Kriegerdenkmal (1883): Unterschied zwischen den Versionen
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|Name=ehemaliges Kriegerdenkmal Herne | |||
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Die Honorationen des Dorfes Herne im [[Amt Herne]] wünschten, wie es zu dieser Zeit im jungen Kaiserreich üblich war, ihren gefallenen Mitbürgern des Deutsch-Französischen Krieges ein Denkmal zu setzten. Dieses geschah mit einer an der Begrenzungsmauer des Pastorengartens, seit Mai 1873 Bauplatz der [[Kreuzkirche|neuen evangelischen Hauptkirche]], an der nach Westen abschließenden Ecke des belebten Marktplatzes der Gemeinde direkt an der Kreuzung zur Landchaussee, der heutigen Bahnhofstraße, angebrachten Gedenktafel.<br /> | |||
Dieser Standort war jedoch nur provisorisch eingerichtet, denn es war nötig geworden einen anderen Platz zu finden.<br /> | |||
Dazu erfolgte zuerst eine: | |||
:[[Herner Zeitung]]: [[12. Juni]] [[1875]]: | |||
::''Einladung! Bei der im Herbst bevorstehenden Fertigstellung der hiesigen neuen evangelischen Kirche wird auch mit der voraussichtlich fallenden Kirchplatzmauer die Frage herantreten, wo wir mit der an der Mauer geklebten Tafel bleiben, die das Andenken an die im Feldzuge 1870-71 Gefallenen des Ortes ehren soll. Ich erlaube mir hiermit sämtliche Herren, die sich für das mehrfach angeregte Projekt, ein der Sache und dem Orte würdiges Denkmal zu errichten, interessieren, auf Donnerstag, den 17. Juni, abends 7 Uhr zu einer Besprechung im Saale des Herrn Werminghoff hanz ergebenst einzuladen. Herne, den 1. Juni 1875. Der Amtsverwalter: Hesse.''<br /> | |||
Das Ergebniss dieser Veranstalltung wurde wie folgt beschrieben: | |||
:Herner Zeitung: [[19. Juni]] 1875: | |||
::''In der auf Einladung des Herrn Amtsverwalters Hesse am Donnerstag abend stattgefundenen Versammlung wurde beschlossen, ein würdiges Denkmal den im Kriege 1870-71 Gefallenen der hiesigen Gemeinde zu errichten. Wenn die hierzu aus Gemeindemitteln veranschlagte Summe nicht ausreicht, soll noch eine freiwillige Sammlung stattfinden.''<br /> | |||
Doch sei einfach war es nicht, da der angedachte Platz zuerst gar nicht so schön wie geplant werden sollte: | |||
:Herner Zeitung: [[2. September]] 1875: | |||
::''Zugleich möchten wir bei dieser Gelegenheit noch etwas anderes wiederum anregen. Wie wir vernommen, hat die Vertretung der evangelischen Gemeinde in ihrer letzten Sitzung einen Antrag auf Niederlegung der alten Mauer um die neue Kirche abgelehnt. Die Gründe dafür sind trotz allen Nachdenkens nicht recht klar geworden. Wenn jetzt der Graben zugeschüttet und die Mauer niedergelegt würde, so wäre damit ein schöner freier Platz gewonnen, welcher dem prächtigen Gebäude erst recht zur Zirde gereichte und vollen Geltung zu bringen. Wenn dann ferner, wie es hoffentlich geschehen wird, an der Ecke dieses Kirchplatzes das zu errichtende Kriegerdenkmal seine Stätte findet, in seiner ganzen Anlage übereinstimmend mit der Architektur des Gotteshauses, so besitz Herne an seiner Hauptstraße einen Platz, um den es mancher Nachbarort beneiden wird. Wir sind überzeugt, daß es nur dieser Andeutung bedarf, um die Vorstände der politischen, wie kirchlichen Gemeinde enzutreiben, Hand in Hand mit dieser ebenso zweckmäßigen als naheliegenden, ebenso schönen, als nur mit ganz geringen Kosten verbundenen Veränderung möglichste bald voran zu gehen.''<br /> | |||
