Ev. Vereinshaus / Ludwig-Steil-Haus (Herne): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Um den evangelischen Vereinen, namentlich dem Arbeiterverein, ein Heim zu schaffen sowie um anderen verwandten Zwecken zu dienen, setzten auf Anregung des Pastors von Martitz 1888 (1. November) eine Anzahl Männer sich das Ziel, ein evangelisches Vereinshaus mit Hospiz zu gründen.
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=Geschichte=
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==[[Schaefer 1912]] S. 67/68==
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:29. Das evangelische Vereinshaus, christliches Hospiz<br/> Um den evangelischen Vereinen, namentlich dem Arbeiterverein, ein Heim zu schaffen sowie um anderen verwandten Zwecken zu dienen, setzten auf Anregung des Pastors von Martitz 1888 (1. November) eine Anzahl Männer sich das Ziel, ein evangelisches Vereinshaus mit Hospiz zu gründen.<br/>Durch Geschenke des Arbeiter=Vereins (1000 Mk.), der industriellen Gesellschaften und vieler Bürger, ferner durch Sammlungen, Konzerte und Aufführungen, endlich durch eine Hauskollekte in der Provinz entstand ein namhaftes Kapital. Der größere Teil der erforderlichen Gelder wurde später durch hypothekarische Beleihung aufgebracht.<br/>Die Grundsteinlegung fand 1895 (23. Juni), die Einweihung 1896 (1. November) statt.<br/>Das Grundstück des an der [[Schulstraße]] liegenden Gebäudes nebst Saal erweiterte man 1900 durch Zukauf von Gelände bis an die [[Hermann-Löns-Straße|Hohenzollernstraße]]. 1910 ist die seither im Vereinshause gleichfalls untergebracht gewesene Herberge zur Heimat in Fortfall gekommen, weil ein Bedürfnis für eine solche nicht mehr anerkannt wurde. Um den gewonnenen Raum vergrößerte man die Fremden= (Hospiz=) Zimmer, sowie die Gastwirtschaftsräume und stattete sie neuzeitig aus.<br/>Das Haus besitzt eine von der [[Hibernia AG|Gesellschaft Hibernia]] geschenkte Bücherei von 900 Bänden.<br/>Ihm wurden die Rechte einer juristischen Person verliehen.<br/>Der Aufsichtsrat besteht aus 35 Herren; davon bilden 7 einen engeren Ausschuß. Es sind dies zur Zeit [1912]: [[Albert von Martitz (1838-1920)|Pastor v. Martitz]], [[Hibernia AG|Direktor]] [[Friedrich Papentin|Papentin]], Baumeister Fuchs, Rentner Ludw. Schlenkhoff * [* Inzwischen verstorben], Pfarrer Albers, Erster Bürgermeister [[Dr. Karl Büren|Dr. Büren]] und Kaufmann Wilh. Schlenkhoff senior.
:29. Das evangelische Vereinshaus, christliches Hospiz<br/> <br/>Durch Geschenke des Arbeiter=Vereins (1000 Mk.), der industriellen Gesellschaften und vieler Bürger, ferner durch Sammlungen, Konzerte und Aufführungen, endlich durch eine Hauskollekte in der Provinz entstand ein namhaftes Kapital. Der größere Teil der erforderlichen Gelder wurde später durch hypothekarische Beleihung aufgebracht.<br/>Die Grundsteinlegung fand 1895 (23. Juni), die Einweihung 1896 (1. November) statt.<br/>Das Grundstück des an der [[Schulstraße]] liegenden Gebäudes nebst Saal erweiterte man 1900 durch Zukauf von Gelände bis an die [[Hermann-Löns-Straße|Hohenzollernstraße]]. 1910 ist die seither im Vereinshause gleichfalls untergebracht gewesene Herberge zur Heimat in Fortfall gekommen, weil ein Bedürfnis für eine solche nicht mehr anerkannt wurde. Um den gewonnenen Raum vergrößerte man die Fremden= (Hospiz=) Zimmer, sowie die Gastwirtschaftsräume und stattete sie neuzeitig aus.<br/>Das Haus besitzt eine von der [[Hibernia AG|Gesellschaft Hibernia]] geschenkte Bücherei von 900 Bänden.<br/>Ihm wurden die Rechte einer juristischen Person verliehen.<br/>Der Aufsichtsrat besteht aus 35 Herren; davon bilden 7 einen engeren Ausschuß. Es sind dies zur Zeit [1912]: [[Albert von Martitz (1838-1920)|Pastor v. Martitz]], [[Hibernia AG|Direktor]] [[Friedrich Papentin|Papentin]], Baumeister Fuchs, Rentner Ludw. Schlenkhoff * [* Inzwischen verstorben], Pfarrer Albers, Erster Bürgermeister [[Dr. Karl Büren|Dr. Büren]] und Kaufmann Wilh. Schlenkhoff senior.
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Version vom 1. November 2018, 08:32 Uhr

Um den evangelischen Vereinen, namentlich dem Arbeiterverein, ein Heim zu schaffen sowie um anderen verwandten Zwecken zu dienen, setzten auf Anregung des Pastors von Martitz 1888 (1. November) eine Anzahl Männer sich das Ziel, ein evangelisches Vereinshaus mit Hospiz zu gründen.

