Am Volkspark: Unterschied zwischen den Versionen

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==Historie==
<big>Benannt nach dem Sodinger Volkspark, einem Teil des 287 Hektar großen Landschaftsschutzgebiets</big> „[[Volkspark (Sodingen)|Volkspark Sodingen]] / Holthauser Höhe / Langeloh“.
*Die Bezirksvertretung Sodingen hat in ihrer Sitzung am 21.09.2016 den Beschluss gefasst, die Straßenbezeichnung „Am Volkspark“ wird aufgehoben.  


Benannt nach dem Sodinger Volkspark, einem Teil des 287 Hektar großen Landschaftsschutzgebiets „[[Volkspark (Sodingen)|Volkspark Sodingen]] / Holthauser Höhe / Langeloh“.
Das Gelände auf dem Beimberg (siehe „[[Beimbergstraße]]“) wurde [[1910]] vom [[Amt Sodingen]] erworben und nach den Plänen des Düsseldorfer Gartenarchitekten Reinhold Hoemann mit einem Kostenaufwand von rund 100.000 Mark zu einer „Volkserholungsstätte“ umgestaltet. Die damals etwa 50 Morgen große Anlage bestand aus einem Buchenhochwald, Spielplätzen für die Jugend, zwei Sand- und Tummelplätzen für Kinder, Sportplätzen und dem neobarocken Erfrischungshäuschen, in dem nur alkoholfreie Getränke ausgeschänkt werden durften.


Das Gelände auf dem Beimberg (siehe „[[Beimbergstraße]]“) wurde [[1910]] vom Amt Sodingen erworben und nach den Plänen des Düsseldorfer Gartenarchitekten Reinhold Hoemann mit einem Kostenaufwand von rund 100.000 Mark zu einer „Volkserholungsstätte“ umgestaltet. Die damals etwa 50 Morgen große Anlage bestand aus einem Buchenhochwald, Spielplätzen für die Jugend, zwei Sand- und Tummelplätzen für Kinder, Sportplätzen und dem neobarocken Erfrischungshäuschen, in dem nur alkoholfreie Getränke ausgeschänkt werden durften.
Anlässlich des 25. Regierungsjubiläums Kaiser Wilhelm II. wurde die damals noch „'''Kaiser-Wilhelm-Park'''“ genannte Anlage am [[13. Juli|13.]] / [[14. Juli]] [[1913]] eingeweiht. Der gleichzeitig eröffnete Aussichts- und Wasserturm, ein Werk des Essener Regierungsbaumeisters Alfred Fischer, erhielt den Namen „Kaiser-Wilhelm-Turm“. Die technisch interessante Lösung des oktogonalen Wasserturms bestand darin, dass er zwei Wasserbassins besaß; durch das obere führte mittig eine heute noch erhaltene Wendeltreppe auf die obere Aussichtsebene. Nach dem Untergang des Deutschen Kaiserreichs erfolgte am [[2. Juni]] [[1919]] die Umbenennung in „Volkspark“.
 
Anlässlich des 25. Regierungsjubiläums Kaiser Wilhelm II. wurde die damals noch „Kaiser-Wilhelm-Park“ genannte Anlage am 13. / 14. Juli [[1913]] eingeweiht. Der gleichzeitig eröffnete Aussichts- und Wasserturm, ein Werk des Essener Regierungsbaumeisters Alfred Fischer, erhielt den Namen „Kaiser-Wilhelm-Turm“. Die technisch interessante Lösung des oktogonalen Wasserturms bestand darin, dass er zwei Wasserbassins besaß; durch das obere führte mittig eine heute noch erhaltene Wendeltreppe auf die obere Aussichtsebene. Nach dem Untergang des Deutschen Kaiserreichs erfolgte am 2. Juni 1919 die Umbenennung in „Volkspark“.
 
In diesem Volkspark wollte die Kreisleitung Herne-Castrop-Rauxel der NSDAP von Ende [[1943]] an mit dem Bau eines sogenannten „Befehlsstollens“ beginnen. Wegen der allgemeinen Knappheit an Baumaterialien und Arbeitskräften verzögerte sich der Baubeginn auf April [[1944]]. Die ursprünglichen Baupläne waren bis dahin stark reduziert worden. Doch obwohl die Zeche Mont-Cenis im Rahmen ihrer ebenfalls begrenzten Möglichkeiten beim Bau half, war der Befehlsstollen am Ende des zweiten Weltkriegs nicht fertig. Der Zugang sollte durch das am 1. Mai [[1912]] eröffnete Restaurant erfolgen. Dieses wurde am 9. November 1944 von einer Sprengbombe zerstört. <ref>StAH, Bestand Amt Herne VII/76, 162 u. 163</ref> <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> <ref>http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/de_am-volkspark</ref>


