Hohenzollern-Brunnen (Eickel): Unterschied zwischen den Versionen

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Am 13. November 1909 wurde der „Hohenzollern-Brunnen“, auch „Jubiläumsbrunnen“ genannt, im Rahmen einer beeindruckenden Jubelfeier eingeweiht. Entwurf und Ausführung stammten von dem Münchener Bildhauer Lorenz Schwind.
Am 13. November 1909 wurde der „Hohenzollern-Brunnen“, auch „Jubiläumsbrunnen“ genannt, im Rahmen einer beeindruckenden Jubelfeier eingeweiht. Entwurf und Ausführung stammten von dem Münchener Bildhauer Lorenz Schwind.


Und auch die Brunnenfigur des Eickeler Marktbrunnens, eine Jungfrau, welche die deutsche Kaiserkrone emporhob, ereilte am 18.4.1940 das Schicksal - wie das vieler anderer Metalldenkmäler – der „NS-Metallspendeaktion“. Keiner der Nachkriegspläne zur Wiederherstellung des Brunnens wurde realisiert. Stattdessen fiel 1960 auch der Sockel der Spitzhacke zum Opfer. Seine gemeißelte Inschrift:  
Die Brunnenfigur des Eickeler Marktbrunnens, eine Jungfrau, welche die deutsche Kaiserkrone emporhob, ereilte am 18.4.1940 das Schicksal - wie das vieler anderer Metalldenkmäler – der „NS-Metallspendeaktion“.
 
Erhalten blieb der Sockel mit seiner gemeißelten Inschrift:  


:"So klar wie dieser Brunnen,  
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:Soll märksche Treue sein!"
:Soll märksche Treue sein!"


hat ebenso wie die bildlichen Darstellungen von Landwirtschaft und Viehzucht, Industrie sowie das Eickeler Stadtwappen die Zeit nicht überstanden.
Daneben fanden sich bildlichen Darstellungen von Landwirtschaft und Viehzucht, Industrie sowie das Eickeler Stadtwappen.
 
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Datei:Hohenzollern-Brunnen am  Eickeler Markt, 1909.jpg|Hohenzollern-Brunnen am  [[Eickeler Markt]], 1909
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"Die Stadt Wanne-Eickel spielte mit dem Gedanken, den Brunnen an anderer Stelle wieder aufzubauen", so die Wanne-Eickeler Zeitung (WEZ) vom 12. Juli 1960. Weiter heißt es: "Vorerst wurde der Plan fallengelassen." Die Stadt wollte sich aber die Option offenhalten, den Brunnen später wieder aufzubauen. Aus diesem Grunde wurde der Sockel vorsichtig und sorgfältig abgebaut. Die Steine wurden nummeriert und zum Lagerplatz am Waldfriedhof gebracht. In der entsprechenden Verfügung des Wanne-Eickeler Grünflächenamtes mit Datum vom 26. Juli 1960 wurde vermerkt: "Die Arbeit ist auftragsgemäß ausgeführt."
Danach verliert sich die Spur. Der Fachbereich Stadtgrün und Sport teilte am 29. April 2015 auf Anfrage des Stadtarchivs Herne mit, dass der abgebaute Brunnen nicht mehr auf dem Waldfriedhof gelagert ist. Was letztendlich mit dem Sockel passiert ist, wird sich wahrscheinlich nicht mehr klären lassen. Wurden die Steine, nachdem die Idee eines Wiederaufbaus im Laufe der Jahre verblasst ist, entsorgt? Haben die Steine eine andere Verwendung gefunden? Raum für Spekulationen bleibt. Gesichert dürfte aber sein, dass der Brunnen nicht einfach der Spitzhacke zum Opfer gefallen ist.
Bei dem Abbau des Brunnens wurde eine Bleikassette gefunden. "'Jungfrau' hütete nur Silberlinge, Trockener Brunnen barg feuchte Papiere", wusste die WEZ vom 12. Juli 1960 zu berichten.
In einem Vermerk des Wanne-Eickeler Grünflächenamtes vom 14. Juli 1970 wurde folgender Kassetteninhalt aufgelistet: Ein Buch Eickel-Wanne einst und jetzt, Übersicht über die Vermögensverhältnisse der Gemeinden Wanne, Eickel und Holsterhausen, zwei Postkarten vom Wohltätigkeitsbazar Eickel v. Oktober 1907, Sonderdruck Vereinigung der Gemeinden Holsterhausen und Eickel zu einer Gemeinde Eickel, ein Rechnungsblatt der Metzgerei Heitkamp, ein Abgabenvordruck, ein Bericht des Realgymnasiums der Ämter Wanne und Eickel über das Schuljahr 1908/09 von Dr. Bredlmann, eine Übersicht über die Volksschullasten im Amte Eickel für das Rechnungsjahr 1909, eine Postkarte Gruß aus dem Volksgarten Eickel (beschädigt), verschiedene Zeitungen, die stark aufgeweicht und miteinander verklebt waren: Eickeler Anzeiger, Fisimatenten, Rhein. West. Tageblatt. Bochumer Anzeiger, Allgemeine Zeitung, ein Briefumschlag mit zwei Visitenkarten Maria Berkermann und Berkermann, Amtmann und sechs Geldmünzen.   
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Version vom 17. September 2015, 11:53 Uhr