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Nichts desto trotz begannen die Planungen, aber das Geld reichte nicht und der Kriegerverein spendete einen großen Beitrag um das Unternehmen zum Abschluss zu bringen. Zur Ausführung kam dann das auf den Bildern zu sehende Denkmal. Man errichtete zunächst eine Pyramide aus Aschebrocken vom Kesselhaus der nahegelegenen [[Zeche Shamrock]] I/II und Findlingen vom Stimberg in der Haardt, beides mit Zement vermengt. Bekrönt wurde das ganze von einem Zinkadler nach dem Vorbild des bedeutenden Bildhauers '''Christian Daniel Rauch'''. Das umschließende Gitter war aus Eisen nach sogenannten Straßburger Muster. Das Denkmal selber stand dabei auf Kirchengrund. <br /> | |||
Am [[2. September]] [[1883]], rund acht Jahre nach Beginn der Planung, fand die feierliche Enthüllung des Denkmals statt. | |||
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Die Namen wurden der oben beschriebenen Steintafel entnommen, welche 1912 im Rathaus | Die Namen wurden der oben beschriebenen Steintafel entnommen, welche [[1912]] im damals neuen [[Rathaus (Herne)|Rathaus]] angebracht wurde. <br /> | ||
Schon bei der ersten Enthüllung kurz nach 1871 wurde das Fehlen der Eintragung ''Johann Weyhofen'' festgestellt.<br /> | |||
55 Jahre stand das Denkmal an seinem Platz. Da das Kirchengitter und auch das dem Denkmal umgebenen Denkmälern nicht mehr in die Zeit passten wurde das Denkmal 1939 aus verkehrstechnischen Gründen abgebrochen. | |||
'''<big>Das alte Kriegerdenkmal wird abgebrochen</big>''' | |||
'''Mit der Erbreiterung des Steinweges begonnen''' | |||
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[[6. Juni|Gestern]] hat man auch mit dem Abbruch des alten Kriegerdenkmals begonnen. Es war ein schweres Stück Arbeit, den mächtigen, etwa 1,50 Meter hohen Adler, der das Denkmal bisher krönte, los zuschweißen und herunterzulassen. Mit vier Stricken wurde er gehalten und dann an einem Strick, der über einem Baumast lief, zu Boden gelassen. Viele Zuschauer waren zeugen dieser Arbeit. Der Adler, der nach einem Modell von Rauch in Zink gegossen ist, soll dem [[Emschertal-Museum|Emschertalmuseum]] zugeführt werden, da nur die Inschriftenplatten des alten Denkmals für das neue verwendet werden sollen. Allerhand Arbeit wird es auch kosten, dass 1883, also vor 56 Jahren, aus mächtigen Findlings- und anderen Steinen aufgetürmte Denkmal abzutragen.“<ref>Herner Anzeiger vom 7. Juni [[1939]]. [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21219998 Online auf Zeitpunkt.nrw]</ref> | |||
[[Datei:Kriegerdenkmal-Herne 1939-1.jpg|mini|Das Denkmal (Rechts) ab 1939. Im Hintergund das alte Pastoral (Links) und das heutige Ludwig-Steil-Forum (Mitte)]] | |||
Die drei Bronzetafeln wurden anschließend an einer Begrenzungsmauer des benachbarten Hauses an der Bahnhofstraße neben der Kirche angebracht. Dieses Haus wiederum wurde zugunsten der Neugestaltungsplänen der Herner Innenstadt 1969 abgebrochen.<br /> | |||
