Heimatmuseum Unser Fritz: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Eröffnung_Heimatmuseum_9051_Anne_Penitzka_20170428.jpeg|Ausstellungsstück im Heimatmuseum am Eröffnungstag <ref name="AP">Foto von Anna-Maria Penitzka 28.04.2017</ref>
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Eröffnung_Heimatmuseum_7364_Thorsten_Schmidt_20170428.jpg|Das Rückbuffet aus der ehemaligen [[Kulturgaststätte Sonne]]
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==Bilder==
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Version vom 13. Januar 2019, 10:48 Uhr

Das Heimat- und Naturkunde-Museum Wanne-Eickel ist einer der drei Standorte des Emschertal-Museums. Im Jahre der Stadtgründung von Wanne-Eickel (1926) wurde es als Heimatmuseum eingerichtet. Nach mehrmaligem Standortswechsel ist es heute in der ehemaligen Volksschule des Stadtteiles „Unser Fritz“ untergebracht.

Eisenbahner – Bergmann – Binnenschiffer (Bild: Gesa Hagen 2014)
Einladung zur Eröffnung des Heimatmuseums am 28.04.2017

Geschichte

Gegründet wurde das Museum von dreißig heimatgeschichtlich interessierten Bürgern aus Wanne und Eickel, die sich 1925 in der Gesellschaft für Heimatkunde organisiert hatten und selbst Material sammelten. Die Eröffnung fand im März 1927 statt. Damals gab es eine kulturgeschichtliche, eine prähistorische, eine diluviale und eine mineralogische Abteilung. Außerdem wurden Schriften, Bilder, Kriegserinnerungen und alten Waffen gesammelt.

1940 übereigneten die Gründer das Museum der Stadt Wanne-Eickel.

Durch den Zweiten Weltkrieg und die Zeit danach kam es zu starken Veränderungen im Museumsbestand. Zum einen gingen durch Umzüge, Einlagerungen, Diebstähle und Zerstörungen Materialien verloren, zum anderen musste auf Anordnung der damaligen Militärregierung die Waffensammlung abgeliefert werden. Auch in den Folgejahren belegte das Museum noch verschiedene Standorte, bevor es 1968 in die erste Etage der ehemaligen Volksschule einzog. 1971 kam dann das Erdgeschoss dazu. 1978 wurde die Bezeichnung Heimat- und Naturkunde-Museum Wanne-Eickel übernommen. [1] Heute ist es als Heimatmuseum Unser Fritz ein vielbesuchtes Haus des Emschertal-Museums. Am 28. April 2017 wurde das Heimatmuseum festlich neu eröffnet.

Nach mehr als zwei Jahren erscheint das Museum in neuem Glanz. „Herzkammer“ heißt die Dauerausstellung.

Mit der Posaune stimmte der Herner Musikschulleiter Christian Ribbe das Publikum ein. Beim „Steigerlied“ wurde gemeinsam gesungen, bevor Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda die zahlreichen Gäste, die sich auf dem Außengelände des Museums versammelt hatten, begrüßte.

„Dieses Museum ist nicht nur für Wanne schön, sondern für ganz Herne“, betonte der Oberbürgermeister, der auch hofft, dass viele Bürgerinnen und Bürger aus umliegenden Städten zu Besuch kommen. Das Klassenzimmer vom Schulmuseum Bochum, das nun im Heimatmuseum ausgestellt ist, sei zum Beispiel ein guter Grund vorbeizukommen. Für diese erfolgreiche Kooperation bedankte sich Dr. Frank Dudda bei der Bochumer Bürgermeisterin Erika Stahl und dem Schulmuseum.

Das Stadtoberhaupt zeigte sich begeistert von der neuen Ausrichtung des Heimatmuseums. „Hier wird echtes, ehrliches Leben des Ruhrgebiets gezeigt. Es ist wichtig, dass man sich die Entstehung unserer Stadt vor Augen hält. Und das ist hier möglich. Ich finde, das Haus ist ein echtes Schmuckstück geworden“, betonte der Oberbürgermeister.

