Schlachthofstraße

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Überblick



Benennung: nicht bekannt
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Stadtbezirk: Wanne
Ortsteil: Wanne (Bickern)
Kartengitter: c5
Koordinaten: ,
Letze Änderung: 03.04.2015
Geändert von: Thorsten Schmidt

Historie

Die Straße ist benannt nach dem ehemaligen Schlachthof, an dem sie vorbei führte. Nach Erlass des Reichsfleischschaugesetzes wurde durch Ortsstatut vom 23. Juli 1898 für die Gemeinde Wanne der Schlachtzwang für die gewerblichen Schlachtungen eingeführt. Durch das „Regulativ betr. den Schlachthofzwang und die Benutzung des öffentlichen Schlachthofes in Wanne“ vom 1. April 1900 mussten alle Schlachttiere im öffentlichen Schlachthof in Wanne geschlachtet werden.

Der Schlachthof wurde auf einem etwa 5,35 Morgen großen Grundstück errichtet und am 28. Juli 1900 der Öffentlichkeit übergeben. Es wurden eine Großviehschlachthalle, eine Schweineschlachthalle, eine Kaldaunenwäsche (als Kaldaunen oder Kutteln werden die Vormagen der Wiederkäuer bezeichnet), eine Kühlhalle, ein Maschinen- und Kesselhaus sowie eine Eisbereitungsanlage gebaut. Groß- und Kleinviehstallungen wurden gleichzeitig mit einem Pferdeschlachthaus errichtet.

Durch einen Gemeindebeschluss vom 15. Februar 1904 wurde die Einführung des Schlachtzwangs für die gewerbsmäßigen Schlachtungen der Gemeinde Eickel im Schlachthaus zu Wanne beschlossen. 1910 wurden gleichzeitig ein Pökelraum, ein Kühlhaus für Pferdefleisch, ein Laboratorium, neue Großviehstallungen und eine Freibank errichtet.

Die Stückzahl der Schlachtungen betrug:

1901 9.274 1929 23.542 1950 13.451
1914 26.314 1939 29.457 1955 29.070
1919 5.101 1945 4.481 1960 32.391
1924 13.940 1948 1.224 1965 30.296
1928 28.048 1949 7.185 1970 24.628

In den Jahren 1916 und 1917 wurde eine Schlachtgemeinschaft Wanne-Eickel gegründet, um eine gemeinsame, geordnete Verteilung des Frischfleisches und eine sachgemäße Verarbeitung der Innereien zu Wurst zu gewährleisten. Dafür wurde auf dem Schlachthof eine modern eingerichtete Wurstküche errichtet, in der später im Tag- und Nachtbetrieb täglich 80 bis 100 Zentner „Schwerarbeiterwurst“ für die Bergarbeiter des Bezirks Bochum, Langendreer, Hattingen, Herne, Eickel und Wanne hergestellt wurden.

Während des Ersten Weltkrieges errichtete man in Wanne eine Garnisonschlachterei, die bis Kriegsende bestand. Nach zahlreichen Um-, Aus- und Neubauten in den folgenden Jahrzehnten wurde der Schlachthof am 31. Dezember 1972 stillgelegt, die Gebäude Anfang 1973 abgerissen. [1] [2] [3] [4]

Literatur

Verwandte Artikel

Quellen

  1. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  2. http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_Schlachthofstrasse?OpenDocument&ccm=080068
  3. Statistischer Jahresbericht Wanne-Eickel 1927 ff.
  4. Westfälische Rundschau 04.01.1973.