Der verbleib der Tafeln liegt im Dunkeln. | |||
== | ==Anmerkungen zu den Gefallenen== | ||
*Wilhelm Boos * 5. Mai 1846, X 16.08.1870 Mars-la-Tour Meurthe-et-Moselle<ref>[http://des.genealogy.net/search/show/10541425 Verlustlisten 1870/71 Preußen und Baden, Seite 069_1: Boos Friedrich Heinrich (Herne)]</ref> | |||
*Wilhelm Schünemann ? | |||
*Wilhelm Emmerich * 22. Mai 1839 ? | |||
*Kaspar Tinnemann X 18.08.1870 St. Privat la montagne<ref>[http://des.genealogy.net/search/show/10581217 Seite 035_8: Tinnemann Caspar (Horsthausen)]</ref> | |||
*Heinrich Frackmann * Horsthausen, X 16.08.1870 Mars-la-Tour Meurthe-et-Moselle<ref>[http://des.genealogy.net/search/show/10541518 Seite 069_3: Frackmann Heinrich (Herne)]</ref> | |||
*Heinrich Wiemann * 30. Mai 1845 Sodingen X 6. August 1870 bei Saarbrücken <ref>[http://des.genealogy.net/search/show/10439484 Seite 017_7: Wiemann Heinr. Adam (Herne)]</ref> | |||
*Heinrich Hülsmann * 1. Mai 1842 Recklinghausen-Bruch X 18. August 1870 bei Metz <ref>[http://des.genealogy.net/search/show/10426452 Seite 020_1: Hülsmann Friedr. (Bruch)]</ref> | |||
*August Wildhagen * Eltze + 15. August 1870 Lazarett Saarbrücken <ref>[http://des.genealogy.net/search/show/10439788 Seite 019_1: Wildhagen August (Eltze)]</ref> <ref>[http://des.genealogy.net/search/show/10727192 Seite 161_7: Wildhagen August]</ref> | |||
*Wilhelm Baukau (Grüter gen. Baukau) * 17. Oktober 1844 Baukau X 16. August 1870 Mars-la-Tour Meurthe-et-Moselle<ref>[http://des.genealogy.net/search/show/10541507 Seite 069_3: Baukau Georg Wilh. (Bochum)]</ref> Der letzte "Baukauer". | |||
*Karl Kirchhoff * 13. Oktober 1832 Schnathorst ? | |||
*Peter Eickmann ? | |||
*Georg Stemmermann * 18. Dezember 1840 Altenhöfen + 9. Januar 1871 | |||
*Heinrich Erfkämper * 25. Juli 1837 Marl-Frentrop ? | |||
*Friedrich Wesselmann ? | |||
*Heinrich Hasenkämper * 30. März 1841 Recklinghausen-Bruch X 25. Januar 1871 <ref>[http://des.genealogy.net/search/show/10429595 Seite 215_5: Hasenkämper Georg Heinr. (Holsterhausen)]</ref> | |||
*Johann Weyhofer ? | |||
</div> | |||
==Verwandte Artikel== | |||
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==Quellen== | |||
*[[Stadtarchiv Herne]] - Dokumentationsbibliothek: Sammlung Denkmäler | |||
*[[Bildarchiv der Stadt Herne]] | |||
<references /> | |||
[[Kategorie:Denkmäler in Herne]] | [[Kategorie:Denkmäler in Herne]] |
Aktuelle Version vom 15. Januar 2024, 16:26 Uhr
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Die Honorationen des Dorfes Herne im Amt Herne wünschten, wie es zu dieser Zeit im jungen Kaiserreich üblich war, ihren gefallenen Mitbürgern des Deutsch-Französischen Krieges ein Denkmal zu setzten. Dieses geschah mit einer an der Begrenzungsmauer des Pastorengartens, seit Mai 1873 Bauplatz der neuen evangelischen Hauptkirche, an der nach Westen abschließenden Ecke des belebten Marktplatzes der Gemeinde direkt an der Kreuzung zur Landchaussee, der heutigen Bahnhofstraße, angebrachten Gedenktafel.
Dieser Standort war jedoch nur provisorisch eingerichtet, denn es war nötig geworden einen anderen Platz zu finden.
