DSC Wanne-Eickel: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''DSC Wanne-Eickel''' (offiziell: Deutscher Sport-Club Wanne-Eickel e.V.) ist ein Sportverein aus dem Herner Stadtteil Wanne-Eickel.
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{{Infobox Verein
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*Thorsten Biermann (Vorsitzender)
*Torsten Fäller (2. Vorsitzender)
*Lars Möller (Kassierer)
*Ingo Brüggemann (Jugendvorstand)
*Michael Groß (1. Geschäftsführer)
*Pasqual Spamer (2. Geschäftsführer)
*Tim Hörder (Fanbeauftragter)
*Jochen Schübel (Presse-Sprecher)
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Der '''DSC Wanne-Eickel''' (offiziell: Deutscher Sport-Club Wanne-Eickel e.V.) ist ein Sportverein aus dem Herner Stadtteil Wanne-Eickel. Er wurde im Oktober 1969 gegründet und bietet die Sportarten Fußball, Handball, Judo, Wassersport, Kegeln, Sportschießen und Modellflug an. Die einzelnen Abteilungen bestehen als eigenständige Vereine.
Er wurde im Oktober 1969 gegründet und bietet die Sportarten Fußball, Handball, Judo, Wassersport, Kegeln, Sportschießen und Modellflug an. Die einzelnen Abteilungen bestehen als eigenständige Vereine.


Bekannt wurde der Verein durch seine Fußball- und seine Handballabteilung. Die Fußballer spielten von 1978 bis 1980 in der 2. Bundesliga. Seit dem Aufstieg im Jahr 2005 gehören sie der sechstklassigen Westfalenliga 2 an. Spielstätte ist die Mondpalast-Arena. Die Handballer des DSC Wanne-Eickel spielten ein Jahr lang in der Bundesliga.
Bekannt wurde der Verein durch seine Fußball- und seine Handballabteilung. Die Fußballer spielten von 1978 bis 1980 in der 2. Bundesliga. Seit dem Aufstieg im Jahr 2005 gehören sie der sechstklassigen Westfalenliga 2 an. Spielstätte ist die Mondpalast-Arena. Die Handballer des DSC Wanne-Eickel spielten ein Jahr lang in der Bundesliga.
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* Ralf Regenbogen
* Ralf Regenbogen
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* Jürgen Sobieray
* Jürgen Sobieray
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* Günter Luttrop
* Günter Luttrop


