Hof Schmidt-Sodingen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
 
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Der Gutshof Schmidt-Sodingen war ein großer Bauernhof am westlichen Ufer des [[Ostbach|Ostbaches]] und gehörte daher zum Kirchspiel Herne. Als Überbleibsel steht heute noch das Gutshaus aus dem 19ten Jahrhundert und ein Rest des Eiskellers. Die Adresse ist: [[Auf dem Stennert]].
Der Gutshof Schmidt-Sodingen war ein großer Bauernhof am westlichen Ufer des [[Ostbach|Ostbaches]] und gehörte daher zum Kirchspiel Herne. Als Überbleibsel steht heute noch das Gutshaus aus dem 19ten Jahrhundert und ein Rest des Eiskellers. Die Adresse ist: [[Auf dem Stennert]].
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Ursprünglich hieß der Hof "Gut Averdick"<ref>Vgl.: [[Urkunde 1652 Januar 24 (Schmidt-Sodingen)]]</ref> und gehörte zu den größten Bauerngehöfte des Kirchspiels.
Ursprünglich hieß der Hof "Gut Averdick"<ref>Vgl.: [[Urkunde 1652 Januar 24 (Schmidt-Sodingen)]]</ref> und gehörte zu den größten Bauerngehöfte des Kirchspiels.
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Am 24. Januar 1652 wird Ernst von Landsberg zum Behuf seiner Frau Sophie von der Recke mit dem Hof belehnt. Vgl. [[Urkunde 1652 Januar 24 (Schmidt-Sodingen)|Urkunde 1652 Januar 24]]
Am 24. Januar 1652 wird Ernst von Landsberg zum Behuf seiner Frau Sophie von der Recke mit dem Hof belehnt. Vgl. [[Urkunde 1652 Januar 24 (Schmidt-Sodingen)|Urkunde 1652 Januar 24]]


Der Hof war ein königliches Lehen der von [[Strünkede (Besitz)|Strünkede]]. <ref>http://dfg-viewer.de/show/?id=8071&tx_dlf%5Bid%5D=http%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Westfalen%2FGrafschaft_Mark_Gerichte_III%2F00037_01_Bd01%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=46</ref> am 18. Juli 1750 erwarb der "Witwer Schmid zu Sodingen"  die Abgaben und löst am 4. Juli 1787 das Lehen für 2820 Rthlr. ab.<ref>Vgl.: http://dfg-viewer.de/show/?tx_dlf%5Bid%5D=http%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Westfalen%2FGrafschaft_Mark_Gerichte_III%2F00037_01_Bd01%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=48&tx_dlf%5Bdouble%5D=0&cHash=b090e359c6eb98c7368217a48e0d82ad</ref> 22 ¼ Maltersaat 101 Ruthen und 13 ¾ Fuß - "Haus, Hof und Garten und gehölz" gehörten dazu, sowie weitere Liegenschaften im Gysenberger Gebiet.
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Vermerkt ist weiterhin, das der Schmidt zu Sodingen die Vormundschaft über den Sohn oder Erben der Horsthöfe in Eickel übernommen hatte.<ref>http://dfg-viewer.de/show/?tx_dlf%5Bid%5D=http%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Westfalen%2FGrafschaft_Mark_Gerichte_III%2F00037_01_Bd01%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=47&tx_dlf%5Bdouble%5D=0&cHash=8d0662309fbd1f3119202aabf6756e7c</ref>
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Im Jahre 1810/1811 werden auch die letzten Rechte der Strünkede an den Hof Schmidt zu Sodingen öffentlich verkauft:<br>
"[...] Der Schmidts Hof zu Sodingen, wovon der jetzige Colonus, dem daran für sich und seine Ehefrau ein lebenslängliches Gewinns= u. Pachtrecht zusteht, jährlich auf Martini zur Pacht entrichten muß:<br>
a) 12 1/2 Malter oder 50 Scheffel Roggen in Bochumscher Maaße<ref>Bochum hatte von 1372 bis 1829 ein eigenes Kornmaß!</ref>,<br>
b) 12 1/2 Malter Geste in gleicher Maaße,<br>
c) drey sogenannte Schuldschweine,<br>
d) 1 Rthlr. 15 Stbr. Berl. Cour. Hofgeld,<br>
e) ein wöchentlicher Spanndienst mit vier Pferden,<br>
f) ein Pfund Muskatenblumen<ref>Vgl. [https://fwb-online.de/lemma/muskatblume.s.1f Frühneuhochdeutsches Wörterbuch]</ref> oder dafür acht ausländische Wagendienste, und<br>
g) zehn Pfund Flachs."<ref>Vgl. Nachrichten des Ruhrdepatements Nr. 80 vom 4. Januar 1811. Online auf [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/8975113 Zeitpunkt.nrw]</ref>


Nach diesem Hof wurde der vorbeifließende Ostbach auch "Schmedebecke" = Schmiedesbach genannt.
Nach diesem Hof wurde der vorbeifließende Ostbach auch "Schmedebecke" = Schmiedesbach genannt.
==Genealogische Anmerkungen==
==Genealogische Anmerkungen==
Auf dem [[Ev. Friedhof Herne (1882-1905)|alten evgl. Friedhof]] zu Herne steht der Grabstein der Familie Schmidt-Sodingen mit folgenden Einträgen:<br />
[[Schmidt-Sodingen (Familie)]]
<poem>August 1855-1940
Bertha geb. Behmer 1868-1917
Erich 1907-1918
Heinrich 1891-1970
''Zum Gedenken''
Fritz 1895-1945
</poem>
Johann Henrich Schmidt zu Sodingen, * 24. April 1792, ~ 28. April 1792  † 20. November 1862, ± 23. November 1862 [[Ev. Friedhof Herne (1841-1882)|Ev. Friedhof Herne]];<br />
∞<br />
Maria Catharina Weusthoff, † nach 1862
 