Dazu erfolgte zuerst eine:
- Herner Zeitung: 12. Juni 1875:
- Einladung! Bei der im Herbst bevorstehenden Fertigstellung der hiesigen neuen evangelischen Kirche wird auch mit der voraussichtlich fallenden Kirchplatzmauer die Frage herantreten, wo wir mit der an der Mauer geklebten Tafel bleiben, die das Andenken an die im Feldzuge 1870-71 Gefallenen des Ortes ehren soll. Ich erlaube mir hiermit sämtliche Herren, die sich für das mehrfach angeregte Projekt, ein der Sache und dem Orte würdiges Denkmal zu errichten, interessieren, auf Donnerstag, den 17. Juni, abends 7 Uhr zu einer Besprechung im Saale des Herrn Werminghoff hanz ergebenst einzuladen. Herne, den 1. Juni 1875. Der Amtsverwalter: Hesse.
- Einladung! Bei der im Herbst bevorstehenden Fertigstellung der hiesigen neuen evangelischen Kirche wird auch mit der voraussichtlich fallenden Kirchplatzmauer die Frage herantreten, wo wir mit der an der Mauer geklebten Tafel bleiben, die das Andenken an die im Feldzuge 1870-71 Gefallenen des Ortes ehren soll. Ich erlaube mir hiermit sämtliche Herren, die sich für das mehrfach angeregte Projekt, ein der Sache und dem Orte würdiges Denkmal zu errichten, interessieren, auf Donnerstag, den 17. Juni, abends 7 Uhr zu einer Besprechung im Saale des Herrn Werminghoff hanz ergebenst einzuladen. Herne, den 1. Juni 1875. Der Amtsverwalter: Hesse.
Das Ergebniss dieser Veranstalltung wurde wie folgt beschrieben:
- Herner Zeitung: 19. Juni 1875:
- In der auf Einladung des Herrn Amtsverwalters Hesse am Donnerstag abend stattgefundenen Versammlung wurde beschlossen, ein würdiges Denkmal den im Kriege 1870-71 Gefallenen der hiesigen Gemeinde zu errichten. Wenn die hierzu aus Gemeindemitteln veranschlagte Summe nicht ausreicht, soll noch eine freiwillige Sammlung stattfinden.
- In der auf Einladung des Herrn Amtsverwalters Hesse am Donnerstag abend stattgefundenen Versammlung wurde beschlossen, ein würdiges Denkmal den im Kriege 1870-71 Gefallenen der hiesigen Gemeinde zu errichten. Wenn die hierzu aus Gemeindemitteln veranschlagte Summe nicht ausreicht, soll noch eine freiwillige Sammlung stattfinden.
Doch sei einfach war es nicht, da der angedachte Platz zuerst gar nicht so schön wie geplant werden sollte:
- Herner Zeitung: 2. September 1875:
- Zugleich möchten wir bei dieser Gelegenheit noch etwas anderes wiederum anregen. Wie wir vernommen, hat die Vertretung der evangelischen Gemeinde in ihrer letzten Sitzung einen Antrag auf Niederlegung der alten Mauer um die neue Kirche abgelehnt. Die Gründe dafür sind trotz allen Nachdenkens nicht recht klar geworden. Wenn jetzt der Graben zugeschüttet und die Mauer niedergelegt würde, so wäre damit ein schöner freier Platz gewonnen, welcher dem prächtigen Gebäude erst recht zur Zirde gereichte und vollen Geltung zu bringen. Wenn dann ferner, wie es hoffentlich geschehen wird, an der Ecke dieses Kirchplatzes das zu errichtende Kriegerdenkmal seine Stätte findet, in seiner ganzen Anlage übereinstimmend mit der Architektur des Gotteshauses, so besitz Herne an seiner Hauptstraße einen Platz, um den es mancher Nachbarort beneiden wird. Wir sind überzeugt, daß es nur dieser Andeutung bedarf, um die Vorstände der politischen, wie kirchlichen Gemeinde enzutreiben, Hand in Hand mit dieser ebenso zweckmäßigen als naheliegenden, ebenso schönen, als nur mit ganz geringen Kosten verbundenen Veränderung möglichste bald voran zu gehen.
