wie vor von Emil Herbe geführt wurde.
Im Mai 1957 fand wiederum in der Schrebergartenanlage Herne-Süd ein Gartenfest statt. Der Höhepunkt hierbei war ein Gartenfeuerwerk, das allgemeinen Anklang fand.Im Jahre 1960 war es Johann Wawrczynowicz, dem es nach langem Kampf gelang, den Königsadler von der Stange zu holen. Zu seiner Königin wählte er sich Frau Irmgard Riedler. In feierlichem Rahmen wurde das neue Königspaar als Johann I. und Irmgard I. in der Gaststätte Korte-Düppe gekrönt. 1962 war es Helmut Riedler, dem der Königs­schuss gelang. Er nahm seine Frau Irmgard zur Königin, welche nun für weitere zwei Jahre die Krone trug. Im Jahr 1964 war es wieder Helmut Riedler, der den Vogel von der Stange holte. Er behielt für weitere zwei Jahre die Königskette und seine Frau Irmgard die Krone. Als er im April 1965 mit seiner Frau nach Saudi-Arabien ging, war der Thron bei „Alt-Herne“ verwaist. Der Verein wählte ein Kronprinzenpaar. Es waren Franz Dolensky als Franz I. und Waltraud Herbe als Waltraud I. Würdig vertraten sie das im Ausland weilende Königspaar. Die Nachfolge traten 1966 Herbert I. (Füchsel) und Gerda I. (Frau Füchsel) an. Wieder hatte „Alt-Herne“ ein würdiges Königspaar.
==1958 bis 1983==
Das Jahr 1968 war angebrochen. Der 16. Juni 1968 begann morgens 8 Uhr mit dem Wecken des alten Königs Herbert I. durch den Spiel­mannszug Herner Spielleute 08. Nach einem kräftigen Umtrunk ging es zum Vereinslokal, um die Meldung zum Abmarsch entgegenzunehmen, denn um 10.30 Uhr sollte auf dem Schießstand Weidmannsheil der erste Schuß durch König Herbert I. fallen. Freundschaftliche Verbundenheit mit den Nachbarvereinen brachte auch diese auf die Beine und so war es eine stattliche Schar Schützen, welche unter zackiger Marschmusik, den Vogel stolz in ihrer Mitte tragend, zum Schießstand marschierten. Schon um 10.30 Uhr verlor der Vogel seine Krone. Nachdem der Königsvogel nach stundenlangem Kampf all seine Insignien verloren hatte, traten nach kurzer Pause die Königsbewerber an. Emil Herbe gelang um 17.30 Uhr der viel umjubelte Königsschuss. Er ist seit 1952 Mitglied im BSV Alt-Herne. Zu seiner Königin wählte er Frau Elfriede Tiemann.
Das Jahr 1968 war ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Zugleich mit der Krönung des neuen Königspaares feierte der „BSV Alt-Herne“ sein 60jähriges Bestehen. Im festlichen Rahmen wurden am [[22. Juni]] [[1968]] in der Gaststätte Anlauf das 60jährige Bestehen des Vereins und das neue Königspaar, Emil I. und Elfriede I. gefeiert. Nach dem Einmarsch der Königspaare und der Elite der Schützenvereine, unter ihnen der Spiel­mannszug Herne 08 und der 1. Herner Fanfarenzug, begrüßte der Vorsitzende Helmut Riedler alle Abordnungen, Ehrengäste und Gastvereine. Mit einem Rückblick auf die vergangenen sechs Jahrzehnte würdigte er das Vereinsleben. Der 1. Vors. des Schützenkreises Herne, Karl Gottowik, nahm die Krönung des neuen Königspaares vor. Nach würdiger Verabschiedung des alten Königspaares und abschließenden Worten des Vorsit­zenden eröffnete das neue Königspaar mit dem Königswalzer den Tanz. Die Stimmung stieg immer höher und in den frühen Morgenstunden verließen erst die letzten Festgäste die Räume der Gaststätte Anlauf. Im Jahre 1970 war es Dieter Pillich, dem der glückliche Schuss gelang. Er nahm seine Frau Inge als Königin. Als Dieter I. und Inge I. vertraten sie zwei Jahre lang würdevoll den Verein.
1972 gelang es Manfred Herbe, den Vogel von der Stange zu holen. Als Manfred I. und Ingrid I. (Herbe) sollten sie für drei Jahre Kette und Krone tragen. Nach einem Jahr gaben sie beides ab. Als Adjutant von Manfred Herbe übernahm Karl-Heinz Herbe mit seiner Frau Rosemarie die Herrschaft als Kronprinzenpaar bis 1975.
Das Jahr 1973 stellte den Verein wieder vor eine schwere Aufgabe. Das Vereinslokal Wieschermühle wurde geschlossen. Man fand jedoch schnell ein neues, und zwar die Gaststätte „Am Ostbach". Der Vorsitzende Horst Zenker sowie mehrere Vereinsmitglieder überlegten, einen neuen Schießstand zu bauen, was gar nicht so einfach war. Jeder gab sein Bestes. In Eigenarbeit bauten sie einen Schießstand mit fünf Ständen und einem davorliegenden Club-Raum. 1974 konnte schon die Einweihung vorgenommen werden. Die Mitgliederzahl nahm weiter zu und 1975 gründete sich die Frauengruppe. Sie waren es, die den Club-Raum verschönerten. Es kamen auch immer mehr Jugendliche. Es wurde auch ein eigener Stand zum Vogelschießen gebaut. Horst Zenker schoß 1975 den Vogel ab. Zur Königin nahm er sich Rosemarie Nörthemann. Für drei Jahre vertraten sie den Verein bei allen Festen und Veranstaltungen als Horst I. und Rosema­rie I. Das nächste Vogelschießen war 1978, und hier war es Christian Groß, der König wurde. Mit seiner Frau Waltraut regierte er bis 1980.
Die Königsanwärter für 1980 haben zäh und verbissen gekämpft. Es sollte wieder über drei Jahre gehen, denn 1983 feierte der „BSV Alt-Herne“ sein 75jähriges Bestehen. Es gelang Siegfried Groß der glückliche Schuß. Er nahm Margret Worm zu seiner Königin. <ref>[[Festschrift 1983]]</ref>
[...]
Der Verein "Bürgerschützenverein Alt-Herne e.V. 1908" wurde zum 19. August 2015 aufgelöst bzw. Die Auflösung im Vereinsregister eingetragen.
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==Verwandte Artikel==
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==Einzelnachweise==
<references />
[[Kategorie:Schützen]]

