Schaeferstraße 14
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Das Wohnhaus Schaeferstraße 14 liegt am südlichen Ende des Neumarktes und wurde vor 1903 für den Architekten Anastasius Lüdtke errichtet
Zwischen 1901 und 1903, wo das Haus erstmals in einem Adressbuch auftritt, wurde dieses repräsentative 2 1/2 geschossige Gebäude als Oststraße 14 für und von dem Architekten Anastasius Lüdtke errichtet. 1903 ist seine Witwe als Besitzerin eingetragen und hat mit dem Ohrenarzt Dr. med. Wilhelm Friedrichs einen Mieter. Dieser wechselt ins Haus Schaeferstraße 12 und hier ist als Besitzer der Kaufmann Sigmund Kadden (* 25.07.1871 in Herne - ✡ 13.08.1937 in Wiesbaden) zusammen mit Simon Kaufmann Gründer des Kaufhauses Kaufmann. Auch Dr. med. Theodor May bewohnt bis 1926 das Haus.
1936 wird wegen der Wohnungsauflösung die Einrichtung verscherbelt. Nach dem Tode Kaddens 1937 ist dessen Witwe als Besitzerin 1938 eingetragen. Der Rechtsanwalt Werner Niggemeier ist hier gemeldet und der Kaufmann Johannes Voorgang[1] bewohnt das Haus.
1950 ist neben Niggemeier und Voorgang der Stadtamtsleiter Edgar Wahl (* 14. März 1903 in Bochum ✡ 1966 in Stuttgart) und sein Onkel. der Kaufmann Berthold Wollstein, hier beheimatet. Beide sind überlebende der Shoah. Wahl wird erster Vorsitzender der neuen jüdischen Gemeinde in Herne.[2]
Im Ortsartikel Herne im LWL- Handbuch der jüdischen Gemeinschaften heißt es über Edgar Wahl:
„Edgar Wahl (1903–1966) organisierte nach seiner Rückkehr aus Theresienstadt jüd. Gottesdienste in einer Privatwohnung und veranlasste Ende 1945 die Neugründung der Herner Gemeinde, deren Vorsitz er übernahm. Ein Jahr später verzeichnete sie 20 Mitglieder, die Herner Juden nahmen in Bochum am Gottesdienst teil. Wahl nahm 1946 an der konstituierenden Sitzung des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in Westfalen‘ teil. Da die Zahl der jüd. Gemeindemitglieder in Herne sank, schloss sich die Gemeinde 1953 mit den Gemeinden in Bochum und Recklinghausen zusammen. Edgar Wahl war anschließend über mehrere Jahre Mitglied des Vorstandes der jüd. Gemeinde Bochum-Herne-Recklinghausen.“
1954 ist Dr. Magdalene Lugge Besitzerin des Gebäudes. Niggemeier, Voorgang, Wahl und der Oberinspektor Georg Karl sowie der Lehrer Eduard Anton Ricke sind hier eingetragen.
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