Alfredstraße: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Sozialwerk der Firma gründete er in einer Zeit, in der gesetzliche Vorschriften zur sozialen Sicherung der Arbeiterschaft unbekannt waren. Seine 1836 gegründete freiwillige Hilfskasse für Krankheits- und Todesfälle, 1853 umgewandelt in eine Kranken- und Sterbekasse, diente als Vorbild der späteren Sozialversicherungsgesetzgebung. Im Jahre 1855 gründete Krupp eine Pensionskasse. 1858 ließ er eine werkseigene Bäckerei einrichten, aus der später die Konsumanstalt hervorging. | Das Sozialwerk der Firma gründete er in einer Zeit, in der gesetzliche Vorschriften zur sozialen Sicherung der Arbeiterschaft unbekannt waren. Seine 1836 gegründete freiwillige Hilfskasse für Krankheits- und Todesfälle, 1853 umgewandelt in eine Kranken- und Sterbekasse, diente als Vorbild der späteren Sozialversicherungsgesetzgebung. Im Jahre 1855 gründete Krupp eine Pensionskasse. 1858 ließ er eine werkseigene Bäckerei einrichten, aus der später die Konsumanstalt hervorging. | ||
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„Krupp hat seine Arbeiter durch das Verbot gewerkschaftlicher und sozialdemokratischer Betätigung sowie – in den Krupp-Siedlungen – der Lektüre sozialdemokratischer Zeitungen auch außerbetrieblich reglementiert und dadurch ihren politischen und privaten Bewegungsspielraum eingeengt. Auf der anderen Seite hat er den Arbeitern ein nur durch den Unternehmenserfolg ermöglichtes überdurchschnittliches Maß an materieller Sicherheit gegeben und dadurch auch ihre Integration in die bestehende Staats- und Gesellschaftsordnung erleichtert. Die Zahl der Streiks blieb daher bei Krupp auch verhältnismäßig niedrig. Die hauptsächlichen Maßnahmen zur materiellen Sicherung der Belegschaft waren: Die Zahlung überdurchschnittlicher Löhne; die Beschäftigung der Stammarbeiterschaft auch in Krisenzeiten und selbst dann, wenn dies sehr große – zuweilen auch private – finanzielle Anstrengungen erforderte; ein umfassendes, für die betrieb- und zum Teil auch die staatliche Sozialpolitik beispielgebendes System betrieblicher Sozialeinrichtungen.“ (Köhne-Lindenlaub: Krupp, Alfred (Alfried). In: Neue deutsche Biographie, Bd. 13, 1982, Seite 135). | „Krupp hat seine Arbeiter durch das Verbot gewerkschaftlicher und sozialdemokratischer Betätigung sowie – in den Krupp-Siedlungen – der Lektüre sozialdemokratischer Zeitungen auch außerbetrieblich reglementiert und dadurch ihren politischen und privaten Bewegungsspielraum eingeengt. Auf der anderen Seite hat er den Arbeitern ein nur durch den Unternehmenserfolg ermöglichtes überdurchschnittliches Maß an materieller Sicherheit gegeben und dadurch auch ihre Integration in die bestehende Staats- und Gesellschaftsordnung erleichtert. Die Zahl der Streiks blieb daher bei Krupp auch verhältnismäßig niedrig. Die hauptsächlichen Maßnahmen zur materiellen Sicherung der Belegschaft waren: Die Zahlung überdurchschnittlicher Löhne; die Beschäftigung der Stammarbeiterschaft auch in Krisenzeiten und selbst dann, wenn dies sehr große – zuweilen auch private – finanzielle Anstrengungen erforderte; ein umfassendes, für die betrieb- und zum Teil auch die staatliche Sozialpolitik beispielgebendes System betrieblicher Sozialeinrichtungen.“ (Köhne-Lindenlaub: Krupp, Alfred (Alfried). In: Neue deutsche Biographie, Bd. 13, 1982, Seite 135). | ||
