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DENKMAL NR. 660<br> | |||
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■ Schaeferstraße 24, Herne-Mitte<br> | |||
■ Erbaut: 1898<br> | |||
■ Architektur: ab 1928 [[Eugen Sprenger|E. Sprenger]]<br> | |||
■ Details: Die straßenseitige Fassade des 2½-geschossigen Wohnhauses wurde 1928 grundlegend verändert und ist nun deutlich durch die Gestaltungsmerkmale des frühen Expressionismus geprägt. Die schlicht gestaltete Fassade ist in Spritzputz gehalten. Zu den wenigen Schmuckelementen zählen die Fensterrahmungen mit Putzbändern in Riffelputz. Im Inneren und auf der Gartenseite hat sich die bauzeitliche Jugendstil-Gestaltung erhalten. Ebenso sind einige bauzeitliche, teilweise in grünem Glas ausgeführte Butzenverglasungen erhalten. Das Gebäude, das für einen Brauereidirektor errichtet wurde, bezeugt die Ausformung repräsentativer Bürgerhäuser in Herne in der Zeit um 1900.<ref>[https://geodaten.herne.de/dokumente/denkmaeler/0591600_660_Beschreibung.pdf https://geodaten.herne.de]</ref> | |||
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Aktuelle Version vom 24. Juni 2024, 22:51 Uhr
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Das Wohnhaus Schaeferstraße 24 wurde als Besitz des kaufmännischen Brauereidirektors Fritz Cremer um 1904 errichtet.
Das Wohngebäude hat aufgrund seiner Lage auf der Südseite der Schaeferstraße zwischen Schulstraße und Hermann-Löns-Straße und gegenüber des Wohnhauses der ersten Oberbürgermeister eine exponierte Lage im damaligen Gemeinwohl der jungen Stadt Herne.
Im Februar 1904 heiratete er in Witten-Ostherbede die Stahlfabrikantentochter Anna Lohmann (1880-). Als standesgemäßes Wohnhaus einer gutbürgerlichen gehobenen Familie erbaute er dieses Gebäude. Zuvor hatte er im elterlichen Gutshaus an der Bahnhofstraße 8 gewohnt.
Im Haus "Oststraße 18" wohnten sie nebst ihrer Dienstmagd Anna Padtberg. 1908 änderte sich der Straßenname und durch diverse neu Bebauungen die Hausnummer in Schaeferstraße 24. im Adressbuch stehen nun die Dienstmagd Lisbet Stengel und Anna Altmeyer verzeichnet.
Für 1914 ist eine Nummer 24a im Adressbuch verzeichne, indem der Invalide Heinrich Teipel (*1857) mit seiner Frau Therese geb. Helmer bewohnte. Dieser starb am 5. Juli 1915 im Haus. Im Jahre 1926 ist der Fuhrmann Fritz Bäcker im Haus erwähnt. 1928 neben diesem nun die ganze Familien Cremer:
- Brauereidirektor Fritz Cremer, Anna (seine Gattin), Ernst und Fritz Cremer, der letztere als Buchhalter.
1934 ist der nunmehr in den Ruhestand getretene Fritz Cremer der Kaufmann Ernst Cremer und der Angestellte Fritz Cremer genannt. Neuhinzu kam Luise Cremer. Neben dem immer noch wohnenden Fritz Bäcker wohnt seit 1931 der Bergrat Friedrich Buddenhorn in diesem Haus.
Buddenhorn war seit 1931 sein Schwiegersohn und war, wie Fritz Cremer, seit dem 1. Mai 1933 Nazi. Er gehörte u.a. dem Gemeinderat an. In seinen Entnazifizierungsdokumenten ist nachzulesen, dass er persönlich, neben anderen, die Sprengung der Schachtanlagen des Bergreviers Herne zum Ende des Krieges verhindert habe.[1]
Fritz Cremer starb am 7. August 1937 in diesem Haus und wurde unter großem "Tamtam" von seinen Parteigenossen zu Grabe getragen.
Nun gehörte den Erben Cremer das Haus. Es bewohnten 1938 die Witwe Anna, der Buchhalter Ernst und Luise Cremer, der Bergrat Friedrich Buddenhorn (Anteil an dem besitz 7/32) , der Angestellte Werner Hamann, der Lehrer Wolfgang Renner und die Hausgehilfin Elisabeth Ullrich das Haus.
Am 17. September 1943 fiel PG. Ernst Cremer in Rußland.
Es verwundert also nicht, das dieses Haus in den Jahren 1945 bis 1947 Sitz der Britischen Militärkommandantur in Herne wurde.
Buddenhorn wohne 1947 dann im Haus La-Roche-Straße 59.
1950 bewohnten nun - laut Adressbuch - der Hausmeister Adolf Schlefski und die Schneiderin Magdalena Schlewald das Haus.
1954 war wieder ein Großteil der Familie im Haus wohnend: 1. Bergrat a.D. Friedrich Buddenhorn, Anna Cremer, Steiger Wilhelm Hütte[2] (Ehemann von Sophie Cremer). Es war aber enger als in den Vorkriegsjahren, denn es wohnten noch der Kraftfahrer Johann Kunitz, der Fleischer Karl van de Loh, der Bergwerksdirektor Dr. Erich von Moock[3], Adolf Schlefski, die Hausgehilfin Luise Thielemeyer und der Friseur Wilhelm Vieten das Gebäude.
1962 wanderte der verwitwete Friedrich Buddenhorn vorübergehend nach Brasilien aus, wird aber 1974/1982 noch im Haus genannt. Auch seine Schwägerin Luise Hütte bewohnte 1982 das Haus.
Denkmalschutz
DENKMAL NR. 660
■ Wohngebäude
■ Schaeferstraße 24, Herne-Mitte
■ Erbaut: 1898
■ Architektur: ab 1928 E. Sprenger
■ Details: Die straßenseitige Fassade des 2½-geschossigen Wohnhauses wurde 1928 grundlegend verändert und ist nun deutlich durch die Gestaltungsmerkmale des frühen Expressionismus geprägt. Die schlicht gestaltete Fassade ist in Spritzputz gehalten. Zu den wenigen Schmuckelementen zählen die Fensterrahmungen mit Putzbändern in Riffelputz. Im Inneren und auf der Gartenseite hat sich die bauzeitliche Jugendstil-Gestaltung erhalten. Ebenso sind einige bauzeitliche, teilweise in grünem Glas ausgeführte Butzenverglasungen erhalten. Das Gebäude, das für einen Brauereidirektor errichtet wurde, bezeugt die Ausformung repräsentativer Bürgerhäuser in Herne in der Zeit um 1900.[4]
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