Straßenbahnlinie 8/18 Bochum-Herne

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Schienen und Betriebswagen der Linie auf der Bahnhofstraße Höhe Neustraße.

Die erste Planungen erfolgten bereits 1885. Ein Privatunternehmer, Baurat Pleßner[1] aus Gotha, wollte das Unternehmen ermöglichen.[2] 1889 hatte die "Darmstädter Bank für Handel und Industrie" sich bereit erklärt, den Bau der Straßenbahn Bochum=Herne zu übernehmen.[3] Doch auch weiterhin blieb das Unternehmen stecken. Zum einen wurde die Landchaussee als zu schmal eingestuft, eine daneben laufende Linie als zu teuer und die Bergisch-Märkischen Eisenbahn sah sie als Konkurenz an.[4]

Erst mit der Genehmigung durch den Privinziallandtag vom 6. Februar 1893[5] lief das Unternehmen an. Die gesamte Anlage mit Bau und Unterhaltung wurde ausgeschrieben.

"Um die Städte und Gemeinden enger an die Straßenbahn zu binden und zugleich zusätzliches Kapital für den Straßenbahnbau zu generieren, wurde am 11. Februar 1896 in Berlin die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (spätere Kurzform BOGESTRA) gegründet. Die Städte Bochum und Gelsenkirchen traten der Gesellschaft als Aktionäre bei. Das Grundkapital der neuen Gesellschaft betrug 5 Mio. Mark.
Im Februar 1896 übernahm die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG die Konzessionsrechte von Siemens & Halske, verpachtete jedoch die Strecken rückwirkend zum 1. Januar 1896 gegen einen Pachtzins in Höhe von 6 Prozent für zunächst 5 Jahre an die Berliner Firma zurück. Siemens & Halske blieb damit für die Betriebsführung verantwortlich."[6]

Die Linie (2) von Bochum (Kortländer) nach Herne (Schranke am Bahnhof) wurde am 23. November 1894 als erste Straßenbahnlinie im Landkreis Bochum in Betrieb genommen. Die Streckenführung über die Bochumer Straße in Herne zur Bahnhofstraße lag bis 1904 am linken Straßenrand (siehe Bild). Erst danach erfolgte die abschließende Streckenführung im Straßenkörper.

Ab dem 15. November 1927 wurden die Strecke Bochum – Herne mit der Strecke Bochum – Hattingen zur Linie 8 zusammengefügt. Die Streckenführung in Herne wurde zweigleisig ausgebaut und in die Fahrbahnmitte verlegt und nach Recklinghausen verlängert (Linie 8a).

1930 wurde die Straßenbahn Bochum – Herne für 1,3 Millionen Reichsmark von Siemens & Halske an die schon lange Jahre betriebsführende Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG verkauft.

In den folgenden Jahren war die Gemeinschaftslinie als 8/18 ohne weitere Veränderungen des Linienweges unterwegs. Für den U-Bahn-Bau in Herne, der weitgehen mit offener Baugrube erfolgte, kam es aber 1972 immer wieder einmal zu kurzfristigen Unterbrechungen.

Da die Straßenbahn während der Bauphase vom Bahnhof über die Vinckestraße und die Schulstraße zur Kreuzkirche geführt wurde – und dort nach dem Abschluß des U-Bahn-Baus auch verblieb, waren die Einschränkungen für die Fahrgäste gleichwohl relativ gering.

Vom 29. Mai 1979 an verkehrte die Gemeinschaftslinie in Bochum nicht mehr zum Bahnhof Dahlhausen sondern zur Ruhr-Universität Bochum mit der Endhaltestelle Hustadt. Die Linie erhielt die Liniennummer 5, nach der Gründung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr VRR dann die Nummer 305. Die 8/18 war Geschichte.

Am 4. Oktober 1982 stellte die Vestische Straßenbahnen GmbH Ihre Strecke von Herne nach Recklinghausen ein und ersetzte diese durch einen Busbetrieb. Die Endhaltestelle lag da, wie schon 1895 an der Bahnhofsbrücke in Herne.

Mit der Eröffnung der U-Bahnlinie 35 am 2. September 1989 wurde auch in Herne der Straßenbahnverkehr eingestellt.


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Quellen