Museumsdirektor Dr. Oliver Doetzer-Berweger bedankte sich seinerseits bei allen Unterstützern. „Das ist ein Haus der Begegnung und der Bildung mit vielfältigen Veranstaltungen“, erläuterte er und lobte das Engagement aller Beteiligten: „Es ist enorm viel geleistet worden von den Mitarbeitern.“

Viele lobende Worte hatte auch Annette Kleyboldt von den Freunden des Emschertalmuseums im Gepäck: „Ich möchte jedem ans Herz legen, sich dieses Museum anzuschauen. Ich bin mir sicher, es birgt Überraschungen.“

Etwas mehr als 500.000 Euro hat die Neuausrichtung inklusive Brandschutz gekostet. Das Ergebnis ist eine liebevolle Sammlung von vielen kleinen und größeren Dingen, die im Betrachter jede Menge Assoziationen auslösen. Manche erzählen von selbst eine Geschichte, bei anderen muss man die Hintergründe lesen oder sich erzählen lassen. „85 Prozent der Exponate kommen von den Bürgern“, sagte Kurator Ralf Piorr begeistert. Zwei Exponate stellte er direkt vor: ein Porträtfoto von Martin und Franziska Gestewa aus dem Jahr 1956 und eine mit Fan-Aufnähern übersäte Jeanskutte aus den 70er Jahren. Beides sind Exponate, die Bürger dem Museum für die Ausstellung „Herzkammern“ geliehen haben.

Kurzerhand signierte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda ein Plakat der Ausstellung – auf den Wunsch des Kurators. „Wir schaffen ein Exponat für die Zukunft. Irgendwann werden wir dieses Plakat im Museum sehen“, erklärte Piorr. [2]

Exponate

Heute werden dort Exponate aus der Arbeitswelt von Bergbau, Binnenschifffahrt und Verkehrsbetrieben des Ruhrgebiets, den ehemals zahlreichen Großbäckereien von Wanne-Eickel sowie dem häuslichen Leben vorgestellt. Besondere Exponate sind die vollständig erhaltene Jugendstil-Einrichtung einer Drogerie von 1905 und die kunstvolle „Bude“ von 1900 im Hof. Dort sind auch zahlreiche historische Straßenbahnen, Schienenfahrzeuge und Fahrzeuge des Bergbaus aufgestellt. Im Obergeschoss ist die Naturkundesammlung untergebracht, die durch die Ausschachtungen des nahegelegenen Rhein-Herne-Kanals zu originalen Mammutknochen und Fossilien kam.

Die drei grauen Steinfiguren eines Bergmanns, eines Eisenbahners und eines Binnenschiffers, die an der Fassade des Gebäudes angebracht sind, stehen für die ausgestellten Inhalte: Eisenbahn, Bergbau, Kanalschifffahrt, den drei Säulen des Wanne-Eickeler Wirtschaftslebens. Sie wurden 1927 von dem Wanner Gewerbeoberlehrer und Bildhauer Wilhelm Braun geschaffen.[3] Bis 1970 waren die Figuren am Dreimännereck des Glückaufplatzes in Bahnhofsnähe angebracht. Heute steht unmittelbar vor dem Bahnhof eine Säule mit Kopien.

Die Ausstellung wurde 2017 noch erweitert. Unter dem Titel „Herzkammer“ wird nun die Geschichte der Städte Herne und Wanne-Eickel von 1890 bis 1980 erzählt. Vom historischen Klassenzimmer bis zum Bonanza-Fahrrad gibt es viele neue und überraschende Exponate. Wer hätte schon gedacht, dass es mal eine Dose mit Motoröl in eine Museumsvitrine schaffen würde? Stichwort dazu: Erhard Goldbach und sein Traum vom billigsten Benzin aller Zeiten. Und da Herne bekanntlich mitten im Ruhrgebiet liegt, versteht sich die Ausstellung auch als ein Stück Regionalgeschichte. Sogar das Rückbuffet der ehemaligen Kulturgaststätte Sonne wurde in die Ausstellung aufgenommen. „Die Stadt zu verstehen, heißt, die Geschichte des Ruhrgebiets zu begreifen“, erklärt Kurator Ralf Piorr.

Neueröffnung am 28.04.2017

Bilder

Weblinks

Literatur

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Ursprungstext mit Autorenverzeichnis

Wikipedia: Heimat- und Naturkunde-Museum Wanne-Eickel, abgerufen am 1. März 2015

Einzelnachweise

  1. RVR Regionalverband Ruhr. kulturinfo ruhr: Kulturstätten im Ruhrgebiet. Heimat- und Naturkunde Museum(eingesehen am 14. Mai 2012)
  2. 30. April 2017 Heimatmuseum eröffnet, http://www.herne.de/Meldungen/News-Detailansicht_32512.html abgerufen am 30.04.2017
  3. http://www.wanne-eickel-historie.de/wilhelm_braun.html abgerufen am 1. Januar 2011
  4. Foto von Thorsten Schmidt 28.04.2017
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 5,7 Foto von Michael Thomasen 28.04.2017
  6. 6,0 6,1 6,2 Foto von Anna-Maria Penitzka 28.04.2017
  7. 7,0 7,1 Foto: Gerd Storm