Westring 201-213 (Berufsbildende Schulen)

Westring 201-213 Bildinfo: Arnoldinus 2012 Auch bekannt als: Berufsbildende Schulen Stadtbezirk: Herne-Mitte Die Karte wird geladen … Letzte Änderung: 29.09.2025 Geändert von: Andreas Janik

Die Berufsbildenden Schulen am Westring 201-213 in Herne umfassen im Wesentlichen zwei Berufskollegs:
- das Mulvany Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung (Westring 201-203)
- das Emschertal Berufskolleg mit Nebenstelle Westring (Westring 205-213).

Lage

Der Gebäudekomplex befindet sich am Westring in Herne-Mitte / Baukau. Gegenüber dem Bahnhof gelegen, ist er gut an den öffentlichen Verkehr angebunden.

Geschichte

Vor- und Nachkriegszeit bis 1950er Jahre

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Berufs- und Berufsfachschulen in Herne unter schwierigen Bedingungen wieder aufgenommen. 1946 begann der Unterricht in mehreren Klassen trotz großer Raumnot.

1954 entstanden am Westring vier Schulneubauten, von denen der vierte Trakt für die kaufmännischen Berufsschulen bestimmt war. Teil dieser Bauten sind die heutigen Gebäude des Mulvany Berufskollegs und des Emschertal Berufskollegs.

Erweiterungen und Umbenennungen

1971/72 wurde ein Erweiterungsbau („E-Trakt“) errichtet, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden.

2000 wurde das Weiterbildungszentrum (W-Trakt) eingeweiht.

2002 wurden die Gebäude am Westring 201-213 offiziell in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Herne aufgenommen.

Neuere Entwicklungen

2015 erfolgte die Umbenennung des „Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung“ in Mulvany Berufskolleg. Benannt wurde die Schule nach William Thomas Mulvany.

In den letzten Jahren wurden Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, darunter eine energetische Teilsanierung des Mulvany Berufskollegs: Fassade, Dach, Fenster, barrierefreier Zugang etc.

Architektur und Baugeschichte

Der Komplex wurde in den 1950er Jahren errichtet (zwischen etwa 1951 und 1955) an der damaligen Moltkestraße, die später zum Westring wurde.

Bauherr war die Stadt Herne. Das Gelände war zuvor ein Sportplatz „Germania“.

Der Komplex besteht aus vier Hauptgebäuden, verbunden durch flache Zwischentrakte, die eine geschlossene Front zum Westring bilden.

Die Architektur reflektiert Prinzipien der Moderne: Stahlbetonskelettbauweise, Rasterarchitektur, transparente Glasflächen, einfache Formen ohne historischen Zierrat. Die Gebäude sind zweigeschossig zur Straßenseite und dreigeschossig zur Schulhofseite.

Die Gebäude sind in einer großzügigen Grünzone gebaut worden. Mit dem Ausbau der Moltkestraße zum vier-spurigen Westring gingen jedoch Teile dieser Freiflächen verloren.

Funktion, Angebot und Gegenwart

Das Mulvany Berufskolleg bietet Bildungsgänge im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung, inklusive eines Wirtschaftsgymnasiums.

Das Emschertal Berufskolleg am Westring deckt die Fachbereiche Ernährung und Hauswirtschaft, Körperpflege, Sozial- und Gesundheitswesen, Textiltechnik und Bekleidungsherstellung ab.

Zahl der Schülerinnen und Schüler: beim Mulvany Berufskolleg etwa 1.600–2.000.

Ausstattung: Moderne Räume mit PC-Arbeitsplätzen, Smartboards, Selbstlernzentrum.

Herausforderungen durch das Alter der Gebäude: z. B. Lärmschutz gegen Verkehr, Brandschutz, eingeschränkter Tageslichteinfall.

Denkmalschutz

Der Gebäudekomplex am Westring 201-213 steht exemplarisch für die Architektur der 1950er Jahre im Schulbau in Nordrhein-Westfalen. Seine Unterschutzstellung zeigt die Wertschätzung dieser Bauweise als kulturelles Erbe. Zudem sind die Schulen wichtige Bildungs- und Ausbildungsorte für viele junge Menschen in Herne und Umgebung.

DENKMAL NR. 652

• Kaufmännische Berufsschulen
• Westring 201-213, Herne-Mitte
• Erbaut: 1951-1955
• Architektur: Dr. Kurt Hubert Vieth und Dr. Ing. Oberbaurat Hermann Haase-Kiewning
• Details: Bei dem Gebäudekomplex handelt es sich um vier dreigeschossige Haupttrakte mit flachgeneigten Walmdächern, deren Giebelseiten zum Westring ausgerichtet und mit eingeschossigen Mitteltrakten untereinander verbunden sind. Die Vorderfront der Hauptgebäude in der Materialkombination Stahl, Glas und Beton ist repräsentativ gehalten. Eine freistehende, mittig angeordnete Treppe führt zu den kaufmännischen und gewerblichen Unterrichtsbereichen.
  Das Treppengeländer und die plastisch ausgebildeten Betonstützen betonen das Bild der Eingangsbereiche. Dominant ist die flächenhafte Verglasung zwischen den Stützen, sie gibt den Weg nach innen frei, wobei die Gebäude transparent wirken. Die Stützen sind schlicht gehalten und der Dachabschluss ist durch ein umlaufendes Sichtbetongesims gegeben. Die gleiche Leichtigkeit wiederholt sich im geschwungenen zierlichen Dach jeweils über dem Hauptportal. Im Oktober 1951 begannen die Arbeiten an einer in Herne bedeutenden Bauaufgaben der unmittelbaren Nachkriegszeit. Es entstand der circa 220m lange Baukomplex der Berufs- und Berufsfachschulen am Westring. Die Baugruppe ist bis 1961 über die Stadtgrenzen hinaus als eine der modernsten Unterrichtsstätten ihrer Art gewürdigt worden. Die architektonisch und städtebaulich geschickte Gruppierung entlang des Westrings und die vom Straßenlärm abgewandten drei Innenhöfen beweisen auch heute noch die hohe Qualität der Planung.

Weblinks

• https://de.wikipedia.org/wiki/Mulvany_Berufskolleg_Herne
• https://www.mulvany-berufskolleg.de/

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