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{{Berke Kopf}}
==Der etwas andere Verein ...==
'''''DSC Wanne-Eickel:''''' Deutscher Sportclub Wanne-Eickel e.V. Welch ein Name! Warum nicht gleich '''''Europäischer''''' Sportclub? Oder '''''Weltsportclub'''''? Ach so – es ging gar nicht um den territorialen Vertretungsanspruch? Das mit dem „Deutsch“ war ganz anders gemeint?
Und dann das Kürzel: DSC. Im Sportbereich bekannt seit [[1898]] als Dresdner Sport Club. Aber weil dieser ruhmreiche Fußballverein seinen traditionsreichen Namen vorübergehend nicht tragen durfte und Dynamo Dresden heißen musste, konnte sich [[1969]] in Wanne-Eickel unter diesem Kürzel ein DSC in Schwarzgelb gründen. Oder besser gesagt: Von Robert Heitkamp gründen lassen. Als der irgendwie etwas andere Club ...
Was immer auch den Großunternehmer geritten hatte, als er sich den Namen seines Sportvereins ausdachte, hat die breite Öffentlichkeit erst Jahre später erfahren. Was Robert Heitkamp aber vor Augen hatte, als er im Winter 1968/1969 einige Getreue aus seinem Bauunternehmen und der Sportpädagogenzunft um sich versammelte, das war bekannt: Von Bayer Leverkusen schwer beeindruckt wollte er ein großes Haus für möglichst viele Sportarten bauen – mit der Firma Heitkamp als Dach drüber. Natürlich nur bildlich gesehen. So eine Art „Stadtsportbund“. Den gab es zwar – aber nicht unter [[Heitkamp|Heitkamps]] Leitung.
Wie DSC-Chronist Günther W. H. Detlof erst kürzlich verriet, trieb den Bau-Tycoon aber noch etwas anderes an. Er wollte die Jugend retten. Oder so ähnlich: „Mit großer Sorge muss die Entwicklung in der heutigen Jugend, insbesondere der Studenten, von der Party- und Beat- über die Sex-Welle bis hin zu Krawallen an den Universitäten aus politischen Motiven und ihrer Einstellung der älteren Generation gegenüber, betrachtet werden.“ So diktierte Robert Heitkamp es dem Protokollführer 1968 in den Block. Und diesem bedrohlichen Sog in den Abgrund könne man am besten mit einem gut aufgestellten Sportclub entgegentreten.
Vorhergehende Gespräche mit anderen Vereinen zwecks Fusion zu einem Über-Verein müssen sich wohl als zäh erwiesen haben, die Jugend war in akuter Gefahr und schnelles Handeln vonnöten: „Die Erreichung dieser Ziele ist bei einer Neugründung schneller und leichter möglich.“ Sprach’s und lud ein zur Gründungsversammlung. Nicht etwa alle Interessierten und Sportbegeisterten, nein, es wurde namentlich eingeladen. 93 ausgesuchte Wanne-Eickelerinnen und Wanne-Eickeler, von denen dann knapp 70 erschienen. Auch der einzige Vertreter der Presse war handverlesen. Die WAZ musste draußen bleiben. Was dann dazu führte, dass sie über den neuen Sportgiganten in Wanne-Eickel nur einsilbig, pardon: einspaltig berichtete.
Mit Hilfe der Sportlehrer-Riege des Jungengymnasiums, einigen Leistungssportlern aus der Heitkamp-Betriebsfamilie und verdienten Mitbürgern konnte der DSC aus dem Stand eine erstaunlich breite Sport-Palette anbieten, darunter Exoten wie Fechten oder fernöstliche Kampfsportarten. Aber auch andere Disziplinen à la Gewichtheben, Basketball oder Ringen, für die es bislang in Wanne-Eickel keine Vereins-Plattform gegeben hatte, durften nicht fehlen. Ebenso wenig die Leidenschaften von Robert Heitkamp: Schießen und Fliegen zum Beispiel.
17 Abteilungen waren es schließlich, die sich unter dem Dach des DSC scharten und bald sportlich recht erfolgreich bis sehr erfolgreich agierten. Einige Sportvereine und Abteilungen hatten sich dem DSC en bloc angeschlossen. Das Mäzenatentum Heitkamps, die Unterstützung namhafter Männer der Wanne-Eickeler Wirtschaft, die Aussicht auf ordentliche Trainings- und Wettkampfstätten, eine Geschäftsstelle (selbstverständlich im Hause Heitkamp), intensive Jugendförderung und Berücksichtigung zumindest in einem Teil der örtlichen Presse waren Argumente genug.
Nur die Reiter blieben draußen. Obwohl sich eine ganze Reitergemeinschaft mit fast 50 Aktiven nichts sehnlicher wünschte, als mit den drei Buchstaben auf der Brust anzutreten. Aber die benötigten zusätzlichen Pferde nebst Reitanlage sollten 80.000 DM kosten. Und das wollte der DSC bzw. seine Geldgeber natürlich nicht locker machen. Ganz anders sah die Lage aber bei den Luftsportlern aus. Auch hier wollte gleich ein ganzer Club in den DSC – und war herzlich willkommen! Schließlich brachten die Ritter der Lüfte Flugzeuge und Werkzeug mit in den Verein. Und weil man ja viel Geld bei den nicht gekauften Pferden gespart hatte, konnte man den Aeronauten dann im Laufe der Jahre auch noch den einen oder anderen neuen Segler in den Hangar stellen. Die Flieger revanchierten sich für so viel Großzügigkeit dann auch mit etlichen Pokalen und sogar einem Weltrekord: Dietmar Spohn flog zur Jahreswende [[1981]]/[[1982]] in Südafrika eine 700-km-Schleife, für die er von der internationalen Luftfahrt-Organisation FAI den Weltrekord-Stempel bekam.
In den 1970er und den frühen 1980er Jahren wuchs der Club auf weit über 3.000 Mitglieder, stellte erfolgreiche Athleten und Mannschaften in vielen Sportarten, heimste Titel und Medaillen ein. Besonders die Kegler konnten ein ums andere Mal auf nationale und internationale Treppchen steigen. Aber auch die Segelflieger, die Schützen, die Judoka sowie die Badminton- und Tischtennisspieler zählten über Jahre zur deutschen Spitze in ihren jeweiligen Kampfklassen. Dass bei den sportlichen Erfolgen vor allem in den Schüler- und Juniorenabteilungen gepunktet wurde, war kein Zufall: Mehr als die Hälfte aller DSC-Mitglieder waren Kinder und Jugendliche. Was an der intensiven Jugendarbeit des Vereins lag. Punkt für Heitkamp. Ob er damit aber dem sportbegeisterten Nachwuchs tatsächlich die Freude an Beat, Partys und Sex ausgetrieben hatte ...?
