Carl Theodor Kartenberg (1853-1909): Unterschied zwischen den Versionen
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Karl Theodor Kartenberg wurde am 4. August 1853 als Sohn des Postsekretär Theodor Kartenberg und dessen Gattin Josina Kötter in Olpe geboren und daselbst in der ev. Kircher am 14. August getauft. <br> | Karl Theodor Kartenberg wurde am 4. August 1853 als Sohn des Postsekretär Theodor Kartenberg und dessen Gattin Josina Kötter in Olpe geboren und daselbst in der ev. Kircher am 14. August getauft. <br> | ||
Sein Vater wurde um 1829 in Wattenscheid geboren und ging in den Postdienst. 1853 in Olpe war er von 1855 bis zum 6. Juli 1860 Postexpeditor in Herne. Anschließend wurde er – ab Februar 1863 Sekretär und ab 1867 Verwaltungssekretär im [[Amt Herne|Amtsbüro Herne]]. Gestorben ist er am 14. Juni 1890 in Gelsenkirchen. Seine Ehefrau Josina wird als in Blankenstein gebürtig bezeichnet und starb am 6. März 1909 ebenfalls in Gelsenkirchen. Sie hatten insgesamt 6 nachweisliche Kinder, wobei Karl Theodor ihr erstes Kind war.<br> | Sein Vater wurde um 1829 in Wattenscheid geboren und ging in den Postdienst. 1853 in Olpe war er von 1855 bis zum 6. Juli 1860 Postexpeditor in Herne. Anschließend wurde er – ab Februar 1863 Sekretär und ab 1867 Verwaltungssekretär im [[Amt Herne|Amtsbüro Herne]]. Gestorben ist er am 14. Juni 1890 in Gelsenkirchen. Seine Ehefrau Josina wird als in Blankenstein gebürtig bezeichnet und starb am 6. März 1909 ebenfalls in Gelsenkirchen. Sie hatten insgesamt 6 nachweisliche Kinder, wobei Karl Theodor ihr erstes Kind war.<br> | ||
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An seinem Todestag, den 4. Februar 1909, gab es in fast allen Stromgebieten Deutschlands bedingt durch einen Witterungsumschlag zu starkem Abtauen der zuvor aufgehäuften Schneemassen mit weitreichenden Überschwemmungen. Auch die Emscher schwoll bemächtig an. | An seinem Todestag, den 4. Februar 1909, gab es in fast allen Stromgebieten Deutschlands bedingt durch einen Witterungsumschlag zu starkem Abtauen der zuvor aufgehäuften Schneemassen mit weitreichenden Überschwemmungen. Auch die Emscher schwoll bemächtig an. | ||
==Politik== | ==Politik== | ||
Kartenberg gehörte schon früh (1890 im Adressbuch erwähnt) ebenso der Gemeindevertretung in Herne an, wie auch dem ersten Stadtrat nach der Stadtwerdung 1897. 1899 wurde er als einer von 5 (Schaefer, Cremer, Behrends, Hölscher und Kartenberg) zum ordentlichen Mitglied des Kreistages Bochum bis 1905 gewählt.<ref>Vgl. Dortmunder Zeitung vom 27. Juli 1899. [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/938597?query=%22Th.%20Kartenberg%22 online auf zweitpunkt.nrw]</ref> | Kartenberg gehörte schon früh (1890 im Adressbuch erwähnt) ebenso der Gemeindevertretung in Herne an, wie auch dem ersten Stadtrat nach der Stadtwerdung 1897. 1899 wurde er als einer von 5 (Schaefer, Cremer, Behrends, [[Hermann Hölscher|Hölscher]] und Kartenberg) zum ordentlichen Mitglied des Kreistages Bochum bis 1905 gewählt.<ref>Vgl. Dortmunder Zeitung vom 27. Juli 1899. [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/938597?query=%22Th.%20Kartenberg%22 online auf zweitpunkt.nrw]</ref> | ||
==Firma C. TH. Kartenberg== | ==Firma C. TH. Kartenberg== |
Version vom 15. Februar 2024, 14:04 Uhr
Karl Theodor Kartenberg (geb. am 4. August 1853 in Olpe, gestorben am 4. Februar 1909[1] in Herne) war ein Buchdrucker, Verleger und Politiker in Herne
Leben
Karl Theodor Kartenberg wurde am 4. August 1853 als Sohn des Postsekretär Theodor Kartenberg und dessen Gattin Josina Kötter in Olpe geboren und daselbst in der ev. Kircher am 14. August getauft.
