Stadtausschuss Herne (1945): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Reiners 1950]] Fünf Jahre Wiederaufbau, S. 19
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"Trotzdem das besondere Bemühen der Militärregierung darauf gerichtet war, das vom diktatorischen Hitlerregime befreite deutsche Volk zur demokratie zurückzuführen, mußte die Stadtverwaltung im Anfang ihre Arbeiten völlig selbstständig ohne eine Mitwirkung der Bürgerschaft erledigen. Der Oberbürgermeister [ [[Hermann Meyerhoff]] ] zog jedoch, um diesen Zustand der Bürokratie zu überbrücken, von vorneherein Personen aus der Bürgerschaft und den sich wieder bildenden politischen Parteien zur Beratung heran. Die erste Stufe einer demokratischen Mitwirkung der Bürgerschaft an den Aufgaben der Stadt wurde im Juni [[1945]] erklommen, als auf Anordnung der Mititärregierung ein sogenennter '''Stadtausschuß''' gebildet wurde, der aus zwölfd Mitgliedern bestand. Die Vorschläge dafür erfolgten durch den Oberbürgermeister im Einvernehmen mit den politischen Parteien, die Ernennung durch die Militärregierung. Am 20. 6. 1945 trat dieser Ausschuß unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters zu ersten Male zusammen. Auf Wunsch der Militärregierung sollte er
"Trotzdem das besondere Bemühen der Militärregierung darauf gerichtet war, das vom diktatorischen Hitlerregime befreite deutsche Volk zur demokratie zurückzuführen, mußte die Stadtverwaltung im Anfang ihre Arbeiten völlig selbstständig ohne eine Mitwirkung der Bürgerschaft erledigen. Der Oberbürgermeister [ [[Hermann Meyerhoff]] ] zog jedoch, um diesen Zustand der Bürokratie zu überbrücken, von vorneherein Personen aus der Bürgerschaft und den sich wieder bildenden politischen Parteien zur Beratung heran. Die erste Stufe einer demokratischen Mitwirkung der Bürgerschaft an den Aufgaben der Stadt wurde im Juni [[1945]] erklommen, als auf Anordnung der Mititärregierung ein sogenennter '''Stadtausschuß''' gebildet wurde, der aus zwölf Mitgliedern bestand. Die Vorschläge dafür erfolgten durch den Oberbürgermeister im Einvernehmen mit den politischen Parteien, die Ernennung durch die Militärregierung. Am 20.06.1945 trat dieser Ausschuß unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters zum ersten Male zusammen. Auf Wunsch der Militärregierung sollte er


:a) mitwirken bei der Entfernung der Parteimitglieder aus allen Kreisen des öffentlichen Lebens,
:a) mitwirken bei der Entfernung der Parteimitglieder aus allen Kreisen des öffentlichen Lebens,


:b) die verbindung zwischen der Einwohnerschaft und der Militärregierung herstellen und bei der Einwohnerschaft für alle Anordnungen der Mlitärregierung Verständnis erwirken,
:b) die Verbindung zwischen der Einwohnerschaft und der Militärregierung herstellen und bei der Einwohnerschaft für alle Anordnungen der Militärregierung Verständnis erwirken,


:c) in gleicher Weise Bindeglied zwischen Verwaltung und Bevölkerung sein,
:c) in gleicher Weise Bindeglied zwischen Verwaltung und Bevölkerung sein,
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:d) Wünsche aus der Bevölkerung der Verwaltung zur Kenntnis bringen, die sie dann selbst bearbeiten oder der Militärregierung vorlegen sollte.
:d) Wünsche aus der Bevölkerung der Verwaltung zur Kenntnis bringen, die sie dann selbst bearbeiten oder der Militärregierung vorlegen sollte.


Irgendweliche genauereen Richtlinien, die dem Ausschuß als Grundlage für seine Arbeit dienen konnte, gab es zunächst nicht. So mußten die Erfahrungen aus der Zeit vor 1933 nutzbar gemacht werden.
Irgendwelche genaueren Richtlinien, die dem Ausschuß als Grundlage für seine Arbeit dienen konnte, gab es zunächst nicht. So mußten die Erfahrungen aus der Zeit vor 1933 nutzbar gemacht werden.


