Ev. Vereinshaus / Ludwig-Steil-Haus (Herne): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. März 2022, 18:52 Uhr
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Um den evangelischen Vereinen, namentlich dem Arbeiterverein, ein Heim zu schaffen sowie um anderen verwandten Zwecken zu dienen, setzten auf Anregung des Pastors von Martitz 1888 (1. November) eine Anzahl Männer sich das Ziel, ein evangelisches Vereinshaus mit Hospiz zu gründen.
Geschichte
Die Grundrissplanungen stammten vom Bauinspektor Gröber und Baumeister Liebhold. Die weitere Ausgestaltung wurden von Baumeister H. Höfken aus Dortmund entworfen und ausgeführt.
Schaefer 1912 S. 67/68
- 29. Das evangelische Vereinshaus, christliches Hospiz
Durch Geschenke des Arbeiter=Vereins (1000 Mk.), der industriellen Gesellschaften und vieler Bürger, ferner durch Sammlungen, Konzerte und Aufführungen, endlich durch eine Hauskollekte in der Provinz entstand ein namhaftes Kapital. Der größere Teil der erforderlichen Gelder wurde später durch hypothekarische Beleihung aufgebracht.
Die Grundsteinlegung fand 1895 (23. Juni), die Einweihung 1896 (1. November) statt.
Das Grundstück des an der Schulstraße liegenden Gebäudes nebst Saal erweiterte man 1900 durch Zukauf von Gelände bis an die Hohenzollernstraße. 1910 ist die seither im Vereinshause gleichfalls untergebracht gewesene Herberge zur Heimat in Fortfall gekommen, weil ein Bedürfnis für eine solche nicht mehr anerkannt wurde. Um den gewonnenen Raum vergrößerte man die Fremden= (Hospiz=) Zimmer, sowie die Gastwirtschaftsräume und stattete sie neuzeitig aus.
Das Haus besitzt eine von der Gesellschaft Hibernia geschenkte Bücherei von 900 Bänden.
Ihm wurden die Rechte einer juristischen Person verliehen.
Der Aufsichtsrat besteht aus 35 Herren; davon bilden 7 einen engeren Ausschuß. Es sind dies zur Zeit [1912]: Pastor v. Martitz, Direktor Papentin, Baumeister Fuchs, Rentner Ludw. Schlenkhoff * [* Inzwischen verstorben], Pfarrer Albers, Erster Bürgermeister Dr. Büren und Kaufmann Wilh. Schlenkhoff senior.
Westdeutsche Allgemeine Zeitung 13.April 2015
Altenwohnungen im Herzen Hernes
Herne. Die Evangelische Kreuzkirchengemeinde verkauft das Ludwig-Steil-Haus samt Grundstück an die Stiftung Katholisches Krankenhaus Marienhospital.
Der Bau eines neuen Gemeindehauses der Evangelischen Kreuzkirchengemeinde direkt neben der Kirche auf dem Europaplatz bringt in der Innenstadt einiges in Bewegung. Das alte und bisherige Gemeindehaus – das Ludwig-Steil-Haus an der Schulstraße – soll verkauft werden, das Grundstück samt Gebäude wird an die Stiftung Marienhospital veräußert, die dort Altenwohnungen bauen will.
Das Grundstück mit etwa 5000 Quadratmetern sei für die immer kleiner werdende Gemeinde zu groß geworden. Von dem Verkaufserlös, knapp 2,5 Millionen Euro, wolle man den Bau des neuen Gemeindehauses sowie die Sanierung des CVJM-Hauses an der Kreuzkirche finanzieren, sagt Pfarrer Wolfgang Henke. Das neue, deutlich kleinere Gemeindehaus sollte ursprünglich bereits im Sommer 2016 eingeweiht werden.