Sein Vater wurde um 1829 in Wattenscheid geboren und ging in den Postdienst. 1853 in Olpe war er von 1855 bis zum 6. Juli 1860 Postexpeditor in Herne. Anschließend wurde er – ab Februar 1863 Sekretär und ab 1867 Verwaltungssekretär im Amtsbüro Herne. Gestorben ist er am 14. Juni 1890 in Gelsenkirchen. Seine Ehefrau Josina wird als in Blankenstein gebürtig bezeichnet und starb am 6. März 1909 ebenfalls in Gelsenkirchen. Sie hatten insgesamt 6 nachweisliche Kinder, wobei Karl Theodor ihr erstes Kind war.
Theodor Kartenberg jun. tritt am 15. März 1868 erstmalig in Erscheinung. Zusammen mit anderen Herner Persönlichkeiten des Gabelsberger Stenographen-Vereins Herne – darunter sein Vater – bescheinigt er einem Direktor Mundt gegebene Unterrichtsstunden.[2]
1877 empfiehlt er sich in Gelsenkirchen: „Von Dienstag den 24. D. M. ab an werde ich vorläufig täglich Nachmittags im europäischen Hofe bei Herrn E. Nettebeck anwesend sein und halte mich zur Abfassung von Schriften ec. Sowohl in gerichtlichen als Verwaltungs=Angelegenheiten bestens empfohlen. Herne, 19 April 1877. Th. Kartenberg.“[3]
In Herne ging inzwischen eine kurze Ära zu Ende. Der Gründer (1872) und Redakteur der „Herner Zeitung“ Peter Walther stirbt am 22. Mai 1877 an einem Gehirnleiden.
Johann Peter Walther wurde am 6. August 1833 in Barmen geboren. Seine erste Frau war Wilhelmine Schwarz, 1841 in Barmen geboren und schon am 19. September 1873 in Herne an einer Unterleibsentzündung verstorben. Ihr einziger Sohn Ernst Paul starb am 30. Juni 1873 knapp ein Jahr alt an Halsbräune (Diphterie).
Schon 3 Monate nach dem Tod der Ehegattin heiratete er am 30. Dezember 1873 deren Schwester Adele Schwarz. Sie war am 3. September 1847 in Barmen/Wupperfeld geboren. Auch ihr Kind, die Tochter Adele Elonore, starb schon nach 10 Tagen an „Lebensschwäche“ am 28. August 1874.
Eleonore, ebenso wie die Zeitung verwitwet, heiratet nach dem Trauerjahr am 20. August 1878 den Kaufmann Karl Theodor Kartenberg. Schon einige Zeit vorher gründet er in Herne sein Unternehmen:
„In unser Firmen=Register ist unter Nr. 577 die Firma C. Th. Kartenberg zu Herne und als deren Inhaber der Kaufmann Carl Theodor Kartenberg zu Herne am 28. Juni 1878 eingetragen.“[4]
Ohne gutem Personal war allerdings eine Buchdruckerei sinnlos. So sucht er zum Beispiel am 23. Oktober 1878: „Ich suche zum baldigen Eintritt einen in allen Blatt= und Acciden: Arbeiten erfahrenen Setzer, welcher sich durch gute Empfehlungen über seine Vergangenheit ausweisen kann. Herne C. Th. Kartenberg, Buchdruckereibesitzer“[5] Noch zahlreiche Arbeitsofferten werden in den nächsten Jahren öffentlich gemacht.
In einem vom Expedient Georg Frings des „Amt Herner Tageblattes“ hieß es über ihn: „da Sparsamkeit mir ebenso geboten ist, als es bei Herrn Kartenberg der Fall war, bevor er das Glück hatte, durch eine glückliche Heirath Buchdruckereibesitzer, Hauseigenthümer, Verleger und Redakteur der „Herner Zeitung“ zu Werden.“[6] Es ging, salopp geschrieben, um Konkurrenzabwehr.