Aktuelle Version vom 29. Juni 2023, 15:20 Uhr

Als am 8. November 1908 der Bürgerschützenverein „Alt-Herne“ von einer Handvoll Herner Bürger ins Leben gerufen wurde, wusste noch keiner von Ihnen, was die nächsten Jahre bringen würden.

Bürgerschützenverein Alt-Herne 1908 e. V.
Logo Logo BSV Alt-Herne 08.jpeg
Abkürzung: BSV Alt-Herne e. V.
Vorsitz: Christian Groß
Gründung: 8. November 1908
Auflösung: 19. August 2015
Sitz: Sodinger Straße 111 · 44627 Herne
Letzte Änderung: 29.06.2023
Geändert von: Andreas Janik


Gruppenbild Bürgerschützenverein Alt-Herne 1908 e. V. (o.J., o.O.) [1]

Sonderseite der Herner Zeitung zum 25jährigen Jubiläum am 21. April 1934

Ausschnitt aus der WAZ vom 28.06.1983 [2]
Ausschnitt aus der WAZ vom 10.06.1986 [2]

Anmerkung der Redaktion:
Dieser Text ist im Kontext der Entstehungszeit (1983) zu betrachten, hat aber nach wie vor einen lokalgeschichtlichen Wert. Als historisches Dokument stellt er einen Dis­kus­sions­beitrag dar, der heutige Sichtweisen bestätigen oder ergänzen kann. Der Text wurde für das Wiki bearbeitet und Passagen, die für die Relevanz nicht wichtig sind, wurde ausgelassen.