- Zugleich möchten wir bei dieser Gelegenheit noch etwas anderes wiederum anregen. Wie wir vernommen, hat die Vertretung der evangelischen Gemeinde in ihrer letzten Sitzung einen Antrag auf Niederlegung der alten Mauer um die neue Kirche abgelehnt. Die Gründe dafür sind trotz allen Nachdenkens nicht recht klar geworden. Wenn jetzt der Graben zugeschüttet und die Mauer niedergelegt würde, so wäre damit ein schöner freier Platz gewonnen, welcher dem prächtigen Gebäude erst recht zur Zirde gereichte und vollen Geltung zu bringen. Wenn dann ferner, wie es hoffentlich geschehen wird, an der Ecke dieses Kirchplatzes das zu errichtende Kriegerdenkmal seine Stätte findet, in seiner ganzen Anlage übereinstimmend mit der Architektur des Gotteshauses, so besitz Herne an seiner Hauptstraße einen Platz, um den es mancher Nachbarort beneiden wird. Wir sind überzeugt, daß es nur dieser Andeutung bedarf, um die Vorstände der politischen, wie kirchlichen Gemeinde enzutreiben, Hand in Hand mit dieser ebenso zweckmäßigen als naheliegenden, ebenso schönen, als nur mit ganz geringen Kosten verbundenen Veränderung möglichste bald voran zu gehen.
Nichts desto trotz begannen die Planungen, aber das Geld reichte nicht und der Kriegerverein spendete einen großen Beitrag um das Unternehmen zum Abschluss zu bringen. Zur Ausführung kam dann das auf den Bildern zu sehende Denkmal. Man errichtete zunächst eine Pyramide aus Aschebrocken vom Kesselhaus der nahegelegenen Zeche Shamrock I/II und Findlingen vom Stimberg in der Haardt, beides mit Zement vermengt. Bekrönt wurde das ganze von einem Zinkadler nach dem Vorbild des bedeutenden Bildhauers Christian Daniel Rauch. Das umschließende Gitter war aus Eisen nach sogenannten Straßburger Muster. Das Denkmal selber stand dabei auf Kirchengrund.
Am 2. September 1883, rund acht Jahre nach Beginn der Planung, fand die feierliche Enthüllung des Denkmals statt.
Inschrift
- Die mittlere Inschriftentafel hatte folgende Inschrift:
Zum Andenken |
an unsere |
im Feldzuge 1870/71 |
gebliebenen Krieger. |
Der Amtsbezirk Herne |
- Die linke Tafelinschrift lautete:
Es starben für das Vaterland: | |
---|---|
Heinrich Boos | Wilhelm Schünemann |
Wilhelm Emmerich | Kaspar Tinnemann |
Heinrich Frackmann | Heinrich Wiemann |
Heinrich Hülsmann | August Wildhagen |
- Die rechte Tafelinschrift lautete:
Es starben für das Vaterland: | |
---|---|
Wilhelm Baukau | Karl Kirchhoff |
Peter Eickmann | Georg Stemmermann |
Heinrich Erfkämper | Friedrich Wesselmann |
Heinrich Hasenkämper |
Die Namen wurden der oben beschriebenen Steintafel entnommen, welche 1912 im damals neuen Rathaus angebracht wurde.
Schon bei der ersten Enthüllung kurz nach 1871 wurde das Fehlen der Eintragung Johann Weyhofen festgestellt.
55 Jahre stand das Denkmal an seinem Platz. Da das Kirchengitter und auch das dem Denkmal umgebenen Denkmälern nicht mehr in die Zeit passten wurde das Denkmal 1939 aus verkehrstechnischen Gründen abgebrochen.
