St. Georg Vikarie (Eickel)
St.-Georgs-Vikarie (Eickel)
Die St.-Georgs-Vikarie (auch St.-Jörgen-Vikarie) war eine mittelalterliche kirchliche Einrichtung in Eickel. Sie befand sich an einem dem heiligen Georg geweihten Altar in der alten katholischen später lutherischen Kirche am Eickeler Markt. Daneben gab es noch die St.-Catharina-Vikarie, auch Schierhörder Vikarie genannt.
Geschichte
Die Ursprünge der Stiftung der Vikarie lassen sich nicht exakt datieren. Die Verehrung des heiligen Georg, der in der christlichen Tradition als Drachentöter und Symbol ritterlicher Tugenden gilt, verbreitete sich im deutschsprachigen Raum besonders während der Kreuzzugszeit im 12. und 13. Jahrhundert.
Eine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1526, in der ein „Gerhardus von Ahuissen, prester und vicarius sent Jören altar in der kercken to Eyckell“ genannt wird. Vgl.: Urkunde 1526 Februar 21
Weitere Nennungen des „Sant Joriens Altar“ finden sich in Dokumenten:
Im 16. Jahrhundert lag das Patronatsrecht über die Vikarie beim Haus Dahlhausen, das somit auch das Besetzungsrecht ausübte.
Die ursprüngliche Kirche am Eickeler Markt, in der sich der Georgsaltar befand, wurde 1890 abgerissen. In der Nähe entstand die Johanneskirche, die 1896 eingeweiht wurde.
Nachwirkung
Zum Gedenken an die historische Bedeutung der Vikarie erhielt im Jahr 1947 der zentrale Platz in Eickel den Namen St.-Jörgen-Platz.
Die Vikarie gilt heute als ein wichtiger Teil der Kirchengeschichte von Eickel und verweist auf die tiefe Verwurzelung der Georgsverehrung in der Region. Vgl. auch: Schlosskapelle Strünkede
Literatur
- Daniels 1927, S. 56 - 64.
- Hegler 1918, S. 72.
- Laurinck o.J., S. 19 - 21.
- Ludorff 1908, S. 12 ff.