Dies ist ein historischer Text, welcher nicht geändert wurde, um seine Authentizität nicht zu gefährden. Bitte beachten Sie, dass z.B. technische, wissenschaftliche oder juristische Aussagen überholt sein können. Farbige Bilder sind i.d.R. Beispielbilder oder nachcolorierte Bilder, welche ursprünglich in schwarz/weiß vorlagen. Bie diesen Bildern kann nicht von einer historisch korrekten Farbechtheit ausgegangen werden. Darüber hinaus gibt der Artikel die Sprache seiner Zeit wieder, unabhängig davon, ob diese heute als politisch oder inhaltlich korrekt eingestuft würde. Der Historische Verein Herne/Wanne-Eickel e. V. gibt die Texte (zu denen auch die Bildunterschriften gehören) unverändert wieder. Das bedeutet jedoch nicht, dass die darin erklärten Aussagen oder Ausdruckweisen vom Historischen Verein Herne/Wanne-Eickel e.V. inhaltlich geteilt werden.



Von der Gründung bis 1932

Aus den 8 Mitgliedern des Gründungsjahres 1908 wuchs der Verein in seiner Blütezeit auf über 300 Mitglieder an. Nach langen Jahren des Stillstandes während des 2. Weltkrieges und der darauffolgenden Zwangspause waren es 1983, zum 75jährigen Jubiläum wieder über 100 Mitglieder.

Zwar hatte der junge Verein nach seiner Gründung damals unter wechselnder Führung zu leiden, trotzdem wuchs er aber stetig, wenn auch langsam, bis auf 30 Mitglieder an. Unter den Mitgliedern befanden sich Namen, die Rang und Klang in unserer Heimatstadt hatten.

Erst 1920 kamen etliche der alten Mitglieder, die der erste Weltkrieg verschont hatte – es waren nicht sehr viele –, zusammen, um das Vereinsleben wieder aufzunehmen. Der Krieg hatte zusätzliche Lücken hinterlassen.

Jahre vergingen, bis 1923 das Vereinsleben neuen Auftrieb erhielt. Das Vereinslokal wurde nach Brinkmann verlegt, die Vereinsführung über­nahm Küpper-Fahrenberg, der dieses Amt von da ab ununterbrochen 23 Jahre behielt. Unter seiner tatkräftigen Leitung entwickelte sich der Verein. Ihm ist es zu verdanken, daß sich der Verein in den Inflations­- und Krisenjahren behauptete. Seiner Initiative und seinem Idealismus ist es zuzuschreiben, daß „Alt-Herne“, auch weit über die Grenzen der Stadt Herne hinaus, Achtung und Ansehen genoß.

Als 1923 die Franzosen das Ruhrgebiet und damit auch Herne besetzten, entzog der damalige Hauptmann Crämer die Vereinsgewehre dem Zu­griff der Franzosen dadurch, daß er in den Schacht der Zeche Constantin einfuhr und die Kleinkalibergewehre 1000 Meter unter der Erde vergrub. Das nachfolgende Jahr 1924 war ein bedeutendes Jahr in der Vereinsgeschichte. Trotz der schweren Wirtschaftskrise war es Küpper-Fahrenberg gelungen, ein Gelände für den Bau eines Schießstandes ausfindig zu machen. Der Wille war groß, die Kasse schwach und das Vorhaben ein Projekt. Was tun? Woher die Gelder nehmen? Küpper-Fahrenberg wußte sich Rat: Er bat ein bedeutendes Unternehmen um Unterstützung bei dem Vorhaben. Bei den sich nun anbahnenden Ver­handlungen ereignete sich folgende Episode: Als Küpper-Fahrenberg den maßgeblichen Direktor des Unternehmens aufsuchte, war dessen 1. Frage: „Welcher Partei gehören Sie an?" Prompt kam die Antwort: „Immer der deutschen!" Nun, diese Antwort schien ausreichend gewesen zu sein, denn schon am nächsten Tage luden Arbeiter der Firma an der Baustelle 2 Waggons Ziegelsteine ab.

