Sodingen, Börnig und Holthausen in der Geschichte

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Dieser Artikel ist von Karl Brandt und stammt aus dem Heft „Sodinger Rundblick” Nr. 22 vom 19. November 1962.
Er wurde wortwörtlich für das Wiki übernommen (sic!) 

Würde jemand die Frage stellen „Welcher Ortsteil von Herne ist am ältesten?“, so müßte man ihm antworten: „Keiner, denn sie sind alle gleich alt und verlieren sich im Dunkel frühgeschichtlicher Zeiten!“ Würden wir freilich nach den geschichtlichen Überlieferungen rechnen, so ergeben sich nach unserem bisherigen Wissen, die ältesten schriftlichen Erwähnungen von Herne (Haranni um 890 n. Chr. Geb.) und Holthausen (910–920).

Sodingen erscheint 1160 als Sothingke, eine Ortsbezeichnung, die sich noch nicht erklären läßt. Zur selben Zeit erscheint Holthausen wieder einmal und zwar als Holthuson. Wenn das um dieselbe Zeit als Scethe (Schade) erscheinende Schade unsere Gut Schadeburg ist, dann kann auch dieses auf eine 1000jährige geschichtliche Vergangenheit zurückblicken. Mit Sicherheit dürfen wir sagen, daß Sodingen, Börnig und Holthausen schon längst bestanden haben, als sie urkundlich erwähnt wurden. Funde aus dem Ostbach im Vorgelände des Gysenberges mit römischen Tongefäßresten weisen ebenso wie die Siedlung Erin darauf hin, daß die sanft von Norden abfallende Fläche, worauf z. B. Holthausen liegt, ehemals mit germanischen Siedlungen besetzt war.

Aber die germanischen Siedlungen sind längst nicht die ältesten. 1905 wurden in der Sandgrube von Böhmer in Vellwig ein Beil aus Bronze, Tongefäßreste und dunkle Gruben gefunden. Diese Funde beweisen, daß am Anfang der Jungsteinzeit, im vierten Jahrtausend (!) vor Chr., in Vellwig schon Bauern gesiedelt haben, denn das „Steinbeil“ entpuppte sich bei näherer Betrachtung als eine sogenannte Breithacke aus grün-grauem Diabas. Es ist also ganz sicher, daß unsere Heimat nicht erst vor rund 2000 Jahren von Germanen besiedelt worden ist, sondern schon mindestens 2000 Jahre früher.

Im Jahre 1313 wird ein Adam von Sodingen genannt. Eine Burg in Sodingen fiel später an die von Strünkede. Wo aber kann diese Burg gelegen haben? Der Verfasser glaubt, daß auf der Stelle, wo heute der Hof Schulte-Sodingen liegt, ehemals das Besitztum der Herren von Sodingen gelegen hat. Eine dicht dabei gefundene Kanonenkugel aus Stein dürfte mit darauf hinweisen. Am bekanntesten sind die Herren von Gysenberg. Zahlreiche Bürger erscheinen auch in der Türkensteuerliste von 1542. Von den Sodinger Einwohnern werden z. B. Schult to Alstedde, Ulenbrok, Schult tom Gysenberge, Wessel Kranenberg und Wittenbergh genannt. [1]

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Quellen

  1. Ein Artikel von Karl Brandt erschienen in dem Heft Sodinger Rundblick Nr. 22 vom 19. November 1962