Friedrich Bromen

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Friedrich Bromen (geboren am 11. Februar 1851 in Recklinghausen; † am 1. Mai 1911 in Herne), war ein Herner Schuhmacher, Kaufmann und Gemeindepolitiker (Zentrum) der Jahrhundertwende.

Fritz Bromen im Jahre 1897
Das Haus Bahnhofstraße 25 mit den Familien Bromen davor
Herner Anzeiger 8 (10.8.1912) 1012. Bromen Schuhwarenhaus.png

Anton Friedrich Bromen, später Fritz genannt, wurde als Sohn des Schuhmachermeisters Adolf Bromen und dessen Ehefrau Elisabeth Druing in Recklinghausen geboren und am 13. Februar 1851 in der Probstei St. Peter getauft.

Am 12. September 1881 heiratete er in Olfen eine Tochter des dortigen Schullehrers Heinrich Zumbohm und dessen Gattin Elisabeth Lüke mit Namen Bernardina Franziska Johanna Zumbohm (12. Mai 1857 – 19. September 1928)
Von Anfang an war Fritz Bromen in Herne im Haus Bahnhofstraße 25 in einem von ihm errichtetem Haus ansässig. Neben ihm mit der Nr. 27 wohnte sein jüngerer Bruder Franz Bromen, seines Zeichens Buchbinder und später ebenfalls als Kaufmann in Herne tätig.
Als aktiver Katholik förderte er in der Bonifatius-Gemeinde das Gemeindeleben und war schon vor 1896 als Gemeindevertretungsmitglied bis zu seinem Tode gewählter Repräsentant.
Auch im politischen Katholizismus engagierte er sich stark. Schon in den Jahren ab 1892 gabe es in Herne ein politisch motiviertes Komitee das in der Gemeinde St. Bonifatius gefördert wurde. Entstanden im Kulturkampf wollte es sich mit seinen Interessen in der überwiegend protestantischen politischen Gemeinde einbringen.
In der Gemeinderatswahl vom Oktober 1892 kandidierte Bromen für die Untramontanen genannte Vorläuferorganisation der Zentrumspartei in Herne und erhielt die zweimeisten Stimmen hinter Bösser (377). Er musste in eine Stichwahl.

„Herne, 9. Okt. Zu der gestern stattgehabten Gemeinderathswahl der 3. Abtheilung waren als Candidaten aufgestellt: Von den Ultramontanen Schuhmachermeister Fritz Bromen, von den Nationalliberalen Fuhrunternehmer L. Bößer sowie Schreinermeister Georg Beuhoff und von den Sozialdemokraten Bergmann Wilde. Es erhielten Stimmen die Herren Bößer 409, Bromen 377, Wilde 166 und Veuhoff 28. 6 Stimmen zersplitterten sich. Da eine absolute Majorität nicht voohanden ist, so hat eine Stichwahl zwischen den Herren Bößer und Bromen stattzufinden. Der Termin zu dieser Wahl ist noch nicht festgesetzt.“[1]

Auch damals gab es schon den Häuserwahlkampf, der Märkische Sprecher berichtete:

„Herne, 26. Nov. Die „Bergarbeiterzeitung“ veröffentlicht das folgende auf die hier kürzlich stattgehabte Gemeinderatswahl Bezug habende Schriftstück: „Geehrter Herr! In der am 11. d. M. abgehaltenen Comitee=sitzung sind Sie zum Vertrauensmann gewählt. Bei der übergroßen Wichtigkeit der am Dienstag den 18. Und Mittwoch den 19. Oktober stattfindenden Gemeinderahts-Stichwahl haben wir keinen Augenblick gezweifelt, daß Sie dieses Ehrenamt mit Freuden übernehmen würden. Ihre Aufgabe ist, daß Sie an den Wahltagen sowohl Vor- wie Nachmittags den Ihnen zugetheilten Bezirk von Haus zu Haus begehen und, wo Sie nur einen Katholiken finden, denselben bitten, doch zur Wahl zu gehen und Herrn Fritz Bromen zu wählen. Wir haben die Bezirke deshalb so klein abgetheilt, damit Ihnen die Aufgabe nicht schwer fällt. Arbeiten Sie auch schon vorher in Freundeskreisen und bedenken Sie wohl, daß es eine Ehre für die ganze katholische Gemeinde Herne ist, wenn wir siegen.
Bedenken Sie auch wohl, daß, wenn wir diesmal unterliegen, uns für absehbare Zeit die Hoffnung genommen ist, im Gemeinderath durch einen Katholiken vertreten zu sein. D'rum frisch ans Werk! Herne.— Das Comitee.“[2]

Es schien geholfen zu haben, denn:

„19. Oct. Bei der gestern Vormittag, Nachmittag und heute Vormittag stattgefundenen Stichwahl eines Gemeinde-Verordneten zwischen dem liberalen Candidaten Fuhrunternehmer L. Bösser und dem Candidaten der Katholiken, Schuhmachermeister Fritz Bromen wurden im Ganzen 1375 Stimmen abgegeben. Davon erhielten Fritz Bromen 734, L. Bösser 640 Stimmen; 1 Stimme war ungültig. Es ist somit ein glänzender Sieg der Katholiken gegen die verbündeten Liberalen, Demokraten, Socialdemokraten und dem evangelischen Bund zu verzeichnen. Letzterer strengte sich noch in den letzten zwei Stunden ganz gewaltig an, jedoch vergebens.“[3]

Er blieb Mitglied der Gemeindevertretung bis zur Stadterhebung Hernes 1897.
Im Februar 1893 gehörte er zu den Mitbegründern des Artillerievereins Herne.
Am 9. November 1895 wurde seine Firma „Fritz Bromen zu Herne“ unter der Nr. 61 ins Handelsregister eingetragen. Es war ein „Schuhwarenhaus“ ein „Deichmann“ der Gründerzeit. Am 19 Januar stattgefundenen Wahl zur ersten Herner Stadtverordnetenversammlung stand er auf der Wählerliste. Der General-Anzeiger für Dortmund berichtetet am 21. Januar:

„Herne, 19. Jan. (Bei der heute im Saale des Herrn Funke begonnenen Stadtverordnetenwahl) wurden folgende Stimmen abgegeben: Fritz Bromen 115, L. Bösser 113. W. Hülsmann 119. Ed. Klüsener 118. J. Meimberg 113, Möller.17. E. Nolte 142, W. Stemmermann gen. 116. H. Nordsiek jun. 23. Wörtz 26, H. Knapp 32. J. Disse 26, H. Teillbeck sen 25, G. Becker 26. H. Südmersen 115. W Steinmann Schäfer 114. G. Tölle Trösken jun. 25. H. Steinmeier 25, W. H. Zimmermann 1, 25. A. Hülsmann 1. Becker 1, H. Bohnekamp jun, 1. Rechtsanwalt Diekmann 1. „[4]

Insgesamt erhielt er für das Wahlbündnis „Ordnungspartei“ das beste Ergebnis der dritten Klasse mit 805 Stimmen. Nach drei Jahren schied er allerdings turnusgemäß aus und kandidierte nicht mehr oder wurde nicht erneut gewählt.

Mit 61 Jahren verstarb Fritz Bromen am 1 Mai 1911 an einer Herzlähmung und wurde am 4. Mai 1911 auf katholischen Friedhof an der Mont-Cenis-Straße beigesetzt.
Seine Witwe Franziska führte die Geschäfte bis zu ihrem Tode 1928 weiter.

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Quellen

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