Und dann gab es da noch die beiden Abteilungen, die keinen Erfolg haben durften: Der Marsch der Handballer und Fußballer von den Nachbarschaftsligen in die edleren Spielklassen begeisterte zwar die Aktiven und die Fans – nicht aber die leitenden Köpfe des DSC. Seit [[1976]] spielten Handball und Fußball jeweils in der höchsten Klasse des Bezirks Westfalen. Dann gelang den Fußballern der Aufstieg in die damalige 2. Liga Nord. Trainer, Spieler und Infrastruktur kosteten richtig Geld – zu viel für Robert Heitkamps Empfinden, der dann auf die Bremse trat und [[1980]] beim DFB die Lizenz zurückgab. Gerade mal zwei Jahre durften die Wanne-Eickeler am großen Fußball schnuppern.
[[1990]] erwischte es dann die Handballer, weil sie den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft hatten. Dazu war aber eine Bürgschaft über eine Million Mark nötig. Der DSC hatte das Geld nicht. Robert Heitkamp wollte es nicht geben – und die Präsidiumsmitglieder konnten nicht. Also auch hier: Zwangsabstieg.
Was aber der Ballsportleidenschaft keinen Abbruch tat. [[1991]] gründete sich extra ein Freundes- und Förderkreis des DSC – hauptsächlich zur Finanzierung des Fußballs. Dort versammelt: betuchte Mitbürger, welche die eine oder andere Mark in die Abteilung Fußball steckten. Nebenbei wurde auch aus der Vereinskasse den Fußballamateuren Geld zugesteckt – was natürlich nicht sein durfte, da der DSC ja gemeinnützig war. Es kam, wie es kommen musste, das Finanzamt prüfte, vermisste Belege und stellte Mängel in Buchführung und Geschäftsführung fest.
Das hatte Robert Heitkamp „nur noch“ als Graue Eminenz im Hintergrund erlebt. Bereits [[1987]] hatte er die Brocken hingeworfen in einer denkwürdigen Jahreshauptversammlung, voller „Bitterkeit“, weil die Stadt nicht die benötigten Übungs- und Sportstätten zur Verfügung stellte. Und mit seiner Abschiedsrede erfuhr die geneigte Öffentlichkeit auch endlich, wie das gemeint war mit dem Deutschen Sportclub. „1969 wurde das Wort Deutsch oder Deutschland vermieden und verabscheut. Gleichgestellt wurde es mit nationalistischen Vorstellungen“, erinnerte sich der Präsident: „Wir haben uns damals bewusst für den Namen Deutscher Sportclub Wanne-Eickel e.V. entschieden, um das Wort Deutsch auf dem Umweg über den Sport in das tägliche Bewusstsein unserer Mitglieder zurückzurufen und in den allgemeinen Sprachgebrauch wieder einzuführen.“ Aber da der Verein die „doppelte Staatsbürgerschaft“ duldete, durften auch Ausländer in den Verein. [[1993]] waren 20% der Mitglieder gar keine Deutschen.
Nicht etwa, dass der Patriarch, auf dessen Person die gesamten Strukturen des Vereins zugeschnitten waren, das Heft völlig aus der Hand gab. Ihm folgten noch zwei Präsidenten nach, die den Zentralismus Heitkamp‘scher Prägung beibehielten mit der Grauen Eminenz im Rücken. Erst als [[1995]], im Jahr der Steuerprüfung, mit Hermann Rimbach nebst Mannschaft ein neues Präsidium an die Spitze des Vereins gewählt wurde, entwickelten sich demokratische Strukturen innerhalb des Clubs. Was aber auch den Nachteil hatte, dass die früher fröhlich sprudelnden Sponsorengelder jetzt nur noch in die Vereinskasse tröpfelten. Und da auch die Firma Heitkamp ihr finanzielles Engagement von einstmals 500.000 DM jährlich auf 20.000 DM zurückgeschraubt hatte, schlitterte der Verein von einer Finanzkrise in die nächste.
Trotzdem muss es in irgendwelchen „Schwarzen Kassen“ immer noch Geld gegeben haben, das unerlaubt hin und her und dann auch noch am Finanzamt vorbei geschoben wurde, obwohl der Präsident dies ausdrücklich verboten hatte.
[[2000]] schlug die Staatsanwaltschaft zu: Steuerfahndung, Hausdurchsuchungen – das Finanzamt forderte eine Viertelmillion, und den Vorstandsmitgliedern wurde mulmig. Schließlich stehen sie persönlich für alle Schulden gerade. Mit viel Verhandlungsgeschick und hinterlegten Geldsicherheiten zogen sie den Kopf gerade noch aus der Schlinge und traten geschlossen zurück. Was bedeutet, dass der Verein seit [[2003]] von einem Rechtsanwalt geführt wird.
Allerdings fast ohne eigene Sportler, den die Aktiven haben seit Mai 2000 so etwas wie einen „Management Buyout“ betrieben: Als erstes gründeten die Fußballer einen eigenen Verein unter dem Gerippe des DSC. Die Schützen, Modellflieger, Tischtennisspieler, Kegler, Ringer und Judoka folgten. Um dem Verein nicht die finanziellen und juristischen Risiken aufzubürden. Und um die eigenen Beiträge nicht ins schwarze Loch des DSC zu versenken.
Den gibt’s heute immer noch. Die Geschäftsstelle ist schon längst nicht mehr bei Heitkamp. Und Geld fließt von der Baufirma auch nicht mehr in den Verein. Engelbert Heitkamp hat anderes zu tun, als die sportliche Idee seines Vaters mit weiteren Zuschüsse zu päppeln. Und hatte die Jugend den Krawallen nicht auch schon längst abgeschworen?
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<center><big>''' Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors <ref>Aus: [[Berke 2005| Das Buch zur Stadt Wanne-Eickel 2
Noch mehr Mythen, Kult, Rekorde: Die Zeitreise geht weiter]], Seiten 78 - 82</ref> '''</big><br />
'''Der Text wurde für das Wiki redaktionell bearbeitet. Er stammt aus dem Jahr [[2005]]'''</center>
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Aktuelle Version vom 9. Februar 2020, 07:58 Uhr