Unter großen finanziellen Opfern und durch Selbsthilfe in ihrer Freizeit bauten die Mitglieder den Stand aus. Noch im Jahre 1924 konnte der vereinseigene Schießstand an der Waldstraße in Betrieb genommen werden. Den alten Herner Schützen wird dieser Stand noch in guter Erinnerung sein. Leider verfiel er in den Jahren 1939 bis 1952.

Die nachfolgenden Jahre bis 1932 verliefen ganz im Zeichen kamerad­schaftlicher und geselliger Vereinsarbeit. Neben vielen anderen kleineren Veranstaltungen und sportlichen Wettkämpfen fand alljährlich jeweils zu Ostern und Weihnachten ein Schießen statt, bei dem es zu Ostern Eier und zu Weihnachten Gänse, Hühner, Braten oder Würste gab.

Im Herbst eines jeden Jahres wurde der Vereinskönig ausgeschossen. So wurde z.B. 1932 Ewald Joost Vereinskönig. Er konnte neben seiner Königswürde das „fürstliche Honorar" von 5,- Mark kassieren, während die beiden Flügelschützen jeweils 2,- Mark für ihre Leistung erhielten.

1933 bis 1945

Dann kam das Jahr 1933, das Jahr der großen Veränderungen. Während bisher nur Schützenhüte bei festlichen Anlässen getragen wurden, mussten nun Schützenuniformen beschafft werden. Auch eine Vereinsfahne wurde erworben. „Alt-Herne“ schloß sich dem neugegründeten Stadtver­band der Herner Schützenvereine an. Die fällige Jubelfeier anläßlich des 25jährigen Bestehens wurde wegen der turbulenten Zeit auf den 22. April 1934 verschoben, wo sie dann im feierlichen Rahmen im Ledigenheim an der Düngelstraße durchgeführt wurde. Aus Anlass des 25jährigen Beste­hens ließ sich der Verein in das Vereinsregister des Amtsgerichts Herne eintragen und schloß sich dem Westfälischen und Deutschen Schützen­bund an.

Schon 1933 begann die Mitgliederzahl sprungartig zu steigen. Ende 1933 hatte sich der Mitgliederstand verdoppelt und als Küpper-Fahrenberg Anfang 1934 eine großangelegte Werbeaktion startete, hatte der Verein über 300 Mitglieder aufzuweisen. Unter ihnen waren neben vielen be­kannten Herner Bürgern auch prominente Vertreter der Stadt, wie z. B. Oberbürgermeister Meister, Freiherr von Langen, Bergrat von Velsen, Sanitätsrat Krauss, der spätere König Dr. Münnekehoff, die Zeitungsver­leger Holtmann und Röttsches und viele andere bekannte Bürger. Damit war „Alt-Herne“ zum stärksten Herner Schützenverein geworden. Im Lokal Knapp an der Bahnhofstraße wurde die 2. Kompanie unter Füh­rung des Studienrats Kracht (siehe Gemeinderat Herne (1935-1945)) gegründet, bei Stemberg die 3. Kompanie unter Führung des Kompanieführers Geck ins Leben gerufen, während die Stammkompanie nach wie vor bei Brinkmann an der Altenhöfener Straße tagte. Es wurde das Bataillon „Alt-Herne“ unter Führung des Obersten Küpper-Fahrenberg ins Leben gerufen. Mit den Kompanien an der Bahnhofstraße beherrschte der Verein das Stadtzentrum.

Auf Veranlassung des Oberbürgermeisters Meister wurde im Juni 1934 das unter dem Namen „100jährige Schützenfest" bekanntgewordene Fest gefeiert. Den neuen Stadtkönig stellte mit Dr. Münnekehoff „Alt-Herne“, dem in Gegenwart der Exkönigin von 1883, Frau Schulte-Hiltrop - die übrigens dem Schützenverein „Alt-Herne“ selbst seit 1908 angehörte - von deren Sohn die hundertjährige Traditionskette umgehängt wurde. Als Stadtschützenkönigin erkor sich Dr. Münnekehoff die Gattin des damali­gen OB Meisters. Auch bei den nachfolgenden Stadtschützenfesten 1936 und 1938 stellte der Verein die Könige.