Der Ausschuß stellte sehr bald ein wichtiges Bindeglied und ein gutes Mittel für die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerung und der Stadtverwaltung dar. Er leistete in den zehn Sitzungen, zu denen er einberufen wurde, wertvolle Arbeit.  
Der Ausschuß stellte sehr bald ein wichtiges Bindeglied und ein gutes Mittel für die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerung und der Stadtverwaltung dar. Er leistete in den zehn Sitzungen, zu denen er einberufen wurde, wertvolle Arbeit.  
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| Karl Brandt||Museumsleiter||Schloß Strünkede||
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| Friedrich Schwittay||||Schillerstraße 18||vorzeitig beendet
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| Wilhelm Wagner||techn. Angestellter||Flottmannstraße 78||anstelle von Schwittay
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| Heinrich Unger||Bergmann||Jean-Vogel-Straße 56||vorzeitig beendet
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| Fritz Reydt||Malermeister||Von-der-Heydt-Straße 71||anstelle von Schulte-Sodingen
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==Verwandte Artikel==
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== Siehe auch ==
==Quellen==
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==Einzelnachweise==
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[[Kategorie:Verwaltung]]
[[Kategorie:Verwaltung]]
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Version vom 20. Januar 2018, 01:02 Uhr

"Trotzdem das besondere Bemühen der Militärregierung darauf gerichtet war, das vom diktatorischen Hitlerregime befreite deutsche Volk zur demokratie zurückzuführen, mußte die Stadtverwaltung im Anfang ihre Arbeiten völlig selbstständig ohne eine Mitwirkung der Bürgerschaft erledigen. Der Oberbürgermeister [ Hermann Meyerhoff ] zog jedoch, um diesen Zustand der Bürokratie zu überbrücken, von vorneherein Personen aus der Bürgerschaft und den sich wieder bildenden politischen Parteien zur Beratung heran. Die erste Stufe einer demokratischen Mitwirkung der Bürgerschaft an den Aufgaben der Stadt wurde im Juni 1945 erklommen, als auf Anordnung der Mititärregierung ein sogenennter Stadtausschuß gebildet wurde, der aus zwölf Mitgliedern bestand. Die Vorschläge dafür erfolgten durch den Oberbürgermeister im Einvernehmen mit den politischen Parteien, die Ernennung durch die Militärregierung. Am 20.06.1945 trat dieser Ausschuß unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters zum ersten Male zusammen. Auf Wunsch der Militärregierung sollte er

a) mitwirken bei der Entfernung der Parteimitglieder aus allen Kreisen des öffentlichen Lebens,
b) die Verbindung zwischen der Einwohnerschaft und der Militärregierung herstellen und bei der Einwohnerschaft für alle Anordnungen der Militärregierung Verständnis erwirken,
c) in gleicher Weise Bindeglied zwischen Verwaltung und Bevölkerung sein,
d) Wünsche aus der Bevölkerung der Verwaltung zur Kenntnis bringen, die sie dann selbst bearbeiten oder der Militärregierung vorlegen sollte.

Irgendwelche genaueren Richtlinien, die dem Ausschuß als Grundlage für seine Arbeit dienen konnte, gab es zunächst nicht. So mußten die Erfahrungen aus der Zeit vor 1933 nutzbar gemacht werden.

Der Ausschuß stellte sehr bald ein wichtiges Bindeglied und ein gutes Mittel für die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerung und der Stadtverwaltung dar. Er leistete in den zehn Sitzungen, zu denen er einberufen wurde, wertvolle Arbeit.

Dem Ausschuß gehörten als Mitglieder an:


Name Beruf Adresse Anmerkung
von der CDU
Josef Altmann Vorarbeiter Düngelstraße 78
Franz Kohlenbach Steiger Grüner Weg 31
Franz Wilk Bergmann Im Wildholz 5
von der KPD
Karl Brandt Museumsleiter Schloß Strünkede
Friedrich Schwitay Schillerstraße 18 vorzeitig beendet
Wilhelm Wagner techn. Angestellter Flottmannstraße 78 anstelle von Schwitay
Heinrich Unger Bergmann Jean-Vogel-Straße 56 vorzeitig beendet
Ewald Kaiser Parteisekretär Poststraße 7 anstelle von Unger
von der SPD
Ludwig Erdmann Arbeitsamtsleiter Mont-Cenis-Straße 100
Gustav Hartmann Kaiserstraße 68
Ludwig Reitz Bergmann Lange Straße 33
Fritz Römling Angestellter Shamrockstraße 45
Unabhängige
Walter Bälz Oberbergrat Shamrockring 26
Heinrich Schulte-Sodingen Landwirt Ostbachtal 6 vorzeitig beendet
Fritz Reydt Malermeister Von-der-Heydt-Straße 71 anstelle von Schulte-Sodingen
[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Reiners 1950 Fünf Jahre Wiederaufbau, S. 19