Der DSC Wanne-Eickel (offiziell: Deutscher Sport-Club Wanne-Eickel e.V.) ist ein Sportverein aus dem Herner Stadtteil Wanne-Eickel.

Deutscher Sport-Club Wanne-Eickel Fußballabteilung e.V.
Logo DSC-WANNE-FUSSBALL.svg
Abkürzung: DSC Wanne-Eickel
Vereinsfarben: Schwarzgelb
___________
___________
Vorsitz: Torsten Biermann
Gründung: 1969
Vorstand:
  • Thorsten Biermann (Vorsitzender)
  • Torsten Fäller (2. Vorsitzender)
  • Lars Möller (Kassierer)
  • Ingo Brüggemann (Jugendvorstand)
  • Michael Groß (1. Geschäftsführer)
  • Pasqual Spamer (2. Geschäftsführer)
  • Tim Hörder (Fanbeauftragter)
  • Jochen Schübel (Presse-Sprecher)
Adresse: Postfach 230218
Telefon: 02325 61500 (nur zwischen 17 - 19 Uhr)
Homepage: http://dsc-wanne.de/
Letzte Änderung: 09.02.2020
Geändert von: Thorsten Schmidt


Er wurde im Oktober 1969 gegründet und bietet die Sportarten Fußball, Handball, Judo, Wassersport, Kegeln, Sportschießen und Modellflug an. Die einzelnen Abteilungen bestehen als eigenständige Vereine.

Bekannt wurde der Verein durch seine Fußball- und seine Handballabteilung. Die Fußballer spielten von 1978 bis 1980 in der 2. Bundesliga. Seit dem Aufstieg im Jahr 2005 gehören sie der sechstklassigen Westfalenliga 2 an. Spielstätte ist die Mondpalast-Arena. Die Handballer des DSC Wanne-Eickel spielten ein Jahr lang in der Bundesliga.

Geschichte

Vereinsgründung

Die Gründung des Vereins ging auf den Bauunternehmer Robert Heitkamp zurück. Heitkamp lud im Winter 1968/69 einige Persönlichkeiten aus Wanne-Eickel ein, um die Gründung eines Großsportvereins zu diskutieren. Vorbild dafür war der TSV Bayer 04 Leverkusen. Heitkamp äußerte seine Sorge um die deutsche Jugend und sah insbesondere die 68er-Bewegung kritisch. Um seine Ziele zu erreichen, sollte ein neuer Verein gegründet werden.

Am 5. Oktober 1969 wurde der DSC Wanne-Eickel gegründet. An der Gründungsversammlung durften nur namentlich eingeladene Personen teilnehmen. Innerhalb weniger Monate verfügte der DSC bereits über 17 Abteilungen, die zumeist durch den Beitritt anderer Vereine entstanden sind. Die Gründung des Vereins wurde nicht von allen Bürgern aus Wanne-Eickel begrüßt. Teilweise wurde der neu gegründete Club als „Kunstverein“ bezeichnet.[1]

Robert Heitkamp wurde einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Er fungierte auch als Mäzen und pumpte jährlich über eine Million Mark in den Verein. Anfang der 1990er Jahre zog er sich allmählich zurück. Im Jahr 2000 spalteten sich die einzelnen Abteilungen als eigenständige Vereine vom DSC ab; seitdem treten sie als DSC Wanne-Eickel mit der jeweiligen Sportart als Zusatz auf. Hintergrund waren finanzielle Schwierigkeiten der Fußballer nach einer Steuerprüfung.[1]

Frühe Jahre (1971 bis 1978)

Bei der Gründung des DSC Wanne-Eickel fehlte noch eine Fußballabteilung. Diese wurde erst im Sommer 1971 durch den Beitritt des TB 54 Eickel gegründet. Gleichzeitig übernahm der DSC den Startplatz der Eickeler in der damals drittklassigen Verbandsliga Westfalen II. Sportlich kam die Mannschaft zunächst nicht über Mittelfeldplätze hinaus und konnte 1973 nur knapp den Abstieg vermeiden. Ein Jahr später stieg der Lokalrivale Westfalia Herne in die Verbandsliga ab. Durch die Eingemeindung Wanne-Eickels nach Herne am 1. Januar 1975 erlebten die bis dahin „normalen“ Spiele zwischen beiden Vereinen eine besondere Brisanz.[1] Beide Vereine kämpften in der Saison 1974/75 um die Meisterschaft in der Verbandsliga II. Mit einem 2:2 sicherte sich die Westfalia im direkten Duell den Staffelsieg und stieg in die 2. Bundesliga auf.

