Edwin Ostendorf

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Edwin Ostendorf
Geboren am: 26. Februar 1909
Geboren in: Herne
Gestorben am: 12. April 1994
Gestorben in: Herne
Friedhof: Südfriedhof
Beruf: Verwaltungsbeamter (Oberstadtdirektor)
Letzte Adresse: Eichenweg 7
Letzte Änderung: 02.06.2024
Geändert von: Andreas Janik


Edwin Ostendorf (geboren am 26. Februar 1909 in Herne; gestorben am 12. April 1994 in Herne) war vom 1. Juli 1953 bis zum 26. Februar 1974 Oberstadtdirektor der Stadt Herne.

Grab Ostendorf auf dem Südfriedhof (Abt.53 Nr. 95/96)

Ostendorf wurde als Sohn des Ingenieur Bernhard Ostendorf und dessen Gattin Selma geb. Mönninghoff in Herne geboren. 1915 bis 1918 besuchte er die katholische Volksschule an der Neustraße um bis 1927 auf die Oberrealschule zu wechseln. Nach seinem Abitur 1927 began Edwin Ostendorf 1927 ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Köln. Im März 1931 legte er die Erste Juristische Staatsprüfung ab. Danach war Ostendorf bis 1934 Gerichtsreferendar in den Städten Bochum, Herne und Hamm. Am 24. September 1934 bestand er die Zweite Juristische Staatsprüfung, es folgte die Ernennung zum Rechtsassessor. Von 1934 bis 1939 war Ostendorf zunächst Rechtspfleger in Herne, Dillenburg, Bielefeld und Beckum, dann Richter in Siegen, Hamm, Dortmund Soest, Münster, Arnsberg und zuletzt (im Juni 1940, jedoch ohne tatsächlichen Amtsantritt) Amtsgerichtsrat in Essen.

Vom Juli 1927 bis zum März 1933 war er Mitglied der SPD.
Vom 1. April 1934 bis 1939 war er Mitglied der SA. Vom 1. Juni 1934 bis 1940 beim Rechtswahrerbund und vom 1. August 1938 beim NSV. Vom 1. Juni 1940 bis August 1943 war er Parteianwärter der NSDAP.
Ostendorf begründet die Anwartschaft mit schwerwiegenden Nachteile seiner Karriere. [1]

Ab den 1. September 1939 leistete er seinen Militärdienst im Zweiten Weltkrieg. Seit September 1940 Unteroffizier wurde er im April 1941 in die Wehrmachtsverwaltung überstellt. Er verließ als englischer Kriegsgefangenschaft am 31. Juli 1945 die Wehrmacht als Oberstabsintendant.

Schon am 30. August 1945 wurde er von der Militärverwaltung als „Vorläufig für gut befunden“ und im Oktober als „not recommended“ eingestuft. [2]

Weitere Lebensstationen waren:
1946 bis 1947 Amtsgerichtsrat am Amtsgericht Gelsenkirchen,
1947 bis 1948 Amtsgerichtsrat am Amtsgericht Herne,
1948 bis 1950 Abordnung zur Landesregierung Düsseldorf in das Staatskommissariat zur Bekämpfung von Korruption und Misswirtschaft,
1950 bis 1952 Amtsgerichtsdirektor beim Amtsgericht Herne,
1953 Amtsgerichtsdirektor beim Amtsgericht Bielefeld.

Am 1. Juni 1953 wurde Edwin Ostendorf zum Oberstadtdirektor der Stadt Herne gewählt. Das Amt nahm er am 1. Juli 1953 auf, welches er bis zum 26. Februar 1974 innehatte.

Während seiner Amtszeit legte er ein besonderes Gewicht auf die Entwicklung des Schulwesens. So hatten die Einrichtungen von Schulkindergärten und eines Wirtschaftsgymnasiums sowie die Einführung von Englischunterricht in den Volksschulen Modellcharakter für die ganze Region.
Ferner gründete er die stadteigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Sein historischer Verdienst liegt in der erfolgreichen Abwehr Bochumer Eingemeindungspläne während der letzten großen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen.

Geehrt wurde Ostendorf mit einem Portrait im kleinen Sitzungssaal des Herner Rathauses.[3]

Ostendorf war seit 1938 verheiratet mit Elfriede geb. Löbbe (* 2.12.1904 † 29.09.1993). Beide ruhen auf dem Südfriedhof in Herne.

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Quellen

  1. Entnazifizierung S. 5
  2. [ https://www.landesarchiv-nrw.de/data03/Abt_Rheinland/NW-Bestaende/NW_1005-I_G06/~004/NW_1005-I_G6-00457/R_NW_1005-I_G6-00457_0004.jpg Online]
  3. Stadtarchiv Herne, Aktenbestand Oberstadtdirektoren von Herne, Signatur: Best. 104 – 1 – A2.