Mont-Cenis-Straße 41

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel


Mont-Cenis-Straße 41
Erbaut: 1897
Stadtbezirk: Herne-Mitte
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Letzte Änderung: 18.08.2025
Geändert von: Thorsten Schmidt

Das Wohnhaus Mont-Cenis-Straße 41 liegt auf der nördlichen Seite, zwischen Goethestraße und Schillerstraße. Gegenüber befindet sich Haus Nr. 32.

Errichtet wurde das Gebäude im Jahre 1897 als Haus Nr. 42 von Frl. Emilie Voss. 1899 ist eine Witwe Bußmann als Eigentümerin eingetragen. Diese hatte aber bereits 1897 im damals neuem Haus gewohnt. 1901 ist alles beim letzten Eintrag, nur das nun ein Frl. Emma Voß das Haus mitbewohnt.

Emma Voss war die älteste Tochter des Landwirtes Georg Voss gen. Spithaut (1839-1900) und Lisette Spithaut (1843-?). Sie heiratete 1886 den Landwirt Heinrich Bußmann (1863-1896).

Im Märkischen Sprecher vom 18. Januar 1904 ist vermerkt, das "Die an der Mont Cenis=Straße 41 gelegene Besitzung des Frl. E. Voß mit aufstehendem Wohnhaus ging in den Besitz des Herrn Clement aus Baukau über. Als Kaufpreis werden 25000 Mk. genannt."[1].
Im November 1904 heiratete Emma Voss den Landwirt Gerhard Kölscheid aus Repelen-Niephauserfeld (1857-1929), der auch ihren Sohn Heinrich Bussmann annahm (1889-1914). Im Adressbuch von 1903/04 hat das Haus nun die Nummer 41 erhalten.

Franz Wilhelm Clement wurde am 18. September 1872 in Anröchte-Berge als Sohn des Landwirts Johann Wilhelm C. und Maria Caroline Dessel geboren. Er wurde Briefträger und ist vor 1897 in Herne nicht nachweisbar. Am 9. November 1899 heiratet der Briefträger Franz Wilhelm Clement Maria Elisabeth Besten (24. Dez. 1877-?) aus Börnig. Am 29. Oktober 1900 kam ihr erster Sohn Franz Wilhelm in Baukau auf die Welt. Getauft wurde er in der St. Marien Kirche am 4. November 1900.[2]

1904 kauft er nun das Haus. Die enorme Summe war wohl nur durch Vermietung der günstig gelegenen Räumlichkeiten zu Handhaben.

Franz Wilhelm Clement 1872 bis 1918 vor dem alten Friedhof an der Mont-Cenis-Straße. [3]

1908 wohnten im Haus neben der Familie Postschaffner Clement - mit zuletzt 6 Kindern - der Bergmann Heinrich Reydt, Kaufmann Friedrich Galland, Sattlergehülfe Paul Wulff, Postbote Peter Schweden.

Zwischen1908 und August 1912 hatte die "Sparkasse der Stadt Herne und des Amtes Bladenhorst" hier ihren Sitz, mit einer Annahmestelle auf der Bismarckstraße 2 in Baukau.

Anzeige vom 18. März 1912

1916 wurde Franz Clement mit dem Titel Oberpostschaffner erwähnt

Am 7. Dezember 1918 starb Franz Clement an der Spanischen Grippe mit Lungenezündung und wurde am 10. Dezember 1918 auf dem gegenüberliegenden Katholischer Friedhof St. Bonifatius Herne (1891-1907) beigesetzt.

Einige Gewerke fanden in den nächsten Jahrzehnten ihr Domizil bei Familie Clement. Vgl.: Früher mit der Kutsche – heute mit modernem Transporter

z.B. der Malerbetrieb Theodor Engelke, Polsterei Waltemade, Kosmetikinstitut Silvia Weber u.a.m.

Mont-Cenis-Straße 39 | Mont-Cenis-Straße 43

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Einzelnachweise

  1. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/pagetext/23590582
  2. Reg.Nr.264
  3. Foto: Sammlung Friedhelm Wessel