Bergen

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Die Bauerschaft Bergen - heute Bochum-Bergen - liegt südlich von Herne, zudem es bis zum 19.Jahrhunderts Verwaltungsmäßig und bis Anfang des 20.Jahrhundert kirchlich gehörte.

Im Süden wird Bergen von Bochum, im Westen von Riemke, in Norden von Herne (Herner Mark) und im Osten von Hiltrop begrenzt, wobei die Übergänge fließend sind.

Der kleinste Bochumer-Stadtteil hat seinen ländlichen Charakter auf den Höhen der Vöde (westlicher Ausläufer der Castroper Platte[1][2], auch als Stemberg bekannt) und im Quelltal (Zillertal) des Dorneburger Mühlenbachs, weitgehens erhalten. Der Name Bergen, auch Berge genannt, erklärt sich aufgrund seiner Lage selbst. Eine alte Gewannbezeichnung in Bergen war "In der Wanne". Die heutige Kleingartenanlage "Düppe in der Wanne" bezieht sich darauf, wie auch der ehemalige Namne der Hiltroper Straße als Wanner Straße. Entgegen der Bezeichnung "Wanne" in Herne, die nach neusten Erkenntnissen der Fachwissenschaft (Flöer 2020) als Wende des Baches gesehen wird, befindet sich hier eine wannenartiges Tal.

Bergen (1793-1810) farblich bearbeitete Karte.

Die Bauerschaft - in den Hypothekenbüchern des Mittelamtes Bochum als Bergbauren[3] bezeichnet - lag an einem der drei Quellbäche des Dorneburger Baches und bestand aus den großen Höfen Schulte-Bergen, Grümer-Bergen und den Diedrichs Hof zu Bergen.

Kirchlich gehörten die Einwohner zur Kirchengemeinde Herne.

Bis 1817 gehörte Bergen als Teil Hernes zum Mittelamt Bochum, danach zum Kreis Bochum. Bei der erneuten Einführung der Ämter gehörte Bergen nun zum Amt Bochum. 1881 gelangt Bergen im Landkreis Bochum zum Amt Bochum I (Nord). Angegeben wurde damals als Fläche 138 ha mit 93 Einwohnern. 1900 wurde das Amt wiederum aufgeteilt und Bergen bildete wie Hofstede, Hordel und Riemke die Gemeinde Hofstede. Das Amt Hordel, gebildet aus den Gemeinden Hordel, Bergen und Riemke, bestand vom 1. April 1904 bis zum 1. April 1926. An diesem Datum erfolgte die Eingemeindung nach Bochum.

Zeitspiegel

"Gemeinde Bergen.

Die nach der Anhöhe, auf und an welcher sie liegt, benannte kleine Gemeinde zahlte 1871 nur 64, 1895 135 Einwohner in 11, 1900 202 Einwohner in 14 Wohnhäusern, 1904 843 (207 evangelische, 118 katholische). 1388 zog unter den Dienstleuten des Grafen von der Mark aus dem Amte Bochum Wessel vom Berge mit gegen Dortmund aus; es war dies wohl der Besitzer des (späteren) Schul­zenhofes. 1486 sollten in „Bergen“ zur Landes­schatzung zahlen Derick to Bergen, Gruyter und schult van Bergen se 6 Gulden. Vor Aufhebung der Gutsuntertänigkeit gehörte (1798) Schulte zu Berge den v. Romberg zu Bladenhorst, Grüter den von Bönen; Rötger war freier Hof; neben diesen 3 Höfen bestanden die zwei Kotten Sengen­hof (frei) und Voß im Giesenberg (v. Bönen ge­hörig).

Kirchlich gehörte Bergen, soweit unsere Nach­richten reichen, stets zu Herne und folgte auch Herne in Annahme des lutherischen Bekenntnisses, welches seitdem in Bergen bis weit ins 19. Jahr­hundert ausschließlich herrschte. Schulte zu Ber­gen, Rötger und Grüter hatten dem Pfarrer von Herne eine Kornernte zu liefern.

1798 zählte Bergen 45 Bewohner in 8 Häu­sern und 8 Familien, 1811 41, 1818 nur 27 Bewoh­ner, sämtlich lutherisch, 1821 39. 1810 besaß an Pferden dort Rötger 3, der Schulte 3, Grüter 4. 1812 gab es 4 lutherische schulpflichtige Kinder in Bergen; dieselben sollten mit den Hiltroper Kindern zu einer neuen Schule vereinigt werden, was aber erst 1898 zur Ausführung kam. Die Bewoh­ner, welche früher nur Ackerbau und Viehzucht trieben, ernährt setzt teilweise Bergarbeit und Ziegelherstellung. 1898 waren 120 nicht ansässige Arbeiter in 3 Ziegeleien tätig."[4]

Ortsfamilienbuch

Die Familien sind im Ortsfamilienbuch Herne zu finden. Direktlink

Standesamt:



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Quellen