Nach einer weiteren Vizemeisterschaft im Jahre 1977 hinter Rot-Weiss Lüdenscheid gelang ein Jahr später der sportliche Durchbruch. Mit fünf Punkten Vorsprung auf die SpVgg Erkenschwick sicherte sich der DSC den Staffelsieg und trafen in den Endspielen um die Westfalenmeisterschaft auf den 1. FC Paderborn. Das Hinspiel in Wanne-Eickel gewann der DSC mit 2:0 und gewann trotz einer 1:2-Niederlage im Rückspiel den Titel. In der folgenden Aufstiegsrunde setzten sich die Wanne-Eickeler unter dem Trainer Günter Luttrop gemeinsam mit dem SC Viktoria Köln gegen die Nordclubs VfL Wolfsburg und 1. SC Göttingen 05 durch und stiegen in die 2. Bundesliga auf. In der gleichen Saison nahm der DSC erstmals am DFB-Pokal teil und schied in der dritten Runde nach einem 0:2 gegen Werder Bremen aus.

In der 2. Bundesliga (1978 bis 1980)

Die Spieler blieben nach dem Aufstieg jedoch Amateure, da die Vereinsführung auf Profis oder Halbprofis verzichtete. Ein Großteil der Spieler war bei Heitkamp bzw. dessen Tochtergesellschaften beschäftigt. Vor Saisonbeginn bezeichnete das Fachmagazin Kicker den DSC als „Absteiger Nummer eins“.[1] Doch die Mannschaft geriet nur in der zweiten Saisonhälfte in Abstiegsgefahr. Am vorletzten Spieltag der Saison 1978/79 wurde der Klassenerhalt gesichert und der DSC wurde am Ende Dreizehnter. In der zweiten Runde des DFB-Pokals scheiterten die Wanne-Eickeler beim damaligen Bundesligisten VfL Bochum mit 2:4 nach Verlängerung. Am Saisonende wurde Trainer Günter Luttrop durch Anton Burghardt ersetzt. Während der Saison spielte Peter Wieczorek dreimal für die Deutsche Amateurnationalmannschaft.

In der zweiten Profispielzeit 1979/80 belegte die Mannschaft stets Mittelfeldplätze und geriet nie in Abstiegsgefahr und kam zu überraschenden Siegen gegen renommierte Vereine wie den VfL Osnabrück oder Hannover 96. Sportlich wurde mit Platz elf die Klasse erhalten. Dennoch gab der Verein im April 1980 freiwillig die Lizenz zurück, da „das finanzielle Engagement für die Lizenzspielerfußballmannschaft gegenüber den anderen Sportsparten nicht zu vertreten sei“. Die „Aufrechterhaltung des Spielbetriebs der Lizenzfußballmannschaft sei nicht sinnvoll“.[1] Vielfach wird die Einführung der eingleisigen 2. Bundesliga ab 1981 als Grund für den Rückzug angesehen. Diese bundesweite Spielklasse würden die finanziellen Möglichkeiten von Mäzen Heitkamp übersteigen. Neben Heitkamp wurde auch Sportdirektor Egon Große-Boymann von den Fans und den Medien für den freiwilligen Rückzug scharf kritisiert.[2]

Oberligajahre und schwarze Kassen (1980 bis 2000)

Mit zehn Spielern der Vorjahresmannschaft und einigen Nachwuchskräften spielte der DSC ab 1980 in der damals drittklassigen Oberliga Westfalen weiter. Nach mehreren Jahren im Mittelfeld wurde die Mannschaft in der Saison 1984/85 Vizemeister mit drei Punkten Rückstand auf den SC Eintracht Hamm. Damit qualifizierte sich der DSC für die Deutsche Amateurmeisterschaft, wo sich die Mannschaft über die Stationen Schwarz-Weiß Essen und SC Charlottenburg ins Finale einzog. Das Endspiel im Bremer Weserstadion ging mit 0:3 gegen die Amateure von Werder Bremen verloren.[1]

In den folgenden beiden Jahre erreichten die Wanne-Eickeler jeweils den vierten Platz, ehe die Formkurve Ende der 1980er Jahre nach unten zeigte. Zwischenzeitlich konnte der Verein im Jahre 1986 den Westfalenpokal durch einen 2:1-Finalsieg über den FC Gütersloh gewinnen. Im Jahre 1989 konnte der Klassenerhalt nur dank des Aufstiegs von Preußen Münster in die 2. Bundesliga gesichert werden. Ein Jahr später verlor der DSC das Westfalenpokalfinale gegen den ASC Schöppingen mit 0:5. Schließlich folgte 1993 der Abstieg als Drittletzter, da die Oberliga Westfalen von 18 auf 16 Mannschaften verkleinert wurde. Obwohl es ein Jahr später durch die Wiedereinführung der Regionalliga zu einem erhöhten Aufstieg kam verpasste der DSC als Fünfter den Wiederaufstieg und war damit nur noch fünftklassig.

