Bahnhofstraße 17
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Das Haus Bahnhofstraße 17 ist ein dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit einem linksseitig leicht herausspringenden Turmähnlichen Anbau. Die Fassade ist Gründerzeitlich gegliedert und mit Zierputz besetzt. Im oberen rechten Bereich stehen unter einem Ziergiebel paarweise 6 Statuetten. von Links nach Rechts sind Hermes (Gott des Handels zusammen mit der Schifffahrt, der Schmied (Vulcanus) neben dem Bergmann und die Blüte (Flora) neben dem Landwirt.
Das Grundstück gehört zu den älteren bebauten Grundstücken der Bahnhofstraße.
Das Grundstück Nr.17 erwarb 1846 der Maurer Ludwig Reppekus (1810-1865), das Grundstück Nr.19/21 zu gleicher Zeit sein Bruder Heinrich Reppekus. Beide erbauten auf ihrem Grundstück ein Wohnhaus, das mit dem des Bruders fest zusammenstieß. Ursprünglich hatten sie ihr Grundstück von dem Bauern Rensinghoff gt. Schlenkhoff in Erbpacht erhalten, „welche (so heißt es im Grundbuch) nach neueren Gesetzen in reines Eigentum übergegangen ist“.
Das Besitztum von Ludwig Reppekus kam nach seinem Tode 1866 an seine Witwe Maria Cath. geb. Voß (1816-1883), von dessen Tochter Lisette verh. Köster 1894 an Joh. Diedr. Schulte (zu Bergen) gt. Bergelmann, überdessen Erben 1911 an den Architekten Heinrich Dickhoff und dann 1919 an den Kaufmann Bernh. Bär zu Essen. Schon zwischen 1870 und 1886 war das Reppekusische Haus durch ein neues größeres ersetzt worden.
Auch dieses verschwand 1912 und machte dem jetzigen Geschäftshaus Platz. Bauherr und Architekt war Heinrich Dickhoff.
Der jüdische Kaufmann Berhard Bär eröffnete hier ein großes Kaufhaus das hier ansässig war. Die Familie Bär (Baer) hatten in ganz Deutschland Kaufhäuser betrieben. 1918 übernahm Alfred Goldstein den Betrieb als Inhaber. Zum 3. November 1932 wurde die Firma "Kaufhaus Bär in Herne" (Reg.Nr. 335) aus dem Handelsregister gelöscht. Es übernahm M. Bär aus Essen - Limbecker Straße. Später gab es hier Betriebsräume der "Herner Stadtwerke". Auch deswegen gab es im Haus einen öffentlichen Luftschutzkeller für die Mitarbeiter, Bewohner der umliegenden Grundstücke und ggf. für Besucher der Bahnhofstraße.
Von den Erben Bär kauften es die Nachbarn Albert und Artur Steffen auf.
So konnte beim Ausbau der Lichtburg im Steffenschen Haus Nr. 15 das linke Ladenlokal verkleinert werden um eine Passage (die heutige Lichtburg-Passage) zu schaffen.
Seit 1950 ist eines von zwei Schuhgeschäften der Firma Köchling hier zu finden, ebenso das Pelzhaus Albert Langenbach. Köchling zieht sich 1974 aus Herne zurück und übersiedelt nach Bonn.
Das Cafe (Ulrich) Mellinghaus, später Messner hatte hier seine Betriebsräume und heute ist der "Kornbäcker" hier beheimatet.
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