Polizeiamtsgebäude Herne: Unterschied zwischen den Versionen
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Das '''Polizeiamtsgebäude Herne''' wurde am [[31. Mai]] [[1929]] zwischen der [[Bebelstraße|Bebelstraße]] und dem [[Friedrich-Ebert-Platz]] mit Hauptausrichtung zur Nordseite des [[Rathaus (Herne)|Herner Rathauses]] seiner Bestimmung übergeben. | Das '''Polizeiamtsgebäude Herne''' - [[Friedrich-Ebert-Platz]] Nr. 3 - wurde am [[31. Mai]] [[1929]] zwischen der [[Bebelstraße|Bebelstraße]] und dem [[Friedrich-Ebert-Platz]] mit Hauptausrichtung zur Nordseite des [[Rathaus (Herne)|Herner Rathauses]] seiner Bestimmung übergeben. | ||
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Das Gebäude der Polizeiwache Herne mit dem Kriminalkommissariat 35 des Bochumer Polizeipräsidiums | Das Gebäude diente in den letzten Jahrzehnten als Standort der Polizeiwache Herne mit dem Kriminalkommissariat 35 des Bochumer Polizeipräsidiums. Der Zugang war nur über die Wachstube möglich. Anfang November 2022 zog die Polizei in das neue Wachgebäude an der [[Cranger Straße]] 4. | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Im Jahre [[1925]] verfügte der Preußische Minister des Inneren den Bau eines Polizeiamtes in Herne. Die Stadt Herne stellte den noch nicht bebauten Platz zur Verfügung, | Im Jahre [[1925]] verfügte der Preußische Minister des Inneren den Bau eines Polizeiamtes in Herne. Die Stadt Herne stellte den noch nicht bebauten Platz zur Verfügung. Das Gebäude entstand nach Skizzen des Ministerialrates Schellherz, Preußisches Finanzministerium – Dezernat für Polizeibauten. Die Oberleitung hatte Oberregierungs- und Baurat Rellensmann, als Referent des Regierungspräsidenten in Arnsberg, Regierungsbaurat Paul Meyer in Herne als örtliche Bauleitung. Nach zweimaliger Verbesserung und mit abschließender Begutachtung durch den Erbauer des [[Rathaus (Herne)|Rathauses Herne]], Prof. Wilhelm Kreis, wurde am 5. Oktober [[1927]] durch das Preußische Neubauamt mit dem Bau begonnen<ref>Vgl.: [[Knöll 1928]], S. 83f.</ref>. Eingeweiht wurde das Gebäude am Vormittag des [[31. Mai]] [[1929]]. Am Nachmittag wurde das Polizeipräsidium Bochum eingeweiht. | ||
Eingeweiht wurde | |||
"Es handelt sich um ein 5-geschossiges Backsteingebäude mit Werksteinfassade. Der Bau besitzt eine achtzehnachsige Längsseite zum Rathausplatz hin, eine neunachsige Stirnfront, einen zurückgesetzten 4-geschossigen Seitenflügel zur Bebelstraße und einen Hofflügel.<br> | Über die Geschichte und die Einweihung schrieb der [[Herner Anzeiger]] am 31. Mai 1926: [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21206398 Nr. 124/1929. Seite 1], [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21206399 Seite 2] und am 1. Juni 1929 [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21206418 125/1929. Online auf Zeitpunkt.nrw]<br> | ||
Auch die [[Herner Volkszeitung]] berichtete am 29. Mai 1929: [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21240698 124/1929], und am 1. Juni 1929: [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21240713 125/1929 Seite 1] und [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21240714 Seite 2. Online auf Zeitpunkt.nrw.] | |||
[[Datei:Bochumer Anzeiger 36 (1.6.1929) 126.png|300px|mini|links|Abbildung aus dem Bochumer Anzeiger vom 1. Juni 1929. ]] | |||
"Es handelt sich um ein 5-geschossiges Backsteingebäude mit Werksteinfassade [Muschelkalk]. Der Bau besitzt eine achtzehnachsige Längsseite zum Rathausplatz hin, eine neunachsige Stirnfront, einen zurückgesetzten 4-geschossigen Seitenflügel zur Bebelstraße und einen Hofflügel.<br> | |||