Im Jahre 1996 wurde der DSC Vizemeister der Verbandsliga II hinter der DJK TuS Hordel. Vier Jahre später führte die Steuerfahndung eine Betriebsprüfung beim DSC durch, da der Verdacht bestand, dass der Verein seinen Spielern Schwarzgeld zahlt und Steuerhinterziehung betreibt. Nach Hausdurchsuchungen forderte das Finanzamt eine Nachzahlung in Höhe von 250.000 Mark. Der Vorstand trat geschlossen zurück und erst nach langen Verhandlungen konnte der DSC den Spielbetrieb fortführen.[1]

Gegenwart (seit 2000)

Als der Verein im Dezember 2001 keinen neuen Vorstand fand stand der Verein kurz vor der Auflösung.[1] Sportlich mussten die Wanne-Eickeler zwei Jahre später als abgeschlagener Tabellenletzter in die Landesliga absteigen. Mit dem Sturz in die Sechstklassigkeit erreichte der DSC seinen Tiefpunkt. Unter Führung des Unternehmers Gerd Pieper wurde ein Förderverein gegründet. Im Jahre 2005 kehrten die Wanne-Eickeler nach einem 6:0-Sieg beim ASC Dortmund in die Verbandsliga zurück. In der folgenden Spielzeit wurde die Mannschaft als Aufsteiger Meister der Verbandsliga II.

Allerdings stieg die Mannschaft nicht in die Oberliga auf, da der Verein die notwendigen Lizenzierungsunterlagen nicht beim Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen eingereicht hat. Gleichzeitig besuchte die Borussenfront, eine rechtsextreme Fangruppierung von Borussia Dortmund regelmäßig Heimspiele des DSC Wanne-Eickel.[3] In den folgenden beiden Spielzeiten reichte es für den DSC nur zu Vizemeisterschaften hinter der SG Wattenscheid 09 bzw. der TSG Sprockhövel, ehe die Wanne-Eickeler in den folgenden Spielzeiten ins Mittelfeld der Tabellen zurückfielen.

Erfolge

  • Westfalenmeister 1978
  • Westfalenpokalsieger 1986
  • Westfalenpokalfinalist 1990
  • Meister der Verbandsliga Westfalen II/Westfalenliga II 1978, 2006
  • A-Jugend-Westfalenmeister 1978[4]
  • C-Jugend-Westfalenpokalsieger 1989[5]

Persönlichkeiten

Spieler

  • Thorsten Kinhöfer
  • Klaus Kacmierczak
  • Roland Kosien
  • Thomas Kruse
  • Norbert Lücke
  • Jürgen Sobieray
  • Peter Wieczorek
  • Dietmar Wiese
  • Klaus Wischniewski
  • Sascha Wolf

Trainer

  • Klaus Berge
  • Anton Burghardt
  • Günter Luttrop

Wolfgang Berke

Der etwas andere Verein ...

DSC Wanne-Eickel: Deutscher Sportclub Wanne-Eickel e.V. Welch ein Name! Warum nicht gleich Europäischer Sportclub? Oder Weltsportclub? Ach so – es ging gar nicht um den territorialen Vertretungsanspruch? Das mit dem „Deutsch“ war ganz anders gemeint?

Und dann das Kürzel: DSC. Im Sportbereich bekannt seit 1898 als Dresdner Sport Club. Aber weil dieser ruhmreiche Fußballverein seinen traditionsreichen Namen vorübergehend nicht tragen durfte und Dynamo Dresden heißen musste, konnte sich 1969 in Wanne-Eickel unter diesem Kürzel ein DSC in Schwarzgelb gründen. Oder besser gesagt: Von Robert Heitkamp gründen lassen. Als der irgendwie etwas andere Club ...

Was immer auch den Großunternehmer geritten hatte, als er sich den Namen seines Sportvereins ausdachte, hat die breite Öffentlichkeit erst Jahre später erfahren. Was Robert Heitkamp aber vor Augen hatte, als er im Winter 1968/1969 einige Getreue aus seinem Bauunternehmen und der Sportpädagogenzunft um sich versammelte, das war bekannt: Von Bayer Leverkusen schwer beeindruckt wollte er ein großes Haus für möglichst viele Sportarten bauen – mit der Firma Heitkamp als Dach drüber. Natürlich nur bildlich gesehen. So eine Art „Stadtsportbund“. Den gab es zwar – aber nicht unter Heitkamps Leitung.

Wie DSC-Chronist Günther W. H. Detlof erst kürzlich verriet, trieb den Bau-Tycoon aber noch etwas anderes an. Er wollte die Jugend retten. Oder so ähnlich: „Mit großer Sorge muss die Entwicklung in der heutigen Jugend, insbesondere der Studenten, von der Party- und Beat- über die Sex-Welle bis hin zu Krawallen an den Universitäten aus politischen Motiven und ihrer Einstellung der älteren Generation gegenüber, betrachtet werden.“ So diktierte Robert Heitkamp es dem Protokollführer 1968 in den Block. Und diesem bedrohlichen Sog in den Abgrund könne man am besten mit einem gut aufgestellten Sportclub entgegentreten.

