Schlosskapelle Strünkede

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Schlosskapelle Strünkede
Letze Änderung: 24.10.2016
Geändert von: Andreas Janik
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Das älteste ehaltene Gebäude Hernes ist die Schlosskapelle des Hauses Strünkede. Sie geht bis auf Bernd von Strünkede zurück, der ihren Gründungsbau bis 1272 auf dem Vorburggelände errichten ließ.

Damals war das mit mehreren Lagen von Gräften gesicherte Gelände mit zahlreichen einfachen Behausungen der Burgherren und Burgstadtbewohner besetzt. Um den Status einer Pfarrkirche zu erreichen, mit dem Recht des öffentlichen Gottesdienstes, wurde beim Kölner Erzbischofs Friedrich III. von Saarwerden angefragt. Der Weg zur eigentlichen Pfarrkirche St. Dionysius im Dorf Herne sein in den "damaligen kriegerischen Zeiten nicht ohne Lebensgefahr“ möglich. 1395 wurde dem Wunsch entsprochen, jedoch blieb die Kapelle ein Abspliss (Vikarie) der Herner Kirche.

Seit dieser Zeit bis in die Anfänge des 16.Jahrhundert diente die Kapelle der Familie von Strünkede als Begräbnissplatz. Die Grablegen des „tollen Jobst“ († 1529) und seines Vaters Reinhard († 1535) sind durch Ausgrabungen verbürgt.

Die von den Strünkedern begünstigte Reformation in der Dionysiuskirche führte gleichzeitig zur Annahme der lutherischen Glaubensrichtung in der Schlosskapelle 1563. Rund 100 Jahre später führte die Witwe Gottfrieds von Strünkede mit einen eigenen Prediger die calvinistische Ausrichtung des Glaubens in ihrer Schlosskapelle ein. Bis zur Vereinigung mit der evangelisch-lutherischen Dionysius Gemeinde diente sie der reformierten Gemeinde Strünkedes als Pfarrkirche.

Mit dem erlöschen der Strünkedeschen Lebens- und Finanzkraft begann der Verfall. So wurde der Glockenturm 1802 entfernt. Als dann 1845 im nunmehr zu Preußen gehörigen Herne die Union zwischen Lutheranern und Calvinisten verkündet wurde, verlor sie ihren Charakter als Gotteshaus und wurde als Privateigentum von den jeweiligen Besitzern des Schlosses unter anderem als Scheune, Stall und Hundezwinger genutzt. In dieser Zeit gingen viele alte Elemente unwiederbringlich verloren. So konnte beispielsweise die 1950 freigelegte manieristische Malerei des späten 16. Jahrhunderts nur noch in wenigen Teilen gerettet werden.

1948 wurde die Kapelle zusammen mit dem Schloss Eigentum der Stadt Herne. Nach einer gründlichen Restaurierung, bei der auch die durch Brandbomben zerstörten, gotischen Gewölbe wiederhergestellt und eine neue Fensterverglasung vorgenommen wurden, dient sie bis heute neben Konzerten, Trauungen und Taufen dem Gottesdienst kleinerer Glaubensgemeinschaften.

Der gotische Backsteinbau mit dem polygonalen 3/8-Chor weist an seiner südlichen Seite mit den Werksteineinfassungen die ältesten Spuren auf, die vielleicht noch vom Gründungsbau von 1272 stammen könnten. Der übrige Teil wurde wohl im 14./15. Jahrhundert nach den Zerstörungen von Strünkede errichtet. Der jetzige Dachreiter aus der Nachkriegszeit ersetzt eine kleine Barockhaube. Der zweijochige Saal besitzt ein Kreuzrippengewölbe, dessen Schlussstein die Wappen der Familie von Strünkede und ihrer Lehnsherren, der Herzöge von Kleve, zeigt. Einbahnige Spitzbogenfenster, die im Chor zweibahnig sind, sorgen für die Beleuchtung des kleinen Sakralbaus. Die Fensterlaibungen im Chor zeigen vereinfachte, spätgotische Rankenmalerei. An den Wänden befinden sich alte Herner Grabsteine, so auch der von Margaretha von Asbeck, der 1587 verstorbenen Ehefrau des „tollen Jobst“.

Ausstattung

Der heutige Altaraufsatz war das Oberteil des 1700 geschaffenen Hauptaltars der alten Dionysiuskirche. Weihekreuze sind im Inneren des Baus an mehreren Stellen eingelassen. Eine Totentafel aus dem Jahr 1682, vermutlich von Gottfried von Strünkede, hängt an der Westwand über der Tür.

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Ursprungstext (Teilweise) mit Autorenverzeichnis

Wikipedia: Schloss Strünkede, abgerufen am 1. Februar 2015

Quellen