Prägnant ist die Stirnfront mit Haupteingang, der durch einen Treppenvorbau mit Balkon betont wird. Der Balkon wird von vier Stützen getragen, über denen vier Postamente mit Figuren stehen."<ref>Kurzbeschreibung des Denkmalschutzes auf Herne.de. Abgerufen am 30. August 2020.</ref> | Prägnant ist die Stirnfront mit Haupteingang, der durch einen Treppenvorbau mit Balkon betont wird. Der Balkon wird von vier Stützen getragen, über denen vier Postamente mit Figuren stehen."<ref>Kurzbeschreibung des Denkmalschutzes auf Herne.de. Abgerufen am 30. August 2020.</ref> | ||
Diese vier Figuren sind Personalisierungen der juristischen Tugenden Macht (Schwert), Weisheit (Eule), Gerechtigkeit (Waage) und Gesetz (Buch). | Diese vier Figuren sind Personalisierungen der juristischen Tugenden Macht (Schwert), Weisheit (Eule), Gerechtigkeit (Waage) und Gesetz (Buch). | ||
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Am [[22. Mai]] [[2019]] wurde der gemeinnützige Verein '''''Förderkreis Mahn-und Gedenkstätte Polizeigefängnis Herne''''' gegründet. Der Verein stellt sich die Aufgabe, das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus und die Erinnerung an die Täter im lokalen Bereich sowie an den Widerstand vor Ort gegen das NS-Regime zu fördern. Als authentischer Ort bietet sich das Polizeigefängnis im Polizeigebäude an, weil das Herner Polizeigefängnis unter den Nationalsozialisten ab 1933 zu einem Ort des Terrors wurde.<ref>Weiterführend unter: http://erinnerungsort-herne.de/</ref> | Am [[22. Mai]] [[2019]] wurde der gemeinnützige Verein '''''Förderkreis Mahn-und Gedenkstätte Polizeigefängnis Herne''''' gegründet. Der Verein stellt sich die Aufgabe, das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus und die Erinnerung an die Täter im lokalen Bereich sowie an den Widerstand vor Ort gegen das NS-Regime zu fördern. Als authentischer Ort bietet sich das Polizeigefängnis im Polizeigebäude an, weil das Herner Polizeigefängnis unter den Nationalsozialisten ab 1933 zu einem Ort des Terrors wurde.<ref>Weiterführend unter: http://erinnerungsort-herne.de/</ref> | ||
Im Sommer [[2020]] wurde bekannt, dass ein neues Wachgebäude der Polizei auf einem Gelände an der Cranger Straße/Harpener Weg errichtet wird. | Im Sommer [[2020]] wurde bekannt, dass ein neues Wachgebäude der Polizei auf einem Gelände an der Cranger Straße/Harpener Weg errichtet wird. Im März 2022 stimmte der Rat der Stadt ein Verkauf an Jan Thürmer, Inhaber der Ferd. Thürmer Pianofortemanufaktur. Dieser plant eine Nutzung, dass eine Kombination aus Wissenschaft und Kultur vorsieht und den historischen Zellentrakt erhält.<ref>[https://www.waz.de/staedte/herne-wanne-eickel/aus-polizeigebaeude-wird-zentrum-fuer-musik-und-klavierbau-id234822817.html Vgl.: WAZ vom 16. März 2022]</ref> Der Vertrag zu diesem Unternehmen wurde am 3. Juni 2022 unterzeichnet. Es entsteht ein Klaviermuseum, ein Stidio-Kammermusiksall, Wohnungen, Übungs- und Ausbildungsräumlichkeiten. Auch die Klaviermanufaktur Thürmer zieht wieder nach Herne. Bis zu ihrem Umzug nach Bochum, saß die Klavierbaufirma im Gewerbebereich am Trimbusch Hof. | ||
==Denkmalschutz== | ==Denkmalschutz== |
Aktuelle Version vom 8. März 2023, 13:54 Uhr
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Das Polizeiamtsgebäude Herne - Friedrich-Ebert-Platz Nr. 3 - wurde am 31. Mai 1929 zwischen der Bebelstraße und dem Friedrich-Ebert-Platz mit Hauptausrichtung zur Nordseite des Herner Rathauses seiner Bestimmung übergeben.
Das Gebäude diente in den letzten Jahrzehnten als Standort der Polizeiwache Herne mit dem Kriminalkommissariat 35 des Bochumer Polizeipräsidiums. Der Zugang war nur über die Wachstube möglich. Anfang November 2022 zog die Polizei in das neue Wachgebäude an der Cranger Straße 4.
