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Aktuelle Version vom 11. Februar 2018, 21:43 Uhr
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Am 13. November 1909 wurde der „Hohenzollern-Brunnen“, auch „Jubiläumsbrunnen“ genannt, im Rahmen einer beeindruckenden Jubelfeier eingeweiht. Entwurf und Ausführung stammten von dem Münchener Bildhauer Lorenz Schwind.
Hohenzollern-Brunnen
Die Brunnenfigur des Eickeler Marktbrunnens, eine Jungfrau, welche die deutsche Kaiserkrone emporhob, ereilte am 18. April 1940 das Schicksal - wie das vieler anderer Metalldenkmäler – der „NS-Metallspendeaktion“.
Erhalten blieb der Sockel mit seiner gemeißelten Inschrift:
- "So klar wie dieser Brunnen,
- so fest wie Felsenstein,
- Hellstrahlend wie die Sonnen
- Soll märksche Treue sein!"
Daneben fanden sich bildlichen Darstellungen von Landwirtschaft und Viehzucht, Industrie sowie das Eickeler Stadtwappen.
"Die Stadt Wanne-Eickel spielte mit dem Gedanken, den Brunnen an anderer Stelle wieder aufzubauen", so die Wanne-Eickeler Zeitung (WEZ) vom 12. Juli 1960. Weiter heißt es: "Vorerst wurde der Plan fallengelassen." Die Stadt wollte sich aber die Option offenhalten, den Brunnen später wieder aufzubauen. Aus diesem Grunde wurde der Sockel vorsichtig und sorgfältig abgebaut. Die Steine wurden nummeriert und zum Lagerplatz am Waldfriedhof gebracht. In der entsprechenden Verfügung des Wanne-Eickeler Grünflächenamtes mit Datum vom 26. Juli 1960 wurde vermerkt: "Die Arbeit ist auftragsgemäß ausgeführt."
Danach verliert sich die Spur. Der Fachbereich Stadtgrün und Sport teilte am 29. April 2015 auf Anfrage des Stadtarchivs Herne mit, dass der abgebaute Brunnen nicht mehr auf dem Waldfriedhof gelagert ist. Was letztendlich mit dem Sockel passierte, wird sich wahrscheinlich nicht mehr klären lassen. Wurden die Steine, nachdem die Idee eines Wiederaufbaus im Laufe der Jahre verblasst ist, entsorgt? Haben die Steine eine andere Verwendung gefunden? Raum für Spekulationen bleibt. Gesichert dürfte aber sein, dass der Brunnen 1960 nicht einfach der Spitzhacke zum Opfer gefallen ist.
Bei dem Abbau des Brunnens wurde eine Bleikassette gefunden. "'Jungfrau' hütete nur Silberlinge, Trockener Brunnen barg feuchte Papiere", wusste die WEZ vom 12. Juli 1960 zu berichten. In einem Vermerk des Wanne-Eickeler Grünflächenamtes vom 14. Juli 1960 wurde folgender Kassetteninhalt aufgelistet: Ein Buch Eickel-Wanne einst und jetzt (Anmerkung des Verfassers: Geschrieben vom Heimatforscher Gustav Hegler), Übersicht über die Vermögensverhältnisse der Gemeinden Wanne, Eickel und Holsterhausen, zwei Postkarten vom Wohltätigkeitsbazar Eickel v. Oktober 1907, Sonderdruck Vereinigung der Gemeinden Holsterhausen und Eickel zu einer Gemeinde Eickel, ein Rechnungsblatt der Metzgerei Heitkamp, ein Abgabenvordruck, ein Bericht des Realgymnasiums der Ämter Wanne und Eickel über das Schuljahr 1908/1909 von Dr. Bredlmann, eine Übersicht über die Volksschullasten im Amte Eickel für das Rechnungsjahr 1909, eine Postkarte Gruß aus dem Volksgarten Eickel (beschädigt), verschiedene Zeitungen, die stark aufgeweicht und miteinander verklebt waren: Eickeler Anzeiger, Fisimatenten, Rhein. West. Tageblatt. Bochumer Anzeiger, Allgemeine Zeitung, ein Briefumschlag mit zwei Visitenkarten Maria Berkermann und Berkermann, Amtmann und sechs Geldmünzen.
Der Verbleib der Kassette nebst Inhalt ist ungeklärt.
Videoprojekt vor Ort
<youtube>7XQ6LeWncZ0</youtube> [1]
Weitere Artikel
- Eickeler Markt (← Links)
- Siegessäule (Eickel) (← Links)
- 1909 (← Links)
- 1940 (← Links)
- 18. April (← Links)
- 13. November (← Links)
- Videoprojekt vor Ort (← Links)
- Kein Sinn für Kunst? (← Links)
Quellen
Stadtarchiv Herne:
Bestand Wanne-Eickel, StA 67, Grünflächenamt
Zeitungssammlung: Wanne-Eickeler Zeitung, Juli 1960
Dokumentationsbibliothek: Sammlung Denkmäler
Archivbibliothek: "...bey den spätesten Nachkommen in beständig gutem Andenken zu erhalten..."-Denkmäler in Herne und Wanne-Eickel, Manfred Hildebrandt, Der Emscherbrücher Band 14 (2008/09), Seiten 57 bis 77, herausgegeben von der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e. V., Herne 2008
Fotosammlung
- ↑ Horst „Graf Hotte“ Schröder, Marcus Schubert, Thorsten Schmidt und Gerd Biedermann (Fotos) im Januar 2017