In diesem Volkspark wollte die Kreisleitung Herne-Castrop-Rauxel der NSDAP von Ende [[1943]] an mit dem Bau eines sogenannten „Befehlsstollens“ beginnen. Wegen der allgemeinen Knappheit an Baumaterialien und Arbeitskräften verzögerte sich der Baubeginn auf April [[1944]]. Die ursprünglichen Baupläne waren bis dahin stark reduziert worden. Doch obwohl die [[Zeche Mont-Cenis]] im Rahmen ihrer ebenfalls begrenzten Möglichkeiten beim Bau half, war der Befehlsstollen am Ende des zweiten Weltkriegs nicht fertig. Der Zugang sollte durch das am [[1. Mai]] [[1912]] eröffnete Restaurant erfolgen. Dieses wurde am [[9. November]] [[1944]] von einer Sprengbombe zerstört. <ref>StAH, Bestand Amt Herne VII/76, 162 u. 163</ref> <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> <ref>http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/de_am-volkspark</ref>
==Historie==
*Die Bezirksvertretung Sodingen hat in ihrer Sitzung am [[21. September]] [[2016]] den Beschluss gefasst, die Straßenbezeichnung „Am Volkspark“ wird aufgehoben.
==Literatur==
==Literatur==
* [[Architekturführer Herne 1987]], S. 34, Nr. 25.
* [[Architekturführer Herne 1987]], S. 34, Nr. 25.

Aktuelle Version vom 4. März 2024, 19:46 Uhr

Überblick
Am Volkspark 2209 TS 20211114.png
Bildinfo: Am Volkspark am 14.11.2021



Benennung: 26. Juni 1950
Durch: Stadtverordnetenversammlung der
Stadt Herne [1]
Stadtbezirk: Sodingen
Ortsteil: Holthausen
Kartengitter: L4
Koordinaten: 51.538084,7.272432
Letze Änderung: 04.03.2024
Geändert von: Andreas Janik
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Am Volkspark
Übersichtsplan Am Volkspark 21.09.2016 [2]

Benannt nach dem Sodinger Volkspark, einem Teil des 287 Hektar großen LandschaftsschutzgebietsVolkspark Sodingen / Holthauser Höhe / Langeloh“.

Das Gelände auf dem Beimberg (siehe „Beimbergstraße“) wurde 1910 vom Amt Sodingen erworben und nach den Plänen des Düsseldorfer Gartenarchitekten Reinhold Hoemann mit einem Kostenaufwand von rund 100.000 Mark zu einer „Volkserholungsstätte“ umgestaltet. Die damals etwa 50 Morgen große Anlage bestand aus einem Buchenhochwald, Spielplätzen für die Jugend, zwei Sand- und Tummelplätzen für Kinder, Sportplätzen und dem neobarocken Erfrischungshäuschen, in dem nur alkoholfreie Getränke ausgeschänkt werden durften.

Anlässlich des 25. Regierungsjubiläums Kaiser Wilhelm II. wurde die damals noch „Kaiser-Wilhelm-Park“ genannte Anlage am 13. / 14. Juli 1913 eingeweiht. Der gleichzeitig eröffnete Aussichts- und Wasserturm, ein Werk des Essener Regierungsbaumeisters Alfred Fischer, erhielt den Namen „Kaiser-Wilhelm-Turm“. Die technisch interessante Lösung des oktogonalen Wasserturms bestand darin, dass er zwei Wasserbassins besaß; durch das obere führte mittig eine heute noch erhaltene Wendeltreppe auf die obere Aussichtsebene. Nach dem Untergang des Deutschen Kaiserreichs erfolgte am 2. Juni 1919 die Umbenennung in „Volkspark“.

In diesem Volkspark wollte die Kreisleitung Herne-Castrop-Rauxel der NSDAP von Ende 1943 an mit dem Bau eines sogenannten „Befehlsstollens“ beginnen. Wegen der allgemeinen Knappheit an Baumaterialien und Arbeitskräften verzögerte sich der Baubeginn auf April 1944. Die ursprünglichen Baupläne waren bis dahin stark reduziert worden. Doch obwohl die Zeche Mont-Cenis im Rahmen ihrer ebenfalls begrenzten Möglichkeiten beim Bau half, war der Befehlsstollen am Ende des zweiten Weltkriegs nicht fertig. Der Zugang sollte durch das am 1. Mai 1912 eröffnete Restaurant erfolgen. Dieses wurde am 9. November 1944 von einer Sprengbombe zerstört. [3] [4] [5]

Historie

  • Die Bezirksvertretung Sodingen hat in ihrer Sitzung am 21. September 2016 den Beschluss gefasst, die Straßenbezeichnung „Am Volkspark“ wird aufgehoben.

Literatur

Verwandte Artikel

Quellen

  1. StAH, Protokollbuch der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Herne 1950 - 1951, Blatt 12, TOP 10
  2. Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Herne, Fachbereich Vermessung und Kataster.
  3. StAH, Bestand Amt Herne VII/76, 162 u. 163
  4. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  5. http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/de_am-volkspark