Masurisches Gebetshaus: Unterschied zwischen den Versionen

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==Masurisches Gebetshaus in Herne==
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==Ehemaliges masurisches Gebetshaus in Herne==
[[Düngelstraße]] 81, 44623 Herne (Hinterhof)
[[Düngelstraße]] 81, 44623 Herne (Hinterhof)


Aufgrund von Anwerbemaßnahmen in Ostpreußischen Gebieten (PL: „Masowier“ (= Mensch / Einwohner“, umgangssprachlich: „Masuren“ (ab 18. Jh.)), kamen ab ca. 1880 immer mehr Zuwanderer nach Herne und Wanne-Eickel, um im Bergbau (z. B. [[Zeche Mont-Cenis]]) zu arbeiten. <ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Masuren</ref>
Aufgrund von [[Masurenaufruf|Anwerbemaßnahmen]] in Ostpreußischen Gebieten (PL: „Masowier“ (= Mensch / Einwohner“, umgangssprachlich: „Masuren“ (ab 18. Jh.)), kamen ab ca. 1880 immer mehr Zuwanderer nach Herne und Wanne-Eickel, um im Bergbau (z. B. [[Zeche Mont-Cenis]]) zu arbeiten. <ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Masuren</ref>


Bauherr des 1908 erbauten Gebäudes auf dem Hinterhof war der Bergmann und zugleich Vorsitzender des evangelisch-lutherischen Gebetsvereins, „’Gott mit uns’ GmbH Herne“, Gottlieb Sczepan. Die angeworbenen Zuwanderer organisierten sich u. a. in ihrem 1894 gegründeten ‚evangelisch-lutherischen Gebetsverein’ (heute: ‚“Evangelisch-Lutherische Gebetsgemeinschaften“).
Bauherr des 1908 erbauten Gebäudes auf dem Hinterhof war der Bergmann und zugleich Vorsitzender des evangelisch-lutherischen Gebetsvereins, „’Gott mit uns’ GmbH Herne“, Gottlieb Sczepan. Die angeworbenen Zuwanderer organisierten sich u. a. in ihrem 1894 gegründeten ‚evangelisch-lutherischen Gebetsverein’ (heute: “Evangelisch-Lutherische Gebetsgemeinschaften“). Spätere Bebauungen auf dem [[Hölkeskampring]] schlossen das Gebäude auch in nord-östliche Richtung ein.


Entworfen wurde das Gebäude von dem Herner Architekten Kemper. Er entwarf eine Basilika in Backsteinarchitektur (20 m lang, 15 m breit, 10 m hoch), mit architektonischen Schmuckelementen an den Langhauswänden, farbigen Industrieglasfenstern, die von Blendbögen umsäumt werden und einem Dachreiter, mit dekorreichen Halbglasfenster, die für zusätzlichen Lichteinfall in der oberen Wandfläche des Mittelschiffs  sorgen.
Entworfen wurde das Gebäude von dem Herner Architekten Kemper<ref>Friedrich Kemper, Bauunternehmer, Mont-Cenis-Straße 15. Quelle: Adressbuch Herne 1908 S. 222</ref>. Er entwarf eine Basilika in Backsteinarchitektur (20 m lang, 15 m breit, 10 m hoch), mit architektonischen Schmuckelementen an den Langhauswänden, farbigen Industrieglasfenstern, die von Blendbögen umsäumt werden und einem Dachreiter, mit dekorreichen Halbglasfenstern, die für zusätzlichen Lichteinfall in der oberen Wandfläche des Mittelschiffs  sorgen. <ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Basilika_(Bautyp)</ref>


Das Gebäude hat fünf Gewölbeabschnitte, deren Abgrenzungen durch fünf Pfeiler ersichtlich sind. Weite Segmentbögen leiten vom Seiten- zum Mittelschiff über. Besonderes Schmuckstück: Ein großes Wandgemälde, das sich an der nach Osten gelegenen Wand befindet. Es zeigt szenisch die Himmelfahrt Christi. An den Seiten dieses Bildes sind die Sprüche: ‚Lobet ihn mit Posaunen, Psalter und Harfe’ und ‚Singet dem Herrn ein neues Lied’ zu lesen. <ref>https://www.lwl.org/LWL/Kultur/fremde-impulse/die_impulse/Impuls-Kirchen-Zuwanderer-1860-1930/Masurisch-Betsaal-Herne</ref><br />
Das Gebäude hat fünf Gewölbeabschnitte, deren Abgrenzungen durch fünf Pfeiler ersichtlich sind. Weite Segmentbögen leiten vom Seiten- zum Mittelschiff über. Besonderes Schmuckstück: Ein großes Wandgemälde, das sich an der nach Osten gelegenen Wand befindet. Es zeigt szenisch die Himmelfahrt Christi. An den Seiten dieses Bildes sind die Sprüche: ‚Lobet ihn mit Posaunen, Psalter und Harfe’ und ‚Singet dem Herrn ein neues Lied’ zu lesen. <ref>https://www.lwl.org/LWL/Kultur/fremde-impulse/die_impulse/Impuls-Kirchen-Zuwanderer-1860-1930/Masurisch-Betsaal-Herne</ref>
Text: Anna-Maria Penitzka


