Exportbierbrauerei Theodor Zengerling / Vereinsbrauerei Wanne GmbH

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Exportbierbrauerei Theodor Zengerling
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Inhaber Theodor Zengerling
Branche Brauerei
Gründung 1895
Jahr der Schließung nach 1928
Adresse Hauptstraße 192
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Letzte Änderung: 13.08.2025
Geändert von: Andreas Janik

Die Exportbierbrauerei Theodor Zengerling war eine bedeutende Haus- und Schaubrauerei im Amt Wanne, später Wanne-Eickel. Sie bestand von 1885 bis in die frühen 1920er-Jahre und gehörte zu den letzten privat betriebenen Brauereien der Region.

Bierbrauen in Eickel und Wanne

Während im benachbarten Bochum bereits 1321 urkundlich Altbier gebraut wurde, ist das Bierbrauen in Eickel erstmals 1664 belegt. Damals besaßen unter anderem die Familien Mummenhoff, Middeldorf (genannt Markmann) und Stimmbeck Braukessel, die leihweise von den Herren von Dorneburg überlassen wurden. Gebraut wurde überwiegend für den Eigenbedarf, ein gewerblicher Bierabsatz lohnte sich nicht. Der kupferne Braukessel wanderte von Haushalt zu Haushalt, in Bochum existierten gleich mehrere solcher Kessel.[1]

Bis ins 19. Jahrhundert entwickelte sich das Bierbrauen langsam zu einem festen Gewerbe. In den Ämtern Eickel und Wanne konnten sich schließlich zwei Betriebe behaupten: die Hülsmann Brauerei in Eickel und die Zengerling Brauerei in Wanne.

Gründung und Standort

Anzeige vom 23. Januar 1886 (Emscher Zeitung)

Die Bierbrauerei Zengerling wurde 1885 von Theodor und seinem Sohn Hubert Zengerling gegründet. Das Gasthaus mit Hotel und Braustätte befand sich an der Blücherstraße, Ecke Bahnhofstraße (heute Hauptstraße 192) im Heitkampsfeld.

Zuvor hatte der aus Ostwestfalen stammende Theodor Zengerling die Bahnhofsrestauration betrieben.

  • Theodor Zengerling, wohnhaft Kaiser-Wilhelm-Straße 3 (heute Am Alten Amt), führte den Titel Hotel- und Brauereibesitzer. Eine Postkarte von 1903 zeigt sein Wohnhaus als „Villa“.
  • Hubert Zengerling, wohnhaft Bahnhofstraße 35b, bezeichnete sich als Brauereibesitzer.

Kaiserbesuch 1884

Laut den Aufzeichnungen von Gustav Hegler trat Hubert Zengerling 1884 besonders hervor: Am 24. September 1884 hielt der Kaiserzug an der Nordseite des Bahnhofs Wanne. Hubert Zengerling, Betreiber der Bahnhofsrestauration, servierte persönlich 50 bestellte Gedecke (Bouillon mit Koteletts) im Salonwagen Seiner Majestät. In der Familie wurde noch lange eine Tasse als Andenken an diesen Tag aufbewahrt.[2]

Entwicklung zur Exportbierbrauerei

Im Jahr 1897 schied Theodor und 1906 schied Hubert Zengerling jeweils durch Tod aus dem Unternehmen aus. Fortan firmierte der Betrieb als Exportbierbrauerei Theodor Zengerling. Um 1902/1903 zeigen historische Aufnahmen das Eckgebäude Bahnhofstraße 25 (heute Hauptstraße 192) und den Blick von Hotel und Restaurant auf die Kreuzung Hauptstraße – Am Alten Amt – Dürerstraße.

Umbenennungen und Ende

  • 1902: Exportbrauerei Theodor Zengerling
  • 1908: Umbenennung in Wanner Bierbrauerei GmbH.
  • 1912: Neugründung als Wanner Wirtebrauerei GmbH.

Bis 1914 florierte das Geschäft, doch der Erste Weltkrieg führte durch den Mangel an Braugerste zu erheblichen Einschränkungen. 1920 wurde die Vereinsbrauerei Wanne GmbH gegründet, doch Inflation, Besatzungszeit und wirtschaftliche Umwälzungen brachten das Ende des Betriebs. Das Unternehmen wurde von der Gelsenkirchener "Glükauf" Brauerei erworben und später stillgelegt.

Das Schicksal der Zengerling-Brauerei war typisch für viele kleine Hausbrauereien in Westfalen, von denen nur wenige den Krieg überstanden.

Überlieferung

Von der Exportbierbrauerei Theodor Zengerling sind heute nur wenige Erinnerungsstücke erhalten: eine Werbeanzeige (1906) und eine historische Postkarte. Das ehemalige Eckgebäude Hauptstraße 192 steht noch.


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Quellen

  1. Franz Darpe (1842–1911), zitiert nach Hegler, Gustav: Eickel-Wanne einst und jetzt, Mai 1903, S. 156 ff.
  2. Hegler, Gustav: Eickel-Wanne einst und jetzt, Mai 1903, S. 156 ff.