Hohenzollern-Brunnen

Am 13. November 1909 wurde der „Hohenzollern-Brunnen“, auch „Jubiläumsbrunnen“ genannt, im Rahmen einer beeindruckenden Jubelfeier eingeweiht. Entwurf und Ausführung stammten von dem Münchener Bildhauer Lorenz Schwind.

Die Brunnenfigur des Eickeler Marktbrunnens, eine Jungfrau, welche die deutsche Kaiserkrone emporhob, ereilte am 18.4.1940 das Schicksal - wie das vieler anderer Metalldenkmäler – der „NS-Metallspendeaktion“.

Erhalten blieb der Sockel mit seiner gemeißelten Inschrift:

"So klar wie dieser Brunnen,
so fest wie Felsenstein,
Hellstrahlend wie die Sonnen
Soll märksche Treue sein!"

Daneben fanden sich bildlichen Darstellungen von Landwirtschaft und Viehzucht, Industrie sowie das Eickeler Stadtwappen.

"Die Stadt Wanne-Eickel spielte mit dem Gedanken, den Brunnen an anderer Stelle wieder aufzubauen", so die Wanne-Eickeler Zeitung (WEZ) vom 12. Juli 1960. Weiter heißt es: "Vorerst wurde der Plan fallengelassen." Die Stadt wollte sich aber die Option offenhalten, den Brunnen später wieder aufzubauen. Aus diesem Grunde wurde der Sockel vorsichtig und sorgfältig abgebaut. Die Steine wurden nummeriert und zum Lagerplatz am Waldfriedhof gebracht. In der entsprechenden Verfügung des Wanne-Eickeler Grünflächenamtes mit Datum vom 26. Juli 1960 wurde vermerkt: "Die Arbeit ist auftragsgemäß ausgeführt."

Danach verliert sich die Spur. Der Fachbereich Stadtgrün und Sport teilte am 29. April 2015 auf Anfrage des Stadtarchivs Herne mit, dass der abgebaute Brunnen nicht mehr auf dem Waldfriedhof gelagert ist. Was letztendlich mit dem Sockel passiert ist, wird sich wahrscheinlich nicht mehr klären lassen. Wurden die Steine, nachdem die Idee eines Wiederaufbaus im Laufe der Jahre verblasst ist, entsorgt? Haben die Steine eine andere Verwendung gefunden? Raum für Spekulationen bleibt. Gesichert dürfte aber sein, dass der Brunnen nicht einfach der Spitzhacke zum Opfer gefallen ist.

Bei dem Abbau des Brunnens wurde eine Bleikassette gefunden. "'Jungfrau' hütete nur Silberlinge, Trockener Brunnen barg feuchte Papiere", wusste die WEZ vom 12. Juli 1960 zu berichten. In einem Vermerk des Wanne-Eickeler Grünflächenamtes vom 14. Juli 1970 wurde folgender Kassetteninhalt aufgelistet: Ein Buch Eickel-Wanne einst und jetzt, Übersicht über die Vermögensverhältnisse der Gemeinden Wanne, Eickel und Holsterhausen, zwei Postkarten vom Wohltätigkeitsbazar Eickel v. Oktober 1907, Sonderdruck Vereinigung der Gemeinden Holsterhausen und Eickel zu einer Gemeinde Eickel, ein Rechnungsblatt der Metzgerei Heitkamp, ein Abgabenvordruck, ein Bericht des Realgymnasiums der Ämter Wanne und Eickel über das Schuljahr 1908/09 von Dr. Bredlmann, eine Übersicht über die Volksschullasten im Amte Eickel für das Rechnungsjahr 1909, eine Postkarte Gruß aus dem Volksgarten Eickel (beschädigt), verschiedene Zeitungen, die stark aufgeweicht und miteinander verklebt waren: Eickeler Anzeiger, Fisimatenten, Rhein. West. Tageblatt. Bochumer Anzeiger, Allgemeine Zeitung, ein Briefumschlag mit zwei Visitenkarten Maria Berkermann und Berkermann, Amtmann und sechs Geldmünzen.


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Quellen

Stadtarchiv Herne:

Dokumentationsbibliothek: Sammlung Denkmäler

Archivbibliothek: "...bey den spätesten Nachkommen in beständig gutem Andenken zu erhalten..."-Denkmäler in Herne und Wanne-Eickel, Manfred Hildebrandt, Der Emscherbrücher Band 14 (2008/09), Seiten 57 bis 77, herausgegeben von der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e. V., Herne 2008

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