Auf dem Höhepunkt des Vereinslebens brach der 2. Weltkrieg aus. Einberufungen verringerten die Mitgliederzahl. Im Zeichen des totalen Krieges waren andere Arbeiten wichtiger. Nach und nach schlief der Vereinsbetrieb ein und kam 1942 ganz zum Erliegen. Den Daheimgeblie­benen blieb nur die Aufgabe, Liebesgaben an ihre Kameraden ins Feld zu schicken.

Mit dem Kriegsende 1945 schlug auch für „Alt-Herne“ die Stunde. Besatzungssoldaten drangen in die Wohnung des Vereinsvorsitzenden ein, rissen Ehrenscheiben und Auszeichnungen von den Wänden, eigne­ten sich die in vielen Jahren erworbenen Schießtrophäen an, zerschlugen die Luftgewehre und beschlagnahmten die Kleinkalibergewehre ebenso wie das Vereinsvermögen. Faustschläge in das Gesicht des Vorsitzenden besie­gelten endgültig das Schicksal des Vereins. Von einem amerikanischen Offizier wurde die Fahne vom Schaft geschnitten und mitgenommen. Nichts blieb übrig als etliche Briefumschläge, das „Goldene Buch" und das alte, eiserne Traditionsbanner, das in einem Versteck untergebracht war.

1946 bis 1957

Dreizehn Jahre ruhte der Verein, bis im Herbst 1952. Nachdem in anderen Stadtteilen neue Schützenvereine ins Leben gerufen worden waren, betraute Oberst Küpper-Fahrenberg die Mitglieder Elges und Strieder mit der Aufgabe, die Wiedergründung des Vereins in die Wege zu leiten. Diese Aufgabe übernahm der spätere Vorsitzende Kurt Strie­der. Er lud alle ehemaligen Mitglieder zu einer Wiedergründungsversammlung ein, die am 26. Oktober 1952 im Lokal Borgmann an der Altenhöfener Straße durchgeführt wurde. Hier wurde der neue, alte Verein zum 2. Male aus der Taufe gehoben. Nach Schluß dieser General­versammlung besaß der Verein 12 Mitglieder. Den Vorsitz übernahm Gustav Elges. Es war ein trauriger Anfang. Da alles Vereinseigentum verloren war, mußte buchstäblich ganz von vorne angefangen werden. Unter größten finanziellen Opfern des kleinen Kreises wurden zwei Luftgewehre und die notwendigen Anschaffungen erworben. Im Herbst 1953 war die Mitgliederzahl bereits wieder auf das dreifache gestiegen. Langsam, sehr langsam ging es wieder aufwärts. Im Oktober 1953 fand dann wieder das traditionelle Königsvogelschießen statt. Die Königswürde holte sich Kurt Strieder, der als König Kurt I. mit Frau Anny Neumann als Anny I. den verwaisten Alt-Herner Königsthron bestieg und Oberbürgermeister Robert Brauner die neue Königskette des Vereins mit der 120 Jahre alten Herner Schützenkette weihte und das neue Königspaar krönte.

Im nächsten Jahr stieg die Mitgliederzahl weiter an. Es wurde eine Sportschützenmannschaft zusammengestellt, die nach und nach immer mehr Erfolge erringen konnte und sich langsam aber sicher in die Spitzengruppe der Herner Schützen vorschieben konnte.

Am 18. September 1954 wurde Hermann Korthaus mit Frau Neumann als neues Königspaar von Oberst Küpper-Fahrenberg eingeführt. Im Mai 1955 wurde in der Gaststätte Wieschermühle an der Schillerstraße die 2. Kompanie unter Führung des Kurt Strieder ins Leben gerufen. Im November des gleichen Jahres übernahm Kurt Strieder die Vereinsfüh­rung, welche er lange Jahre innehatte. Durch die Initiative des neuen Vorsitzenden ging es weiter bergauf. Die Mitgliederzahl überschritt 50 und Ende 1957 waren es fast 100 Mitglieder, die dem Verein angehörten.
Im Mai 1956 trat „Alt-Herne“ im Rahmen eines großangelegten Schützen- und Volksfestes in der Schrebergartenanlage Herne-Süd zum 1. Mal wieder an die Öffentlichkeit. Tausende Besucher säumten den Festplatz, als OB Brauner das neue Königspaar Georg Meyer als Georg I. und Frau Luise Rohde als Luise I. krönte. Diese Veranstaltung war der erste große Erfolg nach mehreren Jahren mühsamer Vereinsarbeit. Doch noch im gleichen Jahre, am 2. und 3. September, startete der Verein zu seinem 2. großen Ereignis: Er rief zur Fahnenweihe im Kolpinghaus auf. Nach der festlichen Rede des Kreisvorsitzenden Karl Gottowik fiel die Hülle, und in feierlicher Zeremonie weihte Karl Gottowik das neue Vereinssymbol.

