Albert Sickel

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Albert Sickel
Kölnische Zeitung (12.02.1917) Sickel.png
Geboren am: 6. Januar 1844
Geboren in: Leipzig
Gestorben am: 11. Februar 1917
Gestorben in: Köln
Beruf: Ingenieur
Letzte Adresse: Neusser Platz 10, Köln
Letzte Änderung: 03.10.2024
Geändert von: Andreas Janik


Albert Sickel (geboren am 6. Januar 1844 in Leipzig; gestorben am 11. Februar 1917 in Köln) war Herner Unternehmer.

Conrad Albert Sickel wurde am 6. Januar 1844 in Leipzig als Sohn des Advokaten Robert Sickel und seiner Frau Eleonore Lissfelde geboren.

Am 20. Dezember 1870 tritt er als Ingenieur der Zeche von der Heydt erstmals in Herne in Erscheinung[1]. Anlässlich seiner Hochzeit 1871 mit Alwine Weusthoff (1843-1922) aus Herne, der Witwe des Landwirts Heinrich Rensinghoff (1837-1868) und Schwägerin des Sparkassenrendanten Wilhelm Sprick.

1871/72 wurde für das Paar die „Villa Sickel“ errichtet, eine Gründerzeitvilla mit umgebenen Garten an der Bahnhofstraße. Heute trägt das Haus den Namen Schaeferstraße 1.

Lage der Villa an der Bahnhofstraße vor 1880

Zum 27. Januar 1873 wird die „Firma Ingenieur Albert Sickel zu Herne“ unter der Nr. 220 in das Handelsregister eingetragen. Die „Herner Maschinen= Fabrik, Eisengießerei und Dampfhammerwerk“. Am 23. Dezember 1875 wurde die „Herner Eisenhütte“ unter der Nr. 245 Eingetragen. „Gegenwärtig besteht der Vorstand aus dem Fabricanten Albert Sickel und dem Director Wilhelm Langenscheid, beide zu Herne wohnhaft. Von Seiten des Aufsichtsraths ist zum Mitzeichnen der Gesellschafts=Firma an Stelle eines Vorstands-Mitgliedes der Ingenieur Ludwig Wedigen zu Bochum bestellt.“[2]

Es ging nicht lange gut. Das verschwinden seines Schwagers brachte den Konkurs des Unternehmens nach sich. Die Gesellschaft wurde am 31. Januar 1880 aufgelöst. Schon am 20. Juni 1879 wurde das Anlagevermögen von der Herner Sparkasse ersteigert.

Dazu kamen gerichtliche Verfahren: „

„[Verurtheilungen.] Der ehemalige Besitzer der Herner Eisenhütte, Ingenieur Albert Sickel aus Herne, hatte im Laufe der letzten Jahre von den Löhnen seiner Arbeiter regelmäßige Beiträge zu einer von ihnen gebildeten Krankenkasse abgehalten, diese Beiträge demnächst, anstatt sie zu seiner Verwaltung anvertrauten Kasse abzuliefern, in seinem eigenen Nutzen verwendet, so daß in Folge dessen Arzt und Apotheker für ihre Leistungen Nichts erhielten. Sickel stand dieserhalb unter der Anklage des Betruges am 8. Juli [1879] vor dem Kreisgericht Bochum. Das Urtheil lautet auf 300 Mk Geldbuße event. 10 Tage Gefängniß“[3]

Sein älteres Unternehmen (Reg. 220) wurde am 12. Januar 1883 gelöscht.

Sickel zog nach dem Konkurs, der 1879/1880 auch weitere Immobilien in Herne umfasste, mit Frau und Kindern (Sohn Ernst Sickel wurde Architekt (1872-1935)) zunächst nach Düsseldorf, Krefeld, Aachen und später nach Köln, wo er am 11. Februar 1917 verstarb.

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Quellen