Das alte Kriegerdenkmal wird abgebrochen Mit der Erbreiterung des Steinweges begonnen [...] Gestern hat man auch mit dem Abbruch des alten Kriegerdenkmals begonnen. Es war ein schweres Stück Arbeit, den mächtigen, etwa 1,50 Meter hohen Adler, der das Denkmal bisher krönte, los zuschweißen und herunterzulassen. Mit vier Stricken wurde er gehalten und dann an einem Strick, der über einem Baumast lief, zu Boden gelassen. Viele Zuschauer waren zeugen dieser Arbeit. Der Adler, der nach einem Modell von Rauch in Zink gegossen ist, soll dem Emschertalmuseum zugeführt werden, da nur die Inschriftenplatten des alten Denkmals für das neue verwendet werden sollen. Allerhand Arbeit wird es auch kosten, dass 1883, also vor 56 Jahren, aus mächtigen Findlings- und anderen Steinen aufgetürmte Denkmal abzutragen.“[1]
Die drei Bronzetafeln wurden anschließend an einer Begrenzungsmauer des benachbarten Hauses an der Bahnhofstraße neben der Kirche angebracht. Dieses Haus wiederum wurde zugunsten der Neugestaltungsplänen der Herner Innenstadt 1969 abgebrochen.
Der verbleib der Tafeln liegt im Dunkeln.
Anmerkungen zu den Gefallenen
- Wilhelm Boos * 5. Mai 1846, X 16.08.1870 Mars-la-Tour Meurthe-et-Moselle[2]
- Wilhelm Schünemann ?
- Wilhelm Emmerich * 22. Mai 1839 ?
- Kaspar Tinnemann X 18.08.1870 St. Privat la montagne[3]
- Heinrich Frackmann * Horsthausen, X 16.08.1870 Mars-la-Tour Meurthe-et-Moselle[4]
- Heinrich Wiemann * 30. Mai 1845 Sodingen X 6. August 1870 bei Saarbrücken [5]
- Heinrich Hülsmann * 1. Mai 1842 Recklinghausen-Bruch X 18. August 1870 bei Metz [6]
- August Wildhagen * Eltze + 15. August 1870 Lazarett Saarbrücken [7] [8]
- Wilhelm Baukau (Grüter gen. Baukau) * 17. Oktober 1844 Baukau X 16. August 1870 Mars-la-Tour Meurthe-et-Moselle[9] Der letzte "Baukauer".
- Karl Kirchhoff * 13. Oktober 1832 Schnathorst ?
- Peter Eickmann ?
- Georg Stemmermann * 18. Dezember 1840 Altenhöfen + 9. Januar 1871
- Heinrich Erfkämper * 25. Juli 1837 Marl-Frentrop ?
- Friedrich Wesselmann ?
- Heinrich Hasenkämper * 30. März 1841 Recklinghausen-Bruch X 25. Januar 1871 [10]
- Johann Weyhofer ?
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Quellen
- Stadtarchiv Herne - Dokumentationsbibliothek: Sammlung Denkmäler
- Bildarchiv der Stadt Herne
- ↑ Herner Anzeiger vom 7. Juni 1939. Online auf Zeitpunkt.nrw
- ↑ Verlustlisten 1870/71 Preußen und Baden, Seite 069_1: Boos Friedrich Heinrich (Herne)
- ↑ Seite 035_8: Tinnemann Caspar (Horsthausen)
- ↑ Seite 069_3: Frackmann Heinrich (Herne)
- ↑ Seite 017_7: Wiemann Heinr. Adam (Herne)
- ↑ Seite 020_1: Hülsmann Friedr. (Bruch)
- ↑ Seite 019_1: Wildhagen August (Eltze)
- ↑ Seite 161_7: Wildhagen August
- ↑ Seite 069_3: Baukau Georg Wilh. (Bochum)
- ↑ Seite 215_5: Hasenkämper Georg Heinr. (Holsterhausen)