Gymnasium Eickel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. März 2015, 18:18 Uhr
Geschichtliches
- In dem emporblühenden Gemeinwesen der industriereichen Aemter Wanne und Eickel stellte sich schon vor langer Zeit das Bedürfnis heraus, den Eingesessenen die kostspielige Ausbildung ihrer Söhne auf auswärtigen höheren Schulen zu erleichtern. Herrn Pfarrer Hellweg, jetigem Kreisschulinspektor zu Gelsenkirchen, gebührt das Verdienst, zuerst diesen Wünschen Rechnung getragen zu haben. Auf sein Betreiben und unter seiner Leitung wurde Ostern 1886 mit Genehmigung der Königlichen Regierung zu Wanne eine Rektoratschule errichtet. Ostern 1894 erfolgte weiterhin die Eröffnung einer katholischen Rektoratschule unter Leitung des Vikars Schmidt aus Erwitte. Erspriesslich haben die beiden Schulen nebeneinander gewirkt; trotzdem wurde der Mangel an einer höheren berechtigten Lehranstalt bei dem Wachstume der Bevölkerung von Jahr zu Jahr drückender. Im Jahre 1900 erklärte der Kreistag des Landkreises Gelsenkirchen die Errichtung höherer Schulen zu einer kreiskommunalen Angelegenheit. Es sollte zunächst eine lateinlose Realschule zu Bulmke errichtet werden und Wanne eine Anstalt gymnasialen Charakters erhalten. Am 30. August 1902 beschloss der Kreisausschuss zu Gelsenkirchen, spätestens am 1. April 1904 zu Wanne die Sexta zu errichten.
- Inzwischen änderte sich durch die Eingemeindung grosser Teile des Landkreises in die Stadt Gelsenkirchen die Sachlage. Die beiden Amtsvertretungen von Wanne und Eickel beschlossen darum am 9. Januar 1903 die Errichtung eines Realgymnasiums auf gemeinsame Kosten.
- Auf den Antrag vom 3. Februar 1903 genehmigte der Herr Unterrichtsminister am 3. Dezember 1903 die Errichtung eines von den Aemtern Wanne und Eickel gemeinsam zu unterhaltenden Realgymnasium und die Eröffnung der Klassen von Sexta bis Quarta zu Ostern 1904.
- Am 13. Januar 1904 wurde dann von dem Verwaltungsrate der Unterzeichnete (geb. am 27. Januar 1861 zu Herdecke, Neuphililoge, zuletzt 10 Jahre lang am Reformgymnasium zu Remscheid tätig) als Leiter der zu begründenden Anstalt berufen. Als wissenschaftliche Lehrer wurden gewählt die Herren Hertting (geb. am 3. April 1871 zu Gross-Wulkow, wirkte nach Absolvierung der theologischen Prüfungen mehrere Jahre als Lehrer und Erzieher und war zuletzt an der hiesigen evangelischen Rektoratschule angestellt) und Schmidt (geb. am 6. Mai 1867 zu Oberhenneborn, wurde bach zurückgelegtem theologischem Examen Vikar zu Erwitte und leitete von Ostern 1904 ab die katholische Rektoratschule zu Wanne). Als Lehrer am Realgymnasium wurde angestellt Herr Hövel (geb. am 7. November 1855 zu Lobenbüren, legte nach Absolvierung der Gymnasial-Unterprima die Prüfungen als Lehrer an Volks- und Mittelschulen, sowie die als Rektor ab, war als Hauslehrer und Lehrer an Privatsnstalten, zuletzt als Konrektor an der katholischen Rektoratschule zu Wanne tätig.
- Als Schulräume wurden für die Anstalt ein Zimmer im Evangelischen Gemeindehaus und zwei in der Kirchschule beschafft. Am 19. Und 20. April fanden die Aufnahmeprüfungen statt. Es wurden 36 Schüler in die Quarta, 42 in die Quinte und 52 in die Sexta aufgenommen.
- Am 21. April wurde das Realgymnasium durch einen Festakt im Saale des Evangelischen Gemeindehauses feierlich eröffnet. Es waren hierzu ausser dem Lehrerkollegium und den Schülern die Vertreter des Kreises, der Aemter und der Geminde, sowie die Geistlichkeit erschienen. Herr Amtmann Winter eröffnete als Vorsitzender des Kuratoriums die Feier mit einem Rückblick auf die Entstehungsgeschichte der Anstalt, dankte den Herren Kreisschulinspektor Hellweg und Rektor Schmidt für ihrer langjährige, verdienstvolle Tätigkeit als Leiter der beiden Rektoratschulen und gab seiner Freude über das endliche Gelingen des lange geplanten Werkes Ausdruck. Er gebrüsste dann den Berichterstatter als Leiter der Anstalt und führte ihn im auftrage des Königlichen Provinzial-Schulkollegiums in sein Amt ein. Der Unterzeichnende hielt sodann die Festrede und forderte im Anschluss daran die Schüler auf, sich der Opfer würdig zu erweisen, welche seitens der beteiligten Aemter für die Anstalt aufgewendet werden müssten.
- Im Verlaufe des Sommers beschlossen die beiden Amtsversammlungen, ein der Anstalt würdiges Schulgebäude nebst Turnhalle und Wohnhaus für den Direktor zu errichten. Der Bau ist jetzt in der Ausführung begriffen, un d es steht zu hoffen, dass die Anstalt zum 1. Oktober 1905 in das neue Heim übersiedeln kann.
[…]
E. Knippschild, Oberlehrer
Der Verwaltungsrat: 1. Amtmann Winter, Wanne, Vorsitzender; 2 Amtmann Berkermann, Eickel; 3. Landrat Dr. zur Nieden, Gelsenkirchen; 4. Bauunternehmer Franke, Wanne; 5. Apotheker Haack, Eickel; 6. Rendant Langebeckmann, Wanne; 7. Vorsteher Schalke, Wanne; 8. Beigeordneter Vogelsang, Eickel; 9. Bauunternehmer Walther, Röhlinghausen; 10. Der Anstaltsleiter.
Quelle: Bericht über das Schuljahr 1904/1905 S. 12-14
Schulberichte
- Realprogymnasium i.E. der Aemter Wanne und Eickel. Bericht über das Schuljahr 1904-1905. Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Realprogymnasium i.E. der Aemter Wanne und Eickel. Bericht über das Schuljahr 1905-1906. Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Realgymnasium i.E. der Ämter Wanne und Eickel: Bericht über das Schuljahr 1907-1908. Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Realgymnasium i.E. der Ämter Wanne und Eickel: Bericht über das Schuljahr 1908-1909 (Ostern). Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Realgymnasium i.E. der Ämter Wanne und Eickel: Bericht über das Schuljahr 1909-1910 (Ostern). Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Realgymnasium der Ämter Wanne und Eickel: Bericht über das Schuljahr 1910-1911 (Ostern). Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Realgymnasium der Ämter Wanne und Eickel: Bericht über das Schuljahr 1911-1912.
- Realgymnasium der Ämter Wanne und Eickel: Bericht über das Schuljahr 1912-1913 (Ostern). Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Realgymnasium der Ämter Wanne und Eickel: Bericht über das Schuljahr 1913-1914 (Ostern). Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
- Realgymnasium der Ämter Wanne und Eickel: Bericht über das Schuljahr 1914-1915 (Ostern). Digitalisiert bei der ULB Düsseldorf
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