Diese Fahnenweihe, die unter der Schirmherrschaft unseres Ehrenmit­glieds Dipl.-Ing. Fr. Heinr. Flottmann stand, gab dem Vereinsleben neuen Auftrieb. Im Oktober 1956 wurde dann die Herner Stadtmeister­schaft im Luftgewehrschießen durchgeführt. Hier holte sich der Verein gleich einen beachtlichen Doppelsieg. König Georg Meyer errang zum zweiten Mal die Herner Schützenkette als bester Einzelschütze und die Mannschaft des „BSV Alt-Herne“ konnte neben der Stadtplakette die Würde des neuen Stadtmannschaftsmeisters erringen. Am 1. Mai 1957 wurde die 2. Kompanie in das Vereinslokal „Zum Kronenwirt" an der Neustraße verlegt, wo sie unter Führung von Friedhelm Glas ständig wuchs, während die 1. Kompanie in ihrem Stammlokal Borgmann nach wie vor von Emil Herbe geführt wurde.

Im Mai 1957 fand wiederum in der Schrebergartenanlage Herne-Süd ein Gartenfest statt. Der Höhepunkt hierbei war ein Gartenfeuerwerk, das allgemeinen Anklang fand.Im Jahre 1960 war es Johann Wawrczynowicz, dem es nach langem Kampf gelang, den Königsadler von der Stange zu holen. Zu seiner Königin wählte er sich Frau Irmgard Riedler. In feierlichem Rahmen wurde das neue Königspaar als Johann I. und Irmgard I. in der Gaststätte Korte-Düppe gekrönt. 1962 war es Helmut Riedler, dem der Königs­schuss gelang. Er nahm seine Frau Irmgard zur Königin, welche nun für weitere zwei Jahre die Krone trug. Im Jahr 1964 war es wieder Helmut Riedler, der den Vogel von der Stange holte. Er behielt für weitere zwei Jahre die Königskette und seine Frau Irmgard die Krone. Als er im April 1965 mit seiner Frau nach Saudi-Arabien ging, war der Thron bei „Alt-Herne“ verwaist. Der Verein wählte ein Kronprinzenpaar. Es waren Franz Dolensky als Franz I. und Waltraud Herbe als Waltraud I. Würdig vertraten sie das im Ausland weilende Königspaar. Die Nachfolge traten 1966 Herbert I. (Füchsel) und Gerda I. (Frau Füchsel) an. Wieder hatte „Alt-Herne“ ein würdiges Königspaar.

1958 bis 1983

Das Jahr 1968 war angebrochen. Der 16. Juni 1968 begann morgens 8 Uhr mit dem Wecken des alten Königs Herbert I. durch den Spiel­mannszug Herner Spielleute 08. Nach einem kräftigen Umtrunk ging es zum Vereinslokal, um die Meldung zum Abmarsch entgegenzunehmen, denn um 10.30 Uhr sollte auf dem Schießstand Weidmannsheil der erste Schuß durch König Herbert I. fallen. Freundschaftliche Verbundenheit mit den Nachbarvereinen brachte auch diese auf die Beine und so war es eine stattliche Schar Schützen, welche unter zackiger Marschmusik, den Vogel stolz in ihrer Mitte tragend, zum Schießstand marschierten. Schon um 10.30 Uhr verlor der Vogel seine Krone. Nachdem der Königsvogel nach stundenlangem Kampf all seine Insignien verloren hatte, traten nach kurzer Pause die Königsbewerber an. Emil Herbe gelang um 17.30 Uhr der viel umjubelte Königsschuss. Er ist seit 1952 Mitglied im BSV Alt-Herne. Zu seiner Königin wählte er Frau Elfriede Tiemann.