Die Bergmannshäuser der Alfredstraße sind 1928/1929 nach Siedlungsvorstellungen Alfred Krupps angelegt worden. <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997 | Die Bergmannshäuser der Alfredstraße sind 1928/1929 nach Siedlungsvorstellungen Alfred Krupps angelegt worden. <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
* [[Berdrow 1937]]. | * [[Berdrow 1937]]. | ||
* [[Köhne-Lindenlaub 1982]], S. 130-135. | * [[Köhne-Lindenlaub 1982]], S. 130-135. | ||
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Version vom 11. Mai 2017, 15:46 Uhr
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Historie
Die Straße ist nach Alfred Krupp Wikipedia (urprünglich eigentlich Alfried Krupp, geboren am 26. April 1812 in Essen, gestorben am 14. Juli 1887 in Hügel, Essen) benannt, dessen Vater Friedrich im Jahre 1811 eine Gußstahlfabrik gegründet hatte. Unter der Leitung von Alfred Krupp entwickelte sie sich zu einer der wirtschaftlich bedeutendsten Firmen Deutschlands. Die Zahl der Beschäftigten stieg von 30 (1824) auf 20.200 im Todesjahr Alfred Krupps (1887).
Das Sozialwerk der Firma gründete er in einer Zeit, in der gesetzliche Vorschriften zur sozialen Sicherung der Arbeiterschaft unbekannt waren. Seine 1836 gegründete freiwillige Hilfskasse für Krankheits- und Todesfälle, 1853 umgewandelt in eine Kranken- und Sterbekasse, diente als Vorbild der späteren Sozialversicherungsgesetzgebung. Im Jahre 1855 gründete Krupp eine Pensionskasse. 1858 ließ er eine werkseigene Bäckerei einrichten, aus der später die Konsumanstalt hervorging.
Krupp begann in den 1860er Jahren mit der Anlange von Arbeiterfamiliensiedlungen, da das ungelöste Wohnungsproblem Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem Mangel an Arbeitskräften führte. Für unverheiratete Arbeiter hatte er seit 1856 Wohnheime bauen lassen, die Kost und Unterkunft boten.
„Krupp hat seine Arbeiter durch das Verbot gewerkschaftlicher und sozialdemokratischer Betätigung sowie – in den Krupp-Siedlungen – der Lektüre sozialdemokratischer Zeitungen auch außerbetrieblich reglementiert und dadurch ihren politischen und privaten Bewegungsspielraum eingeengt. Auf der anderen Seite hat er den Arbeitern ein nur durch den Unternehmenserfolg ermöglichtes überdurchschnittliches Maß an materieller Sicherheit gegeben und dadurch auch ihre Integration in die bestehende Staats- und Gesellschaftsordnung erleichtert. Die Zahl der Streiks blieb daher bei Krupp auch verhältnismäßig niedrig. Die hauptsächlichen Maßnahmen zur materiellen Sicherung der Belegschaft waren: Die Zahlung überdurchschnittlicher Löhne; die Beschäftigung der Stammarbeiterschaft auch in Krisenzeiten und selbst dann, wenn dies sehr große – zuweilen auch private – finanzielle Anstrengungen erforderte; ein umfassendes, für die betrieb- und zum Teil auch die staatliche Sozialpolitik beispielgebendes System betrieblicher Sozialeinrichtungen.“ (Köhne-Lindenlaub: Krupp, Alfred (Alfried). In: Neue deutsche Biographie, Bd. 13, 1982, Seite 135).
Die Bergmannshäuser der Alfredstraße sind 1928/1929 nach Siedlungsvorstellungen Alfred Krupps angelegt worden. [1]
Literatur
- Berdrow 1937.
- Köhne-Lindenlaub 1982, S. 130-135.
Lesen Sie auch
- Margaretenstraße (← Links)
- 1937 (← Links)
Quellen
- ↑ "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997