Seine Ehefrau Adele bekam Carl Theodor am 5. Mai 1880 ihr einziges Kind: Hedwig Paula Kartenberg.
Doch schon am 11. März 1884 wurde er Witwer. Nach knapp 6jähriger Ehe, mit einer 4jährigen Tochter, blieb er zurück.
Am 12. Januar 1886 heiratete er in Dortmund seine zweite Ehefrau, Antonia geborene Röttger (1856-1926)[7].
Seine enge Beziehung zur Verwaltung brachte ihm auch die Möglichkeit die Herner Adressbücher zu drucken. Von 1890 bis 1960 werden in seinem Hause alle Adressbücher gedruckt.
1908 kam die „Altpreußische Zeitung" für das rheinisch=westfälische Industriegebiet, Organ des ost= und westpreußischen Arbeiterbundes", dazu, die aber schon vor November 1909 ihr Erscheinen wegen ungenügender Unterstützung eingestellt hatte.
Der Verlag und Wohnhaus war an der Von-der-Heydt-Straße 7, später Nr. 9-11.
An seinem Todestag, den 4. Februar 1909, gab es in fast allen Stromgebieten Deutschlands bedingt durch einen Witterungsumschlag zu starkem Abtauen der zuvor aufgehäuften Schneemassen mit weitreichenden Überschwemmungen. Auch die Emscher schwoll bemächtig an.
Politik
Kartenberg gehörte schon früh (1890 im Adressbuch erwähnt) ebenso der Gemeindevertretung in Herne an, wie auch dem ersten Stadtrat nach der Stadtwerdung 1897. 1899 wurde er als einer von 5 (Schaefer, Cremer, Behrends, Hölscher und Kartenberg) zum ordentlichen Mitglied des Kreistages Bochum bis 1905 gewählt.[8]
Firma C. TH. Kartenberg
Wie oben schon geschrieben, erfolgte die Eintragung in das Handelsregister (HRA 91 / HRA 332) am 28. Jun 1878.
Nach seinem Tode wurde die Firma „C. Th. Kartenberg, Herne“ am 12. November 1909 in „C. Th. Kartenberg „Herner Zeitung“ und „Sodinger Zeitung“ Herne, umbenannt. C. Holtmann übernahm den Verlag mit dem weiteren Druck der Blätter des „Castroper Anzeiger“.
Am 24. Dezember 1964 wurde der Kaufmann Carl Theo Holtmann, vorher Gesellschafter der Firma, alleiniger Inhaber. Nach dem Tod des Eigentümers (29.09.1972) übernahm die „Holtmann Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung“ (HRB 189) am 16. März 1973 die Firma. Die Kommanditisten waren Gabriel Holtmann und Else Holtmann geb. Hartmann. Durch Zahlungsschwierigkeiten wurde ein Vergleich notwendig, die Gesellschaft aber am 3. Januar 1975 aufgelöst und zum 31. Dezember 1976 erloschen erklärt.
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Literatur
Verwandte Artikel
- Herner Zeitung (← Links)
- Gemeindeversammlung Herne (← Links)
- Stadtverordneten-Versammlung Herne 1897 (← Links)
- Herner Bank (← Links)
- Peter Walther (← Links)
- Carl Holtmann (← Links)
- Als Herne noch Dorf war (Schaefer 1923) (← Links)
Quelle
- ↑ (landesarchiv-nrw.de) Sterberegister Standesamt Herne
- ↑ Vgl.: Essener Zeitung vom 15. März 1868. Online auf Zeitpunkt.nrw.
- ↑ Vgl. Emscher Zeitung vom 28. April 1877. Online auf Zeitpunkt.nrw
- ↑ Kölnische Zeitung vom 4. Juli 1878. Online auf Zeitpunkt.nrw.
- ↑ Essener Zeitung vom 23.10.1878. Online auf Zeitpunkt.nrw
- ↑ Vgl. Emscher Zeitung vom 2. August 1880. Online auf Zeitpunkt.nrw.
- ↑ Sie heiratete 1910 den Oberlehrer Carl Schierenberg aus Detmold, wo sie auch verstarb.
- ↑ Vgl. Dortmunder Zeitung vom 27. Juli 1899. online auf zweitpunkt.nrw