Das Jahr 1968 war ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Zugleich mit der Krönung des neuen Königspaares feierte der „BSV Alt-Herne“ sein 60jähriges Bestehen. Im festlichen Rahmen wurden am 22. Juni 1968 in der Gaststätte Anlauf das 60jährige Bestehen des Vereins und das neue Königspaar, Emil I. und Elfriede I. gefeiert. Nach dem Einmarsch der Königspaare und der Elite der Schützenvereine, unter ihnen der Spiel­mannszug Herne 08 und der 1. Herner Fanfarenzug, begrüßte der Vorsitzende Helmut Riedler alle Abordnungen, Ehrengäste und Gastvereine. Mit einem Rückblick auf die vergangenen sechs Jahrzehnte würdigte er das Vereinsleben. Der 1. Vors. des Schützenkreises Herne, Karl Gottowik, nahm die Krönung des neuen Königspaares vor. Nach würdiger Verabschiedung des alten Königspaares und abschließenden Worten des Vorsit­zenden eröffnete das neue Königspaar mit dem Königswalzer den Tanz. Die Stimmung stieg immer höher und in den frühen Morgenstunden verließen erst die letzten Festgäste die Räume der Gaststätte Anlauf. Im Jahre 1970 war es Dieter Pillich, dem der glückliche Schuss gelang. Er nahm seine Frau Inge als Königin. Als Dieter I. und Inge I. vertraten sie zwei Jahre lang würdevoll den Verein.

1972 gelang es Manfred Herbe, den Vogel von der Stange zu holen. Als Manfred I. und Ingrid I. (Herbe) sollten sie für drei Jahre Kette und Krone tragen. Nach einem Jahr gaben sie beides ab. Als Adjutant von Manfred Herbe übernahm Karl-Heinz Herbe mit seiner Frau Rosemarie die Herrschaft als Kronprinzenpaar bis 1975.

Das Jahr 1973 stellte den Verein wieder vor eine schwere Aufgabe. Das Vereinslokal Wieschermühle wurde geschlossen. Man fand jedoch schnell ein neues, und zwar die Gaststätte „Am Ostbach". Der Vorsitzende Horst Zenker sowie mehrere Vereinsmitglieder überlegten, einen neuen Schießstand zu bauen, was gar nicht so einfach war. Jeder gab sein Bestes. In Eigenarbeit bauten sie einen Schießstand mit fünf Ständen und einem davorliegenden Club-Raum. 1974 konnte schon die Einweihung vorgenommen werden. Die Mitgliederzahl nahm weiter zu und 1975 gründete sich die Frauengruppe. Sie waren es, die den Club-Raum verschönerten. Es kamen auch immer mehr Jugendliche. Es wurde auch ein eigener Stand zum Vogelschießen gebaut. Horst Zenker schoß 1975 den Vogel ab. Zur Königin nahm er sich Rosemarie Nörthemann. Für drei Jahre vertraten sie den Verein bei allen Festen und Veranstaltungen als Horst I. und Rosema­rie I. Das nächste Vogelschießen war 1978, und hier war es Christian Groß, der König wurde. Mit seiner Frau Waltraut regierte er bis 1980.

Die Königsanwärter für 1980 haben zäh und verbissen gekämpft. Es sollte wieder über drei Jahre gehen, denn 1983 feierte der „BSV Alt-Herne“ sein 75jähriges Bestehen. Es gelang Siegfried Groß der glückliche Schuß. Er nahm Margret Worm zu seiner Königin. [3]

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Der Verein "Bürgerschützenverein Alt-Herne e.V. 1908" wurde zum 19. August 2015 aufgelöst bzw. Die Auflösung im Vereinsregister eingetragen.

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Einzelnachweise

  1. Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Herne, Stadtarchiv. Register Vereine 3.3 Karton 17a
  2. 2,0 2,1 Mit freundlicher Genehmigung der WAZ
  3. Festschrift 1983