Kleiststraße

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Überblick
Kleiststr 130644 Thorsten Schmidt 2019-02-17.png
Bildinfo: Kleiststraße am 17.02.2019



Benennung: 30. April 1951
Durch: Stadtverordnetenversammlung der
Stadt Herne [1]
Postleitzahl: 44623
Stadtbezirk: Herne-Mitte
Ortsteil: Herne
Kartengitter: H4
Koordinaten: 51.539565,7.237778
Letze Änderung: 18.04.2021
Geändert von: Thorsten Schmidt
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Kleiststraße am 28.05.2016

Der Dichter Heinrich von Kleist (geboren am 18. Oktober 1777 in Frankfurt / Oder, gestorben am 21. November 1811 am Wannsee bei Potsdam), der aus einer alten Offiziersfamilie stammte, trat 1792 in den Heeresdienst ein, nahm aber schon 1799 seinen Abschied und studierte Philosophie, Physik, Mathematik und Kameralistik in Frankfurt an der Oder.

Die Beschäftigung mit der Philosophie Kants stürzte ihn in eine schwere Krise. Von innerer Unruhe getrieben, begab er sich auf Reisen in die Schweiz und nach Frankreich und kehrte 1803 nach einem Zusammenbruch zurück. 1804 / 06 war er als Beamter an der Königsberger Domänenkammer tätig. Anfang 1807 verließ er nach Aufgabe seines Amtes Königsberg, wurde in Berlin von den Franzosen gefangen genommen und nach Frankreich gebracht.

1807 / 09 arbeitete er publizistisch in Dresden; zusammen mit Adam Müller gründete er die Zeitschrift „Phöbus“. Leidenschaftlich bekämpfte er Napoleon und versuchte, die Deutschen aus ihrer Lethargie aufzurütteln. 1810 / 11 gab er in Berlin die „Berliner Abendblätter“ heraus. Verkannt und mittellos erschoss er sich am 21. November 1811.

Heinrich von Kleist formte in seinen Werken meist Menschen, die aus extremen Gefühlslagen heraus handeln.

Dramen:

  • „Die Familie Schroffenstein“ (1803);
  • „Amphitryon“ (1807);
  • „Penthesilea“ (1808);
  • „Robert Guiskard“ (1808);
  • „Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe“ (1810);
  • „Der zerbrochene Krug“ (1806);
  • Hinterlassene Schriften, hg. Von Ludwig Tieck (1821):
    • „Die Hermannschlacht“ (1808);
    • „Prinz Friedrich von Homburg“ (1809-1810).

Novellen:

  • „Das Erdbeben in Chili“ (1807);
  • „Die Marquise von O.“ (1808);
  • „Michael Kohlhaas“ (1808-1810);
  • sämtlich nochmals in „Erzählungen“ (1810/1811, zwei Bände); dort ferner:
    • „Die Verlobung in St. Domingo“;
    • „Das Bettelweib von Locarno“;
    • „Der Findling“;
    • „Die heilige Cäcilie oder Die Gewalt der Musik“;
    • „Der Zweikampf“.

Anekdoten in den Berliner Abendblättern

  • Abhandlung „Über das Marionettentheater“ (um 1810). [2]

Lesen Sie auch

Quellen

  1. StAH, Protokollbuch der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Herne 1951 - 1952, Blatt 7, TOP 9, Nr. 5.
  2. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997