St. Dreifaltigkeit (Herne)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
St. Dreifaltigkeit
St Dreifaltigkeit 1327 Thorsten Schmidt 20190203.jpg
Bildinfo: St. Dreifaltigkeitskirche am 03.02.2019 [1]
Erbaut: 1931/32
Stadtbezirk: Sodingen
Ortsteil: Holthausen
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Letzte Änderung: 28.11.2019
Geändert von: Gysenberger

St. Dreifaltigkeit ist eine katholische Gemeindekirche in Herne und liegt in Holthausen an der Börsinghauser Straße. Bis zum 31. Dezember 2016 war sie Gemeindekirche der Dreifaltigkeits-Gemeinde im Pastoralverbund Herne-Ost des Dekanates Emschertal im Erzbistum Paderborn. Heute gehört sie zur Katholische Pfarrgemeinde St. Dionysius Herne.

Baugeschichte

Das dünn besiedelte Holthausen erlebte wie viele andere Gebiete in dieser Region durch den nordwärtsziehenden Bergbau im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts einen rasanten Bevölkerungszuwachs. Dadurch waren die Mutterkirchen gezwungen, Pfarrvikarien zu schaffen, um den Menschen die aktive Teilnahme am Gottesdienst und dem Gemeindeleben zu ermöglichen. Die St.-Lambertus-Gemeinde in Castrop pfarrte im Jahr 1900 die St.-Joseph-Gemeinde ab. Nach der Pfarrwerdung der St. Peter und Paul Gemeinde in Sodingen und dem Bau ihres Gotteshauses wurde auch in Holthausen der Wunsch größer, eine eigene Gemeinde für Holthausen und die Siedlung Teutoburgia einzurichten.

Am 25. März 1908 wurde die erste Heilige Messe zu Holthausen in einer Notkirche an der Mont-Cenis-Straße gefeiert, die dann durch die Dreifaltigkeitskirche an der Börsinghauser Straße ersetzt wurde.

Zum 1. April 1913 wird die eigenständige Pfarrgemeinde Holthausen errichtet.[2] Am 1. Oktober 1928 wird die Pfarrei Holthausen dann aus dem Dekanat Castrop-Rauxel entlassen und in das Dekanat Herne eingegliedert.

Kirchengebäude

Das 19311932 im expressionistischen Baustil erbaute Kirchengebäude ist eine Stahl-Fachwerk-Konstruktion und wurde von dem Hammer Architekten Karl Wibbe (geboren 1896 in Lippstadt, gestorben 1969 in Hamm) geplant und ausgeführt. Der Sockel besteht aus einem Betonkranz mit starken Betonpfeilern. Die Stahl-Fachwerk-Konstruktion ist mit Schrauben an diesem Sockel befestigt und kann bei Setzungsrissen und Senkungen von diesem gelöst und wieder neu ausgerichtet werden. Die Konstruktion ist jedoch nicht sichtbar, da der Stahlskelettbau mit Triolsteinen ausgemauert wurde, das Dach mit Bronzeblech gedeckt wurde und die Außenwände mit Klinkern und Ibbenbürener Sandstein verblendet wurden. Das Stahlskelett wurde vom Gelsenkirchener Betrieb der "Vereinigte Kesselwerk AG Orange"[3] konstruiert und geliefert. Die Kirche wurde für 300 Erwachsene und 140 Kinder geplant. Die feierliche Konsekration fand 1933 statt. Prägend sind die hohen, gestreckten Rundbogenfenster und der breite gedrungene Westturm mit seinem flachen doppelten Helmabschluss.

Die Werktagskapelle am Ende des linken Seitenschiffes und das Ehrenmal für die Gefallenen Holthausens im Ersten und Zweiten Weltkrieg an der südlichen Langhausseite sind nach dem 2. Weltkrieg hinzugekommen.

Seit dem 11. März 2009 steht die Kirche unter unter der Nummer 706-51/DL-09 in der Liste der Baudenkmäler der Stadt Herne.[4]

Innenausstattung

Die Glasfenster schuf 1967 und 1975 der Künstler Nikolaus Bette aus Bottrop.
Nach einem Wettbewerb wurde 2010 der Altar aus dem überhöhten Chor in den Kirchenraum verlegt, wo eine Altarinsel neu entstanden ist. Gewinner und Ausführender Architekt war der Dortmunder Gunnar Ramsfjell.

"[...] Der neu gestaltete Innenraum erfährt seine Neudefinition über eine zentral in den Kirchenraum platzierte Altarinsel, die sich in Material und Farbe vom Boden absetzt. Hier finden der Altar, Ambo und die Kredenz ihren neuen Platz. Die Altarinsel wird zum liturgischen Mittelpunkt mit der Idee des offenen Rings. Die Gemeinde versammelt sich um den Altar, damit die Messfeier zum gemeinsamen Erlebnis wird. Die Anordnung der Bänke um den Altar vermittelt die direkte Beteiligung an der Messfeier. Die Sitzbank für den Pfarrer und für die Messdiener bildet den Abschluss der Altarinsel.
Am Standort der früheren Werktagskapelle findet die „Pieta“ ihren neuen Platz. Eine unter der Empore angbrachte Gitterwand trägt dem Wunsch der Gemeinde nach Nutzung der neuen Werktagskirche außerhalb der Öffnungszeiten Rechnung."[5]

Geistliche (unvollständig)

  • 1922–1934: Pfarrer Josef Prenger, 1909–1922 Kaplan der Gemeinde, 1934–1964 Pfarrer der Gemeinde St. Peter und Paul in Herne
  • 1990–1996: Pfarrer Ottmar Wiesehöfer (* 1922 † 30. August 1999), Geistlicher Rat a.H., Weihe 1950, Subsidiar in St. Agatha in Niedersfeld.
  • 1996-2017: Thomas Poggel, vom 1. Dezember 2010 bis zum 31. Dezember 2016 zugleich Pfarrer an St. Peter und Paul.
  • 2017 -: Pfarrer Georg Birwer, St. Dionysius Herne.

Geistliche aus der Gemeinde stammend

  • Thomas Witt, (* 1966) Domkapitular in Paderborn.[6]
  • Raimund Kinold, (* 1967) Leiter des Pastoralverbund Bigge-Lenne-Fretter-Tal.[7]

Bilder

Weblinks

Ursprungstext mit Autorenverzeichnis

Wikipedia: St. Dreifaltigkeit (Herne), abgerufen am 22. Januar 2015.

Lesen Sie auch

Quellen