Saarstraße: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Erinnerung|'''Börnig-Sodingen''', 12. Juni 1914. Um eine Wirtschaftskonzession bewarb sich der Architekt W. Schlanstein in Steele, dessen erster Antrag von der Polizeibehörde Sodingen und von dem Gemeindevorstand in Börnig abgewiesen worden war. Der Kreisausschuss entschied ebenfalls zu Ungunsten des Klägers Schlanstein. Projektiert war die Wirtschaft an der Hohenzollernstraße. In seiner Berufung gegen das Urteil der 1. Instanz führte Schl. aus, dass er allein etwa 60 Häuser in den letzten Jahren in Börnig errichtet habe. Das Haus, das man für die Wirtschaft vorgesehen habe, sei daraufhin schon so gebaut, dass es sofort für eine solche in Betrieb zu nehmen sei. Die Entwicklung des Ortes sei stark. An Arbeiterwirtschaften herrschte Mangel, und viele Leute müssten nach Herne fahren, um ein Glas Bier zu trinken. Börnig habe seit 1912 um rund 1.000 Einwohner zugenommen. Der Vertreter der Polizeiverwaltung entgegnete, dass der Ort bei rund 7.000 Einwohnern 8 Schankwirtschaften und 1 Kleinhandlung mit Branntwein habe. Das genüge dem Bedürfnis. Die Bebauung des Ortes sei noch nicht genügend. Aus dem letzteren Gesichtspunkte wies der Bezirksausschuss in Arnsberg die Berufung zurück. Wenn die Bebauung eine fertige sei, wäre es möglich, eine Neukonzession zu gewähren. <ref>Castroper Anzeiger vom 13.06.1914</ref>}} | {{Erinnerung|<center>'''Zeitdokument'''</center><br><br>'''Börnig-Sodingen''', 12. Juni 1914. Um eine Wirtschaftskonzession bewarb sich der Architekt W. Schlanstein in Steele, dessen erster Antrag von der Polizeibehörde Sodingen und von dem Gemeindevorstand in Börnig abgewiesen worden war. Der Kreisausschuss entschied ebenfalls zu Ungunsten des Klägers Schlanstein. Projektiert war die Wirtschaft an der Hohenzollernstraße. In seiner Berufung gegen das Urteil der 1. Instanz führte Schl. aus, dass er allein etwa 60 Häuser in den letzten Jahren in Börnig errichtet habe. Das Haus, das man für die Wirtschaft vorgesehen habe, sei daraufhin schon so gebaut, dass es sofort für eine solche in Betrieb zu nehmen sei. Die Entwicklung des Ortes sei stark. An Arbeiterwirtschaften herrschte Mangel, und viele Leute müssten nach Herne fahren, um ein Glas Bier zu trinken. Börnig habe seit 1912 um rund 1.000 Einwohner zugenommen. Der Vertreter der Polizeiverwaltung entgegnete, dass der Ort bei rund 7.000 Einwohnern 8 Schankwirtschaften und 1 Kleinhandlung mit Branntwein habe. Das genüge dem Bedürfnis. Die Bebauung des Ortes sei noch nicht genügend. Aus dem letzteren Gesichtspunkte wies der Bezirksausschuss in Arnsberg die Berufung zurück. Wenn die Bebauung eine fertige sei, wäre es möglich, eine Neukonzession zu gewähren. <ref>Castroper Anzeiger vom 13.06.1914</ref>}} | ||
Die Straße ist nach dem 246 Kilometer langen Fluss Saar benannt. Dieser durchfließt das Saargebiet und mündet in die Mosel (siehe „[[Saarlandstraße]]“). <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> | Die Straße ist nach dem 246 Kilometer langen Fluss Saar benannt. Dieser durchfließt das Saargebiet und mündet in die Mosel (siehe „[[Saarlandstraße]]“). <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> | ||
==Historie== | ==Historie== |
Version vom 8. September 2020, 07:42 Uhr
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Erinnerung
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Börnig-Sodingen, 12. Juni 1914. Um eine Wirtschaftskonzession bewarb sich der Architekt W. Schlanstein in Steele, dessen erster Antrag von der Polizeibehörde Sodingen und von dem Gemeindevorstand in Börnig abgewiesen worden war. Der Kreisausschuss entschied ebenfalls zu Ungunsten des Klägers Schlanstein. Projektiert war die Wirtschaft an der Hohenzollernstraße. In seiner Berufung gegen das Urteil der 1. Instanz führte Schl. aus, dass er allein etwa 60 Häuser in den letzten Jahren in Börnig errichtet habe. Das Haus, das man für die Wirtschaft vorgesehen habe, sei daraufhin schon so gebaut, dass es sofort für eine solche in Betrieb zu nehmen sei. Die Entwicklung des Ortes sei stark. An Arbeiterwirtschaften herrschte Mangel, und viele Leute müssten nach Herne fahren, um ein Glas Bier zu trinken. Börnig habe seit 1912 um rund 1.000 Einwohner zugenommen. Der Vertreter der Polizeiverwaltung entgegnete, dass der Ort bei rund 7.000 Einwohnern 8 Schankwirtschaften und 1 Kleinhandlung mit Branntwein habe. Das genüge dem Bedürfnis. Die Bebauung des Ortes sei noch nicht genügend. Aus dem letzteren Gesichtspunkte wies der Bezirksausschuss in Arnsberg die Berufung zurück. Wenn die Bebauung eine fertige sei, wäre es möglich, eine Neukonzession zu gewähren. [2] |
Die Straße ist nach dem 246 Kilometer langen Fluss Saar benannt. Dieser durchfließt das Saargebiet und mündet in die Mosel (siehe „Saarlandstraße“). [3]
Historie
- Hohenzollernstraße (Benennung vor 1910);
- Freiheitstraße (Benennung am 28. Februar 1919);
- Schulstraße (Teilstück, Benennung am 26. Januar 1889, Umbenennung am 11. Mai 1928)
Literatur
- Bollerey/Hartmann 1980, S. 290 ff.
Lesen Sie auch
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- Bauten in Herne 1928 II (← Links)
- Bernhard Stegmann (← Links)
Quellen
- ↑ StAH, Protokollbuch der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Herne 1932 - 1933, Blatt 322, TOP 3, Nr. 2.
- ↑ Castroper Anzeiger vom 13.06.1914
- ↑ "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997