Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel (HCR)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Die Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel GmbH ist ein Nahverkehrsunternehmen der Stadt Herne. Sie ist Mitglied im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Entgegen dem Namen betreibt die HCR, wie sie kurz genannt wird, keine Straßenbahnen mehr.

Die Linie "B" auf der Mont-Cenis-Straße
Blick von "Auf dem Rohde" auf das Betriebsgelände.
Blick auf die Wagenhalle von der Einfahrt (Beachten Sie bitte den Steinhaufen)

Geschichte

Die Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel GmbH wurde am 21. Juli 1905[1] mit Wirkung zum 1. August 1905 durch die Gemeinden Herne und Sodingen als Gesellschaft des bürgerlichen Rechts mit der Firma Straßenbahn Herne-Sodingen gegründet. Ursprünglich wollten die Gemeinden eine Oberleitungsbusstrecke zwischen den beiden Orten einrichten. Diese Pläne wurden, nachdem man den Obusbetrieb der Bahnen der Stadt Monheim GmbH in Monheim besichtigt hatte, wieder ad acta gelegt und man entschloss sich zum Bau einer Straßenbahnverbindung. Am 20. Dezember 1906 ging die Strecke zwischen dem Amtshaus in Sodingen und der Zeche Shamrock in Herne in Betrieb. Der Betriebshof wurde "auf dem Rohde" errichtet. Am 18. September 1909 trat die Gemeinde Castrop der Gesellschaft bei. Aus der Straßenbahn Herne-Sodingen wurde Straßenbahn Herne-Sodingen-Castrop und die Verlängerung der Strecke bis Castrop-Münsterplatz wurde in Angriff genommen.

Die Strecke hatte eine Länge von 4,6 Kilometern und hatte Anschluss an die BOGESTRA, die Vestische Straßenbahnen GmbH, die Kommunale Straßenbahn-Gesellschaft Landkreis Gelsenkirchen, die Straßenbahn der Stadt Herne, die Westfälische Straßenbahn, die Märkischen Straßenbahnen und die Straßenbahnen des Landkreises Dortmund. 1912 wurde die Strecke in Herne verlängert und erhielt Anschluss an den Bahnhof. Während des Ersten Weltkrieges kam es immer wieder zu Schwierigkeiten, der Betrieb konnte aber aufrechterhalten werden.

1921 konnte durch die Fertigstellung der neuen Bahnanlagen in Herne der Bahnübergang entfallen, was die Wartezeiten dort beseitigte. Auch wurde die Bahn in etlichen Abschnitten zweigleisig ausgebaut, was die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit weiter steigerte.

Der Zweite Weltkrieg hatte nur geringen Einfluss auf den Straßenbahnbetrieb. Es kam lediglich zu Schäden durch Artilleriebeschuss. Auch fielen zwei Wagen, welche als Panzersperre missbraucht wurden, dem Krieg zum Opfer.

Größeren Schaden hinterließ die schlechte Wartung der Gleisanlagen. 1949 beschloss man den Omnibusbetrieb aufzunehmen. Durch die parallel zu der Straßenbahnstrecke betriebenen Omnibuslinien musste die Straßenbahnstrecke aufgrund der hausinternen Konkurrenz am 30. September 1959 eingestellt werden. Seitdem ist die Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel, kurz HCR, wie sie ab dem 3. Mai 1928 – seit dem 1. Januar 1954 mit dem Zusatz GmbH – hieß, entgegen dem Namen ein reiner Omnibusbetrieb. Ein Teil des Nahverkehrsgebiets wird heute noch von der BOGESTRA auf Schienen erschlossen.

Am 11. Mai 1959 wird der Grundstein des neuen Betriebshofes "An der Linde" gelegt und am 13. November 1960 bezogen. Der alte Betriebshof wird zuerst verpachtet und 1962 verkauft. Heute stehn dort Wohngebäude.

Am 22. Dezember 1976 wird die Stadt Herne alleiniger Gesellschafter.

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Ursprungstext mit Autorenverzeichnis

Wikipedia: Straßenbahn Herne–Castrop-Rauxel, abgerufen am 3. Februar 2015

Quellen