Teilung des Sehrbruchs und der Saraswiese

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

In früheren Jahrhunderten spielte die Viehwirtschaft und damit die Hude eine wichtige Rolle. Innerhalb der Dorfgemarkung hatten die alteingesessenen Bauern ein kostenloses Huderecht.

Es bestand eine absolute Verpflichtung, den Hudebetrieb sowohl beim Rindvieh als auch bei den Schafen gemeinsam durch den Dorfhirten bzw. den örtlichen Schäfer vornehmen zu lassen. Eine genaue Distrikteinteilung war vorgeschrieben. Noch heute deuten die alten Hausnahmen „Schäfers“ und „Hirtes“ auf diese alten Urberufe hin. Weil nun für die vorherrschende Viehzucht eine ausreichende Hude ausschlaggebend war, wurde — vor allem in den sog. trockenen Jahren — streng darüber gewacht, dass keine unberechtigte Nutzung aus Nachbargemeinden erfolgte.

Schon seit Mitte des 18jahrhunderts erfolgten succesive Teilungen, doch erst seit den 1820er Jahren wurden die Teilungen vorrangetrieben.

Der Sehrbruch, auch Seerbruch und Sehrbroick genannt, war ein Gemeinland bei Herne ungefähr zwischen Wiescherstraße, Sehrbruchskamp, Sodinger Straße und dem Feldwegsteil der Straße Am Hauptfriedhof.
Die Saraswiese, Saaraswiese oder auch Grasostwiese genannt, lag in dem Bereich, wo sich heute der Südpool befindet. östlich der Dorfschaft Altenhöfen zwischen Weusthoff und Klüsener und der Herner Mark (Düngelbruch). In der Karte von 1823 ist einer der Quellen des Westbaches zu sehen. Heute befindet sich dort das Landschaftsschutzgebiet des ehem. Vorwärmbecken des Sommerbades.


N. 333 Theilung verschiedener Gemeinschaftsgründe.

Mehrer Eingesessene von Herne und Sodingen haben bei der hochlöblichen General=Commission auf Theilung der Gemeinheitsgründe, als:
1) die Suras Wiese; 2) die Gras Ober Wiese; 3) das Kirchsiepen; 4) das Düngelbruch und Sehrbruch genannt, angetragen.
Mittelst Rescripts einer hochlöblichen General=Commission vom 15. März (1822) ist dem Unterzeichneten aufgetragen worden, sich diesem Seperations=Geschäft zu unterzeihen.
(…)
Lünen, den 26. April 1822 Der Theilungs=Commissar Schultz.
Quelle: Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Stk. 18, 4. Mai 1822, S.230


Karten


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