Geschichte

Schaefer 1912 S. 67/68

29. Das evangelische Vereinshaus, christliches Hospiz

Durch Geschenke des Arbeiter=Vereins (1000 Mk.), der industriellen Gesellschaften und vieler Bürger, ferner durch Sammlungen, Konzerte und Aufführungen, endlich durch eine Hauskollekte in der Provinz entstand ein namhaftes Kapital. Der größere Teil der erforderlichen Gelder wurde später durch hypothekarische Beleihung aufgebracht.
Die Grundsteinlegung fand 1895 (23. Juni), die Einweihung 1896 (1. November) statt.
Das Grundstück des an der Schulstraße liegenden Gebäudes nebst Saal erweiterte man 1900 durch Zukauf von Gelände bis an die Hohenzollernstraße. 1910 ist die seither im Vereinshause gleichfalls untergebracht gewesene Herberge zur Heimat in Fortfall gekommen, weil ein Bedürfnis für eine solche nicht mehr anerkannt wurde. Um den gewonnenen Raum vergrößerte man die Fremden= (Hospiz=) Zimmer, sowie die Gastwirtschaftsräume und stattete sie neuzeitig aus.
Das Haus besitzt eine von der Gesellschaft Hibernia geschenkte Bücherei von 900 Bänden.
Ihm wurden die Rechte einer juristischen Person verliehen.
Der Aufsichtsrat besteht aus 35 Herren; davon bilden 7 einen engeren Ausschuß. Es sind dies zur Zeit [1912]: Pastor v. Martitz, Direktor Papentin, Baumeister Fuchs, Rentner Ludw. Schlenkhoff * [* Inzwischen verstorben], Pfarrer Albers, Erster Bürgermeister Dr. Büren und Kaufmann Wilh. Schlenkhoff senior.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung 13.April 2015

Altenwohnungen im Herzen Hernes

Herne. Die Evangelische Kreuzkirchengemeinde verkauft das Ludwig-Steil-Haus samt Grundstück an die Stiftung Katholisches Krankenhaus Marienhospital.

Der Bau eines neuen Gemeindehauses der Evangelischen Kreuzkirchengemeinde direkt neben der Kirche auf dem Europaplatz bringt in der Innenstadt einiges in Bewegung. Das alte und bisherige Gemeindehaus – das Ludwig-Steil-Haus an der Schulstraße – soll verkauft werden, das Grundstück samt Gebäude wird an die Stiftung Marienhospital veräußert, die dort Altenwohnungen bauen will.

Das Grundstück mit etwa 5000 Quadratmetern sei für die immer kleiner werdende Gemeinde zu groß geworden. Von dem Verkaufserlös, knapp 2,5 Millionen Euro, wolle man den Bau des neuen Gemeindehauses sowie die Sanierung des CVJM-Hauses an der Kreuzkirche finanzieren, sagt Pfarrer Wolfgang Henke. Das neue, deutlich kleinere Gemeindehaus sollte ursprünglich bereits im Sommer 2016 eingeweiht werden.

Die Stiftung Katholisches Krankenhaus Marienhospital plant den Neubau einer Wohnanlage, die mehrere Wohneinheiten für Senioren umfasst. Sie will das Ludwig-Steil-Haus aber nicht abreißen. „Ein besonderes Anliegen der Stiftung ist der Erhalt des Ludwig-Steil-Hauses, das auch in Zukunft den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden für Veranstaltung unentgeltlich zur Verfügung stehen wird“, erklärt Naciye Schmidt, Pressesprecherin der Stiftung Katholisches Krankenhaus Marienhospital. „Erste Gespräche zur Finanzierung verliefen positiv und wir sind zuversichtlich, dass die Baupläne zeitnah konkretisiert werden können. Die momentane Planung sieht eine Fertigstellung des Bauprojekts bis 2019 vor.“

``Europaplatz wird umgestaltet``

Der Neubau eines evangelischen Gemeindehauses an der Kreuzkirche wird sich verzögern, „weil wir uns bei der Gestaltung des Europaplatzes mit den anderen Parteien absprechen“, sagt Wolfgang Henke. „Der Platz soll schließlich später repräsentativ aussehen.“ Außerdem gebe es Probleme mit dem Denkmalschutz. Die Gemeinde möchte das neue Gemeindehaus direkt an die Kirche bauen, das ist laut Stadtverwaltung allerdings nicht möglich. „Wir sind in Gesprächen.“ Im Herbst dieses Jahres wolle man mit einem Architektenwettbewerb starten. Baubeginn könnte dann 2017 sein. „Wir rechnen mit einer Bauzeit von mindestens einem Jahr“, sagt Wolfgang Henke. Schließlich solle auch das CVJM-Haus komplett saniert werden. Veranstaltungen, die normalerweise dort stattfinden, können in der Bauzeit noch im Ludwig-Steil-Haus durchgeführt werden. „Die Stiftung hat uns ein Nutzungsrecht eingeräumt“, erläutert der Pfarrer. [1]

Karoline Schubert und Martin Tochtrop


Dieser Artikel bzw. dieses Bild wird von der Westdeutschen Allgemeine Zeitung für das Wiki der Herner Stadtgeschichte zur Verfügung gestellt und unterliegt dem Urheberrecht. Bei einer Verwendung dieser Abbildung und/oder dieses Textes außerhalb des Wikis der Herner Stadtgeschichte ist die Genehmigung beim Zeitungsverlag einzuholen. Die Genehmigung umfasst Veröffentlichungen u.a. aus der Westdeutschen Allgemeine Zeitung und den Ausgaben aus Beständen des Herner Stadtarchivs.
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Ludwig Steil

Vgl. Ludwig-Steil-Straße

Literatur

  • Die Geschichte des "Ev. Vereinshauses" / "Ludwig-Steil-Hauses" Schulstraße in Herne. 100 Jahre 1896-1996. Broschüre – 1996

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Quellen