Herne-Röhlinghausen-Kern

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Hierarchische Gliederung in Stadtbezirke und Stadtteile[1]
Statistische Bezirke, den namentlichen Stadtteilen zugeordnet[2]

Die heutigen Bezirke und Stadtteile weichen deutlich von den seit 1975 unveränderten Gemarkungen und historischen Zugehörigkeiten der Stadt Herne ab; jedoch lassen sich die historischen und namentlich bekannten Ortsteile weitgehend einem oder mehreren statistischen Bezirken, in die sich die Stadtteile aufteilen, zuordnen.

Stadtbezirk

Eickel (Stadtbezirk)

Stadtteil

Herne-Röhlinghausen-Kern, gleichnamiger statistischer Stadtteil im Stadtbezirk Herne-Eickel[3].


Wolfgang Berke

Groß geworden mit der Königsgrube

Die Röhlinghauser können für sich reklamieren, die Zechenpioniere Wanne-Eickels gewesen zu sein. Seit 1851 wurde an der Königsgrube gewerkelt, 1860 kam das schwarze Gold dann ans Tageslicht. Das rasante Bevölkerungswachstum begann in Röhlinghausen sogar ein paar Jahre eher als in Eickel. Aber den Vorsprung des Nachbarn konnten die Röhlinghauser Bauern auch mit der tausendfachen Verstärkung der Masuren, der Posener und der Österreicher nicht mehr aufholen. Selbst als sich in nur zehn Jahren, zwischen 1895 und 1905, die Einwohnerzahl dank der vielen Zuwanderer mehr als verdoppelte (von 4.294 auf 11.296), reichte es nicht, um mit den Eickelern gleich zu ziehen, deren Infrastruktur war einfach besser.

Die neuen Röhlinghauser richteten sich ein, so gut es ging zwischen den Bauernhöfen, die über Jahrhunderte das einzige waren, was „Rodelinchusen“ seinen Bürgern und Besuchern zu bieten hatte. Die Höfe bildeten einen recht großen Kreis um die Zeche Königsgrube. Aber bildeten sie nicht schon immer einen großen Kreis? Schließlich gehört der alteingesessene Röhlinghauser nicht unbedingt zu den geselligsten Westfalen. Und die Zugewanderten kamen aus Masuren, nicht etwa aus Kölle am Rhein. Stur und etwas wortkarg ist der Röhlinghauser, genauso wie der Masure. Was beide aber nicht zwangsläufig unsympathisch macht.

Von Röhlinghausen gab es auch die meisten Widerstände gegen Wanne und Eickel, und vor allem gegen Wanne-Eickel zu vermelden. Irgendwie mussten die Röhlinghauser „überredet“ werden, sich an der neuen Stadt zu beteiligen. Man hatte doch alles, was man brauchte: Post, Markt, Kneipen – und sogar eigar einen eigenen Bahnhof. Einen guten Fußballverein und ’ne Zeche sowieso. „Was kann mir ein Wanne-Eickel schon bieten?“ – Eben. Und deswegen sagt auch bis heute niemand in Röhlinghausen: „Ich fahre in die Stadt.“ Sondern: „Ich fahre nach Wanne.“ Wenn er denn wirklich mal dort hin muss.


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Quellen