Die Stiftung Katholisches Krankenhaus Marienhospital plant den Neubau einer Wohnanlage, die mehrere Wohneinheiten für Senioren umfasst. Sie will das Ludwig-Steil-Haus aber nicht abreißen. „Ein besonderes Anliegen der Stiftung ist der Erhalt des Ludwig-Steil-Hauses, das auch in Zukunft den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden für Veranstaltung unentgeltlich zur Verfügung stehen wird“, erklärt Naciye Schmidt, Pressesprecherin der Stiftung Katholisches Krankenhaus Marienhospital. „Erste Gespräche zur Finanzierung verliefen positiv und wir sind zuversichtlich, dass die Baupläne zeitnah konkretisiert werden können. Die momentane Planung sieht eine Fertigstellung des Bauprojekts bis 2019 vor.“
``Europaplatz wird umgestaltet``
Der Neubau eines evangelischen Gemeindehauses an der Kreuzkirche wird sich verzögern, „weil wir uns bei der Gestaltung des Europaplatzes mit den anderen Parteien absprechen“, sagt Wolfgang Henke. „Der Platz soll schließlich später repräsentativ aussehen.“ Außerdem gebe es Probleme mit dem Denkmalschutz. Die Gemeinde möchte das neue Gemeindehaus direkt an die Kirche bauen, das ist laut Stadtverwaltung allerdings nicht möglich. „Wir sind in Gesprächen.“ Im Herbst dieses Jahres wolle man mit einem Architektenwettbewerb starten. Baubeginn könnte dann 2017 sein. „Wir rechnen mit einer Bauzeit von mindestens einem Jahr“, sagt Wolfgang Henke. Schließlich solle auch das CVJM-Haus komplett saniert werden. Veranstaltungen, die normalerweise dort stattfinden, können in der Bauzeit noch im Ludwig-Steil-Haus durchgeführt werden. „Die Stiftung hat uns ein Nutzungsrecht eingeräumt“, erläutert der Pfarrer. [2]
Karoline Schubert und Martin Tochtrop
Dieser Artikel bzw. dieses Bild wird von der Westdeutschen Allgemeine Zeitung für das Wiki der Herner Stadtgeschichte zur Verfügung gestellt und unterliegt dem Urheberrecht. Bei einer Verwendung dieser Abbildung und/oder dieses Textes außerhalb des Wikis der Herner Stadtgeschichte ist die Genehmigung beim Zeitungsverlag einzuholen. Die Genehmigung umfasst Veröffentlichungen u.a. aus der Westdeutschen Allgemeine Zeitung und den Ausgaben aus Beständen des Herner Stadtarchivs. |
Westdeutsche Allgemeine Zeitung 22.März 2016
Der Verkauf des Ludwig-Steil-Hauses ist geplatzt[3]
Westdeutsche Allgemeine Zeitung 27.Juli 2017
Europaplatz: Grünes Licht für Neubau des Gemeindehauses (Ausschnitt)
Dem Bau eines Gemeindehauses der Kreuzkirchengemeinde steht nichts mehr im Weg. Möglich wird dies durch einen Grundstücksverkauf in Herne-Mitte.
Dem Neubau eines Gemeindehauses der Kreuzkirchengemeinde auf dem Europaplatz in Herne-Mitte steht offenbar nichts mehr im Weg: Der noch Anfang 2016 geplatzte Verkauf des Grundstücks Schulstraße 14, das mit dem Ludwig-Steil-Haus der evangelischen Gemeinde bebaut ist, steht nun kurz bevor. Der Erlös des Verkaufs soll in die Finanzierung des Neubaus auf dem Europaplatz fließen.
Verträge liegen bereits beim Notar
„Die Kaufverträge liegen zurzeit beim Notar“, erklärt Klaus Sabranski, Baukirchmeister und Presbyteriumsmitglied der Kreuzkirchengemeinde, auf Anfrage der WAZ. Der Käufer sei „gemeindenah“; den Namen wolle er öffentlich aber (noch) nicht nennen.
Wie berichtet, wollte ursprünglich die Stiftung Katholisches Krankenhaus Marienhospital das Grundstück des Ludwig-Steil-Hauses erwerben. Nachdem die Stiftung finanziell erheblich in Schieflage geraten war, legte das Erzbistum Paderborn jedoch ein Veto ein und ließ damit den Grundstückskauf nach eineinhalbjährigen Verhandlungen platzen - sehr zum Ärger der Kreuzkirchengemeinde. Im Gespräch war damals ein Kaufpreis von 2,5 Millionen Euro. [...][4]
Lars-Oliver Christoph
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Abriss und Neubebauung
Im Juli 2019 wurde das Gebäude mit Saal abgetragen. 2020/21 entsteht auf dem Grundstück der „Wohnpark Hermann Löns“ mit vier Gebäuden. Diese werden nach ihrer Fertigstellung 45 barrierefrei Wohnungen haben (die Größen reichen von 50 bis 110 Quadratmetern) sowie zwei Senioren-Wohngemeinschaften eine Heimat bieten. Hinzu kommt eine Tiefgarage mit 40 Stellplätzen.[5]
Ludwig Steil
Vgl. Ludwig-Steil-Straße
Literatur
- Die Geschichte des "Ev. Vereinshauses" / "Ludwig-Steil-Hauses" Schulstraße in Herne. 100 Jahre 1896-1996. Broschüre – 1996
Verwandte Artikel
- 1896 (← Links)
- 1. November (← Links)
- Ludwig-Steil-Forum (← Links)
Quellen
- ↑ Foto: Andreas Janik
- ↑ http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-herne-und-wanne-eickel/altenwohnungen-im-herzen-hernes-id10558679.html#plx1568346681
- ↑ https://www.waz.de/staedte/herne-wanne-eickel/der-verkauf-des-ludwig-steil-hauses-ist-geplatzt-id11675179.html
- ↑ https://www.waz.de/staedte/herne-wanne-eickel/europaplatz-gruenes-licht-fuer-neubau-des-gemeindehauses-id211374679.html
- ↑ Vgl.: WAZ