:Johann Heinrich Schmidt, * 22. Februar 1821, ~ 5. März 1821 ev. Dionysius Herne;<br />
:∞ 30. Januar 1849 ev. Dionysius Herne<ref>Trauregister ev. Herne Nr. 2/1849</ref>;<br />
:<small>Anna Catharina</small> Friedrike <small>Wihelmine</small> Siepmann * Hiltrop. (<small>E: Heinrich Georg Siepmann und Anna Christine Friederike Cremer)<</small>br />
::Heinrich Georg Schmidt, * 28. März 1849, ~ 11. April 1849 ev. Dionysius Herne, † 24. März 1850, ± 26. März 1850 [[Ev. Friedhof Herne (1841-1882)|Ev. Friedhof Herne]];
::Maria Emilie Schmidt, * 19. April 1851, ~ 22. Mai 1851 ev. Dionysius Herne;
::Diedrich Friedrich Heinrich Schmidt, * 11. September 1853, ~ 27. Oktober 1853 ev. Dionysius Herne, † 5. März 1859, ± 8. März 1859 [[Ev. Friedhof Herne (1841-1882)|Ev. Friedhof Herne]];
::<small>Friedrich Dietrich</small> August Schmidt, * 12. Dezember 1855, ~ 23. Dezember 1855 ev. Dionysius Herne, † 1940;
:::∞
:::Bertha Behmer, 1868-1917
::::Heinrich, 1891-1970
::::Fritz 1895-1945
::::Erich 1907-1918
::Heinrich Wilhelm Julius Emil Schmidt, * 24. Juli 1860, 6. September 1860 ev. Dionysius Herne;
::Maria Amalie Schmidt, * 20. Januar 1862, ~ 13. März 1862 ev. Dionysius Herne, † 10. Oktober 1862, ± 12. Oktober 1862 Ev. Friedhof Herne d;
 
:Anna Elisabeth Catharine Theodore Schmidt, * 24. September 1829, ~ 21. Oktober 1829 ev. Dionysius Herne. ∞II 24. Februar 1863 ev. Dionysius Herne Clemens August Westerhoff (*1827)
 
 
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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== Quellen ==
== Quellen und Anmerkungen ==
<references/>
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[[Kategorie:Bauernhöfe|Schmidt-Sodingen]]
[[Kategorie:Bauernhöfe|Schmidt-Sodingen]]
[[Kategorie:Sodingen]]
[[Kategorie:Sodingen]]

Aktuelle Version vom 17. Juli 2021, 11:40 Uhr

ehemaliger Hof Schmidt-Sodingen
Schmidts Hof 1922.png
Bildinfo: Hof Schmidt ca. 1922 [1]
Stadtbezirk: Sodingen
Ortsteil: Herne
Kartengitter: f5
Die Karte wird geladen …
Letzte Änderung: 17.07.2021
Geändert von: Andreas Janik

Der Gutshof Schmidt-Sodingen war ein großer Bauernhof am westlichen Ufer des Ostbaches und gehörte daher zum Kirchspiel Herne. Als Überbleibsel steht heute noch das Gutshaus aus dem 19ten Jahrhundert und ein Rest des Eiskellers. Die Adresse ist: Auf dem Stennert.

Geschichte

Ursprünglich hieß der Hof "Gut Averdick"[2] und gehörte zu den größten Bauerngehöfte des Kirchspiels.

In einer Urkunde vom 3. März 1592 entläßt Johann Callenberg, Hofrichter des freien Reichshofes Castrop, Wyllem, ehelichen Sohn von Gert Smes zu Soeyingen, aus der Hofeshörigkeit.

Am 24. Januar 1652 wird Ernst von Landsberg zum Behuf seiner Frau Sophie von der Recke mit dem Hof belehnt. Vgl. Urkunde 1652 Januar 24

Der Hof war ein königliches Lehen der von Strünkede. [3] am 18. Juli 1750 erwarb der "Witwer Schmid zu Sodingen" die Abgaben und löst am 4. Juli 1787 das Lehen (Geweinn- und Pachtrecht) für 2820 Rthlr. ab.[4] 22 ¼ Maltersaat 101 Ruthen und 13 ¾ Fuß - "Haus, Hof und Garten und Gehölz" gehörten dazu, sowie weitere Liegenschaften im Gysenberger Gebiet.

Vermerkt ist weiterhin, das der Schmidt zu Sodingen die Vormundschaft über den Sohn oder Erben der Horsthöfe in Eickel übernommen hatte.[5]

Im Jahre 1810/1811 werden auch die letzten Rechte der Strünkede an den Hof Schmidt zu Sodingen öffentlich verkauft:
"[...] Der Schmidts Hof zu Sodingen, wovon der jetzige Colonus, dem daran für sich und seine Ehefrau ein lebenslängliches Gewinns= u. Pachtrecht zusteht, jährlich auf Martini zur Pacht entrichten muß:
a) 12 1/2 Malter oder 50 Scheffel Roggen in Bochumscher Maaße[6],
b) 12 1/2 Malter Geste in gleicher Maaße,
c) drey sogenannte Schuldschweine,
d) 1 Rthlr. 15 Stbr. Berl. Cour. Hofgeld,
e) ein wöchentlicher Spanndienst mit vier Pferden,
f) ein Pfund Muskatenblumen[7] oder dafür acht ausländische Wagendienste, und
g) zehn Pfund Flachs."[8]

Nach diesem Hof wurde der vorbeifließende Ostbach auch "Schmedebecke" = Schmiedesbach genannt.

Genealogische Anmerkungen

Schmidt-Sodingen (Familie)

Siehe auch

Quellen