Bahnhofstraße 57
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Zuerst kaufte 1867 der Bauer Overkamp das ganze Grundstück von der evangelischen Kirchengemeinde, die das gesamte Land von hier bis zur Von-der-Heydt-Straße besaß.
Das erste, nicht erhaltene Haus von 1868, wurde ein Jahr später an den Stellmacher Wilhelm Dietzel (* 1836 Schweinsbühl/Waldeck † 1902 Castrop) verkauft und kam 1878 in der Zwangsversteigerung an den Bankier Schüler in Bochum. 1883 an den Expedient Karl Schumacher verkauft, wurde das große Grundstück etwas später geteilt. 1894 sind beide Parzellen bebaut.
1895 kam das Eckgrundstück an den Kaufmann Moritz Gans (Bahnhofstraße 57). Schon 1892 ist er als Kaufmann im Haus Bahnhofstraße 57 im Adressbuch eingetragen. Hier betrieb er bis 1938 ein "Warenhaus für Konfektionen und Textilwaren". Dessen bewegende Geschichte und Schicksal in der NS-Diktatur wird vielfältig beschrieben und zurecht gedacht.
Beide Häuser 57 und 59 wurden nach dem Pogrom als sog. "Judenhäuser" missbraucht um hier jüdische Menschen zusammenzupferchen und von dort aus in den Tod zu schicken. Schon 1938 sind außer dem Arbeiter Fritz Liersch und der Stütze Else Preuß niemand in den Häusern gemeldet.
1954 wurde kein Eigentümer genannt. 1960 der »Nordsee« deutsche Hochsee-Fischei AG.
Die Hausnummer ist nicht mehr vergeben, da es sich, wie die anschließenden Gebäude, nun um die Bebauung des Robert-Brauner-Platzes handelt.
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