Börniger Mühle
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Die Mühle im ehemaligen Dorf Börnig entstand erst Mitte des 19. Jahrhunderts. Bis dahin mussten die Bewohner ihre Feldfrüchte in der Bladenhorster Mühle verarbeiten lassen.
Als erster bekannter Eigentümer des Grundstücks wird ein Gahrmann genannt, später der Verwalter der Schadeburg Friedrich Husemann.
In der Einwohnerliste Börnig 1849 steht unter der Lf. Nr. 94 im Huseman Einwohnerhaus
- Franz Schulte Taglöhner 43 K. [* 24. Februar 1806 in Salzkotten]
- Elis. gb. Feldmann Frau 26 K. [* 11. september 1822 in Frohlinde]
- 95 Anton Schulte Sohn 1 K. [* 9. September 1848 in Börnig ⚔ 16. August 1870]
Wenige Jahre darauf übernahm Wilhelm Reinert (1845-1913) das Anwesen. Er richtete nicht nur eine Mahlmühle ein, sondern auch eine kleine Gastwirtschaft, die sich zu einem Treffpunkt im Dorf entwickelte. Es wurde u.a. Auktionslokal für öffentliche Verkäufe.
Im Jahr 1897 erwarb Heinrich Stoodt aus Altenbochum das Grundstück. Er enstammt einem Altenbochumer Landwirtschaft und führte das Unternehmen Gastwirtschaft und Mühle weiter. Seine Eltern waren der Landwirt Heinrich Denis gen. Stoodt und Elisabeth Altegoer. Er wurde am 13. Oktober 1869 geboren und heiratete am 7. Februar 1899 in Steele Maria Olfen (1871-1907). In zweiter Ehe heiratete er am 20. September 1909 in Essen Agnes Sonnenschein (1875-1944). Warum er in späteren Veröffentlichungen als Bladenhoster Förster bezeichnet wurde, ist nicht zu erforschen. Der letzte Förster hieß Joseph Keimer bzw. nach dessen Tode (nach 1895 in Herten) Josef Bussmann.
Da seine Gesundheit angeschlagen war, verpachtete er im April 1920 die Mühle an Heinrich Schriewer. Am 30. Juni 1920 starb Stoodt.

Der Mühlenbetrieb selbst konnte sich jedoch wirtschaftlich nicht halten, 1925 vekaufte die Witwe Stoodt sogar den Antriebsmotor[1] und wurde eingestellt. Die Gebäude verfielen zusehends, bis die Mühle, die sich rechts neben dem Haus befand, im Mai 1968 abgebrochen wurden. Damit verschwand ein prägendes Stück des alten Börniger Dorfbildes.
An die lange Geschichte erinnert lange die Gaststätte „Zur alten Mühle“, die an gleicher Stelle betrieben wurde.