Vorhergehende Gespräche mit anderen Vereinen zwecks Fusion zu einem Über-Verein müssen sich wohl als zäh erwiesen haben, die Jugend war in akuter Gefahr und schnelles Handeln vonnöten: „Die Erreichung dieser Ziele ist bei einer Neugründung schneller und leichter möglich.“ Sprach’s und lud ein zur Gründungsversammlung. Nicht etwa alle Interessierten und Sportbegeisterten, nein, es wurde namentlich eingeladen. 93 ausgesuchte Wanne-Eickelerinnen und Wanne-Eickeler, von denen dann knapp 70 erschienen. Auch der einzige Vertreter der Presse war handverlesen. Die WAZ musste draußen bleiben. Was dann dazu führte, dass sie über den neuen Sportgiganten in Wanne-Eickel nur einsilbig, pardon: einspaltig berichtete.

Mit Hilfe der Sportlehrer-Riege des Jungengymnasiums, einigen Leistungssportlern aus der Heitkamp-Betriebsfamilie und verdienten Mitbürgern konnte der DSC aus dem Stand eine erstaunlich breite Sport-Palette anbieten, darunter Exoten wie Fechten oder fernöstliche Kampfsportarten. Aber auch andere Disziplinen à la Gewichtheben, Basketball oder Ringen, für die es bislang in Wanne-Eickel keine Vereins-Plattform gegeben hatte, durften nicht fehlen. Ebenso wenig die Leidenschaften von Robert Heitkamp: Schießen und Fliegen zum Beispiel.

17 Abteilungen waren es schließlich, die sich unter dem Dach des DSC scharten und bald sportlich recht erfolgreich bis sehr erfolgreich agierten. Einige Sportvereine und Abteilungen hatten sich dem DSC en bloc angeschlossen. Das Mäzenatentum Heitkamps, die Unterstützung namhafter Männer der Wanne-Eickeler Wirtschaft, die Aussicht auf ordentliche Trainings- und Wettkampfstätten, eine Geschäftsstelle (selbstverständlich im Hause Heitkamp), intensive Jugendförderung und Berücksichtigung zumindest in einem Teil der örtlichen Presse waren Argumente genug.

Nur die Reiter blieben draußen. Obwohl sich eine ganze Reitergemeinschaft mit fast 50 Aktiven nichts sehnlicher wünschte, als mit den drei Buchstaben auf der Brust anzutreten. Aber die benötigten zusätzlichen Pferde nebst Reitanlage sollten 80.000 DM kosten. Und das wollte der DSC bzw. seine Geldgeber natürlich nicht locker machen. Ganz anders sah die Lage aber bei den Luftsportlern aus. Auch hier wollte gleich ein ganzer Club in den DSC – und war herzlich willkommen! Schließlich brachten die Ritter der Lüfte Flugzeuge und Werkzeug mit in den Verein. Und weil man ja viel Geld bei den nicht gekauften Pferden gespart hatte, konnte man den Aeronauten dann im Laufe der Jahre auch noch den einen oder anderen neuen Segler in den Hangar stellen. Die Flieger revanchierten sich für so viel Großzügigkeit dann auch mit etlichen Pokalen und sogar einem Weltrekord: Dietmar Spohn flog zur Jahreswende 1981/1982 in Südafrika eine 700-km-Schleife, für die er von der internationalen Luftfahrt-Organisation FAI den Weltrekord-Stempel bekam.

In den 1970er und den frühen 1980er Jahren wuchs der Club auf weit über 3.000 Mitglieder, stellte erfolgreiche Athleten und Mannschaften in vielen Sportarten, heimste Titel und Medaillen ein. Besonders die Kegler konnten ein ums andere Mal auf nationale und internationale Treppchen steigen. Aber auch die Segelflieger, die Schützen, die Judoka sowie die Badminton- und Tischtennisspieler zählten über Jahre zur deutschen Spitze in ihren jeweiligen Kampfklassen. Dass bei den sportlichen Erfolgen vor allem in den Schüler- und Juniorenabteilungen gepunktet wurde, war kein Zufall: Mehr als die Hälfte aller DSC-Mitglieder waren Kinder und Jugendliche. Was an der intensiven Jugendarbeit des Vereins lag. Punkt für Heitkamp. Ob er damit aber dem sportbegeisterten Nachwuchs tatsächlich die Freude an Beat, Partys und Sex ausgetrieben hatte ...?

Und dann gab es da noch die beiden Abteilungen, die keinen Erfolg haben durften: Der Marsch der Handballer und Fußballer von den Nachbarschaftsligen in die edleren Spielklassen begeisterte zwar die Aktiven und die Fans – nicht aber die leitenden Köpfe des DSC. Seit 1976 spielten Handball und Fußball jeweils in der höchsten Klasse des Bezirks Westfalen. Dann gelang den Fußballern der Aufstieg in die damalige 2. Liga Nord. Trainer, Spieler und Infrastruktur kosteten richtig Geld – zu viel für Robert Heitkamps Empfinden, der dann auf die Bremse trat und 1980 beim DFB die Lizenz zurückgab. Gerade mal zwei Jahre durften die Wanne-Eickeler am großen Fußball schnuppern.