Geschichte
Im Jahre 1925 verfügte der Preußische Minister des Inneren den Bau eines Polizeiamtes in Herne. Die Stadt Herne stellte den noch nicht bebauten Platz zur Verfügung. Das Gebäude entstand nach Skizzen des Ministerialrates Schellherz, Preußisches Finanzministerium – Dezernat für Polizeibauten. Die Oberleitung hatte Oberregierungs- und Baurat Rellensmann, als Referent des Regierungspräsidenten in Arnsberg, Regierungsbaurat Paul Meyer in Herne als örtliche Bauleitung. Nach zweimaliger Verbesserung und mit abschließender Begutachtung durch den Erbauer des Rathauses Herne, Prof. Wilhelm Kreis, wurde am 5. Oktober 1927 durch das Preußische Neubauamt mit dem Bau begonnen[1]. Eingeweiht wurde das Gebäude am Vormittag des 31. Mai 1929. Am Nachmittag wurde das Polizeipräsidium Bochum eingeweiht.
Über die Geschichte und die Einweihung schrieb der Herner Anzeiger am 31. Mai 1926: Nr. 124/1929. Seite 1, Seite 2 und am 1. Juni 1929 125/1929. Online auf Zeitpunkt.nrw
Auch die Herner Volkszeitung berichtete am 29. Mai 1929: 124/1929, und am 1. Juni 1929: 125/1929 Seite 1 und Seite 2. Online auf Zeitpunkt.nrw.
"Es handelt sich um ein 5-geschossiges Backsteingebäude mit Werksteinfassade [Muschelkalk]. Der Bau besitzt eine achtzehnachsige Längsseite zum Rathausplatz hin, eine neunachsige Stirnfront, einen zurückgesetzten 4-geschossigen Seitenflügel zur Bebelstraße und einen Hofflügel.
Prägnant ist die Stirnfront mit Haupteingang, der durch einen Treppenvorbau mit Balkon betont wird. Der Balkon wird von vier Stützen getragen, über denen vier Postamente mit Figuren stehen."[2]
Diese vier Figuren sind Personalisierungen der juristischen Tugenden Macht (Schwert), Weisheit (Eule), Gerechtigkeit (Waage) und Gesetz (Buch).
Am 22. Mai 2019 wurde der gemeinnützige Verein Förderkreis Mahn-und Gedenkstätte Polizeigefängnis Herne gegründet. Der Verein stellt sich die Aufgabe, das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus und die Erinnerung an die Täter im lokalen Bereich sowie an den Widerstand vor Ort gegen das NS-Regime zu fördern. Als authentischer Ort bietet sich das Polizeigefängnis im Polizeigebäude an, weil das Herner Polizeigefängnis unter den Nationalsozialisten ab 1933 zu einem Ort des Terrors wurde.[3]
Im Sommer 2020 wurde bekannt, dass ein neues Wachgebäude der Polizei auf einem Gelände an der Cranger Straße/Harpener Weg errichtet wird. Im März 2022 stimmte der Rat der Stadt ein Verkauf an Jan Thürmer, Inhaber der Ferd. Thürmer Pianofortemanufaktur. Dieser plant eine Nutzung, dass eine Kombination aus Wissenschaft und Kultur vorsieht und den historischen Zellentrakt erhält.[4] Der Vertrag zu diesem Unternehmen wurde am 3. Juni 2022 unterzeichnet. Es entsteht ein Klaviermuseum, ein Stidio-Kammermusiksall, Wohnungen, Übungs- und Ausbildungsräumlichkeiten. Auch die Klaviermanufaktur Thürmer zieht wieder nach Herne. Bis zu ihrem Umzug nach Bochum, saß die Klavierbaufirma im Gewerbebereich am Trimbusch Hof.
Denkmalschutz
Seit dem 21. November 1986 steht das Gebäude mit der Nummer DE_05916000_23 unter Denkmalschutz.
Dokumentation UnRechtsOrt Polizeigefängnis Herne 1933-1945
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Quellen
- ↑ Vgl.: Knöll 1928, S. 83f.
- ↑ Kurzbeschreibung des Denkmalschutzes auf Herne.de. Abgerufen am 30. August 2020.
- ↑ Weiterführend unter: http://erinnerungsort-herne.de/
- ↑ Vgl.: WAZ vom 16. März 2022