Behrensstraße 4

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Behrensstraße 4
Behrensstraße 4 2025 Janik.jpg
Erbaut: 1909
Stadtbezirk: Herne-Mitte
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Letzte Änderung: 11.03.2025
Geändert von: Andreas Janik

Das Wohn/Geschäftshaus Behrensstraße 4 wurde um 1909 als Mehrfamilien-Wohnhaus für Wilhelm Albring sen. errichtet.

Wilhelm Albring hatte die Häuser Behrensstraße 2 und 4 errichten lassen. In Nr. 2 sein Geschäftsneubau, in Nr. 4 seine eigene Wohnung in Parterre.
1910 erscheint es erstmals in den Adressbüchern.
Es bewohnen der Kinomatografbesitzer Adolf Steffen, der Viehhändler Alfred Baum, die Witwe Jeanette Bosen nebst Tochter Martha (Verkäuferin), der Kaufmann Johann Gniatczyk und die Magd Anna Hörter das Haus.
schon 1912 sind die Wohnungen anders vermietet: Die Lehrerinnen Elisabeth Binhold und Therese Voß wohnen hier, sowie der Ingenieur Paul Landmann, der Bergassessor Leander Kircher, die Expedentin Maria Mönnikes, die Verkäuferin Berta Kahn. Neben Albrings wohnt weiterhin der Viehhändler Baum hier.
1914 stirbt Wilhelm Albring und seine Witwe Johanna Albring, geborene Drees (*1845 Beckum-Vellern † 1918 in Herne) wohnt weiterhin hier.
Springen wir ins Jahr 1926: Wilhelm Albring jun. ist Eigentümer. Jetzt bewohnen, neben dem Viehändler Baum, folgende Persönlichkeiten das Gebäude: Amtsgerichtsrat Friedrich Kersten, Haushälterin Anna Steen, die Witwe Emma Kersy nebst Töchter Telegrafenanwärterin Hedwig und Verkäuferin Lydia Kersy, Dienstmädchen Friederike Krämer, Schlepper Ernst Middelbüscher, Verkäuferin Maria Schmidt, Amtsgerichtsrat Ludwig Middelauis nebst Sohn Karl (Kaufmanns-Gehilfe) und die Haushälterin Therese Röttger.

Cafe Weyher

Weyher Behrensstraße 4 1928.jpg
Herner Zeitung (31.03.1928) Wehyer.jpeg
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  • "Umbau Cafe Weyher.

Haus Behrensstraße 4 wird umgebaut. Vor der 15 Meter langen Hausfront hat ein Bauzaun sich frech breit gemacht. Gerüststangen und Notstützen starren dahinter auf. Arbeitskräfte sind regsam geworden, dahinter etwas anderes aus der bisherigen Wohnung zu machen: ein gutbürgerliches Cafe, das neue Cafe Weyher. Planbearbeitung und Bauleitung sind Architekten Drolshagen anvertraut. Bisheriges Gemäuer und die alten Wohnräume der verstorbenen Mutter der Familie Albring sind nicht mehr. Fünfgeteilte Joche haben sich konstruktiv gebildet, die aufruhende Last der Obergeschosse zu tragen. Und das 155 Quadratmeter große Cafe wird sich darin fortab dehnen. Das geschäftliche Zentrum der Stadt entwickelt sich zielgewiß. Zum Cafferaum einschließlich Konditorei=Verkaufsraum mit vier Schaufenstern und einem mittleren Eingang kommen sodann Caffeeküche, Toiletten, Waschraum, Fernsprechzelle, Aufzug nach unten. Neue Behaglichkeit soll aus dem Ganzen entstehen. Im Untergeschoß wird eine moderne Bäckerei zur vollwertigen Ausnutzung des vorhandenen Raumes eingerichtet. Der bisherige Hauseingang bleibt unberührt. Die Fertigstellung ist in kurzmöglicher Frist zu erwarten."[1]

Hermann Weyher[2] hatte zuvor sein Café im Haus Bahnhofstraße 28.

Weyhers erwarb das Gebäude und 1938 sind neben ihm (Betriebsführer a.D. Der Betreib wurde durch seine Frau Helene geborene Rudack[3] geführt) Leni und Matha Weyher dort gemeldet. Daneben sind folgende Personen im Adressbuch verzeichnet: Stütze Herta Dröse, Gewerbeoberlehrer (und ab 1942 Schwiegersohn Weyhers) Gottfried Jeuschede, Invalide Leopold Rudack[4] (Schwiegervater Weyhers), Konditorenmeister Otto Rumpf, Verkäuferin Herta Sbrzesny, Stadtoberinspektor a.D. Josef Veith[5] nebst Arbeitsvermittlerin Hanna, kauf. Gehilfe Herbert und den Versicherungsvertreter Josef Veith jun.

Café Wicker

1959 übernahmen Dieter und Margarete Wiacker die traditionsreiche Konditorei Weyher.

Das Konditorei-Café erfreute sich weiterhin großer Beliebtheit und man expandierte. In der Folgezeit wurde klar, dass die Kapazitäten in der Behrensstraße längst ausgeschöpft waren – und so wurde beschlossen, in neue, größere Räumlichkeiten umzuziehen. Im Januar 1979 wurde das neue, eigene Domizil in der Neustaße bezogen, das Café in der Behrensstaße blieb bis 1997 als Filiale bestehen.[6]

Cafehaus Herne

Anschließend firmierte hier bis zum 30. Mai 2015 das "Cafehaus Herne".
Die "K. G. Cafehaus Verwaltungs-GmbH" in Herne wurde dazu am 13. Dezember 1999 gegründet und ins Handelsregister eingetragen und am 28. Juli 2022 aufgelöst. Zuvor war das Unternehmen mit der Gaststätte "Nils" an der Ecke Freiligrathstraße 21 zusammengeschlossen worden (K.G. Cafehaus GmbH & Co. Nils KG).

Burgerado

2015 eröffnete hier ein neuartiges Restaurant mit Schwerpunkt Burger & Co. Nun sackte Anfang Dezember 2019 eine mehrere Zentimeter dicke Zwischendecke, wohl noch vom Umbau aus dem Jahre 1928 und tonnenschwer, ab, so dass das Restaurant schließen musste. Aufgrund der Veräußerung des gleichlautenden Restaurants in Bochum wurde bei der Neueröffnung 2020 der Name in

Ruhrpott Burger

geändert. Doch die Corona Epedimie forderte ihren Tribut. Das Unternehmen von Dominic Gessel ging im Mai 2020 in die Insolvenz. Die nächsten Jahre blieb das Geschäftslokal geschlossen und nahezu unberührt.

Zwodrei

Anfang März 2025 eröffnete hier eine Mischung aus Café, (Wein)-Bar und Bistro mit dem von der Postleitzahl 44623 abgewandeltes Unternehmen: "Zwodrei" von Alexander Thoma und Steven Gatz

Behrensstraße 6 | Behrensstraße 2

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Einzelnachweise

  1. Herner Anzeiger vom 7. Januar 1928. Online auf zeitpunkt.nrw
  2. * 11. September 1872 in Mülheim a.d. Ruhr † 1. Oktober 1948 in Herne
  3. Verheiratet seit dem 20. September 1901 in Herne. * 22.12.1877 in Dortmund † 16. Oktober 1952 in Herne
  4. 1852-1939
  5. Näheres über seine Person hier...
  6. Textquelle: wiacker.de