1990 erwischte es dann die Handballer, weil sie den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft hatten. Dazu war aber eine Bürgschaft über eine Million Mark nötig. Der DSC hatte das Geld nicht. Robert Heitkamp wollte es nicht geben – und die Präsidiumsmitglieder konnten nicht. Also auch hier: Zwangsabstieg.

Was aber der Ballsportleidenschaft keinen Abbruch tat. 1991 gründete sich extra ein Freundes- und Förderkreis des DSC – hauptsächlich zur Finanzierung des Fußballs. Dort versammelt: betuchte Mitbürger, welche die eine oder andere Mark in die Abteilung Fußball steckten. Nebenbei wurde auch aus der Vereinskasse den Fußballamateuren Geld zugesteckt – was natürlich nicht sein durfte, da der DSC ja gemeinnützig war. Es kam, wie es kommen musste, das Finanzamt prüfte, vermisste Belege und stellte Mängel in Buchführung und Geschäftsführung fest.

Das hatte Robert Heitkamp „nur noch“ als Graue Eminenz im Hintergrund erlebt. Bereits 1987 hatte er die Brocken hingeworfen in einer denkwürdigen Jahreshauptversammlung, voller „Bitterkeit“, weil die Stadt nicht die benötigten Übungs- und Sportstätten zur Verfügung stellte. Und mit seiner Abschiedsrede erfuhr die geneigte Öffentlichkeit auch endlich, wie das gemeint war mit dem Deutschen Sportclub. „1969 wurde das Wort Deutsch oder Deutschland vermieden und verabscheut. Gleichgestellt wurde es mit nationalistischen Vorstellungen“, erinnerte sich der Präsident: „Wir haben uns damals bewusst für den Namen Deutscher Sportclub Wanne-Eickel e.V. entschieden, um das Wort Deutsch auf dem Umweg über den Sport in das tägliche Bewusstsein unserer Mitglieder zurückzurufen und in den allgemeinen Sprachgebrauch wieder einzuführen.“ Aber da der Verein die „doppelte Staatsbürgerschaft“ duldete, durften auch Ausländer in den Verein. 1993 waren 20% der Mitglieder gar keine Deutschen.

Nicht etwa, dass der Patriarch, auf dessen Person die gesamten Strukturen des Vereins zugeschnitten waren, das Heft völlig aus der Hand gab. Ihm folgten noch zwei Präsidenten nach, die den Zentralismus Heitkamp‘scher Prägung beibehielten mit der Grauen Eminenz im Rücken. Erst als 1995, im Jahr der Steuerprüfung, mit Hermann Rimbach nebst Mannschaft ein neues Präsidium an die Spitze des Vereins gewählt wurde, entwickelten sich demokratische Strukturen innerhalb des Clubs. Was aber auch den Nachteil hatte, dass die früher fröhlich sprudelnden Sponsorengelder jetzt nur noch in die Vereinskasse tröpfelten. Und da auch die Firma Heitkamp ihr finanzielles Engagement von einstmals 500.000 DM jährlich auf 20.000 DM zurückgeschraubt hatte, schlitterte der Verein von einer Finanzkrise in die nächste.

Trotzdem muss es in irgendwelchen „Schwarzen Kassen“ immer noch Geld gegeben haben, das unerlaubt hin und her und dann auch noch am Finanzamt vorbei geschoben wurde, obwohl der Präsident dies ausdrücklich verboten hatte.

2000 schlug die Staatsanwaltschaft zu: Steuerfahndung, Hausdurchsuchungen – das Finanzamt forderte eine Viertelmillion, und den Vorstandsmitgliedern wurde mulmig. Schließlich stehen sie persönlich für alle Schulden gerade. Mit viel Verhandlungsgeschick und hinterlegten Geldsicherheiten zogen sie den Kopf gerade noch aus der Schlinge und traten geschlossen zurück. Was bedeutet, dass der Verein seit 2003 von einem Rechtsanwalt geführt wird.

Allerdings fast ohne eigene Sportler, den die Aktiven haben seit Mai 2000 so etwas wie einen „Management Buyout“ betrieben: Als erstes gründeten die Fußballer einen eigenen Verein unter dem Gerippe des DSC. Die Schützen, Modellflieger, Tischtennisspieler, Kegler, Ringer und Judoka folgten. Um dem Verein nicht die finanziellen und juristischen Risiken aufzubürden. Und um die eigenen Beiträge nicht ins schwarze Loch des DSC zu versenken.

Den gibt’s heute immer noch. Die Geschäftsstelle ist schon längst nicht mehr bei Heitkamp. Und Geld fließt von der Baufirma auch nicht mehr in den Verein. Engelbert Heitkamp hat anderes zu tun, als die sportliche Idee seines Vaters mit weiteren Zuschüsse zu päppeln. Und hatte die Jugend den Krawallen nicht auch schon längst abgeschworen?


Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors [6]
Der Text wurde für das Wiki redaktionell bearbeitet. Er stammt aus dem Jahr 2005

Ursprungstext mit Autorenverzeichnis

Wikipedia: DSC Wanne-Eickel, abgerufen am 17. Oktober 2015

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Quellen

DSC Wanne-Eickel