Der Betsaal wird nicht mehr für seine ursprüngliche Bestimmung genutzt. 2006 wurde das Gebäude verkauft. Über dem Eingangstor an der Straße ist bereits vor längerer Zeit der Schriftzug entfernt worden. Das Vorderhaus ist am 08.11.2011 mit der Nummer [[Denkmalliste Herne|713-51/DL-10]]  in die Liste der Baudenkmäler in Herne-Mitte eingetragen worden.<ref>Bezirksvertretung Herne-Mitte - Vorlage - 2010/0541 16. September 2010 http://herne.ratsportal.net/bi2/vo020.asp?VOLFDNR=5983#allrisBV</ref> <ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%C3%A4ler_im_Stadtbezirk_Herne-Mitte</ref> <ref>Ein Artikel von [[Benutzerin:Anne|Anna-Maria Penitzka]]</ref></div>
==Weblinks==
*http://inherne.net/das-masurische-gebetshaus/
==Verwandte Artikel==
==Verwandte Artikel==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Baudenkmal]]
[[Kategorie:Baudenkmal]]
[[Kategorie:Herne-Süd]]
[[Kategorie:Herne-Süd]]
[[Kategorie:Düngelstraße]]
[[Kategorie:Düngelstraße]]

Aktuelle Version vom 27. Januar 2018, 19:44 Uhr

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Bethaus April 2015.
Seitenansicht im Dezember 2016
Vorne rechts der Eingang zum Hinterhof, in welchem der ehemalige Betsaal in Herne steht.

Ehemaliges masurisches Gebetshaus in Herne

Düngelstraße 81, 44623 Herne (Hinterhof)

Aufgrund von Anwerbemaßnahmen in Ostpreußischen Gebieten (PL: „Masowier“ (= Mensch / Einwohner“, umgangssprachlich: „Masuren“ (ab 18. Jh.)), kamen ab ca. 1880 immer mehr Zuwanderer nach Herne und Wanne-Eickel, um im Bergbau (z. B. Zeche Mont-Cenis) zu arbeiten. [1]

Bauherr des 1908 erbauten Gebäudes auf dem Hinterhof war der Bergmann und zugleich Vorsitzender des evangelisch-lutherischen Gebetsvereins, „’Gott mit uns’ GmbH Herne“, Gottlieb Sczepan. Die angeworbenen Zuwanderer organisierten sich u. a. in ihrem 1894 gegründeten ‚evangelisch-lutherischen Gebetsverein’ (heute: “Evangelisch-Lutherische Gebetsgemeinschaften“). Spätere Bebauungen auf dem Hölkeskampring schlossen das Gebäude auch in nord-östliche Richtung ein.

Entworfen wurde das Gebäude von dem Herner Architekten Kemper[2]. Er entwarf eine Basilika in Backsteinarchitektur (20 m lang, 15 m breit, 10 m hoch), mit architektonischen Schmuckelementen an den Langhauswänden, farbigen Industrieglasfenstern, die von Blendbögen umsäumt werden und einem Dachreiter, mit dekorreichen Halbglasfenstern, die für zusätzlichen Lichteinfall in der oberen Wandfläche des Mittelschiffs sorgen. [3]

Das Gebäude hat fünf Gewölbeabschnitte, deren Abgrenzungen durch fünf Pfeiler ersichtlich sind. Weite Segmentbögen leiten vom Seiten- zum Mittelschiff über. Besonderes Schmuckstück: Ein großes Wandgemälde, das sich an der nach Osten gelegenen Wand befindet. Es zeigt szenisch die Himmelfahrt Christi. An den Seiten dieses Bildes sind die Sprüche: ‚Lobet ihn mit Posaunen, Psalter und Harfe’ und ‚Singet dem Herrn ein neues Lied’ zu lesen. [4]

Der Betsaal wird nicht mehr für seine ursprüngliche Bestimmung genutzt. 2006 wurde das Gebäude verkauft. Über dem Eingangstor an der Straße ist bereits vor längerer Zeit der Schriftzug entfernt worden. Das Vorderhaus ist am 08.11.2011 mit der Nummer 713-51/DL-10 in die Liste der Baudenkmäler in Herne-Mitte eingetragen worden.[5] [6] [7]

Weblinks

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Einzelnachweise